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Dienstag, 30. Juni 2015

TONY MILLS / Over My Dead Body / Battlegod Productions / 11 Tracks / 52:25 Min

Da musiziert so manch talentierte Künstler über Jahre und Jahrzehnte im Underground vor sich hin, ohne dass sich kaum jemand dafür interessiert. Dieses harte Los teilt mehr oder weniger auch TONY MILLS. Zwar war der Brite langjähriges Mitglied bei SHY, hat einige Solo-Alben aufgenommen und war zwischen 2007 und 2013 bei TNT am Mikro. Aber sind wir mal ehrlich, wer von  euch hat davon was im Regal stehen? Schade eigentlich, denn der Mann kann was. Nach seinem "On Tour" erlittenem Herzinfarkt, den er nur denkbar knapp überlebte, ist einige Zeit vergangen. Jetzt meldet sich der Ausnahmesänger mit "Over My Dead Body" eindrucksvoll zurück und verarbeitet seine "Nahtoderfahrung" mit diesem Album. Das schöne an diesem Album mit seinen 11 hochmelodischen Titeln, die in die Schnittmenge von Hard Rock (TNT), AOR (JOURNEY) und Prog (QUEENSRYCHE) komponiert wurden, ist die Tatsache, dass es mit jedem Durchlauf an Grösse gewinnt. So entwickeln sich Songs wie "My Death", "28 Flights", "Northern Star" oder "We Should Be On by Now" innerhalb kürzester Zeit zu wahren Ohrwürmern, die einen in der Folge dann so schnell nicht mehr loslassen. Da auch der Rest überzeugen kann, das ganze mit einer erstklassigen Band eingespielt wurde und die Produktion ebenfalls nicht von schlechten Eltern ist, kann man, ohne sich dabei in die Nesseln zu setzen, dem Album schon jetzt einen der vorderen Plätze (in der entsprechenden Kategorie)  im "Jahrespoll 2015" reservieren. (AS)

8.5 von 10

Montag, 29. Juni 2015

ARS IRAE / Dunkle Klänge / Quality Steel Records / 10 Tracks / 60:52 Min

Fünf lange Jahre konnte das Debüt-Album "Unter der Erde" reifen, nun endlich lassen die Bayern ARS IRAE ihr Zweitwerk "Dunkle Klänge" auf die Menschheit los. Eines schonmal vorneweg: "Dunkle Klänge" ist alles andere als einfache Kost. Wer mit geschwärzten Death Metal was anfangen kann, ist definitiv im Vorteil. Doch das Klangbild, welches die Rosenheimer mit Hilfe von Dan Swanö auf Platte gepresst haben, ist vielschichtiger. So finden sich ebenfalls Pagan und Death-Doom Parts im Sound von ARS IRAE. Textlich ist das ganze in (durchaus verständlicher) deutscher Sprache gehalten. Vielschichtigkeit scheint hier also gewollt zu sein. Doch für meinen Geschmack setzen sich ARS IRAE damit ein wenig zwischen die Stühle. Wenn man "Dunkle Klänge" nur oberflächlich betrachtet, hört sich alles auch recht gut an. Taucht man jedoch tiefer in das Album ein, dann kristallisiert sich heraus, dass "Dunkle Klänge" oftmals der große Spannungsbogen fehlt, dass die Texte gelegentlich nicht 100% zum Melodieverlauf passen und dass zu oft am Tempo herumgedoktert wurde. So findet sich leider über die gesamte Spieldauer gesehen nie der rote Faden, der einen im Idealfall durch ein Album leiten sollte.
Und dennoch ist "Dunkle Klänge" ein überdurchschnittliches Album, das mit eingen Lichtblicken aufwarten kann.
Als da wären: Der Titelsong "Dunkle Klänge", sowie "Schatten", Als nichts war" und "Herbst".

