About me

Mein Bild
DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Donnerstag, 31. März 2016

Interview mit Thomas Sabbathi und "Pope" von YEAR OF THE GOAT

Es war eines der Veröffentlichungs-Highlights des vergangenen Jahres - "The Unspeakable" von YEAR OF THE GOAT. Was liegt da näher, als der Band einen Besuch abzustatten und sie mit Fragen zu löchern.
Im Zuge der Tour mit OMNIUM GATHERUM hatten wir von METAL IS FOREVER ALIVE in München Gelegenheit dazu.


Ihr habt euer Debüt-Album im Jahr 2005 veröffentlicht. Würdet ihr sagen, euer Stil hat sich seither weiterentwickelt, oder macht ihr einfach so weiter wie zu euren Anfängen?

Thomas: Ich denke wir sind ziemlich auf demselben Level geblieben.
Pope: Ich finde wir fordern uns mittlerweile selbst ein bisschen mehr heraus.
Thomas: Ja!
Pope: Auf dem letzten Album haben wir auch angefangen darüber nachzudenken wie man Sachen live rüberbringen kann. Wir konzentrieren uns einfach darauf, was wir im Moment machen und wir bräuchten wesentlich mehr Arme, um das alles umzusetzen.

Was wollt ihr mit eurer Musik transportieren? Wie sollen sich eure Zuhörer fühlen?

Thomas: Ich will, dass sie von unserem Sound und der düsteren, träumerischen Atmosphäre aufgesogen werden und einfach abgrooven.


Woher kam eigentlich der Input für euer tolles "Unspeakable"-Artwork? 

Thomas: Da gibt es eine Gruppe von russischen Künstlern: „The Rotten Phantom“
Ich war sehr inspiriert von ihren Arbeiten und ich fand, es wäre eine tolle Idee, sie das Cover für unsere neue Platte entwerfen zu lassen! Ich schrieb ihnen also eine Mail und fragte, ob sie Lust darauf hätten und so hatten sie den Job in der Tasche.

Euer letztes Album kam im letzten Jahr auf den Markt. Arbeitet ihr bereits an neuem Material?

Pope: Ja, da sind schon ein paar neue Dinge im Rollen. Er ist sehr produktiv. *sieht zu Thomas*

Wer von euch übernimmt das Songwriting?

Thomas: Normalerweise bringe ich die Grundidee für einen Song auf und wir arbeiten dann alle zusammen daran.
Pope: Wir alle arbeiten in unseren Proben und später im Studio solange daran bis es fertig ist. So hat also jeder irgendwie seine dreckigen Finger mit drin stecken. *lacht*
Thomas: In der „Goat Machine“ *lacht*

Wo wir gerade bei der „Goat Machine“ sind. Ich bin mir sicher, dass ihr diese Frage schon oft genug gehört habt, aber ihr müsst mir verraten was es mit eurem Namen auf sich hat.

Pope: Ich habe schon so viele Dinge darüber gesagt, aber am Ende führen sie wohl alle zum derselben Aussage. Es dreht sich um dieses Luzifer-Ding und ist eigentlich etwas Symbolisches. Seit nun 2000 Jahren sind wir Schafe, die einfach nur blind folgen. Nun ist es an der Zeit, sich aufzulehnen und die ganze Scheiße, die man uns vorlegt nicht mehr zu fressen….es ist „The Year of the Goat“.

Hattet ihr denn die Gelegenheit, euch ein bisschen was von München anzusehen?

Pope: Nein dazu hatten wir leider keine Zeit. Wir sind direkt nach dem Check-In im Hotel hierhergefahren. Zudem wurden wir an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland aufgehalten. Vor uns haben sie einige Autos kontrolliert und wir hatten schon die Befürchtung, dass wir alles auspacken müssten. Aber ich denke, die Kontrolleure hatten keine Lust, sich durch unsere dreckige Unterwäsche zu wühlen, also blieben wir verschont.

Sandrina mit YEAR OF THE GOAT
Ihr habt bisher 10 Shows in tollen Städten gespielt. Habt ihr bereits einen persönlichen Favoriten gefunden?

