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Montag, 21. Oktober 2013

Konzertbericht HIM / CASPIAN 17.10.2013 München - Backstage

Ob es ganz glücklich und sinnvoll war, eine Post-Rock-Band als Opener für HIM mit auf Tour zu schicken, sei dahin gestellt. Fakt ist, daß der ganz große Ansturm auf die Tickets ausblieb, und der Konzertabend vor einem zwar gut gefüllten, aber bei weitem nicht ausverkauften Kesselhaus in München stattfand. Es gab Zeiten da haben die Finnen größere Hallen locker vollbekommen. Jetzt allerdings das Ausbleiben der Massen auf die Vorband zu schieben wäre zu einfach und ist sicherlich nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Vielmehr dürfte es auch daran gelegen haben, daß HIM seit Jahren schon nicht mehr ein wirklich "großes" Album abgeliefert haben (auch wenn das aktuelle Werk wieder ansteigende Form verzeichnet), und letztendlich auch an den Ticketpreisen die bei bei 40 EUR lagen. Der Konzertabend begann dann auf die Minute genau um 20.00 Uhr mit dem Post-Rock-Fünfer CASPIAN aus den USA, denen man zu allererst mal den Respekt und Dank dafür aussprechem muss, daß sie sich, ein paar Wochen nach dem Tod von Gründungsmitglied Chris Friedrich, auf das Abenteuer Europatour eingelassen haben.  Bei aller Kritik zu Anfang muss man aber ein Lanze für die 5 Jungs aus Massachusetts brechen, die ihren atmosphärischen Post-Rock perfekt in Szene setzen. Hat man sich erstmal in die Songs reingehört, machen diese auch einiges her. Von energiegeladen bis verspielt und ruhig ist die ganze Bandbreite vorhanden, was die musikalische Palette hergibt. Und da die Amis auch musikalisch alles richtig machen und ihre Instrumente beherschen, gibt es nach genau 45 Minuten und 5 (teilweise überlangen) Songs ordentlich Applaus. Nach einer etwas zu lang geratenen "Umbaupause" (es gab im Grunde nicht wirklich viel zum Umbauen: zwei Tücher vom Drumkit und vom Keyboard wurden entfernt und die Setlist wurde befestigt) von ca 40 Minuten, betraten die finnischen Protagonisten unter frentischem Jubel endlich die Bühne. HIM gehen sofort in die Vollen und entschädigen die Fans für die Wartezeit vom ersten Ton an. Los geht es nach einem "Guten Abend" von Ville Valo mit "All Lips Go Blue" vom aktuellen Album "Tears on Tape". Die Stimme von Ville Valo ist wie gewohnt ausdruckstark und das Stimmvolumen ist und bleibt beeindruckend und erzeugt nahezu bei jedem Ton eine Gänsehaut. Da kann man dann auch darüber hinwegsehen, daß Ville Valo nicht der größte Kommunikator ist und seine wenigen Ansagen äußert kurz gehalten sind. Bei bestem Sound und einer Top-Light-Show gehen die HIM-Festspiele weiter, bei denen ein Hit den nächsten jagt. In mittlerweile 18 Jahren Bandgeschichte haben sich soviel musikalische Perlen angesammelt, daß es nahezu unmöglich erscheint für alle Anwesenden die richtige Songauswahl zu treffen. Letztendlich haben es HIM aber am heutigen Abend gut gemeistert und eine ausgewogene Setlist zusammenbekommen, die genügend Klassiker in Petto hatte und dabei aber auch dem neueren Material gerecht wurde. Selbstredend, daß Songs wie z.B. "Join Me", "Your Sweet 666" oder "Wicked Game" die Menge zur Extase getrieben haben, aber auch neuere Songs wie z.B. "Tears on Tape" gingen ab wie die berühmte Schmidts Katze. Nach viel zu kurzen 70 Minuten beendet "The Funeral of Hearts" erstmal den Konzertabend. Nach einigen Minuten den Verschnaufens kehren Ville Valo & Co nochmals auf die Bühne zurück. Doch wer auf einen längeren Zugabenteil gehofft hatte, wurde bitter enttäuscht. Nach nur einer Zugabe (hallo???...geht's noch???) verlassen die Herren die Bühne und wurden nicht wieder gesehen. So bleibt leider ein bitterer Beigeschmack, trotz eines sehr gutem Konzerts, zurück. Schade.  (JK)