Fazit: Es ist sicherlich nicht jeder Track auf "Dunkle Klänge" der Weisheit letzter Schluss, insgesamt hinterlassen ARS IRAE dennoch einen positiven, wenn auch ausbaubaren Gesamteindruck. (JK)

7 von 10

Samstag, 27. Juni 2015

DEMON EYE / Tempora Infernalia / Soulseller Records / 10 Tracks / 39:55 Min

Retro Rock ick hör dir trapsen. Viel verändert haben DEMON EYE im Vergleich zu ihrem Debüt-Album "Leave the Light" (2014) nicht. Warum auch? Wurde es doch landauf, landab mehr als wohlwollend aufgenommen. So bewegt sich der zweite Longplayer der vier Herren aus Raleigh, North Carolina immer noch irgendwo in der Schnittmenge von DEEP PURPLE (ohne Orgel), TROUBLE und ORCHID. Also, feinster 70s Hard-Rock mit Doom, Heavy und Psychadelic-Rock Anteilen. Soweit so gut. Was mich jedoch schon beim Debütalbum etwas (wirklich nicht viel) gestört hat, und aktuell immer noch stört, ist der Gesang. Irgendwie finde ich die Vocals von Eric Sugg zu "dünn", wodurch den wirklich guten Kompositionen leider etwas an Power flöten geht. Vergleiche mit Eric Wagner, die gerne vorgenommen werden, helfen da auch nicht weiter. Songtechnisch ist das Album allerdings meistens im grünen Bereich. Egal ob man sich das flotte "Listen to the Darkness", das spacige Please, Father", den soften Doom Rocker "Poison Garden" oder das eingängige "Give Up the Ghost" mit MAIDEN Vibe, reinzieht, DEMON EYE haben da den Dreh raus, wie man einen guten Song schreibt. Aber, dass die Amis noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind, merkt man bei "In the World, Not of it" und "Sons of Man". Hier hören sich DEMON EYE dann doch leicht uninspiriert und zu beliebig an.

Fazit: Insgesamt ein sehr gutes Album, das dem "Keep It True" Maniac ein fettes Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte, dem es aber letztendlich an ein paar Kleinigkeiten mangelt , um als Highlight durchzugehen. (AS)

7.5 von 10

Donnerstag, 25. Juni 2015

ARCHITECTS OF CHAOZ / The League of Shadows / Metalville / 12 Tracks / 55:01 Min

PAUL DI'ANNO? Da war doch mal was. Ach ja, richtig: Der Brite war doch über eine Dekade lang Sänger der deutschen Band THE PHANTOMZ. Davor war er unter eigenem Namen unterwegs und bei KILLERS war er auch mal. Und nur wegen der Vollständigkeit, mit IRON MAIDEN hat er Anfang der achtziger Jahre zwei Alben aufgenommen, falls die jemand kennt. Spass beiseite. Die MAIDEN Tribute Band THE PHANTOMZ ist Geschichte. Ab sofort nennen sich die Herren ARCHITECTS OF CHAOZ und setzen, abgesehen von "Soldier of Fortune" (DEEP PURPLE), voll auf eigenes Songmaterial. Verdammt starkes Songmaterial sogar! Unter den 11 selbstkomponierten Titeln, die es auf das Debüt-Album der ARCHITECTS OF CHAOZ geschafft haben, ist nicht ein Ausfall zu vermelden. Das ganze bewegt sich zwischen modernem Heavy Metal, der NWoBHM und Teutonen Stahl (U.D.O., RAGE). Beispiele gefällig? Bitteschön! Die sowohl treibenden, als auch melodischen "Rejected" und "When Murder Comes in Town" rufen Solingen in den Sinn, "Erase the World" beansprucht mit Thrash Note heftig die Nackenmuskulatur, "Switched Off (Released) beweist, dass ARCHITECTS OF CHAOZ auch ein Gespür für etwas ruhigere Klänge haben, "Apache Falls" glänzt mit einem Hammer-Refrain und fetten Riffs und "Horseman" ist ein heftiger Power-Metal Klopper im Champions-League Format.
Ebenfalls positiv: Paul Di'Anno ist stimmlich so gut drauf wie schon lange nicht mehr. Nur mit der Coverversion von "Soldier of Fortune", obwohl wirklich gut gesungen, hat er sich keinen Gefallen getan. Handelt es sich hierbei doch um Coverdales gesangliches Meisterstück. Im Vergleich dagegen stinkt jeder ab.