Thomas: In Wien war es wirklich cool. Eine kleine Location, aber sehr engagierte Leute!
Pope: Bratislava fand ich auch wirklich gut.
Thomas: Eigentlich war es überall sehr toll.
Pope: Wir waren zum Beispiel in Ostteil von Berlin und da gab es einen Kerl, der auf seinem Motorrad im Regen aus Potsdam zu unserem Konzert gefahren ist, nur um uns zu sehen! Er brachte Shirts und alles Mögliche, um es von uns signieren zu lassen.
Auch in Bratislava gab es ein Mädchen, das fünf Stunden gefahren ist, um unsere Show zu sehen!
Einfach nur großartig! Davon gab es ein paar Leute bei jedem Auftritt.

 
Euer Sound ist ein bisschen "anders", als der der restlichen Bands auf der Tour. Wie habt ihr das Publikum erlebt?

Thomas:  Ich denke, die Leute verstehen, was wir auf der Bühne machen…sie waren also nicht genervt von unserer Musik.

Freut ihr euch auf die Show heute Abend?

Pope: Nein…*lacht*
Natürlich! Wir haben sogar schon einmal in München gespielt, allerdings war die Show sehr schlecht beworben und unsere Fans wussten nichts von dem Auftritt. Ich hoffe das wird heute Abend anders sein.
Thomas: So oder so wird es uns eine Freude sein, für euch spielen zu dürfen!
Pope: Diese Stadt fühlt sich toll an und ich liebe die Location hier. Es sieht hier aus, als hätte man diesen Ort direkt aus dem „Resident Evil“-Gameplay herausgenommen!

Vielleicht springt ja der ein oder andere Zombie hinter einer Ecke hervor.

Pope: Hoffentlich!

Ich bedanke mich für das Interview - ihr Jungs seid wirklich cool!

Thomas: Danke!
Pope: Tut mir leid… *lacht*

(Das Interview wurde von Sandrina (SM) und Thomas (TG) geführt)

Samstag, 26. März 2016

PRODUCT OF HATE / "Buried in Violence" / Napalm Records / 11 Tracks / 43:44 Min

Back to the Future. So oder so ähnlich kann man die musikalische Ausrichtung von PRODUCT OF HATE beschreiben. Zum einen verströmt das Debütalbum der fünf Jungs aus Wisconsin/USA durchgängig Bay Area Thrash Feeling (TESTAMENT), auf der anderen Seite aber ist "Buried in Violence" ebenso ein Bastard der Neuzeit. Die NWoAHM (allen voran LAMB OF GOD) hat bei PRODUCT OF HATE definitv mindestens genausoviel Spuren hinterlassen wie die Old-School-Thrash-Keule, mit der Chuck Billy & Co zuzuschlagen pflegen. Soweit so gut. Was dem Album allerdings über weite Strecken abgeht, ist die Eingängigkeit. Viel zu oft setzen PRODUCT OF HATE alles auf die Karte "brachiale Härte" und verlieren dabei gerne mal den Blick dafür, dass, nachdem man ein Album angehört hat, auch mal was hängen bleiben sollte. Im Moment des Hörens ist "Buried in Violence" nahezu über jeden Zweifel erhaben - Tempowechsel, dezente Breaks, knüppelharte Riffs, diabolische Shouts, Groove-Einlagen und natürlich Thrash bis die Ohren bluten - wirklich alles vom Feinsten. Doch leider bleibt von alledem am Ende relativ wenig hängen. Da täuschen die überproportional vorhandenen technischen Fähigkeiten der Musiker und die Tatsache, dass an den Reglern kein Geringerer als James Murphy (DEATH, TESTAMENT, OBITUARY) saß, auch nicht darüber hinweg, dass PRODUCT OF HATE mit "Buried in Violence" insgesamt zwar ein mehr als überdurchschnittliches und vielversprechendes Debütalbum am Start haben, der Weg aber noch weit ist, um als Top-Act klassifiziert zu werden.
Dass sie in nicht allzuferner Zukunft allerdings in die erste Riege des (Modern)Thrash gelangen können, steht für mich aber außer Frage, da die Band soviel Potenzial hat, wie schon lange kein Newcomer vor ihr in dieser Sparte.
Am besten lässt sich diese Behauptung mit den vier besten Tracks ("Monster", "Revolution of Destruction", "...As Your Kingdom Falls", "Vindicare") des Albums überprüfen. Diese Songs sind von der weiter oben getätigten Kritik ausgenommen. Der Instrumental-Track "Vindicare" erinnert sogar dezent an METALLICA zu Cliff Burton Zeiten. (JK)

