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DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Mittwoch, 27. Juli 2016

SOLANUM / "I.T.S.C." / Horror Pain Gore Death Productions / 7 Tracks / 37:14 Min

"Punk's not Dead", sagen die Kanada-Thrasher SOLANUM - es lebe der Crossover!
Nachdem der Thrash-Metal in den letzten Jahren ein mächtiges Revival erlebt hat, wäre die logische Schlußfolgerung daraus, dass der Crossover (alter Schule) ebenfalls wieder neues Leben eingehaucht bekommt.
Wer erinnert sich nicht mit Wehmut an kultige Bands wie z.B. ENGLISH DOGS, S.O.D. oder CRUMBSUCKERS, die in der guten alten Zeit für Alarm in jeder versifften Hütte gesorgt hatten, bis die Chucks qualmten.
SOLANUM versuchen mit ihrem Debütalbum "I.T.S.C." (Into the Sinner Circle) an jene Zeit anzuknüpfen.
Auf den sieben Tracks, die die vier Kanadier einegtrümmert haben, gibt es nur eine Devise - mit Highspeed voll in die Fresse. Doch anders, als man es oftmals vom Crossover her gewohnt ist, legen SOLANUM nicht wirklich viel Wert auf kurze Tracks. Kommt doch selbst der kürzeste Titel des Albums "Narcotic Collapse" auf stolze viereinhalb Minuten.
Also von wegen: "in der Kürze liegt die Würze" - die Würze bekommt  "I.T.S.C" von seinen derben Thrash -Einflüssen. An allen Ecken und Kanten schimmert das früh-musikalische Schaffen von NUCLEAR ASSAULT, VIO-LENCE und meinetwegen auch KREATOR durch.
Einzele Songs hervorzuheben ist nahezu nicht möglich - welcher Hund in einem Zwinger bellt, hört man auch nicht heraus.

Fazit: SOLANUM spekulieren ganz sicher nicht auf hohe Verkaufszahlen oder gar Chartplazierungen - wäre ja auch Punk/Crossover untypisch - auch kommen sie nicht für einen Sturm auf den Crossover-Olymp in Frage - dazu fehlt es dem Album schlichtweg an "Hits". Spaß macht "I.T.S.C." aber trotzdem. (DE)

6 von 10

www.facebook.com/solanum.crossover

Samstag, 23. Juli 2016

OMEN / "Hammer Damage" / Pure Steel Records / 9 Tracks / 44:38 Min

Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können. 
Hallelujah, da ist sie wieder - die Kobra. Eine der ganz großen US-Bands aus der Frühphase des Heavy Metal will es nochmals wissen.
Wer erinnert sich nicht mit Wehmut an die legendären Kultalben "Battle Cry", "Warning of Danger" und "The Curse", die OMEN zu einem der ersten Hotspots im noch jungen Genre machten.
Lang, lang ist es her. Der Tod von J.D. Kimball warf die Jungs damals total aus der Bahn. Nach 1986 kam praktisch nur noch heiße Luft aus dem Headquarter von OMEN in Los Angeles. 
2003 gab es dann wieder ein ernstzunehmendes Lebenszeichen ("Eternal Black Dawn") von OMEN. Für den Nachfolger hat man sich stolze 13 (!) Jahre Zeit gelassen. Gut Ding will eben Weile haben!
Obwohl Kenny Powell & Co mit dem titelgebenden Song "Hammer Damage" einen etwas sperrigen Track als Opener gewählt haben, lässt der Einstieg dennoch erahnen, das der Giftzahn der Kobra wieder bis oben hin gefüllt ist.
"Cry Havoc", "Hellas" und das göttliche "Knights" lassen sogar, wenn auch nicht eins zu eins, das aggressiv-melodische OMEN-Feeling der ersten drei Alben wieder aufleben. Saustak! Der Rest kann da nicht ganz mithalten, wächst aber mit jeder Umdrehung der Scheibe. Nur dem Instrumental-Track "A.F.U." bleibt diese Auszeichnung verwehrt, da der Titel insgesamt recht unspektakulär daher kommt.
Zu guter Letzt gibt es dann aber auch noch einen Totalausfall zu vermelden - der Drumsound stinkt total ab, und zwar auf dem kompletten Album!
Ich habe selten so einen katastrophal, unterirdisch, mega-grottenschlecht abgemischten Drumsound gehört, wie hier auf dem siebten Studioalbum der Amerikaner. What the fuck? Kaum zu glauben, dass Steve Wittig diese Grütze hier abgenickt haben soll. Der Mann ist zwar schon ein paar Tage älter, aber gänzlich taub wird er wohl nicht sein, oder? Der Preis für den miesesten Drumsound des Jahres wird deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit an OMEN gehen!