Fazit: Starker Tobak. Das Debütalbum der ARCHITECTS OF CHAOZ ist mit seinen Songs auf gleichbleibend hohem Niveau das Genre-Highlight des bisherigen Jahres. Einzig das Fehlen eines "Übersongs" verhindert eine noch höhere Bewertung. (JK)

8.5 von 10

Montag, 22. Juni 2015

DRESCHER / Erntezeit / Drescher Records / 10 Tracks / 48:01 Min

Metal Bands, die auf deutschsprachige Texte setzen, gibt es realtiv wenig. Metal Bands, die im Dialekt singen, dürften an einer Hand abzuzählen sein. Hier ist eine: DRESCHER. Das Quintett aus Österreich hat sich dem Thrash-Metal verschrieben. So weit so gut. Was DRESCHER jedoch aus der breiten Masse der (Thrash-) Metal-Veröffentlichungen hervorhebt, ist zum einen die Mundart in der gesungen wird, zum anderen aber auch der Einsatz eines Akkordeons, das mehr oder weniger den Job einer Leadgitarre übernimmt. DRESCHER bezeichnen diese ungewöhnliche Mixtur selbst als "Volksmetal", was den Nagel wohl ziemlich genau auf den Kopf trifft. Doublebass und Thrash-Riffing treffen auf HUBERT VON GOISERN. Das ganze darf durchaus als moderner Thrash-Metal bezeichnet werden, der aber auch gerne mal die Nähe zu ALESTORM, KORPIKLAANI und FREI.WILD sucht. DRESCHER legen in allen Songs Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Melodie und Härte. Bestes Beispiel hierfür ist "Dresch Quetschn", das durchgängig zum Headbangen und Mitgrölen animiert. Als besonderes Schmankerl servieren uns die fünf Wiener zum Abschluß noch einen IRON MAIDEN Klassiker: "Geheiligt werde dein Name" ("Hallowed be thy Name"). "Erntezeit" ist zudem fett produziert und mit einem 16-seitigen Booklet ausgestattet, in dem alle Texte abgedruckt sind.

Fazit: "Erntezeit" sollte zwingend von allen Metal-Fans angetestet werden, die gemäßigte Härte mögen, die KORPIKLAANI & Co für das Nonplusultra halten und die auch nichts gegen den Gebrauch "exotischer" Metal-Sprachen wie z.B. isländisch, portugiesisch oder eben österreichisch einzuwenden haben.

Anspiel-Tipps: "Bled grennt", "Danke fia nix", "Olles was mir fehlt", "Dresch Quetschn" (JK)

7.5 von 10

Freitag, 19. Juni 2015

HEAVING EARTH / Denouncing the Holy Throne / Lavadome Productions / 12 Tracks / 51:02 Min

Die Tschechen von HEAVING EARTH (benannt nach dem gleichnamigen MORBID ANGEL Song vom "Formulas Fatal to the Flesh" Album) veröffentlichen dieser Tage mit "Denouncing the Holy Throne" ihr zweites Album, das die Technical-Death-Metal Fangemeinde als Zielgruppe im Auge hat. Wobei HEAVING EARTH sich jetzt nicht in hochkomplexen Frickelorgien verhaspeln, sondern vielmehr ihre technischen Fähigkeiten in einem Dutzend knüppelharten und abwechslungsreichen Tracks zum Ausdruck bringen. Das mörderische Tempo, das HEAVING EARTH auf dem kompletten Album gehen, wird mittels den eingesetzten Breaks immer nur kurz ausgebremst, so dass bei allem Anspruch, der Härtegrad immer im Vordergrund steht. Wie der Albumtitel schon vermuten lässt, ist der Grundtenor auf  "Denouncing the Holy Throne" bösartiger und blasphemischer Art. Als Hintergrundbeschallung für die nächste Bibelstunde taugt das Album also defintiv nicht. Zumal die tiefen Growls, so manch einen, den sie unvorbereitet treffen, meinen lassen dürften, sie kämen direkt aus der Hölle. Wem das immer noch nicht genügt, dem helfen dann evtl die Namen: HATE ETERNAL, IMMOLATION, BEHEMOTH und (welch Wunder) MORBID ANGEL, in deren Schnittmenge sich HEAVING EARTH bewegen. (JK)