7.5 von 10

www.productofhate.com
www.facebook.com/productofhateofficial

Mittwoch, 23. März 2016

OST+FRONT / "Ultra" / Out of Line Music / 18 Tracks / 67:55 Min

Alles nur geklaut. Eigenständigkeit, Weiterentwicklung, Innovation - all dies kann man OST+FRONT nicht "vorwerfen". Dafür "glänzt" die Berliner Combo ein weiteres Mal mit unverschämter musikalischer Nähe zu RAMMSTEIN, simplem Songwriting und einem Coverartwork, bei den selbst Leni Riefenstahl das große Kotzen bekommen hätte.
Nahezu jedes Arrangement, das OST+FRONT auf "Ultra" durch die Boxen jagen, hat man so, oder in leicht abgewandelter Form - irgendwie, irgendwo, irgendwann - schon von Lindemann, Flake & Co gehört. Die Titel "Afrika", "Siebenbaum", "Krüppel", "Fick Dich" und "Fiesta de Sexo" sind gar so dermaßen unverfroren bei RAMMSTEIN abgekupfert, dass es sich hierbei eigentlich schon um Diebstahl von geistigem (musikalischen) Eigentum handelt. Bei den restlichen Songs auf "Ultra" (passender wäre der Albumtitel "Impudentia" gewesen) kann/darf man OST+FRONT zumindest zugutehalten, dass sie hier und da auch noch, der "Abwechslung" wegen, bei MAERZFELD und STAHLMANN Fragmente "ausgeliehen" haben.
Trotz all dieser (berechtigten) Kritik, können dann (überraschenderweise) doch "Sternenkinder" und "Bruderherz" überzeugen, was zum einen daran liegt, dass OST+FRONT hier mehr Dark Wave Elemente integriert haben, aber auch daran, dass diese beiden Songs nicht sofort im ersten Moment RAMMSTEIN vor dem geistigen Auge erscheinen lassen.

Fazit: Man muss OST+FRONT schon richtig mögen, also wirklich ganz dolle, um für "Ultra" Geld ausgeben zu wollen. (JK)

4.5 von 10

Montag, 21. März 2016

Pics vom OMIUM GATHERUM / DRACONIAN / YEAR OF THE GOAT / OCEANWAKE Gig in München (3.3.2016)


OMNIUM GATHERUM Live (© by The Discovered Land)

OMNIUM GATHERUM Live (© by The Discovered Land)

OMNIUM GATHERUM Live (© by The Discovered Land)

DRACONIAN Live (© by The Discovered Land)

DRACONIAN Live (© by The Discovered Land)

YEAR OF THE GOAT Live (© by The Discovered Land)

YEAR OF THE GOAT Live (© by The Discovered Land)

OCEANWAKE Live (© by The Discovered Land)

OCEANWAKE Live (© by The Discovered Land)

Konzertbericht OMNIUM GATHERUM + DRACONIAN + YEAR OF THE GOAT + OCEANWAKE - 3.3.2016 München/Backstage (Werk)

Pünktlich zum Start ins Wochenende luden OMNIUM GATHERUM zu ihrer "Towards the Unknown"-Tour am 3.3.2016 in die den Münchnern ach so vertrauten Hallen des Backstage.
Mit OCEANWAKE, YEAR OF THE GOAT und DRACONIAN im Rücken wurde den Besuchern ein sehr abwechslungsreiches Bandpotpourri geliefert.

