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Mittwoch, 30. September 2015

CHRIS CAFFERY / Your Heaven is Real / Metalville - Rough Trade / 13 Tracks / 66:25 Min

Dass CHRIS CAFFERY einer der besseren Gitarristen dieses Planeten ist, dürfte bekannt sein. Die Meisten von euch dürften den Namen CHRIS CAFFERY mit SAVATAGE und dem TRANS SIBERIAN ORCHESTRA in Verbindung bringen. Neben diesen beiden Betätigungsfeldern wird der Herr auch gerne als Gastmusiker gebucht (u.a. DORO, CIRCLE II CIRCLE, TIM "Ripper" OWENS). Oder CHRIS CAFFERY dreht den Spieß um, indem er Gastmusiker um sich schart, um eines seiner Solo-Alben einzuspielen. Für sein fünftes Solo-Album "Your Heaven Is Real" hat sich CHRIS CAFFERY diesmal Drummer Brian Tichy (WHITESNAKE, OZZY OSBOURNE) und Keyboarder Lonnie Park mit ins Boot geholt. Vocals, Bass und Gitarre (logisch) hat CHRIS CAFFERY selbst übernommen. Zudem wird der New Yorker als Produzent und alleiniger Songwriter und Texter geführt. Wow. Ziemlich viel Arbeit für eine Person. Ob das mal gut geht. Nun, Gitarre (und Bass) spielen kann er überdurchschnittlich gut, singen kann er auch und die Produktion ist auch super. Beim Songwriting hätte er allerdings meiner Meinung nach gelegentlich eine helfende Hand gebrauchen können, oder zumindest einen Co-Produzenten. Dann wäre uns/ihm grenzwertiges Material wie "Arm and a Leg"", "Just Fine", "Damned if You Do, Dead if You Don't" und "Sick and Tired" evtl erspart geblieben. Das er die hohe Kunst des Songwritings aber doch beherrscht, beweisen dann die restlichen Songs auf "Your Heaven Is Real". Hier überzeugt das Album dann auf ganzer Linie! Egal, ob man den flotten Opener "Your Heaven Is Real" mit seiem eingänigen Refrain, die Instrumental-Tracks " Hot Wheelz" und "2 26 15", die gefühlvollen Balladen "I Never Knew" und "Come Home", das Album Highlight und an SAVATAGE erinnernde "Why", den modernen Hard-Rock Klopper "Death by Design" oder das irgendwo in der Schnittmenge von MÖTLEY CRÜE und TIM "Ripper" OWENS angesiedelte "Over and Over" anhört; das sind allesamt gute bis sehr gute Hard Rock Songs.

Fazit: Der Spruch "Weniger ist mehr" bewahrheitet sich auch hier mal wieder. Hätte CHRIS CAFFERY auf "Your Heaven Is Real" nur,  9 bis 10 Songs auf die CD gepackt, könnte man von einer sehr guten Veröffentlichung sprechen. Da dem aber nicht so ist, muss "Your Heaven is Real" mit Punktabzug leben. (AS)

7 von 10

Freitag, 25. September 2015

Konzertbericht vom Darknight Festival München 11.9.2015 (Tag 1)

Wer in München in den Gasteig geht, um den Klängen eines Konzertes zu lauschen, bekommt in der Regel Klassik, Jazz oder Schlager serviert. Nicht so Anfang September 2015. Bereits zu früher Stunde, gegen 18 Uhr, versammeln sich vor der Heimat der Münchner Philharmoniker, Menschen in schwarzen Klamotten und mit zumeist längeren Haaren. Was ist den hier los, mag sich der ein oder andere Frackträger samt Begleitung im Abendkleid gefragt haben? Des Rätsels Lösung: Es fand Münchens erstes Metalfestival im Gasteig statt - das DARKNIGHT FESTIVAL. An zwei Festivaltagen wurde ein Einblick in Münchens Metal-Untergrund geboten. Insgesamt waren 10 Bands am Start.