7.5 von 10

Mittwoch, 17. Juni 2015

CIVIL WAR / Gods and Generals / Napalm Records / 10 Tracks / 49:33 Min

Die Zeiten, als man beim Stichwort "Power Metal aus Schweden mit Kriegsthematik" ausschließlich an SABATON gedacht hat, sind definitiv vorbei. Denn, mittlerweile gibt es eine mehr als respektable Alternative zum SABATON' schen Monopol: CIVIL WAR. Bereits das Debüt-Album "The Killer Angels" der ehemaligen SABATON Recken ging voll durch die Decke und setzte die alten Kollegen mächtig unter Druck. Einem Druck dem Joakim Brodén & Co letztendlich nicht standhalten konnten. Folge war das mittelmäßige "Heroes". Jetzt sind wieder CIVIL WAR am Zug und versuchen dem Platzhirsch mit "Gods and Generals" noch weiter auf die Pelle zu rücken. Während SABATON so langsam aber sicher, in die eigens für sie geschaffene Sparte "Ballermann Party Metal" abdriften, regiert bei CIVIL WAR weiterhin hymnenhafter, treibender Power Metal. Alleine der Doppelschlag zu Beginn: "War of the World" und "Bay of Pigs" (mit ACCEPT Solo) rechtfertigt, ohne wenn und aber den Erwerb dieses Tonträgers. Beide Songs galoppieren straight nach vorne, sind bombastisch arrangiert und mit Melodien ausgestattet, die sich sofort in die Hirnrinde einbrennen. Leider fahren CIVIL WAR in der Folge dann gelegentlich eine Spur zuviel Kitsch und Pathos auf. Wer darüber hinwegsehen kann (will), der findet aber auch hier seine Erfüllung. Ab "Admirals of the Oceans" ist dann wieder komplett alles im grünen Bereich. Die beiden Tracks zum Ende "Schindler's Ark" und "Gods and Gererals" gehören sogar wieder in die Kategorie: Güteklasse 1 A mit Sternchen.

Nach soviel Positivem gibt es aber leider auch einen kleinen "Schwachpunkt" zu vermelden: Die Vocals. Zum ASTRAL DOORS Hard Rock Sound passt die hohe Stimme von Nils Patrik Johansson perfekt, hier, bei CIVIL WAR, zum "militanten" Background, leider nicht zu 100%.
Stellt euch vor: Die Entscheidungsschlacht steht an. General Johansson befehligt mit hoher piepsiger Stimme die verbliebenden Soldaten all ihren Mut zusammenzunehmen und sich auf den Feind zu stürzen. Hat was von "Monty Python", oder? Ganz so schlimm ist es zwar nicht, da der gute Mann wirklich ein begnadeter Sänger ist, dennoch, "Idealbesetzung" nenne ich das nicht.

