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DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Montag, 31. August 2015

KADAVRIK / Grimm I & II / Testimony Records / 9 Tracks / 43:03 Min

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Seit über fünf Jahren haben HAGGARD ein Album Namens "Grimm" angekündigt, geschehen ist bis heute nicht viel. Diesen Umstand machen sich nun KADAVRIK zu Nutze, indem sie nicht nur die Thematik aufgreifen, sondern eben auch ihr Album "Grimm I & II" titulieren. Aufgeteilt ist das Album in zwei Abschnitte. Die Band beschreibt das folgendermaßen: "Während „The Armless Maiden“ Trauma und Emanzipation einer unbekannteren Heldin des Grimm’schen Gesamtwerks darstellt, zerfetzt der zweite Teil „Thoughts of the Sore“ die Romantik des ersten endgültig". Typisch Grimm, oder anders ausgedrückt, wie geschaffen für Black Metal. KADAVRIK haben für "Grimm I & II" einen (ihren) speziellen Black Metal erschaffen, der auf der einen Seite romantisch, melancholisch, progressiv und verspielt ist, auf der anderen Seite aber genauso beklemmend, heftig, rasend und düster sein kann. Am besten funktioniert diese Mischung bei "7 Years" und "Voids". Hier greift ein Rädchen ins andere, hier schöpfen KADAVRIK ihr kreatives Potenzial komplett aus, hier spürt man förmlich die Anwesenheit der Muse, die KADAVRIK beim Komponieren geküsst haben muss. Man würde dem Album aber nicht gerecht werden, wenn man nur einzelne Lieder anhören würde. "Grimm I & II" ist defintiv ein Album das am Stück gehört werden sollte, um seiner schwarzen Seele gerecht zu werden. "Grimm I & II" ist ein in sich stimmiges Albums, das auch nach mehrmaligem Hören nichts von seinem Zauber verliert.


Fazit: Wen man sich unvoreingenommen auf  "Grimm I & II" einlässt, dann erwartet den Hörer ein vielschichtiges, dynamisches Black Metal Album mit atmosphärischer Dichte, bei dem KADAVRIK ihre (Melo) Death Metal Wurzel nicht gänzlich verleugnen. (JK)

8.5 von 10

http://www.facebook.com/kadavriK
http://www.facebook.com/testimonyrecords

Mittwoch, 26. August 2015

ARCHER / Culling the Weak / Metalville - Rough Trade / 8 Tracks / 37:21 Min

Entgegen den üblichen Gepflogenheiten, ein Album mit einem aussagekräftigen, starken Song zu eröffnen, haben ARCHER sich wohl gedacht, dass es doch mal ganz "originell" wäre, ein Album mit einem mittelmäßigen, langweiligen Track zu eröffnen. Gesagt, getan. "Belief" bringt alles mit, was man für eine Pinkelpause oder für die Zubereitung eines kleinen Snack's benötigt: 5 Minuten Zeit. Es kann also nur besser werden. Und tatsächlich ARCHER steigern sich in der Folge. Schon das folgende, etwas an BLACK SABBATH erinnernte "Hurl the Cross" zeigt, dass das Kalifornische Trio es eigentlich auf der Pfanne hat. Neben dem Einfluss von Iommi & Co (auch bei "My Atrocity" herauszuhören) bevorzugen ARCHER ansonsten gerne den Heavy Rock / Heavy Metal der Marke ARMORED SAINT, allerdings mit Tendenz zum massenkompatiblen MEGADETH -Thrash.
Stichwort: MEGADETH. Sänger Dylan Rose hat eine Stimmfarbe, die irgendwo zwischen Dave Mustaine und John Bush liegt, Produzent von "Culling the Weak" war Szenegröße Mike Clink (ihr ahnt es bestimmt schon, u.a. MEGADETH) und last but not least: "King for a Day" wäre auf jedem MEGADETH Album der Neuzeit das absolute Highlight gewesen. "Day That Never Came" (mit geilem Solo) zielt in eine ähnliche Richtung, "Dawn of Dilution" ruft ANTHRAX (zu Bush Zeiten) in den Sinn und "Culling the Weak" hat von beiden etwas.
Technisch haben alle drei beteiligten Musiker was auf dem Kasten, das Coverartwok ist ansprechend, an der Produktion gibt absolut nichts zu bemängeln und die Songs (Ausnahme "Belief") schwanken zwischen sehr gut ("King for a Day" und "Day That Never Came") und gut, so dass am Ende eine Kaufempfehlung für Freunde genannter Bands zu vertreten ist. (JK)