Tag 1:
 
SYMMETRIC hatten die Ehre, in der "Black Box" im Gasteig das Festival zu eröffnen. Mit ihrem soliden Alternative Rock, der mit Metal nicht wirklich viel zu tun hat, hatten SYMMETRIC allerdings einen nicht gerade einfachen Stand. Obwohl man ihnen musikalisch nur wenig vorwerfen konnte, kam nur wenig Stimmung auf. Die meisten schauten sich das Geschehen aus sicherer Entfernung an, nur vereinzelt wagte sich jemand aus dem Publikum direkt vor die Bühne. Mag sein, dass die etwas hüftsteifen Performace der Band (nur Sänger Chris tanzte sprichwörtlich aus der Reihe) nicht ganz schuldlos daran war, oder auch die Tatsache, dass SYMMETRIC noch nicht ganz für sich entschieden haben mögen, wohin die musikalische Reise gehen mag. Spielten SYMMETRIC zu Beginn des Auftritts noch Alternative Rock mit klassischen Soli, änderte sich die musikalische Ausrichtung, je länger der Auftritt lief, mehr und mehr in Richtung Pop-(Rock). So geht am Ende der Eröffnungsgig des 1. Metal-Festivals im Gasteig als halbgare Sache in die Analen ein. Als nächstes sah das kulturelle Programm A THOUGHT UNLEASHED vor. Das Quintett aus München sorgt für die erste richtige Portion Metal an diesem Abend. Die 2012 gegründete Formation bevorzug einen Sound, der an frühe ATROCITY erinnert. Blickfang ist Sängerin Sonja, die an diesem Abend im hautengen Latexkostüm die Blackbox rockte. Stimmlich hat die Dame sowohl Klargesang als auch derbe Growls in Petto. Respekt.
Die nächsten 60 Minuten gehören den Oberbayern SULPHOR. Musikalisch ist das Sextett schwer einzuorden; etwas Thrash Metal, hier und da Dark- bzw. Death Metal Elemente, die meisten Texte auf deutsch (gelegentlich auf englisch) und die Ansage auf bayrisch. Eine ungewöhnliche Mischung, die aber ordentlich zündet! Kollektives Headbangen während des Auftritts und kräftiger Applaus danach, sind der Lohn für einen gelungen Auftritt.
Nächster Programmpunkt: Die wahrscheinlich sexistischste Band der Welt (Bandzitat) - INSANE. Der Name ist Programm! Optisch erinnert die Show an KNORKATOR. Sämtliche Bandmitglieder waren als "Senioren" verkleidet und wurden während des Auftritts von einem "Pfleger" betreut. Zwischen den Songs gab es lustige Einspieler, Zitate oder zünftige Blasmusik. Musikalisch hatte der Wahnsinn seine Heimat in der Schnittmenge von CREMATORY, EISREGEN und EISBRECHER. Songs wie "Ich hasse alles" oder "Doppelfickerspiegelpanzer" machten den Auftritt von INSANE zum Highlight des ersten Festivaltages.
Im Anschluß daran durfte (mußte) der eigentliche Headliner EMERGENCY GATE auf die Bühne. Weil nach dem Auftritt von INSANE viele der Anwesenden den Heiweg angetreten haben, fand der Gig von EMERGENCY GATE nur noch vor einer handvoll Fans statt. Sozusagen ein intimes Fantreffen. Eigentlich schade, denn die Jungs gingen 60 Minuten Vollgas und Sänger Matthias Kupka hatte einen absoluten Sahnetag erwischt. Die Lightshow war auch nicht von schlechten Eltern. Metalcore ist aber, wie es scheint, nunmal nicht jedermanns Sache. Sei's drum. Die standhaft Gebliebenen hatten dennoch ihren Spaß und quittierten dies nach dem letzten Song mit reichlich Applaus. (JK)

DARKNIGHT FESTIVAL München


EMERGENCY GATE Live (© by The Discovered Land)

A THOUGHT UNLEASHED Live (© by The Discovered Land)

ICYRED Live (© by The Discovered Land)

PIKE'S EDGE Live (© by The Discovered Land)

MUNDTOT Live (© by The Discovered Land)

HERZPARASIT Live (© by The Discovered Land)

HERZPARASIT Live (© by The Discovered Land)

LIVER OF A DUCK Live (© by The Discovered Land)

LIVER OF A DUCK Live (© by The Discovered Land)

INSANE Live (© by The Discovered Land)

INSANE Live (© by The Discovered Land)

SULPHOR Live (© by The Discovered Land)

Konzertbericht vom DarkNight Festival München 12.9.2015 (Tag 2)

Anmerkung der Redaktion: METAL-IS-FOREVER wächst weiter! Als neuestes Familienmitglied dürfen wir Sandrina (SA) begrüßen! Willkommen im Team! Ihren ersten Einsatz hatte Sandrina am zweiten Tag des DarkNight Festivals. Hier ihr Bericht:

Tag 2:

2 Tage Metal pur! Dazu riefen die Veranstalter des DarkNight Festivals, dem ersten Metalfestival in der Geschichte des Gasteigs in München auf. Der erste Eindruck der Location war für mich zunächst etwas irritierend. Wer den Gasteig vielleicht schon kennt, weiß, dass sich dort eher Veranstaltungen der gehobenen Klasse die Ehre geben. Ein Metalfestival schien dort im ersten Moment nicht zu passen. Der herzliche Empfang beim Kartenverkauf ließ jedoch schnell jeden Zweifel verschwinden. Der Preis an der Abendkarte betrug am Samstag den 12.9. (genauso wie am Tag zuvor) nur 10 € und war mehr als angemessen für das Package. Sogar an kostenlosen Gehörschutz wurde gedacht! Die sogenannte "Black Box" macht von außen einen weitaus anderen Eindruck als von innen. Tritt man durch die Tür, dann bietet sich einem, wohl eine der tollsten Konzertlocations, die München zu bieten hat.

Relativ pünktlich wurde mit dem Einlass gegen 19.10 Uhr begonnen, sodass die erste Band des Abends LIVER OF A DUCK fahrplanmäßig mit ihrem Auftritt beginnen konnte. Die Freisinger Doom-/Thrash Band mit leichten Heavy Metal Einflüssen konnte als Opener überzeugen. Mit einer guten Mischung aus "Witz" und Härte schafften sie es, das Publikum anzuheizen und entsprechend Stimmung zu machen. Was zuletzt wohl auch daran lag, dass die Band selbst wahnsinnig viel Spaß auf der Bühne zu haben schien.

Nach einer kurzen Pause gaben ICYRED ihr "Bestes". Leider gelang es der Heavy-/Groove Band aus München nicht ganz so gut das Publikum in Fahrt zu bringen. Beim Auftritt der Band fehlte die Abwechslung, um den Auftritt lange im Gedächtnis zu behalten. Nach ein paar eigenen Songs, wurden Cover, u.a. "Seek and Destroy" (METALLICA) aus der Kiste gekramt, die die Publikumslaune dann wieder steigerten. ICYRED - eine Band mit Potenzial, die ihren eigen Stil aber noch finden muss.

Als nächstes durften MUNDTOT auf die Bühne. Technisch konnte die Indie/Alternative/Rock Truppe voll überzeugen. Die Setlist beinhaltete sowohl härtere Titel, als auch ein paar Balladen, die dem Auftritt eine angenehme Abwechslung verliehen. Beim letzten Song wurde das Publikum zum Mitmachen und zum Singen animiert, was offensichtlich gut ankam.

Als vorletztes gaben sich die Münchner Industrialmetaler HERZPARASIT die Ehre. Ein Auftritt der überzeugen konnte! Nicht zuletzt wegen der abwechslungsreichen Show mit Laser- und LED-Effekten, als auch der wahnsinnig hohen Interaktion mit dem Publikum.

Schon am Ende angelangt, kommen wir zum Headliner des Abends: PIKE'S EDGE. Ein würdiger Abschluss des DarkNight Festivals. Trotz abnehmender Besucherzahl herrschte im Saal eine Bombenstimmung. Sogar ein kleiner Moshpit tat sich auf. Zudem gab es ein paar Songs vom neuen Album, die zum Ende hin nochmals richtig Zunder gaben.

Abschließend möchten wir (metal-is-forever) noch ein Dankeschön und ein Lob an den Veranstalter und die vielen fleißigen Helfer ausprechen, die an beiden Abenden für eine hervorragende Soundqualität und einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben! (SA)