Fazit. Kobrastarkes Comeback von OMEN! Nur der Drumsound hinterlässt Magenschmerzen und provoziert Brechreiz. Man sollte bei aller (berechtigter) Kritik jedoch nicht das Wesentliche, die Songs aus den Blick verlieren. Die sind nämlich aller Ehren wert. Deshalb geht der Daumen trotzdem ganz klar nach oben! (JK)

8 von 10

http://www.facebook.com/omenofficial

Dienstag, 19. Juli 2016

Vorankündigung: SACRED REICH + BLIKSEM 26.7. München - Backstage (Free & Easy Festival)



DENNER/SHERMANN / "Masters of Evil" / Metal Blade Records / 8 Tracks / 41:38 Min

Nostalgie - ... die sich in der Rückwendung zu einer vergangenen Zeit, in der Vorstellug verklärten Zeit äußert, deren Mode, Kunst oder Musik man wieder belebt (Duden Definition). 
Passender kann man kaum den ersten Longplayer des kongenialen Gitarren-Duos DENNER/SHERMANN beschreiben.
Was die (ehemaligen) Gitarrenhexer von MERCYFUL FATE hier  auf "Masters of Evil" vom Stapel lassen, ist aller Ehren wert und versprüht zu jeder Sekunde, längst vergessen geglaubtes MERCYFUL FATE Feeling, wenn auch nur an den Gitarren.
An den Gesang muss man sich gewöhnen, nicht dass er schlecht oder unpassend wäre, nein keineswegs, Sean Peck macht seine Sache wirklich sehr gut ... aber ... man sieht das Coverartwork von Thomas Holm (angelehnt an das Kultalbum "Don't Break the Oath"), man hört die Harmonien und Riffs und wartet unwillkürlich auf die typischen King Diamond Vocals.
So braucht es 1 - 2 Durchläufe des Albums, um mit seiner Konfusion klarzukommen und um zu realisieren, dass das Album trotzdem seine Daseinsberechtigung hat und DENNER/SHERMANN im Prinzip dort weitermachen, wo sie 1996 ("Into the Unknown") mit MERCYFUL FATE aufgehört haben - nur eben mit einem anderen Sänger.
Vor allem der Einstieg mit "Angel's Blood" "Son of Satan" und "The Wolf Feeds at Night" ist vom Feinsten. Doppelläufige Gitarren, klasse Refrains und ein dramaturgisch hochwertiges Songwriting lassen die Augen vor Freude triefen.
Der Titelgebende Track "Masters of Evil" und "The Baroness", sowie "Pentagram and the Cross" sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern, allerdings wird hier nicht mehr ganz so hochklassig gewerkelt, wie beim zuvor erwähnten Dreierschlag. 
"Servants of Dagon" und "Escape from Hell" hingegen sind lahm, um nicht langweilig zu sagen. Zwar gibt es auch hier feine Riffs und Soli und die berühmt berüchtigte progressive "Verrücktheit" des Gitarren Duos - mehr jedoch nicht. So fallen diese beiden Songs am Ende durch, da nichts davon hängen bleibt.

Fazit: Summa summarum ist "Masters of Evil" ein gutes (solides) Album - nicht weniger und (leider) auch nicht mehr. In der Endabrechnung überwiegen jedoch eindeutig die positiven Aspekte, auch wenn sich nicht verheimlichen lässt, dass "Masters of Evil" seine Längen und Hänger hat. (JK)


7 von 10

Samstag, 16. Juli 2016

Konzertbericht AVANTASIA - 6.7.2016 München / Tollwood

AVANTASIA goes Tollwood. Tobias Sammet und sein Metal Opera Projekt AVANTASIA befinden sich zur Zeit auf "Ghostlight"-Welttournee.
Kaum zu glauben, aber wahr, dass AVANTASIA bisher noch nie in München aufgetreten sind. Das kann natürlich nicht so bleiben, muss sich Tobias Sammet gedacht haben. Also flugs den Kompass am Tourbus auf die bajuwarische Landeshauptstadt eingestellt und die Zelte (bitte wörtlich nehmen) auf dem Tollwood Sommerfestival in München aufgeschlagen.
Da in München jedoch die Uhren anders gehen (bitte ebenfalls wörtlich nehmen) und der Alpenvorlandbewohner neben einem Weißbier auch seine Nachtruhe zu schätzen weiß, beginnt das Konzert bereits um 19 Uhr.