Abschließend noch eine interessante Randbemerkung: Genauso wie beim "Heroes" Album der ex-Kollegen, saß Peter Tägtgren bei "Gods and Generals" an den Reglern und verpasste dem ganzen den Feinschliff. (JK)

8 von 10

Dienstag, 16. Juni 2015

LAST LEAF DOWN / Fake Lights / Lifeforce Records / 13 Tracks / 50:58 Min

LAST LEAF DOWN. Ein weiterer Stern am Post Rock/Shoegaze Himmel? Das Debütalbum "Fake Lights" des Schweizer Quartetts beginnt mit dem mit Post-Punk Note (Stichwort: THE CURE) versehenen Intro "Refulgance", dem harmonischen Shoegaze-Track "In Dreams" und den unter Goth-Rock Einfluss stehenden "The Thought That I Saw You" und "In These Waters" grandios. Leider geht es auf diesem Top-Niveau nicht weiter. In der Folge machen es sich LAST LEAF DOWN zumeist im typischen Standard Post Rock/Shoegaze gemütlich. Soll heißen: Die Schweizer "verstecken" sich viel zu oft hinter ihren Effekten (viel Hall und Delay) und zu ähnlich aufgebauten Songstrukturen. So ziehen die meisten Tracks in der Folge (Ausnahmen: "The Theme", "Wish to Leave" und "Fake Lights in the Sky") ohne größeren Eindruck zu hinterlassen an einem vorüber. Es wäre wünschenswert gewesen, dass LAST LEAF DOWN den "Mut" gehabt hätten, hin und wieder (zumindest dezent) verzerrte Gitarren einzusetzen. Auch hätte einigen Songs mehr Tempoabwechslung gut zu Gesicht gestanden. Zudem (meiner Meinung nach) hätte es auch gerne etwas mehr von der sanften Goth-Rock Melancholie sein dürfen. So bleibt am Ende ein Debütalbum mit einem sehr starkem Einstieg, das im weiteren Verlauf das Anfangsniveau nicht halten kann, da die Songs oftmals zu ähnlich strukturiert sind. Insgesamt hat "Fake Lights" aber trotzdem genügend Potenzial, um LAST LEAF DOWN als Bereicherung des Post Rock/Shoegaze einzustufen.

Anspiel-Tipps: "The Theme", "The Thought That I Saw You"", "Wish to Leave" (JK)

7 von 10

Freitag, 12. Juni 2015

INFESTING SWARM / Desolation Road / Art of Propaganda Records / 8 Tracks / 59:02 Min

INFESTING SWARM aus Westfalen wurden 2007 gegründet, hatten 2011 mit einem Demo kurz auf sich aufmerksam gemacht und kommen jetzt mit ihrem ersten Album die "Desolation Road" entlanggekrochen. Wie ein Blick auf das Coverartwork schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei nicht um Power-Metal. INFESTING SWARM bevorzugen den härteren und anspruchsvolleren Stoff. Genauergesagt bewegen sich die Jungs im (Post) Black Metal. Jene Art von (Post) Black Metal, die offen ist für Einflüsse anderer Genres (nein, immer noch kein Power-Metal in Sicht). So ist das Drumming an DISSECTION angelehnt, bei den Gitarren kommen einem gelegentlich INSOMNIUM in den Sinn und der Gesang ist ein Hybrid aus Death und Black. Die Essenz ist und bleibt aber (Post) Black Metal, der von der Gangart an HERETOIR, NEBELKRÄHE und GRABNEBELFÜRSTEN erinnert.Trotz des morbiden Characters der Scheibe, erhält man relativ schnell Zugang zu den (meist überlangen) Kompositionen, was für die songwriterische Qualität der Truppe spricht. So ziehen Aggression und Melodie, einträchtig Hand in Hand die "Desolation Road" entlang.

Fazit: Starkes Debüt-Album einer Band mit viel Potenzial. (JK)

Anspiel-Tipps: "Der Lauf der Zeit", "Desolation Road", "Year of No Light"

8 von 10

Sonntag, 7. Juni 2015

AIRSTREAM / Kingdom of Isolation / Metalville - Rough Trade / 9 Tracks / 46:55 Min