KING SAVAGE / Full Speed Ahead / City Of Lights Records / 10 Tracks / 37:02 Min

Moin Moin. Hair Metal bzw. Sleaze Rock aus Hamburg. Ob das mal gut geht? KING SAVAGE bzw. deren Label (City of Lights Records) nehmen den Mund ganz schön voll, indem sie "Full Speed Ahead" als den nächsten Sleaze-Hammer ankündigen, der sich in der Schnittmenge von AC/DC, GUNS N' ROSES und L.A. GUNS bewegen soll. Leider kann ich, nachdem ich mir das Album dreimal komplett angehört habe, weder nennenswerte Einflüsse von AC/DC noch von GUNS N' ROSES heraushören. Erstens ist die Gitarrenarbeit (Ausnahme "Groove") auf "Full Speed Ahead" oftmals zu "simpel" ausgefallen (gewollt?), um Vergleichen standhalten zu können, und zweitens ist der Gesang bei KING SAVAGE, von Brian Johnson oder Axel Rose soweit entfernt, wie Griechenland von einem ausgeglichenem Staatshaushalt. Trotzdem ist das Debüt-Album von KING SAVAGE kein Rohrkrepierer.
Wie das zusammen passt fragt ihr euch? Nun, ganz einfach. Hätte man das Album als dreckige, harte Rock-Scheibe (ROSE TATTOO) mit Sleaze Note (frühe L.A. GUNS) angekündigt, dann hätte man den Nagel auf den Kopf getroffen und vorprogrammierte Enttäuschungen beim Konsumenten vermieden.
Sieht man darüber hinweg und hat sich an die tiefen Vocals gewöhnt, entfaltet das Album nämlich einen Charme, der gute alte Zeiten in den Sinn ruft. Zeiten, in denen niemand über ein Rauchverbot in Clubs/Bars nachgedacht hat, oder alkoholische Mischgetränke "Alkopops" genannt wurden und noch in nahezu jeder Eckkneipe Rock aus den Boxen dröhnte.
Songs wie "Booze of Sin" (Achtung: Hit!), "Full Speed of Head" und "Got It ?!" repräsentieren diese Zeit am besten.

Fazit: Das Debütalbum von KING SAVAGE ist für all jene geeignet, die noch wissen (oder zumindest davon gehört haben), dass Cowboystiefel, Röhrenjeans und Lederjacke die wichtigsten Kleidungsstücke waren, wenn man damals in den 80ern chic ausgehen wollte. (JK)

6.5 von 10

Dienstag, 22. September 2015

ALCEST / LANTLOS


ALCEST Live (© by metal-is-forever)

ALCEST Live (© by metal-is-forever)

ALCEST Live (© by The Discovered Land)

ALCEST Live (© by The Discovered Land)

ALCEST Live (© by metal-is-forever)

ALCEST Live (© by The Discovered Land)

LANTLOS Live (© by metal-is-forever)

LANTLOS Live (© by metal-is-forever)

LANTLOS Live (© by metal-is-forever)

Sonntag, 20. September 2015

Konzertbericht ALCEST / LANTLOS 6.9.2015 Feierwerk (Kranhalle) München

ALCEST & LANTLOS. Die beiden Post Rock/Post Black Metal Größen in einem Tour Package, das verspricht atmosphärische und energiegeladene Shows und volle Hallen. Auch ins Feierwerk zu München pilgern die Anhängern postmoderner Klangwelten in beachtlicher Anzahl, sodass, als LANTLOS ihren Gig beginnen, die Kranhalle bereits sehr gut gefüllt ist. Nachdem LANTLOS (ebenso wie ALCEST) mit dem Erscheinen ihres letzten Albums "Melting Sun" eine Kurskorrektur in "seichtere" Bahnen vollzogen hatten, war klar, dass der Post Black Metal der ersten Alben endgültig von Markus Siegenhort ad acta zu gelegt wurde. Den Auftritt beginnen LANTLOS allerdings mit "Bliss" vom 2011er Album "Agape", also einem (Post)Black Metal Song. Die Headbanger freut es, genauso, wie die Puristen. Folgerichtig werden gleich zu Beginn die Mähnen geschüttelt, was der Spliss hergibt. Nach diesem erfreulich heftigen Einstieg, bei dem Markus seine Livepremiere als Sänger akzeptabel meistert (einige Töne waren wackelig), erfolgt erstmal ein Riss, und zwar ein Riss einer Gitarren-Saite. Mit viel Charme und noch mehr Interaktion mit dem Publikum, bewältigt "Herbst" jedoch den außerfahrplanmäßigen Zwischenstop, letztendlich zur Zufriedenheit aller Anwesenden. Nach dieser "Showeinlage" lassen LANTLOS die "Melting Sun" aufgehen. Und, welch (erfreuliche) Überraschung: "Azure Chimes", "Cherry Quartz" und "Jade Fields" klingen in der Live-Version um einiges druckvoller, als auf Platte. Ihren knapp 50 minütigen Auftritt beenden LANTLOS dann wieder mit älteren Songmaterial. "Pulse/Surreal" und "Coma" setzen unter einen guten Auftritt den Schlußpunkt. Nach einer etwas längeren Umbaupause, erlischt gegen 21.15 Uhr das Hallenlicht, die Bühne wird in Nebel gehüllt und ALCEST starten ihren Auftritt mit "Opale" vom aktuellen Album. Im Gegensatz zur letzten Headliner-Tour, bei der ALCEST ihr Augenmerk verstärkt auf "Shelter" gelegt haben, präsentieren die Franzosen heute Abend eine gut durchgemischte Setlist. So erhalten heute Abend u.a. "Summer's Glory" und "Ecailles de lune - Part 1" und "Les Iris" die Ehre live vorgetragen zu werden. So ist für jeden was dabei, für Headbanger ebenso wie für die Anhänger der ruhigern Klänge. Was aber alle vereint und an ALCEST mögen, ist die zelebrierte Hingabe und Präzision, mit der die Franzosen jeden ihrer Auftritte zu einem Erlebnis werden lassen. So auch heute. Jede Note sitzt, Neige ist wie üblich (obwohl leicht erkältet) gut bei Stimme, und Winterhalter drückt dem ganzen, mit seinem Drumsound, seinen Stempel auf. ALCEST sind in den letzten Jahren zu einer perfekt eingespielten Einheit geworden. Nur der Beleuchtungstechniker hat heute einen gebrauchten Tag. Viel zu selten zaubert er mit den zur Verfügung stehenden Mitteln eine in sich stimmige Atmosphäre auf die Bühne. Wie dem auch sei, das Publikum stört sich nicht sonderlich daran, sondern feiert Neige & Co bei jeder sich bietenden Gelegenheit und genießt den Abend (totz Dämmerlicht) sichlich. Nach "Percèes de lumière" findet der Abend sein vorläufiges Ende, doch ALCEST lassen sich nicht lange bitten und kehren für den finalen Doppelschlag ("Autre temps" und "Dèlivrance") nochmals zurück. Der Abend endet, wie er begonnen hat: mit viel Bühnennebel. Mercie beaucoup ALCEST, mercie LANTLOS. (JK)