Mit einer ärgerlichen Verspätung, von einer geschlagenen halben Stunde, startete die erste Band OCEANWAKE relativ unspektakulär in den Abend.
Nach dem bereits verzögerten Ablauf war man als Gast etwas überrascht, als die fünf Jungs plötzlich, wie aus dem Nichts mit ihrem Set loslegten.
Wer auf der Bühne die übliche Aufstellung einer Band erwartet hatte, tat sich wohl zunächst schwer den Gesang zu zuordnen. Der Sänger Eero Haula hielt sich nämlich entgegen der gängigen Vorgehensweise im Hintergrund und positionierte sich direkt neben dem Drummer.
Der Sound, mit dem OCEANWAKE auftrumpften konnten, war allerdings für einen Opening-Act nicht zu verachten. Trotz schleppendem Start und zurückhaltendem Publikum, gelang es der Band mit ihrem Progressive Doom mit Death Einflüssen im Laufe ihres Auftritts den Saal mit guter Stimmung und vielen Erwartungen an das folgende Programm zu füllen.
YEAR OF THE GOAT setzten dann unter "erschwerten" Voraussetzungen, das Publikum für sich zu begeistern, den Abend fort. Der Stil des sechsköpfigen Gespanns ist wohl alles andere als vergleichbar, mit dem der restlichen Bands. Beim Blick in die Menge verwunderte es also nicht, in das ein oder andere unentschlossene Gesicht, was denn damit anzufangen wäre, zu blicken.
Mindestens genauso unerwartet wie die musikalische Ausrichtung, war wohl auch die ungewöhnliche Stimmfarbe von Vocalist Thomas Sabbathi, die man ihm auf den ersten Blick wohl kaum zugetraut hätte. Gesanglich begleitet von Bandkollege Pope kreierte das zweistimmige Duo eine düstere Atmosphäre, in die man sich als Zuhörer begleitet von harten und treibenden Gitarrenklängen entführen ließ. Traumhaft schön, aber für die meisten, eben doch etwas gewöhnungsbedürftig. So verblieb das Publikum am Ende geteilter Meinung über den Auftritt der Schweden.
Mit großen Erwartungen fieberten die Fans nun dem Auftritt von DRACONIAN entgegen, die allerdings mit einem relativ laschen Beginn und wenig enthusiastisch in ihren ersten Song starteten. Mit einem wilden Stilmix aus Gothic und Doom hätte man wohl durchaus einen aufregenderen und vor allem abwechslungsreicheren Auftritt gestalten können. Vor allem die harten, wuchtigen Klänge, mit denen DRACONIAN meistens am Beginn ihrer Songs auftrumpften, machten eigentlich Lust auf mehr! Die Erwartung der Zuhörer wurde jedoch immer wieder schnell von zu vielen, ruhigen Gesangparts ausgebremst. Schade. Urteilt man allerdings nach dem Stimmungsbarometer des Publikums, konnte man den Auftritt von DRACONIAN dann aber doch als Erfolg verbuchen.
Viele der Zuschauer schienen sogar an diesem Abend nur wegen den Schweden  DRACONIAN gekommen zu sein, denn der Saal hatte sich sichtlich gelehrt, als die Headliner OMNIUM GATHERUM ihren Auftritt mit anfänglichen Technikproblemen begannen. Leider verlor sich der Gesang während den ersten zwei bis drei Songs gänzlich im restlichen Sound der Band. Die anfänglichen Probleme wurden jedoch professionell übergangen und es sich trotzdem auf gekonnte Art und Weise im Melodic Death gemütlich gemacht. Auf große Ansprachen vor und zwischen den Songs wurde verzichtet, was der Stimmung in der Halle zugute kam. Ein Song jagte den anderen und heizte das Publikum immer weiter auf, dass sich haarewehend und mitgröhlend der Band verschrieb.
Und so endete ein wirklich ereignisreicher Abend im Backstage, der im Gegensatz zu vielen anderen Konzerten keinen einheitlichen musikalischen Leitfaden hatte. Selten hat man wohl eine so unterschiedliche Aufstellung von Metalgenres in einem Tour Gespann auf einer Bühne vereint. Was einerseits für willkommene Abwechslung sorgte, es andererseits allerdings schwer machte, als Zuhörer "anzukommen“.  (SM)


Freitag, 18. März 2016

NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++

AVANTASIA sind als Headliner für das RockFels Open Air auf der Loreley bestätigt worden +++ Obwohl DORNENREICH erst kürzlich erklärt haben, dass es kein neues Album mehr geben wird, hat Eviga jetzt verraten, dass er sich evtl. doch vorstellen kann ein weiteres Album aufzunehmen. Wann dies jedoch sein wird steht allerdings noch in den Sternen. Zumindest einen Arbeitstitel gibt es aber schon - "Du wilde Liebe sei" +++Am 15. April veröffentlichen CREMATORY ihr neues Machwerk "Monument" via Steamhammer - SPV. Außerdem hat die Band angekündigt am 30. April in der Alten Seilerei (Mannheim) eine Spezial-Show anlässlich des 25-jährigen Bandjubiläums zu spielen +++ MINDLESS SINNER sind wieder zurück. Am 13. Mai erscheint das erste Studioalbum der Schweden seit 29 Jahren. "The New Messiah" wird via Pure Steel Records veröffentlicht +++ Familienzuwachs bei Napalm Records. Die Space Rock Band SUNS OF THYME wird ihr kommendes Album beim Label aus Österreich veröffentlichen +++