AIRSTREAM ist das neue Projekt von SKY OF RAGE Sänger Staffan "Stiff" Karlsson. Um sich geschart hat er eine halbwegs illustre Runde. Als da wären: Micke Höglund (Bass / ex THUNDER), sowie mit Gastbeitrag: Kee Marcelo (Gitarre / ex EUROPE) und Thomas Larsson (Gitarre / ex GLENN HUGHES BAND). Musikalisch bewegt sich das ganze irgendwo zwischen AOR, Prog und Hard Rock. Mit viel Wohlwollen, kann man auch noch TNT als Querverweis hinzufügen. Der erste Song ("The Power of Music") von "Kingdom of Isolation" ist ein flotter Rocker, das folgende "You Had the World in Your Hands" kann mit viel Melodie punkten, "We Don't Look Back" ruft JOURNEY in den Sinn und weiß ebenso zu gefallen. Der Titelsong "Kingdom of Isolation" ist der beste Song des Albums, ebenfalls hochmelodisch und setzt sich sehr schnell ihm Gehörgang fest. Ganz gut bisher, oder? Abwarten. Was auf dem kompletten Album störend rüberkommt und auch oftmals die Grenze zu "nervig" überschreitet, ist der übertriebene Pathos, mit dem AIRSTREAM ihre Songs förmlich zukleistern. Wer's mag. Einen bleibenden Eindruck hinterlassen: "House of Pain" und "Lost in Fears". Leider einen negativen. Es geht aber noch schlimmer, wie "Oh Mother, Oh Father" eindrucksvoll zeigt. Das ist mit großem Abstand der mieseste Song, den ich dieses Jahr bisher gehört habe, oder treffender, hören musste. "Addicted" hingegen kommt wieder voll in die Punktränge und dürfte die reifeste Leistung von AIRSTREAM auf dem Album sein.

Fazit: Immer dann, wenn AIRSTREAM vermehrt auf "anspruchsvollen" Prog machen (wollen), setzen sie sich damit in die Nesseln. Die melodischen Parts und die AOR / Hard Rock Songs hingegen laufen gut rein. (AS)


5 von 10 

Freitag, 5. Juni 2015

RAVEN / ExtermiNation / Steamhammer - SPV / 15 Tracks (Digi-Version) / 61:58 Min

Sechs Jahre nach "Walk Trough Fire" lassen die Herren Gallagher den RAVEN wieder steigen. Der Vogel ist zwar inzwischen etwas in die Jahre gekommen, hat bereits auch die ein oder andere Mauser hinter sich, pfeift aber deswegen noch lange nicht aus dem letzten Loch. Wie nicht anders zu erwarten war, liefern die Mitbegründer unserer Lieblingsmusik, zusammen mit Joe Hasselvander, das was sie am besten können: schnörkellosen Heavy Metal. Mal stampfend ("Destroy All Monsters"), mal (halb-) balladesk ("River of No Return"), dann wieder dynamisch ("Tomorrow"). Noch mehr Abwechslung gefällig? "Fight" und "Feeding the Monster" sind kleine (große?) Speed-Metal Perlen. "Thunder Down Under" erinnert an die Wechselstrom / Gleichstrom Band aus Australien und das Grund-Riff von "One More Day" ist an "Can't Live Without You" der Giftstacheltiere aus Hannover angelehnt. So weit so gut. Leider kann "ExtermiNation" nicht auf die gesamte Distanz überzeugen. So hat sich mit "Silver Bullet", "No Surrender" und "Fire Burns Within" verzichtbares Füllmaterial eingeschlichen, das RAVEN für den Nestbau von Album Nr 15 mal besser weggelassen hätten. Weniger ist eben doch manchmal mehr.

Fazit: RAVEN können es noch immer, wie "ExtermiNation" über weite Strecken belegt. Und hätten RAVEN nicht auf Teufel komm raus eine Doppel-LP vollbekommen wollen (müssen?) und sich 2 bis 3 Songs verkniffen, so hätte man in der Gesamtbewertung von "ExtermiNation" noch einen weiteren Punkt hinzuaddieren können. (AS)

Anspiel-Tipps: "Fight", "One More Day", "Scream"

7 von 10