7 von 10

http://www.archernation.com

Ergänzende Anmerkung: Live kann man ARCHER im Oktober/November im Vorprogramm von ANNIHILATOR oder DORO begutachten.

Dienstag, 25. August 2015

YEAR OF THE GOAT / The Unspeakable / Napalm Records / 9 Tracks / 52:37 Min

YEAR OF THE GOAT lassen nach "Angel's Necropolis" (2012) zum zweiten Mal den Geist der (okkulten) 70er Jahre fliegen. Niemand zelebriert momentan unheilvollen Doom Rock schöner als YEAR OF THE GOAT. Wer immer noch THE DEVILS BLOOD hinterhertrauert, wer COVEN für die beste Psychadelic Rock Band hält, wer von GHOST nicht genug bekommen kann, der dürfte sich mit dem Erscheinen von "The Unspeakable" einer permanenten Gänsehaut ausgesetzt sehen. Mal melancholisch verträumt, mal bittersüß und tiefschwarz, mal progressiv angehaucht; YEAR OF THE GOAT machen nicht einfach Musik, nein, sie zelebrieren diese förmlich als Ritual. Ein Ritual in neun Akten, das dem Hörer einen Höllenspaß bereiten wird. Auf einem Album komplett ohne Ausfälle, haben YEAR OF THE GOAT sich die Freiheit genommen, den stärksten Song von "The Unspeakable" gleich zu Beginn, als Opener zu präsentieren. Bei "All He Has Read" verschmelzen die drei Gitarren, das warme Timbre von Thomas "Sabbathi" Eriksson und das Mellotron zu einem fesselndem Kunstwerk, dass trotz der Länge von knapp 13 Minuten kurzweilig, abwechslungsreich und eingängig ist. Die weiteren acht Tracks fallen, wenn überhaupt, nur unwesentlich ab.

Das es am Ende trotzdem "nur" zu 9 Punkten reicht, liegt zum einen daran, dass das Debütalbum "Angel's Necropolis" ein "µ" (Mü) höher zu bewerten ist, weil es den Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte und zum anderen daran, dass ich mir für kommende Veröffentlichungen noch Luft nach Oben lassen möchte. (JK)

9 von 10

www.yearofthegoat.se
www.facebook.com/yearofthegoat


Freitag, 21. August 2015

ALCEST Live (Special Guest: LANTLOS) Sonntag 6.9.2015 Feierwerk (Hansa39) Beginn: 20 Uhr


BEMBERS & THE MASSAFAGGERS / "Love Him - Hate Him - Nothing Between" / Recent Records / 10 Tracks / 37:40 Min