Obwohl der Gig nicht ganz ausverkauft ist, bereitet das buntdurchgemischte Publikum (vom waschechten Saudi-Scheich über den ergrauten AOR Liebhaber bis hin zum Metalhead ist alles vertreten), Tobias Sammet einen ohrenbetäubenden Empfang, als dieser zu den Klängen von "Also sprach Zarathustra" /Richard Strauss) die Treppe im Bühnenaufbau herunterschreitet. Kaum unten angekommen, geht's auch schon los - "Mystery of a Blood Red Rose" läutet den 2.5-stündigen Auftritt von AVANTASIA ein.
Wurde der Opening-Track vom aktuellen Album noch Solo, also nur von Tobi vorgetragen, überschlagen sich in der Folge die Ereignisse auf der Bühne und die Gaststars geben sich förmlich die Klinke in die Hand. Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS), Bob Catley (MAGNUM), Eric Martin (MR. BIG), Jorn Lande (JORN/MASTERPLAN) und natürlich Michael "Michi" Kiske (UNISONIC/ex-HELLOWEEN).
Nur die ansonsten fast schon zum Stammpersonal gehörende Amanda Sommerville ist heute unpässlich - schade, aber verschmerzbar, da Tobi mit Marina La Torraca einen nahezu perfekten Ersatz aus dem Hut zaubert.
Während im ersten Drittel des Konzerts der Schwerpunkt ganz klar auf dem aktuellen Album ("Ghostlights") lag, mutierte der Rest der Performance zu einem Best-Of -Querschnitt der bisherigen AVANTASIA Veröffentlichungen.
Einen besonderen Reiz versprühen dabei die unzähligen "Duelle" Kiske vs Sammet, die den Anwesenden einen wohligen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagen.
Überhaupt ist der gesamte Auftritt von AVANTASIA ein Hochgenuß für die Ohren - was die Herren Jorn, Martin, Atkins, Kiske und vor allem Catley stimmlich auf der Pfanne haben ist nur mit einem Wort zu beschreiben - Championsleague.
"The Scarecrow", "Farewell", "Dying for an Angel", "Twisted Mind", "Reach Out for the Light" - die 150 Minuten vergehen wie im Flug.
Zwischendurch bringt Tobias Sammet immer mal wieder seine Entertainerfähigkeiten unter - Gags (...Amanda fehlt heute leider ... in Zwickau hätten wir deswegen abgesagt ... nicht aber in München) , Anekdoten (...nach "The Metal Opera Part II" wollte ich das Projekt eigentlich beenden), Interaktion (...ich will eure Hände sehen), Lobhudelei (....München ist die geilste Stadt der Welt), usw. - das Publikum frisst Mr. Avantasia aus der Hand.
Da aber alles bekanntlich mal ein Ende hat und man auseinander gehen soll, wenn es am schönsten ist, wird nach der Bandhymne "Avantasia" auch schon der letzte Song des Abends angekündigt. Wo andere Bands hier jetzt einen ihrer besten, schnellsten oder härtesten Titel unterbringen würden, lassen AVANTASIA auf ihre eigene Art und Weise nochmals die Puppen tanzen - nämlich mit ihrem längsten Song. Nach "Let the Storm Descend Upon You" gehen dann, wie angekündigt, aber erstmal die Lichter aus - doch da hat die Ghostlights-Belegschaft die Rechnung ohne das nach mehr lechzende Publikum gemacht. Eine Klatschorgie in bester Island-Manier (Huh Huh Huh) führt letztendlich zum Erfolg - AVANTASIAs Jungfernauftritt in München geht in die Verlängerung.
Nach dem Kitschbrocken "Lost in Space" und einer überlangen Bandvorstellung gibt es als krönenden Abschluß den Doppelschlag "Sign of the Cross" + "The Seven Angels" noch auf die Lauscher, zu dem sich sämtliche Protagonisten auf der Bühne nochmals vereinen. 