Donnerstag, 17. September 2015

MAD MAX / "Thunder, Storm and Passion" / Steamhammer - SPV / 12 Tracks (Best-Of CD) + 8 Tracks (Live CD)

Inspiriert durch die NWoBHM gründete Jürgen Breforth im Jahr 1982 mit 4 Mitstreitern MAD MAX. Im selben Jahr erschien das Debüt-Album "Heavy Metal" (aka "Mad Max"), mit dem die Band ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte. Im folgenden Jahr stieß Michael Voss zur Band und spielte/sang die, bis heute, drei erfolgreichsten Alben "Rollin' Thunder" (1984), "Stormchild" (1985) und "Night of Passion" (1987) der MAD MAX Historie mit ein. Nach einigen Turbulenzen (Auflösung, Neustart, Umbesetzungen) ist die Band seit 2006 wieder voll im Geschäft. Auf dem Bang Your Head 2014 konnten MAD MAX mit einer Setlist, bestehend nur aus Songs der drei oben erwähnten Alben, das Publikum ebenso überraschen, wie begeistern. Die logische Konsequenz liegt nun in Form von "Thunder, Storm and Passion" vor: Eine Compilation, verteilt auf 2 CDs.
Auf CD 1 bieten MAD MAX der Kundschaft 12 Klassiker ( u.a. "Stormchild", "Wait for the Night", "Thoughts of a Dying Man"), von den drei Kult-Alben (s.O.) in modernem Soundgewand an. Die Neuaufnahmen wurde aber nur soweit "modernisiert", dass der Spirit der ursprünglichen Aufnahmen aus den 80ern nicht gänzlich verloren gegangen ist.
Auf CD 2 gibt es 8 Live-Songs (u.a. "Night of Passion", "Lonely is the Hunter", "Fox on the Run") vom Bang Your Head Auftritt 2014 zu hören.

Fazit: Compilation hin - Compilation her, "Thunder, Storm and Passion" ist insgesamt eine runde Sache, die Fans ebenso ansprechen dürfte, wie Neueinsteiger der Band. Wer die drei relevanten Alben allerdings bereits sein Eigen nennt, kann großzügig über diese Veröffentlichung hinwegsehen und auf das (hoffentlich bald erscheinende) neue Album warten. (AS)

www.madmaxofficial.de
www.facebook.com/MadMaxOfficialWebsite

Dienstag, 15. September 2015

NILE / SUFFOCATION / BLOODTRUTH / TRUTH CORRODED


NILE Live (© by metal-is-forever)

NILE Live (© by metal-is-forever)

NILE Live (© by metal-is-forever)