Ey horch amol. Die fränkische Comedy-Abrissbirne Roman Sörgel, besser bekannt als BEMBERS hat es wieder getan - er singt! Seit seiner EP Veröffentlichung "Bembers.de" (2009) war es, musikalisch gesehen, ruhig um den Chef-Bemberisten geworden. In der Folge setzte BEMBERS voll (und erfolgreich) auf die Comedy Karte. Bis heute. Die deutsche Antwort auf Lemmy Kilmister, Bon Scott und Erika Berger meldet sich mit seinem ersten Longplayer lautstark zurück. Von den 10 Tracks, die uns BEMBERS gemeinsam mit "THE MASSERFAGGERS" um die Ohren schlägt, dürften einigen von euch die Titel "Bembers Burns", "Morgengrauen" und "Kaffee schwarz" schon bekannt sein, waren sie doch bereits auf der oben erwähnten EP zu finden. Bei den restlichen sieben Songs handelt es sich um bisher unveröffentliches musikalisches Kulturgut. Da dieses Kulturgut von BEMBERS stammt, darf natürlich die zarte Poesie in den Texten nicht fehlen. Beispiele gefällig? Bitteschön: "...dein Arsch in Lack, oh what the fuck ... I love you Oben ohne, unten nix" (Auszug aus "Priscilla") ... oder ... "Ausgefranzter Vorhautknoten, Friss Scheiße, Schrumpelhoden, schluck du Luder, warmer Bruder, Analtinruder, Sackhaarkiffer, Fick dich" (Auszug aus "Tourette"). Das sind Texte für die Ewigkeit, die so oder so ähnlich dem Feuilleton der FAZ entsprungen sein könnten. Das schreit doch förmlich nach einem Literatur-Preis des Goethe Instituts, oder? Der Höhepunkt (musikalisch und textlich) auf "Love Him - Hate Him -Nothing Between" ist aber zweifelsohne "Pornoheft". Hier muss BEMBERS offentsichtlich den musikalischen feuchten Traum von Jane Birkin und Serge Gainsbourg "Je t'aime" im Hinterkopf gehabt haben, als er mit diesem Song (im Tarantino Style) was ähnliches, aber doch komplett anderes erschaffen hat.
Musikalisch bewegt sich das komplette Album (Ausnahme das ruhigere "Pornoheft") zwischen räudigem Rock 'n' Roll und 80er Jahre Hard Rock. Wer JBO, die V8 WANKERS und ONKEL TOM mag, wer MOTÖRHEAD und alte AC/DC zu schätzen weiß, der sollte mit dem Album klarkommen. Allen anderen sei empfohlen, vorab erstmal ein Ohr zu riskieren. (JK)


Fazit: "Love Him - Hate Him - Nothing Between". Dem gibt es nichts hinzuzufügen.

7 von 10

www.bembers.de

Donnerstag, 20. August 2015

XANDRIA / Fire & Ashes / Napalm Records / 7 Tracks (EP) / 34:54 Min

Bielefeld (D) + Liempde (NL) = Kitee (FIN)? Ganz so einfach ist zwar es nicht, da in dieser tollkühnen Rechnung eine wichtige Komponente fehlt (Tuomas Holopainen), aber seitdem Dianne von Giersbergen bei XANDRIA das Mikro übernommen hat, rückt die Bielefelder Band noch ein Stückchen näher an die finnischen Genre-Riesen NIGHTWISH (zu Tarja Zeiten) heran, als sie es ohnehin schon mit Vorgängerin Manuela Kraller waren. Hört euch bloß den Opener "Voyage of the Fallen" an. Wenn man es nicht besser wüßte, könnte der Track glatt als verschollener Bonustrack von "Wishmaster" durchgehen. Bombastisch arrangiert, eingängig und hochmelodisch, gelungene Tempowechsel und der bezaubernde Sopran von Tarja ... ähm Dianne, statten diesen Song mit Suchtpotenzial für den Konsumenten aus. Das folgende "Unembraced" kann dieses Niveau nicht ganz halten, ist dafür aber um einiges flotter unterwegs. Der dritte neue Song ("In Remembrance") der EP ist eine Ballade, bei der XANDRIA gekonnt die Karte Melancholie ausspielen. Dianne läuft hier zur Höchstform auf und hinterlässt am Ende zentimeterdicke Gänsehaut. Neben den drei neuen Songs, haben auf "Fire & Ashes" zudem noch zwei Coverversionen und das Remake zweier Bandklassiker Platz gefunden. Von den Coverversion kann leider nur eine überzeugen. Beim MEAT LOAF Schmachtbrocken "I'd Do Anything for Love" haben sich XANDRIA eindeutig vergallopiert und haben aus dem Titel, sagen wir es freundlich, eine mehr als gewöhnungsbedürftige Version gemacht, u.a. auch, weil Dianne zu keinem Zeitpunkt Zugang zu dieser Nummer findet. "Don't Say a Word" (SONATA ARCTICA) hingegen hat Charme und kann wieder überzeugen. Über die Remakes von "Ravenheart" und "Now & Forever" mag sich jeder sein eigenes Urteil fällen. Fakt ist aber, dass es durchaus Sinn gemacht hat, geade diese Songs neu einzuspielen, gehören sie doch zum unverzichtbaren Repertoire von XANDRIA und waren auf CD mit Diannes Stimme bisher noch nicht erhältlich. (AS)