Mittwoch, 16. März 2016

A.H.P. / "Against Human Plague" / Via Nocturna Records / 10 Tracks / 39:04 Min

A.H.P. ist, wie es der Name vielleicht auf den ersten Blick vermuten lässt, keine Punk Band, sondern ein Black Metal Projekt aus Norwegen. "Against Human Plague" enstammt der Feder und dem Hirn eines gewissen "Gulnar", der sich zur Unterstützung zwei Session Musiker (Aro / Bass + additional Guitar und Nerexo / Drums) mit ins Studio genommen hat.
Auf knapp 40 Minuten fahren A.H.P. trve as Hell durch das norwegische Black Metal Unterholz der frühen 90er Jahre und provozieren dabei nicht nur einmal Erinnerungen an TSJUDER. Oftmals gönnen A.H.P. ihrem Sound auch noch eine Erweiterung in Suizidal Black Metal Gefilde, was dem Album insgesamt sehr gut zu Gesicht steht. Zudem sorgen die ruhig gehaltenen Instrumental-Parts für schaurig schöne Depri-Momente. Mit "Satan's Millenium" (von den Schweden WAR) und "Emotional Ecstasy" (von den Finnen BEHERIT) gibt es obendrein noch zwei Coverversionen auf die Ohren.

Fazit: A.H.P. liefern mit ihrem Debütalbum wirklich guten True Norwegian Black Metal Stoff, der an die genialen Schandtaten der Szenegrößen, zu deren Anfangstagen, zwar nicht ganz heranreicht, aber dennoch einiges mehr als Durchschnitt darstellt.  (JK)

7 von 10

http://vianocturna.bandcamp.com/album/against-human-plague

Sonntag, 13. März 2016

THE NEW ROSES / "Dead Man's Voice" / Napalm Records / 11 Tracks / 42:49 Min

Dass der klassische Hard Rock, obwohl schon mindestens tausendmal totgesagt, sich immer noch großer Beliebtheit erfreut und bis heute quicklebendig ist, liegt zum einen daran, dass die in die Jahre gekommenen Alt-Stars (sofern diese nicht gerade in einer Entzugsklink residieren oder sich beim Anwalt befinden, um ehemalige Bandmitglieder zu verklagen) immer noch gute Alben veröffentlichen (u.a. AEROSMITH "Music from Another Dimension", oder TOM KEIFER "The Way Life Goes"), aber auch daran, dass sich immer wieder qualitativ hochwertiger Nachwuchs findet.
Einer dieser "Newcomer" (das Debütalbum "Without a Trace" kam 2013 raus) sind THE NEW ROSES aus Sleaze-Rock-City Wiesbaden. Ohne mit der Wimper zu zucken oder sich mit Haarspray einbalsamiert zu haben, lassen die 4 Herren aus der hessischen Hauptstadt, die Hochphase des Glam-/ Hair-/Sleaze-Metal mit Leidenschaft und Herzblut wiederaufleben bzw. weiterleben. Dabei präsentieren sich THE NEW ROSES nicht nur verdammt abgezockt (kaum zu glauben, dass es die Truppe erst seit ein paar Jahren gibt), sondern auch noch sehr variabel.
Vom fetzigen Rocker "Heads or Tails" der stark an CINDERELLA erinnert, über den Country-Rocker "Dead Man's Voice" (BON JOVI lassen grüßen), dem balladesken "What if It Was You" bis hin zum mit Blues-Einflüssen gesprengelten "Not from This World" reicht die Hard-Rock-Palette, die THE NEW ROSES auf der Pfanne haben. Das ganze wird so authentisch verkauft, dass man zu jeden Moment das Gefühl hat, in einem verrauchten Pub, an der amerikanischen Westküste, Mitte/Ende der 80er Jahre zu sitzen.
Und das Beste daran - THE NEW ROSES klingen zu jeder Zeit nach THE NEW ROSES, und dass, obwohl über das gesamten Album gesehen, nahezu die komplette Creme de la Creme des Hard-Rock (AEROSMITH, GOTTHARD, CINDERELLA, ROSE TATTOO, THE BLACK CROWES, L.A. GUNS usw.) in Gedanken anwesend ist.