SUFFOCATION Live (© by metal-is-forever)

SUFFOCATION Live (© by metal-is-forever)

BLOODTRUTH Live (© by metal-is-forever)

BLOODTRUTH Live (© by metal-is-forever)

Konzertbericht NILE / SUFFOCATION / BLOODTRUTH / TRUTH CORRODED 3.9.2015 München Backstage (Werk)

Death Metal Feiertag in München. Die Hochkaräter NILE und SUFFOCATION in einem Billing. Wow. Doch damit nicht genug. Komplettiert wird die kleine (donnerstägliche) Nachtmusik durch BLOODTRUTH aus Italien und die Australier von TRUTH CORRODED. Los geht`s Punkt 19 Uhr mit TRUTH CORRODED. Die Jungs haben heute Abend, was die Anzahl der Zuschauer betrifft, mal so richtig die Arschkarte gezogen. Großzügig geschätzt befinden sich, als die Australier ihren Gig beginnen, ca 50 "Frühaufsteher" im Backstage. Immerhin 20 davon machen es sich direkt vor der Bühne gemütlich, der Rest zieht es vor, sich an der Bar häuslich einzurichten. TRUTH CORRODED lassen sich vom mauen Publikumsinteresse aber nicht die Petersilie verhageln. Augen zu und durch. Die nächsten 30 Minuten füllen TRUTH CORRODED mit Modern Thrash/Death Metal, der gelegentlich an MALEVOLENT CREATION erinnert. Eigentlich nichtmal schlecht gemacht, interessiert aber trotzdem kaum einen. Da es offentsichlich aber auch niemanden gestört hat, gibt es nach 30 Minuten sogar vereinzelt Applaus. Kurze Umbaupause, in der sich das Backstage (Werk) etwas mehr füllt, wobei noch immer nicht von einem Ansturm gesprochen werden kann. Immerhin lassen sich sich aber jetzt mehr Todesblei-Fetischisten im Bereich direkt vor der Bühne blicken, sodass BLOODTRUTH wirklich das Gefühl haben konnten, vor Publikum zu spielen. Ebenso wie TRUTH CORRODED haben auch BLOODTRUTH nur eine halbe Stunde Zeit, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Im Gegensatz zum straighten Thrash/Death ihrer Vorgänger, frönen BLOODTRUTH dem technisch versierten Death Metal. Obwohl die Italiener erst ein Album am Start haben, wirken sie dennoch realtiv routiniert. Das bleibt auch dem Publikum nicht verborgen, indem, sogar vereinzelt, die ersten Headbanger gesichtet werden. Da die Italienier die Balance zwischen technischem Anspruch und brutaler Härte bevorzugen, muss auch keiner Frikel-Orgien und überlange Soli über sich ergehen lassen, sodass die 30 Minuten schnell vorübergehen, und man sich im Anschluß daran endlich dem widmen kann, weshalb wohl der Großteil der inzwischen zahlreicher Erschienenen heute Abend hier ist: NILE und SUFFOCATION. Doch bevor die Pharaonen München zum beben bringen, darf sich erstmal die New Yorker Death Metal Institution SUFFOCATION austoben. Hobbs & Co haben sich im Lauf der Jahre eine breite Fanbasis erspielt, dementsprechend frenetisch werden SUFFOCATION begrüßt. Allerdings erst nachdem das endlos erscheinende Rap-Intro (das wohl nur Amerikaner "lustig" finden können) überstanden war. Der Einstieg mit "Thrones of Blood" entschädigt aber sofort dafür und gibt die Richtung für die nächsten 60 Minuten vor: Pure Fucking Death Metal. Wer hier auf technische Raffinessen wartet, der ist jetzt definitiv fehl am Platz. SUFFOCATION (Co-Headliner) fahren heute überwiegend eine Setlist, die den ersten Alben huldigt. Allein vom Debütalbum werden heute 4 Songs zum besten gegeben, vom aktuellen Album "Pinnacle of Bedlam" hingegen wird nur "As Grace Descends" präsentiert. Auch wenn, wie es scheint, früher alles besser war, die 60 Minuten ticken gnadenlos runter, und nach "Infecting the Crypts" ist ohne Zugabe Schluß. Die folgende Umbaupause zieht sich dann etwas in die Länge. Kurz nach 22 Uhr erlischt dann endlich das Licht und unter den Klängen von "Ushabti Reanimator" finden sich NILE auf der Bühne ein. "Sacrifice Unto Sebeck" eröffnet den 90-minütigen geschichtlichen Rundgang durch das alte Ägypten. Das ganze wird natürlich wie gewohnt mit majestätischen Riffs, technisch höchst anspruchsvollem Drumming und den entsprechenden Texten serviert und schraubt jedem Hobby-Ägyptologen die Birne runter. "Kafir!", "The Blessed Death", "The Howling of the Jinn", "Sarcophagus", NILE im allgemeinen ("Don't Break Your Drums, George") und Karl Sanders im speziellen, laufen in Verlauf des Abends zur Höchstform auf. Das Publikum steht dem nun in nichts nach, sodass der verhaltene Beginn des Abends längst ad acta gelegt wurde. München huldigt den alten Ägyptern und feiert NILE. Das technische Feuerwerk (Made in South Carolina), welches NILE abgefeuert haben, findet, leider ohne Zugabe,  mit "Lashed to the Slave Stick" und Black Seeds of Vengeance" sein Ende. (JK)