Letztendlich kann man AVANTASIA und München zu einem gelungenen Konzert-Spektakel gratulieren, dass, wenn überhaupt, nur zu Beginn (bei den ersten beiden Liedern) einen kleinen Makel hatte, als der Sound im Zirkuszelt noch nicht perfekt justiert war. Ansonsten muss man hier von Superlativen sprechen. Größer, besser, AVANTASIA. Danke Tollwood! (JK)

Mittwoch, 13. Juli 2016

BE'LAKOR / "Vessels" / Napalm Records / 8 Tracks / 55:05 Min

Der Teufel steckt im Detail.
Moderne Melo Death Metal Bands, die gänzlich ohne Anbiederung an die Core-Spielarten auskommen und zudem auch noch komplett auf Klargesang verzichten, gibt es nicht gerade wie Sand am Meer. Werden zudem noch abwechslungsreiche Songs und progressive Strukturen eingefordert, ist man mit seinem Latain allerdings schnell am Ende. Richtet man seinen Blick jedoch gen Australien wird man fündig - BE'LAKOR.
Das Quintett aus Down Under existiert seit 2004 und veröffentlicht mit "Vessels" bereits seinen vierten Longplayer.
"Vessels" - Ein Longplayer, der das Rüstzeug hat, um den Australiern endgültig zum Durchbruch zu verhelfen. Und dass, obwohl "Vessels" kein Album ist, das man von Start weg lieben kann, da BE'LAKOR beim Komponieren mehr Wert auf atmosphärische Dichte und progressive Abwechslung gelegt haben, als auf profane Eingängigkeit.
So ist "Vessels" ein Album, in das man sich hineinarbeiten muss und das man auf sich (ohne Ablenkung) wirken lassen muss. Wer sich allerdings auf das Album einlässt, sich die Zeit nimmt, auf Details und Zusammenhänge zu achten und zudem den Lautstärkeregler am Abspielgerät (Kopfhörer erfüllen ebenfalls den Zweck) noch etwas mehr aufdreht, der wird fürstlich belohnt - und zwar mit 8 Tracks, die so brachial sein können wie ein Steinschlag in den Alpen und dabei gleichzeitig doch so erhaben sind wie ein Sonnenaufgang in Stonehenge

Fazit: Fühlt man sich zu Anfang noch leicht überfordert vom Ideenreichtum, den Breaks und der Komplexität auf "Vessels", fügen sich nach und nach die progressiven Melo Death Puzzelteile zu einem in sich stimmigen Bild zusammen, welches die Geister der Vergangenheit (DARK TRANQUILLITY, AMORPHIS) sowie der Gegenwart (INSOMIUM, OPETH) in hellen Farben leuchten lässt. (JK)

Anspiel-Tipps: "Whelm"; "An Ember's Arc", "Grasping Light"