7.5 von 10

www.xandria.de
www.facebook.com/xandriaofficial


Montag, 17. August 2015

KORE ROZZIK / Rock Star (Single) / Self-Released / 1 Track / 3.44 Min

In keinem anderen Land der Erde lebt der Traum: "vom Tellerwäscher (hier Headbanger) zum Millonär (Rock Star)" so sehr, wie in den USA. KORE ROZZIK ist so einer, der diesen Traum leben möchte. Das selbstbetitelte "New York City’s Bastard Child" (O-Ton KORE ROZZIK) ist bis dato total unbekannt (zumindest außerhalb des Big Apple), hat sich aber dennoch in den Kopf gesetzt, die Metal-Welt zu erobern. Zumindest die Glam-Metal-Welt. Für seine erste Single hat sich KORE ROZZIK als Produzent Paul Bento (TYPE O NEGATIVE) mit ins Boot geholt. Das Mastering hat Maor Appelbaum (DOKKEN) übernommen. Musikalisch lässt sich "Rock Star" irgendwo zwischen ALICE COOPER, L.A. GUNS und DAVID LEE ROTH einordnen, wobei die Stimme von KORE ROZZIK allerdings zu keinem Zeitpunkt an das Leistungsvermögen der Genannten heranreicht. Dennoch hat die Single einen herrlichen (rohen/ehrlichen) 80's Charme, der Erinnerungen an die Blütezeit des Glam- / Sleaze-Metal provoziert. 
Wer KORE ROZZIK auf seinem Weg unterstützen möchte, kann sich die Single auf iTunes, CD Baby oder anderen Portalen besorgen. (AS)


5.5 von 10

www.korerozzik.com
www.facebook.com/KoreRozzikNYC


Freitag, 14. August 2015

AZAVATAR / "Azavatar" / Art of Propaganda Records / 5 Tracks / 51:29 Min

München, die Stadt mit dem Hofbräuhaus, dem Oktoberfest, dem Marienplatz und, wer hätte es geahnt, die Stadt mit einer langsam, aber stetig wachsenden Black Metal Szene. Neuestes Mitglied dieser Szene ist AZAVATAR, die dieser Tage ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt werfen. Geboten wird (leicht progressiv angehauchter) Black Metal skandinavischer Prägung, mit Doom und Post Black Metal Anteil. Eine Mischung die anfänglich leicht überladen wirkt, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit (zumeist) ihren schwarzen Charme entfaltet. Höhepunkt ist ohne Zweifel, das mittig plazierte "Kverse". Hier treffen nordische Raserei und "kranke" Gesangparts auf feinsten Post Black Metal im Mittelteil des Songs. Einfach nur göttlich ... ähm ... satanisch natürlich. Die fünf Songs (keiner unter sieben Minuten) wurden mit einem sauberen und modernen Soundgewand versehen, so dass (eigentlich Black Metal untypisch) nahezu jede Note, jedes Arrangement nachvollziehbar ist und wir uns damit fast in BEHEMOTH Bereiche vorwagen, was sich am deutlichsten bei "Krypt" bemerkbar macht. Das Mastering hat V. Santura (u.a. TRIPTYKON) übernommen, das Coverartwork stammt aus der Feder von "Comaworx" (u.a. THE DEVIL'S BLOOD).

