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Sonntag, 20. September 2015

Konzertbericht ALCEST / LANTLOS 6.9.2015 Feierwerk (Kranhalle) München

ALCEST & LANTLOS. Die beiden Post Rock/Post Black Metal Größen in einem Tour Package, das verspricht atmosphärische und energiegeladene Shows und volle Hallen. Auch ins Feierwerk zu München pilgern die Anhängern postmoderner Klangwelten in beachtlicher Anzahl, sodass, als LANTLOS ihren Gig beginnen, die Kranhalle bereits sehr gut gefüllt ist. Nachdem LANTLOS (ebenso wie ALCEST) mit dem Erscheinen ihres letzten Albums "Melting Sun" eine Kurskorrektur in "seichtere" Bahnen vollzogen hatten, war klar, dass der Post Black Metal der ersten Alben endgültig von Markus Siegenhort ad acta zu gelegt wurde. Den Auftritt beginnen LANTLOS allerdings mit "Bliss" vom 2011er Album "Agape", also einem (Post)Black Metal Song. Die Headbanger freut es, genauso, wie die Puristen. Folgerichtig werden gleich zu Beginn die Mähnen geschüttelt, was der Spliss hergibt. Nach diesem erfreulich heftigen Einstieg, bei dem Markus seine Livepremiere als Sänger akzeptabel meistert (einige Töne waren wackelig), erfolgt erstmal ein Riss, und zwar ein Riss einer Gitarren-Saite. Mit viel Charme und noch mehr Interaktion mit dem Publikum, bewältigt "Herbst" jedoch den außerfahrplanmäßigen Zwischenstop, letztendlich zur Zufriedenheit aller Anwesenden. Nach dieser "Showeinlage" lassen LANTLOS die "Melting Sun" aufgehen. Und, welch (erfreuliche) Überraschung: "Azure Chimes", "Cherry Quartz" und "Jade Fields" klingen in der Live-Version um einiges druckvoller, als auf Platte. Ihren knapp 50 minütigen Auftritt beenden LANTLOS dann wieder mit älteren Songmaterial. "Pulse/Surreal" und "Coma" setzen unter einen guten Auftritt den Schlußpunkt. Nach einer etwas längeren Umbaupause, erlischt gegen 21.15 Uhr das Hallenlicht, die Bühne wird in Nebel gehüllt und ALCEST starten ihren Auftritt mit "Opale" vom aktuellen Album. Im Gegensatz zur letzten Headliner-Tour, bei der ALCEST ihr Augenmerk verstärkt auf "Shelter" gelegt haben, präsentieren die Franzosen heute Abend eine gut durchgemischte Setlist. So erhalten heute Abend u.a. "Summer's Glory" und "Ecailles de lune - Part 1" und "Les Iris" die Ehre live vorgetragen zu werden. So ist für jeden was dabei, für Headbanger ebenso wie für die Anhänger der ruhigern Klänge. Was aber alle vereint und an ALCEST mögen, ist die zelebrierte Hingabe und Präzision, mit der die Franzosen jeden ihrer Auftritte zu einem Erlebnis werden lassen. So auch heute. Jede Note sitzt, Neige ist wie üblich (obwohl leicht erkältet) gut bei Stimme, und Winterhalter drückt dem ganzen, mit seinem Drumsound, seinen Stempel auf. ALCEST sind in den letzten Jahren zu einer perfekt eingespielten Einheit geworden. Nur der Beleuchtungstechniker hat heute einen gebrauchten Tag. Viel zu selten zaubert er mit den zur Verfügung stehenden Mitteln eine in sich stimmige Atmosphäre auf die Bühne. Wie dem auch sei, das Publikum stört sich nicht sonderlich daran, sondern feiert Neige & Co bei jeder sich bietenden Gelegenheit und genießt den Abend (totz Dämmerlicht) sichlich. Nach "Percèes de lumière" findet der Abend sein vorläufiges Ende, doch ALCEST lassen sich nicht lange bitten und kehren für den finalen Doppelschlag ("Autre temps" und "Dèlivrance") nochmals zurück. Der Abend endet, wie er begonnen hat: mit viel Bühnennebel. Mercie beaucoup ALCEST, mercie LANTLOS. (JK)