8 von 10

www.facebook.com/belakorband/
www.belakorband.com/

Sonntag, 10. Juli 2016

Konzertbericht MEGADETH + HAVOK - 30.6.2015 München / Tonhalle

ANTHRAX und SLAYER waren im Juni auf dem Rockavaria, METALLICA haben sich im letzten Jahr (ebenfalls Rockavaria) in der bayerischen Landeshauptstadt blicken lassen und nun, als letzte der "The Big 4" Bands schlagen MEGADETH in München auf, genauer gesagt, in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Tonhalle.
Doch bevor MEGADETH Vic Rattlehead von der Leine lassen, dürfen sich HAVOK für 45 Minuten auf der Bühne austoben. 
Megadeth
Die Band aus Denver/Colorado nimmt dies dann auch wörtlich - Headbanging, flinke Positionswechsel und eine bestens aufgelegte Band - hier steppt der Bär. München dankt es dem Quartett aus "...we're HAVOK from Denver/Colorado" (den Spruch bringt David Sanchez heute Abend mindestens 10x unter) und geht vom ersten Moment an steil. Fliegende Matten soweit das Auge reicht - David Sanchez kann es selbst kaum glauben, wie das Publikum, trotz der Saunahitze in der Halle, hier bereits bei der Vorband mitgeht. Also lieber schnell nochmals mitgeteilt, dass die Band aus Denver/Colorado kommt ...
Kurz bevor die Show zu einer zu einer Werbeveranstaltung für Urlaub in Denver/Colorado verkommt, lassen HAVOK schnell wieder Thrash-Tatsachen sprechen und die Matten kreisen.
"From the Cradle to the Grave", "Claiming Certanity" (neuer Song), "Covering Fire", "Fatal Intervention", "Time Is Up" und "D.O.A." heißen die Nackenbrecher, die HAVOK in der Folge vom Stapel lassen. Nach "Give Me Liberty ... Or Give Me Death" ist dann aber Schluß und HAVOK gehen, begleitet von lautstarken Applaus, von der Bühne.
In der nun folgenden 35 minütigen Umbaupause bleiben nur die Hartgesottensten in der tropisch aufgeheizten Halle, der Rest drängt raus ins Freie, zum durchatmen und, um nochmals zu googeln, in welchem US-Bundesstaat HAVOK denn nun beheimatet sind.
Als die Klänge von "Prince of Darkness" erklingen, eilt alles schnell zurück in die kuschelig warme Halle und Sekunden später steht München, dicht an dicht gedrängt in "Hangar 18", mit Blick auf die Lockenpracht und die flinken Finger von Dave Mustaine. Ohrenbetäubender Jubel. Ganze acht Jahre haben sich MEGADETH nicht in München blicken lassen - vergessen, vergeben - wer so eindrucksvoll zurückkehrt, dem wird sogar ein grottenschlechtes Album "Super Collider" (zum Glück wurde heute Abend nichts davon gespielt) verziehen, zumal MEGADETH mit dem aktuellen Album "Dystopia" endlich wieder zu alter Stärke zurückgefunden haben.
So finden sich dann auch gleich fünf Songs vom Dystopia-Album auf der Setlist, von denen der Titelsong und vor allem "Poisonous Shadows" schon jetzt abgefeiert werden, wie die alten Klassiker.
Stichwort Klassiker - von "Wake Up Dead" und "In My Darkest Hour" über "Sweating Bullets" und "Trust", bis hin zu "Symphony of Destruction" und "Peace Sells" war nahezu alles dabei was das Fanherz begehrt, nur "A Tout Le Mounde" fehlte, was aber verzeihbar war - ich hatte eh kein Feuerzeug dabei.
Zwischendurch erinnerte Dave Mustaine an den kürzlich verstorbenen Nick Menza und widmete ihm "Tornado of Souls". Starke Geste!
Perfeker Sound, eine top Lightshow, sowie ein fetter Bühnenaufbau (incl Videoscreens) setzen zudem die wie im Flug vorübergehenden 90 Minuten perfekt in Szene. Da auch der neue Gitarrist Kiko Loureiro seinen Sache mehr als gut macht, Gründungsmitglied David Ellefson wieder zurück ist und Dave Mustaine heute einen absoluten Sahnetag erwischt hat (menschlich und musikalisch), bleibt am Ende nur ein Fazit: MEGADETH sind wieder voll da - aber sowas von! (JK)

Mittwoch, 6. Juli 2016

DROUGHT / "Rudra Bhakti" / Avantgarde Music / 4 Tracks (EP) / 24:29 Min

Italien ist voller Überraschungen.
Der Black Metal würde ohne das Christentum einen ganz wichtigen (den wichtigsten?) Effekt verlieren - fielen doch die ideologischen Reibungspunkte weg.
So weit so gut- neu ist (zumindest für mich), dass die Nummer auch auf Hindu-Ebene funktioniert.
DROUGHT kommen aus Italien, einem Land, dass bisher eher weniger auf der Black Metal Landkarte auftaucht ist und mit der Hindu Ideologie ungefähr soviel zu tun hat, wie der Papst mit einem Tattoostudio.
DROUGHT selbst beschreiben ihren Stil als "Black-Metal mit tantrischem Yoga Konzept". Das trifft den Nagel aber nicht ganz auf den Kopf , weil ein wichtiger Bestandteil im Sound von DROUGHT so unter Tisch fallen würde. Der Anteil des Sludge im Sound von DROUGHT ist dem des Black Metal  mindestens ebenbürtig - meine Wengikeit würde deshalb das Dargebotene eher als Sludge/Black Metal Fussion mit spirituellem Touch deklarieren.