Freitag, 11. September 2015

AHAB / "The Boats of the Glen Carrig" / Napalm Records / 5 Tracks / 56:26 Min

Leinen Los! AHAB stechen zum vierten Mal mit ihrem Funeral-Doom Schoner in See. Grundlage für "The Boats of the Glen Carrig" ist diesmal der gleichnamige Roman von William Hope Hodgson aus dem Jahre 1907. Die Geschichte handelt von einem Schiffbruch, bei dem sich eine kleine Gruppe Überlebender auf eine Insel ("The Isle") retten kann. Die Insel ist von einem dichten Tangteppich umgeben, in dem merkwürdige Wesen ("The Weedeman"), halb Mensch, halb Schnecke leben, die Jagd auf die Seeleute machen. Am Ende gelingt dennoch die Flucht. Die Geschichte ist wie gemacht für AHAB, enthält sie doch an allen Ecken und Kanten die Indigrenzien (Melancholie und Verzweiflung), mit denen AHAB seit jeher "spielen". Soweit zum textlichen Inhalt und zur emotionalen Umsetzung. Musikalisch bleiben sich AHAB treu, auch wenn sie sich, wie auf "The Giant" schon angedeutet, ein kleines Stückchen vom "reinen" Funeral Doom der Anfangstage, wegbewegen. Zwar finden sich auf "The Boats of the Glen Carrig" immer noch mehr tonnenschwere Riffs, als es Wale in den Ozeanen gibt, doch AHAB finden mehr und mehr Gefallen am (gemäßigten) Mid-Tempo, wie auf dem innovativsten Song "Red Foam (The Great Storm)" eindrucksvoll zu hören ist. Doch damit nicht genug. Gelegentlich tauchen auch Fragmente auf, die an OPETH's "Blackwater Park", also dem Prog-Death-Metal, angelehnt sind. Zudem wurden auf "The Boats of the Glen Carrig" die Hall-Effekte etwas sparsamer eingesetzt. Insgesamt wirkt das Album dadurch eine Spur härter, als man es bisher vom Quartett aus dem Ländle gewohnt war. Doch keine Angst, AHAB hören sich immer noch unverkennbar nach AHAB an. Allein schon wegen dem genialen Wechsel zwischen den tiefen Growls und dem intelligent eimgestreuten Klargesang, sowie den Akustikparts, die, zu der (immer noch reichlich vorhandenen) aufs Gemüt drückenden Langsamkeit, wie kleine Rettungsboote im Strudel der Emotionen wirken.

Fazit: Es gibt aktuell wohl kaum eine Band, die es vermag eine Geschichte so authentisch und stimmungsvoll zu vertonen, dass man das beklemmende Gefühl nicht los wird, selbst Teil dieser Geschichte zu sein.

