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Mittwoch, 30. September 2020

THE VICE / "White Teeth Rebellion" / Label: Noble Demon / 9 Tracks / 35:36 Min

 

Die Motte und die Kerze: Fliege nur in dein Verderben, das so schön, so lockend loht - selig ist's in Flammen sterben - aus des Herzens Machtgebot. (Felix Dahn)

Seit acht Jahren treiben THE VICE im moderaten schwedischen Dark Metal- / Black Metal- Underground ihr Unwesen - mehr oder weniger unbemerkt von der überregionalen Szene. Das könnte sich nun allerdings ändern. Schuld daran ist der zweite Longplayer ("White Teeth Rebellion") der Schweden, der nicht nur schön düster, sondern eben auch einfallsreich und eingängig daherkommt. Mit ihrem, nur auf den ersten Blick, konträr wirkenden Mix aus melodischen TRIBULATION, gemäßigten SATYRICON, doomigen Dark Metal und gelegentlichen Einflüssen des 80er Jahre Gothic Rock haben THE VICE - gewollt oder ungewollt - ein Album erschaffen, welches in der schwarzen Szene durchaus als Inovationskick angesehen werden darf. 

Beispiele gefällig? Da wäre zum einen der Black'n'Roll Titel "A Barren State" zu nennen, der selbst Schwarzkitteln die diesem Genre nichts, oder nur wenig abgewinnen können, ein diabolisches Grinsen zaubern dürfte. Und dies, obwohl die Nummer zu keinem Punkt richtig Tempo aufnimmt. Stattdessen fühlt man sich Dank des stampfenden Drummings, des exzellenten Bassspiels und der pechschwarzen Vocals vollkommen abgeholt und lässt sich nur zu gerne vom hypnotischen Rhythmus, der den Song wie ein roter Faden durchzieht, gefangen nehmen. 

Der Titeltrack "WhiteTeeth Rebellion" zielt in eine ähnliche Richtung, bearbeitet aber wesentlich melodischer und vielschichtiger die Gehörgänge. Ein hymnisch angelegtes Gitarrensolo zum Ende hin, trägt sein übriges dazu bei, dass sich die Nummer im Langzeitgedächtnis einnisten kann.

"Cradle and to Ease" ist ohne Zweifel das Highlight der Scheibe. Und das nicht nur, weil THE VICE hier in Perfektion den Spagat zwischen stampfenden Düster Metal und Gothic Rock der Achtziger Jahre hinbekommen, sondern auch, weil THE VICE es hier schaffen, ihre Einflüsse und diverse Referenz-Bands (MOONSPELL, TRIBULATION, FIELDS OF THE NEPHILIM) unter einen Hut zu bekommen, ohne dabei altbacken zu wirken oder gar in Verdacht kommen könnten, sich mit fremden Federn schmücken zu wolllen.

Der abschließende Track "Deluge" lebt hauptsächlich von seiner bedrohlich wirkenden Atmosphäre, die von allem und jedem versucht Besitz zu ergreifen und einer permanent gegensteuernden, aber fragil wirkenden Melodiösität. Einmal mehr zeigen THE VICE, dass ihr Einfallsreichtum innerhalb der Genregrenzen, kaum Grenzen kennt. 

Fazit: THE VICE erinnern mit "White Teeth Rebellion" an eine Zeit, als es noch selbstverständlich war, sich in verschiedenen schwarzen Szenen (Dark Metal, Black Metal, Gothic) auszutoben - sowohl als Musiker, als auch als Fan - ohne deswegen als orientierungslos, oder untrve zu gelten. Wer sich bis heute diese Freiheiten nicht nehmen lässt, zudem als open minded Person im schwarzen Universum unterwegs ist und auch mal 35 Minuten ohne Geknüppel auskommt, der sollte sich "White Teeth Rebellion" unbedingt einmal zu Gemüte führen. (JK)

8 von 10

http://thevice.nu/

 

Montag, 21. September 2020

NIGHT LASER / "Power to Power" / Label: Out of Line Music / 12 Tracks / 49:56 Min

Nur wer Mut hat, alle Tage ein anderer zu sein, bleibt immer derselbe. (Hermann Stehr)

 

Zwei Studioalben haben NIGHT LASER aus Hamburg bereits auf der Habenseite zu verbuchen, nun folgt mit "Power to Power" der dritte Longplayer. 

Damals in der Blütezeit des Heavy Metal, den 1980er Jahren, gab es eine sehr geläufige Floskel: Wer den Durchbruch mit spätestens dem dritten Album nicht geschafft hat, bei dem würde sich der (große) Erfolg nie einstellen. Ein Blick zurück beweist, dass, bis auf wenige Ausnahmen, sehr viel Wahrheit in diesem Spruch lag - und bis heute immer noch liegt.