Fazit: Wenn THE NEW ROSES dieses Niveau halten oder gar noch steigern können, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Band durch die Decke gehen wird.
Also, lieber schon jetzt zugreifen, um später behaupten zu können, man sei (fast) von Anfang an dabei gewesen. (AS)

8 von 10
www.facebook.com/TheNewRoses

Mittwoch, 9. März 2016

RAVENSIRE / "The Cycle Never Ends" / Cruz Del Sur Music / 8 Tracks / 42:17 Min

Man kann es drehen und wenden wie man will - Portugal ist bisher auf dem internationalen Metal Parkett nicht wirklich überproportional vertreten. Dementsprechend dürften es für die meisten von euch schon schwierig werden, außer MOONSPELL (die aber für diese Review irrelevant sind) noch eine weitere portugiesische Band zu benennen. Eigentlich schade, den das Land hat einen kleinen, aber feinen Underground, der einiges zu bieten hat. Eine dieser bisher relativ unbekannten Bands ist die Epic Metal Formation RAVENSIRE, die mit "The Cycle Never Ends" bereits ihren zweiten Longplayer (das Debüt "We March Forward" erschien 2013) veröffentlicht. Wie es sich für Epic Metal gehört, handeln die Texte bei den Portugiesen von antiken Göttern, Königen und Kriegern, aber nicht nur - so erzählen RAVENSIRE in ihrem 3-teiligen Epos "White Pillar" z.B. von der Stadt Sintra und ihrer geschichtlichen/archäologischen Vergangenheit. Musikalisch bewegen sich RAVENSIRE irgendwo in der Schnittmenge von OMEN, BATTLEROAR, RUNNING WILD, GRAND MAGUS und den ersten beiden IRON MAIDEN Veröffentlichungen, sodass sich die Keep It True Fangemeinde auf feine Rhythmus-/Tempowechsel, melodische Gitarrenläufe, einen markanten Sänger (Rick Thor) und das ein oder andere MAIDEN Gedächtnis Riff freuen darf.

Fazit: Obwohl das Album in der Mitte etwas schwächelt, geht "The Cycle Never Ends"insgesamt gut ins Ohr. Vor allem die beiden Songs zu Beginn "Cromlech Revelations" und "Crosshaven", sowie das 3-teilige "White Pillar" machen eindrucksvoll auf sich aufmerksam, sodass jeder, der von sich behauptet Epic-/Heavy Metal zu mögen, die Portugiesen zumindest mal angetestet haben sollte. (AS)

7.5 von 10 

Freitag, 4. März 2016

OMNIUM GATHERUM / "Grey Heavens" / Lifeforce Records / 10 Tracks / 56:15 Min

Weinen kann ich nicht, aber mein Herz blutet (Shakespeare - Ein Wintermärchen).
2016 - es hätte das Jahr von OMNIUM GATHERUM werden können. Neues Album "Grey Heavens" veröffentlicht, die erste eigene Headliner-Tour steht an und im Anschluß daran geht es nochmals mit AMORPHIS auf Tour. Summa summarum  - das hätte der endgültige Durchbruch, hin zur Spitzenkraft im Melo Death sein können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Denn, daraus dürfte wohl nichts werden, da OMNIUM GATHERUM zum ungünstigsten Zeitpunkt anfangen zu schwächeln. Zwar ist das neue Material auf "Grey Heavens" keineswegs schlecht, aber dennoch fehlt irgendwas - das gewisse Etwas sozusagen. Oder, um es mit Shakespeare zu sagen: "Mehr Inhalt, weniger Kunst" (Hamlet).
Legen die Finnen mit "The Pit" und "Skyline" (bester Track des Albums) noch los wie die Feuerwehr (rasant, druckvoll und mit feinem Gespür für Melodie), beschleicht einen bei "Frontiers" schon so langsam das Gefühl, dass OMNIUM GATHERUM ihr Pulver evtl. bei den ersten beiden Tracks schon nahezu verschossen haben könnten. Peu a peu nehmen die Herren das Tempo raus und versuchen "Anspruch" in das Liedgut zu bekommen. Für einen kurzen Moment scheint das Vorhaben sogar zu gelingen, finden Melodie und Härte, sowie Synthesizer und Growls zusammen, doch spätenstens ab "Majesty and Silence" ist der kreative Drops auch schon wieder gelutscht.
OMNIUM GATHERUM scheinen in der Folge kalte Füsse bekommen zu haben, bei dem Versuch eigene Spuren im Death Metal Kosmos hinterlassen zu können. Soll heißen, viel zu oft greift man nun auf altbewährtes zurück - viel AMON AMARTH Ausschußware, schon mehrfach verbratene INSOMNIUM- bzw. OMNIUM GATHERUM Fragmente und der Abwechslung wegen, auch noch etwas Beiwerk aus dem weichgespülten OPETH Fundus. Gähn. Passenderweise wurde diese Anhäufung von Mittelmäßigkeit in der Mitte des Albums plaziert. Als man schon fast jede Hoffnung auf Besserung begraben möchte, bekommen OMNIUM GATHERUM überraschenderweise doch nochmals die Kurve. "Ophidian Sunrise" und der Instrumental Track "These Grey Heavens" entschädigen für vorangegene Leiden und zeigen die Finnen wieder in Höchstform. 