Fazit: AZAVATAR nehmen sich auf ihrem Debür-Album die künstlerische Freiheit, nahezu sämtliche Einflüsse des Black Metal der letzten 20 Jahre als brauchbar zu befinden, um daraus ihr eigenes Ding zu machen. Das funktioniert nicht immer optimal, aber häufig schon sehr gut. (JK)

7.5 von 10

Mittwoch, 12. August 2015

DYING HUMANITY / Deadened / Bastardized Recordings / 10 Tracks / 46:42 Min

Seit der letzen Veröffentlichung von DYING HUMANITY sind fast vier Jahre ins Land gezogen.Vier Jahre, in denen zweierlei Dinge passiert sind: 1. Das Personalkarussell hat sich gedreht. Sänger Marcus Dietzsch und Bassist Hendrik Wetzel haben sich verabschiedet und wurden durch Marcus Friedrich (Vocals) und Maximillian von Müller (Bass) ersetzt. 2. Im Vergleich zum Vorgängeralbum "Living on the Razor's Edge" hat sich der Erzgebirge Fünfer nochmals gesteigert und wirkt auf "Deadened" reifer und erwachsener. DYING HUMANITY haben den Metalcore Faktor auf Album Nr 4 nochmals etwas runtergefahren, dafür hat man mehr Death Metal und Modern Thrash ins Songwriting mit reingepackt. Insgesamt sind DYING HUMANITY damit flexibler aufgestellt. Mit "Deadened" haben die Sachsen, wie es scheint, ihr musikalisches Gleichgewicht gefunden. Paradebeispiel hierfür ist "Psychotic Illusion". Hier halten sich pfeilschnelle Riffs und Blastbeats die Waage mit hochmelodischen Gitarren und gemäßigter Geschwindigkeit im Rhythmusgerüst. Über das ganze Album wurden zudem ein paar ruhigere Momente geschickt miteingeflochten. Zudem ist der Instrumental Track "Oblivion" einer der besten, die im Metal die letzten Jahre ins Rennen geschickt wurden. Irgendwie erwartet man hier, dass jeden Moment James Hetfield am Mikro miteinsteigen. Genial!
Weniger genial dagegen ist "Delusion". Hier versaut der schräge Klargesang ein wenig den guten Gesamteindruck den DYING HUMANITY auf "Deadened" ansonsten hinterlassen haben.

 7.5 von 10
 
www.facebook.com/dyinghumanity

Dienstag, 11. August 2015

Bilder vom AGALLOCH Gig in München (Support: CROWN)


Setlist AGALLOCH 4.8.2015 München

AGALLOCH Live (© by metal-is-forever)

AGALLOCH Live (© by metal-is-forever)

AGALLOCH Live (© by metal-is-forever)

AGALLOCH Live (© by metal-is-forever)

AGALLOCH Live (© by metal-is-forever)

CROWN Live (© by metal-is-forever)

CROWN Live (© by metal-is-forever)

CROWN Live (© by metal-is-forever)

Donnerstag, 6. August 2015

ANAL VOMIT / Peste Negra, Muerte Negra / Gates of Hell Records / 9 Tracks / 39:51 Min

Seit fast 20 Jahren meuchelt sich das perunaische Ensemble ANAL VOMIT schon durch die Anden. In Südamerika hat man inzwischen einen Status zwischen Kult und Co-Headliner erreicht, den Europäern ist, wenn überhaupt, meistens nur der freakige Name ein Begriff. Abhilfe soll "Peste Negra, Muerte Negra" schaffen, mit dem die Peruaner nun via Gates of Hell Records auf den europäischen Markt drängen. Auf Studio-Album Nr 4 bieten ANAL VOMIT einmal mehr eine Mischung aus Thrash- / Death- / Black-Metal (alles schön oldschool) der Anti-Vegetarier Fraktion an und prügeln sich konsequent klassisch durch die neun Songs. Die Vocals (spanisch und englisch) von Possesseor, der sowohl shoutet, als auch growlt, werden so wie es sich gehört, mit Hall unterlegt, die Gitarren heulen und jagen ein flinkes Riff nach dem anderen durch den Äther. Das Tempo ist auf "Peste Negra, Muerte Negra" eher von der flotten Sorte (Blastbeats), dennoch sind Breakbeats und Tempowechsel ANAL VOMIT nicht gänzlich unbekannt. Obendrauf gibt es eine Produktion, die die Balance zwischen "Gestern" und "Heute" gefunden hat, sowie ein ansehnlich gestaltetes Cover-Artwork.