NIGHT LASER beanspruchen für sich die Musik jener goldenen Epoche, als der Sunset Strip in L.A. der Nabel der (Hair) Metal Welt war, nicht nur mit der Muttermilch aufgesogen zu haben, sondern auch livehaftig auf die Bühnen der Republik und zudem authentisch auf die eigenen Alben zu bekommen. 

Da liegt es doch nahe, den oben erwähnten Spruch auf das dritte Album von NIGHT LASER anzuwenden - "Butter bei die Fische" sozusagen!

Eröffnet wir das Album mit "Street King", einer Nummer, bei der neben Einflüssen der NWoBH auch noch minimal mit den Randbereichen des Thrash kokettiert wird. Wieviel davon auf Mr. TANKARDs (Gerre) Kappe geht, der hier als Gastsänger fungiert, bleibt im Dunkeln. Fakt ist, die Nummer kommt nicht richtig in Fahrt, und das, obwohl sie einen fetzigen Refrain hat. Der Versuch mehrere stilistische Strömungen unter einen Hut zu bekommen, kann nur als bedingt gelungen bezeichnet werden. Klarer Fall von Übermotivation.

Bei "Power to Power" verzichten NIGHT LASER auf jeglichen Stilmix und konzentrieren sich auf lupenreinen Power Metal - und das so gut, dass man sich unweigerlich die Frage stellen muss, ob das Quartett den ofmals überfordert wirkenden Versuch, die deutsche Antwort auf STEEL PANTHER zu werden, nicht ad acta legen sollten, und sich statt dessen auf zu neuen Ufern begeben sollte.

"Blind Man's Reign" führt NIGHT LASER zurück ins ursprüngliche Terrain, versprüht dabei ordentlich 80er Jahre Feeling, bleibt aber letztendlich hauptsächlich wegen dem Gitarrensolo in Erinnerung.

Auch beim folgenden "Up to Date", sowie bei "Kiss Me Today" und "Thousand Years" lassen NIGHT LASER den Glam Metal hochleben - nicht immer hochklassig, dennoch (bis auf die versemmelten hohen Töne von Sänger Benno) recht passabel.

Mit ähnlichen Problemen hat auch "Satao" zu kämpfen: Eigentlich ein guter Song, letztendlich aber durch Bennos verzweifelten Kampf, den hohen Tönen Herr zu werden, verhunzt.

"The Game" hingegen führt NIGHT LASER wieder fett in die Punkteränge zurück. Hier passt vieles zusammen, auch der Refrain läuft locker flockig rein.

"Prime Minister of Rock and Roll" ist eine rockige Hommage an Chuck Berry.

"Comet" und "Energy Man" sind eher ruhig gehaltene Power Metal Nummer. Ganz nett, aber eben auch nicht mehr. Auch wenn "Comet" dabei eindeutig die bessere Figur abgibt.

Zum Ende hin wird es dann nochmals richtig nostalgisch und hochklassig. Bei "Winter's Night" bringen NIGHT LASER all jene Dinge unter einen Hut, die jeden Glam-Rocker und/oder Hard-Rocker anno dazumal (funktioniert aber auch heutzutage) in Glückseeligkeit hätte schwelgen lassen. CINDERELLA, L.A. GUNS & Co lassen grüßen. Ganz starke Nummer!

Fazit: Bis auf "Winter's Night", bei dem NIGHT LASER dem Spirit der Glam- und Hair-Metal-Ikonen verdammt nahe kommen, hat "Power to Power" immer dann seine besten Momente, wenn NIGHT LASER eine (oder mehrere) Schippe(n) Power Metal drauflegen. So bleibt Album Nr. 3 am Ende eine zwielichtige Angelegenheit - für einen Abgesang zu viel, für den großen Durchbruch eindeutig zu wenig. (JK)

5.5 von 10

https://www.nightlaser.de/


Mittwoch, 16. September 2020

NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS

+++ EVILE haben bei Napalm Records eine neue Label-Heimat gefunden. Erste Früchte soll der Deal Anfang 2021 tragen - für diesen Zeitraum wurde ein neues Album angekündigt +++ Neues von ARTILLERY: Am 16. Oktober wird eine Vinyl-Single mit einem brandneuem Song ("The Last Journey") veröffentlicht. Auf die B-Seite haben die Dänen mit "Trapped Under Ice" ein METALLICA Cover verewigt +++ IMHA TARIKAT haben mit Lupus Lounge ebenfalls eine neues Label im Rücken. Über den Prophecy Productions Ableger soll demnächst das zweite Langeisen ("Sternenberster") der Black Metaller veröffentlicht werden +++ Und auch die Thrasher von SUICIDE OF SOCIETY waren nicht untätig: Am 9. Oktober erscheint via MDD Records ihr Debütalbum ("War Investment") +++ SLIPKNOT wurden ebenso wie DEATH ANGEL und U.D.O. für das Wacken Open Air 2021 bestätigt +++