OMNIUM GATHERUM haben mit diesem Album nicht wirklich viel gewonnen, aber vieles was die Band in den Anfangstagen ausmachte, ist dahin. So stehn wir am Ziel mit unzufriedenem Sinn (leicht abgewandeltetes Shakepeare Zitat aus Macbeth).

Fazit: Abschließend noch ein Shakespeare Zitat: "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage". Diese Frage müssen sich OMNIUM GATHERUM gefallen lassen. In Übersetzung - will die Band endlich in die erste Liga der Melo-Death Bands aufsteigen, oder auf ewig in der zweiten Riege verweilen? Nach diesem Album deutet vieles auf Letzteres hin. (JK)

6.5 von 10

www.omniumgatherum.org

Mittwoch, 2. März 2016

DEGRADEAD / "Degradead" / Metalville (Rough Trade) / 11 Tracks / 41:48 Min

Obwohl DEGRADEAD im Grunde genommen nie weg waren, stellt das selbstbetitelte 5. Studioalbum für die Stockholmer sowas wie ein Neubeginn dar. Nach dem Wackenauftritt 2014 stand die Band, von Selbstzweifeln zerfressen, kurz vor einer Auflösung. Die meisten Mitglieder wanden sich anderen Projekten zu und nach einer letzten Tour sollte der Stecker gezogen werden. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Man raufte sich doch wieder zusammen und gemeinsam wurde entschieden, dass DEGRADEAD noch nicht fertig haben. Die logische Kosequenz liegt nun vor - "Degradead"!
Eröffnet wird das Album mit dem zur Thematik passenden Titel "Afterlife". Ein Song mit mächtig viel Feuer unterm Kessel, der schnell signalisiert, dass DEGRADEAD wieder/noch am Leben sind. Technik, Speed, Melodie - alles vorhanden. Doch damit nicht genug; der "Neustart" geht auch einher, mit etwas mehr Abwechslung als zuvor. So finden sich über das gesamte Album verteilt, (mal mehr, mal weniger) Metalcore, Thrash und Heavy Metal Anteile.
Aber keine Angst, DEGRADEAD waren/sind/bleiben eine Melo-Death-Metal Band. Bestes Beispiel hierfür ist "A New Dawn". Hier ist wirklich alles vorhanden, was anno dazumal den Göteborg Sound ausmachte. Die inzwischen nahezu zahnlosen IN FLAMES haben sich zu deren besten Zeiten auch mal so ähnlich angehört. "Victimize", "Say Your Last Goodbye" und "Neclected" sind ebenfalls als hochwertig einzustufen.
Dass es letztendlich dann doch nicht zu einer noch besseren Bewertung gereicht hat, ist der Tatsache geschuldet, dass, auf das komplette Album gesehen, das Songwriting relativ ähnlich strukturiert ist, und, dass sich mit "The Extinction" und "Grand Eternity" zwei schwächere Songs eingeschlichen haben.
Lobend erwähnt werden sollte aber auf jeden Fall noch die Gesangsleistung von Mikael Sehlin und die amtliche Produktion, mit der "Degradead" versehen wurde.

Fazit: Gut, dass es DEGRADEAD noch gibt. Die Melo-Death Szene wäre ohne sie um einiges ärmer. (JK)

7.5 von 10