8 von 10

www.ahab-doom.de
www.facebook.com/AhabDoom

Sonntag, 6. September 2015

DARKNIGHT FESTIVAL München 11. & 12. September

             www.darknight-festival.de/home.shtml

BONE GNAWER / Cannibal Crematorium / Pulverised Records / 11 Tracks / 42:15 Min

Erkenntnis nach dem ersten Höreindruck von "Cannibal Creamtorium": BONE GNAWER funktioniert auch ohne Death Metal Tausendsassa Rogga Johansson! "Neues" Aushängeschild des Trios ist nun Sänger Kam Lee (u.a. MASSACRE, MANTAS). An der musikalischen Ausrichtung hat sich allerdings nicht viel geändert. BONE GNAWER bieten, wie gewohnt, (simplen) old-school Death Metal, zumeist im groovigen Mid-Tempo, mit Texten zur Kannibalismus Thematik. Interessant auf "Cannibal Crematorium" ist die Tatsache, dass BONE GNAWER es geschafft haben, dass auf jedem Track des Albums ein anderer Gast-Musiker des Death Metal Undergrounds seinen Beitrag geleistet hat. So wirken u. a. Dave Ingram (ex BENEDICTION) bei "Carnivore Beneath", Mark Riddick (FETID ZOMBIE) bei "Untold Story: Human Pork Bun" und Vincent Crowley (ACHERON) bei "Chrome Skull" mit. Abwechslung ist also zumindest bei diesem Punkt garantiert. Trotz all dieser Gast-Musiker hört sich die Platte wie aus einem Guss an und trägt eindeutig die Handschrift von BONE GNAWER. Und dennoch können BONE GNAWER das Level der vorherigen (Schlacht-)Platte "Feast of Flesh" nicht ganz halten. Viel zu selten wagt man sich aus dem Mid-Tempo heraus oder traut man sich was "Überraschendes" zu machen. Zudem löst das überlange Intro ebenso wenig Begeisterungsstürme aus, wie der mittig platzierte Langweiler "Il Sesso Bizzaro Di Cannibali", sodass eigentlich nur neun Tracks für jeden Kannibalisten verwertbar sind. Von diesen neun Tracks können dann aber wenigstens "Untold Story: Human Pork Bun" und "Chawed, Mauled & Gnawed" voll und ganz überzeugen. Die restlichen sieben Songs werden zwar leidenschaftlich präsentiert, kommen aber nahezu gänzlich ohne wirkliche Höhepunkte aus, sodass "Cannibal Crematorium" in der Endabrechnung "nur" als überdurchschnittliches Album in die Analen eingehen wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. (JK)

Fazit: Für Fans von BLOODBATH, AUTOPSY und (frühen) CANNIBAL CORPSE.

6.5 von 10


LINE-UP:
Kam Lee - Vocals
Ronnie Bjornstrom - Guitars and Bass
Morgan Lie - Drums

www.facebook.com/BONEGNAWER

Dienstag, 1. September 2015

DIE KRUPPS / V - Metal Machine Music / Steamhammer - SPV / 13 Tracks / 48:36 Min

Im zarten Alter von 20 Jahren ließ Jürgen Engler seine Punk Vergangenheit hinter sich und gründete zusammen mit Bernward Malaka DIE KRUPPS. 35 Jahre und unzählige Alben später, haben sich DIE KRUPPS einen Status erarbeitet, von dem viele Bands nur träumen können. So wird die Düsseldorfer Band (u.a.) gerne als (Mit-)Wegbereiter für die NDH, oder den Industrial gennant. Zudem steht der Name Jürgen Engler für Innovation und einen offenen Blick über Genregrenzen. Das Resultat ist, dass DIE KRUPPS Fans aus den verschiedensten Fanlagern vereint und bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Nach dem 2013er Werk "The Machinists of Joy", welches mehr die Anhänger elektronischer Klänge angesprochen haben dürfte, finden DIE KRUPPS mit "V - Metal Machine Music" wieder vermehrt in rockige Gefilde zurück. So finden sich u.a. bei "Kaltes Herz", "Battle Extreme" und "Volle Kraft voraus" hartes Riffing und fette Gitarrenwände im Sound bei den KRUPPS wieder, was die Headbanger freuen dürfte. Trotz der Rückbesinnung auf die brachiale Härte der 90er Jahre, ist "V - Metal Machine Music" dennoch melodisch und tanzbar ausgefallen, sodass auch die Besucher der Tanz-Tempel innerhalb der schwarzen Szene auf ihre Kosten kommen. Was bei beiden Fanlager mit Sicherheit Anklang finden wird, ist die Tatsache, dass "V - Metal Machine Music" reich mit eingängigen Refrains gesegnet ist.

Fazit: Vorwärts in die Vergangenheit. DIE KRUPPS sind anno 2015 hart wie lange nicht mehr, was die Freunde der elektronischen Klänge etwas erschrecken dürfte. Aber nur kurz. Denn "V - Metal Machine Music" bietet genug tanzbare Momente, wenn auch auf einem anderen Level, als noch bei "The Machinists of Joy" (DE)

Anspiel-Tipps: "Kaltes Herz", "Alive in a Glass Cage", "Road Rage Warrior"

7 von 10