Insgesamt liefern ANAL VOMIT mit "Peste Negra, Muerte Negra" ein sehr respektables Album ab, das zwar kein Überalbum ist, es aber locker mit ähnlich gearteten Veröffentlichungen vom nordamerikanischen oder europäischen Kontinent aufnehmen kann.

Fazit. Für Freunde gepflegter südamerikanischer Extrem-Kost geeignet, aber auch jedem POSSESSED, SLAYER, MORBID ANGEL, DYING FETUS Gourmet wärmstens zu empfehlen. (JK)

7.5 von 10

Dienstag, 4. August 2015

D.R.I. / DUST BOLT / ANTIPEEWEE


D.R.I. Live (© by The Discovered Land)

D.R.I. Live (© by The Discovered Land)

D.R.I. Live (© by The Discovered Land)

DUST BOLT Live (© by The Discovered Land)

DUST BOLT Live (© by The Discovered Land)

ANTIPEEWEE Live (© by The Discovered Land)

ANTIPEEWEE Live (© by The Discovered Land)


Konzertbericht D.R.I. / DUST BOLT / ANTIPEEWEE 27.7.2015 München - Feierwerk

Subkulturen aller Länder vereinigt euch. D.R.I. ist eine jener Bands, die genreübergreifend die verschiedenen Fanlager vereint. Punk, Hardcore, Thrash. Dementsprechend bunt durchgemischt ist das Publikum beim Münchner Gig der Crossover Heroen. Doch bevor Kurt Brecht und Spike Cassidy in die Vollen gehen, dürfen ANTIPEEWEE und DUST BOLT als Anheizer fungieren. Los geht's mit ANTIPEEWEE aus der Nähe von Regensburg. 30 Minuten - 7 Songs. Das Quintett (4x male, 1x female) ist auf flinken Sohlen unterwegs und zockt erfrischend modern wirkenden old-school Thrash-Metal, der ins heutige Billing perfekt passt. Irgendwo zwischen EXODUS, MUNICIPAL WASTE und OVERKILL agieren ANTIPEEWEE und sollten damit eigentlich den Nerv des Publikums treffen. Doch irgendwie will der Funke nicht so richtig überspringen. Der Großteil der bereits Anwesenden hält sich "vornehm" im Hintergrund und begutachtet das Geschehen aus sicherer Entfernung. Erst gegen Ende hin, gab es vereinzelt Publikumsverkehr direkt vor der Bühne zu bestaunen. Woran es lag? Keine Ahnung. Am Auftritt und der Performance sicherlich nicht. Auch beim präsentierten Liedgut gab es wenig zu bemängeln. Das Leben als Vorband kann manchmal schon ziemlich hart sein. Licht an. Der Nächste bitte. DUST BOLT haben sich inzwischen innerhalb der Szene einen Namen gemacht, ein sehr guten Namen. Dementsprechend hat die Band keine Probleme damit, das (inzwischen zahlreicher erschienene) Publikum an den Bühnerand zu bekommen und kann sich so am regen Treiben (Moshpit, Headbanging) im Auditorium erfreuen. Wobei zu bezweifeln ist, dass DUST BOLT viel vom Geschehen unterhalb der Bühne mitbekommen. Wie üblich wirbeln die Jungs in Höchstgeschwindigkeit über die Bühne, lassen ihre Matten kreisen und wechseln ständig ihre Position. An eine Verschnaufpause, ist, wenn überhaupt, nur bei den wenigen Ansagen zu denken. Was DUST BOLT hier mal wieder abliefern ist, sowohl für die Augen, als auch für die Ohren vom Feinsten. Das denkt sich wohl auch Spike Cassidy, der sich kurz auf der Bühne blicken lässt und dabei abgeht wie ein Zäpfchen. Klasse Auftrit von DUST BOLT, die nach ihrem letzten Song des Abends ("Agent Thrash") fett Applaus dafür einheimsen. Noch eine Umbaupause, dann ist Pogorausch und Stagediving angesagt. Als dann das Licht ausgeht und Brecht und Cassidy mit Begleitmusikern die Bühne betreten, ist vom ersten Akkord an ("Who Am I") Stimmung in der Hütte. Zwar sind die die Herren bewegungstechnisch ( das vorschreitende Alter fordert auch hier seinen Tribut) nicht mehr ganz so wild unterwegs, wie zu Glanzzeiten, dennoch sind D.R.I. immer noch "frisch" genug, um der Meute ordentlich einzuheizen. "Suit and Tie Guy", "I'm the Liar", "Against Me", "Probation" usw. ...  wer jetzt noch still in der Ecke steht, dem ist (zumindest heute) nicht mehr zu helfen. Hier fliegt nicht nur die Kuh. Immer wieder stürzen sich die Stagediver von der Bühne, um sich (mal mehr, mal weniger erfolgreich) von der wildgewordenen Hardcore-Tanzgesellschaft vor der Bühne auffangen zu lassen. "Mad Man", "The Explorer", "Thrashard". Klassiker in Hülle und Fülle. "I Don't Need Society" beendet fürs erste den Auftritt von D.R.I. und lässt alle Anwesenden kurz durchatmen, bevor der Zugabenblock ("All for Nothing", "Manifest Destiny", "Beneath the Wheel", "Abduction", "Violent Pacification", "The Five Year Plan") nochmals an die Substanz geht. Applaus, Applaus. D.R.I. haben es immer noch drauf. (JK)