Los geht es mit einer rein meditativen Nummer "Suryanamaskara (Entering the Gate of Raging Sun)", die aber viel mehr Black Metal intus hat, als man es auf den ersten Blick vermuten mag. Stellt euch AGALLOCH mit Turban und indischen Gebetsglöckchen vor und ihr habt die ungefähre Richtung.
"Fire Breating (Urdva Kundali Arse)" hingegen ist eine hammerharte Sludge Walze mit DARKTHRONE Einflüssen. "Reveal the Unlight (Sudden Awareness)" ist die mit Abstand schwärzeste Nummer auf dem Album, kommt aber auch nicht ohne die typischen Sludge-Breaks aus.
Das Highlight jedoch kommt zum Schluß - "Collapse of Maya (Transfiguration of the Warrior)". Hier bricht die Apokalypse, in Form von GORGOROTH Disharmonien und Geknüppel (zu Beginn), mächtigen MASTODON Sludge Walzen und ruhigen SOLSTAFIR Parts über einen herein , bevor meditative Klänge im letzten Drittel den Puls wieder in seine normale Umlaufbahn bringen.

Fazit: Durchaus interessant, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Wer sich auf Klang-Experimente einlassen mag und auf der Suche nach Exoten ist, bekommt hier definitiv die volle Dröhnung.
Wie gesagt - Italien ist voller Überraschungen - und wer weiß, vielleicht ist ja sogar der Papst unter seiner weißen Soutane tätowiert. (JK)

6.5 von 10

 https://avantgardemusic.bandcamp.com/album/rudra-bhakti

Montag, 4. Juli 2016

CANDLEMASS / "Death Thy Lover" / Napalm Records / 4 Tracks (EP) / 25:42 Min

Abschied ist ein scharfes Schwert. Das musste sich wohl auch Leif Edling eingestehen. CANDLEMASS können zwar (noch) nicht über Wasser gehen, sind aber (mal wieder) von den Toten auferstanden. Wobei so richtig "tot" waren sie ja eigentlich gar nicht - Live konnte man die schwedischen Heavy Doom Götter trotz der Ankündigung "nie wieder eine Platte aufnehmen zu wollen" immer noch genießen, wenn auch ohne Robert Lowe.
Als Ersatz hatten CANDLEMASS Mats Levén verpflichtet, mit dem, so war es geplant, nur Live-Gigs laufen sollten. Doch erstens kommt es anders als man denkt und zweitens "was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern".
Was Leif Edling letztendlich zum Umdenken bewegt haben mag, entzieht sich meiner Kenntniss - Fakt ist CANDLEMASS sind wieder da!
Das Resultat der x-ten Wiederauferstehung hört auf den Namen "Death Thy Lover" und hat es faustdick hinter den Ohren. Denn CANDLEMASS legen los wie die (Doom-)Feuerwehr!
Der Titelsong "Death Thy Love" besticht mit fetten Riffs, einem mächtigem Refrain und phantastischen Tempowechseln. Immer wieder schimmern zudem dezent AVATARIUM Einflüsse durch. Alles zuasmmen macht aus "Death Thy Love" einen der besten CANDLEMASS Songs der Neuzeit, der in Zukunft mit Sicherheit auf jeder Setlist zu finden sein wird.
"Sinister N Sweet" steht dem, wenn überhaupt, nur minimal nach. Mats Levén kann hier zeigen was stimmlich in ihm steckt und welch Vielfalt seine Stimme bietet. 
"Sleeping Giant" ist dagegen mehr von DIO beeinflusst und kommt um einiges doomiger aus den Boxen geschossen.
Nur der letzte Song der EP mag nicht so recht gefallen. Ob es daran liegt, dass es sich hierbei um einen Instumental-Track handelt, der mit knapp sieben Minuten zudem auch noch sehr üppig ausgefallen ist, oder daran, dass ihm im Vergleich zu den drei anderen Titeln, mehr oder weniger, die CANDLEMASS Magie abgängig ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Fazit: CANDLEMASS waren/sind von Anfang an eine Klasse für sich - "Death Thy Lover" ist ein weiteres Highlight in der 30-jährigen Karriere der Schweden. Bleibt nur zu hoffen, dass der EP bald ein vollwertiges Album nachgeschoben wird. (JK)

8 von 10

www.facebook.com/candlemass/