Samstag, 1. August 2015

POWERWOLF / Blessed & Possessed / Napalm Records / 11 Tracks / 45:44 Min

Kinder wie die Zeit vergeht. 2003 hat das saarländisch/rumäinsche Wolfsrudel zum ersten mal geheult. Damals war nicht abzusehen, dass aus dem Konzept POWERWOLF ein Megaseller werden würde. 10 Jahre später (2013) schafften es POWERWOLF mit "Preachers of the Night" an die Spitze der deutschen Verkaufscharts. Einen Erfolg, den sich die sympatischen Jungs redlich verdient haben, haben sie doch hart darauf hingearbeitet. Doch mit dem Erfolg wachsen bekanntlich auch die Erwartungen und die Neider und Nörgler kommen aus den Ecken gekrochen. Wie geht/ging die Band damit um. Ganz einfach. POWERWOLF haben das getan, was sie immer getan haben: Sie haben das nächste starke Album aufgenommen! Ein Album, das genau dort ansetzt, wo "Preachers of the Night" aufgehört hat und ebenso alle Trademarks von POWERWOLF sein eigen nennt. Und wen interessieren die Nörgler (die Band wiederholt sich ständig), wenn auch Album Nr 6 mit Hymnen und Hits vollgepackt ist. Hits von Vorne bis Hinten!
Als da wären: das flotte "Christ & Combat", das hymnenhafte "Armata Strigoi", der amtliche Stampfer "Army of the Night", das packende "Blessed & Possessed", das geniale "Higher Than Heaven", oder das abschließende Meisterstück "Let There Be Night".

Mag sein, dass man das eine oder andere Fragment einzelner Songs schon mal hier oder da gehört hat, aber was soll's? POWERWOLF bleiben sich eben ihrer Linie und ihrem Stil treu.

Und sind wir doch mal ehrlich: Was hätten wir dafür gegeben, wenn METALLICA nach "Master of Puppets", HELLOWEEN nach "Keeper of the 7 Keys Pt. II" oder IRON MAIDEN nach "Piece of Mind" noch weitere 5 Alben im selben Stil aufgenommen hätten?

Fazit: POWERWOLF. Da weiß man was man hat. Feinster Power Metal mit Pathos, Bombast (Kitsch), großen Melodien und genialen Refrains. Das war so, ist so, und bleibt so. In Ewigkeit. Amen. (JK)

9 von 10

Wer jetzt immer noch nicht genug hat, der legt sich die die limitierte Erstauflage mit 10 Cover-Songs (u.a. von BLACK SABBATH, OZZY OSBOURNE, JUDAS PRIEST) zu.

www.powerwolf.net
www.facebook.com/powerwolfmetal