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Donnerstag, 26. November 2020

RAVEN / "Metal City" / Label: Steamhammer - SPV / 10 Tracks / 38:51 Min

Lasst uns dankbar sein gegenüber Menschen, die uns glücklich machen. Sie sind liebenswerte Gärtner, die unsere Seele zum Blühen bringen. (Marcel Proust)

Je oller, desto doller. RAVEN, - gegründet 1974 -  die Urgesteine der NWoBHM, packen auf "Metal City" zum 14. mal in ihrer Karriere die Heavy-/Speed Metal-Keule aus und lassen dabei nochmals so richtig die Muskeln spielen.

Wobei ganz so neu ist das nicht im Hause RAVEN. Das Trio kannte in seiner nunmehr fast fünf Dekaden umfassenden Karriere immer nur eine Richtung - straight nach vorne.

Neu hingegen ist, dass RAVEN auf ihre sonst auch schon flotte Interpretation des klassischen Heavy Metal nochmals ein Schippe draufgelegt haben. Ob dieser Umstand am neuen Drummer Mike Heller liegt, oder einfach an der ewig jugendlich wirkenden Einstellung der Gallagher Brüder sei mal dahin gestellt. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings die Tatsache, dass durch den gesundheitlich bedingtem Tausch am Schlagzeug, John und Mark nochmals so richtig Feuer unterm ohnehin schon umtriebigen Hintern gemacht wurde bzw. wird. Kein Wunder, schwingt Mike Heller doch auch noch bei FEAR FACTORY und MALIGNANCY die Drumsticks. 

Und so strotzt "Metal City" nur so vor Energie (trotz einiger kleinerer Schwächephasen) und zeigt eindrucksvoll auf, dass Heavy Metal noch lange nicht zum alten Eisen gehört. 

Beispiele gefällig? Bitteschön: "Human Race" ist eine beinharte Speed-Metal Nummer mit (!) Blastbeats - "Top of the Mountain" geht sofort in Blut und Bein über. Ganz im Stil der NWoBHM - der energiegeladene Opener "The Power", der (hoffentlich bald wieder) auch live gut funktionieren dürfte -  oder "Motorheadin'", eine musikalische Verbeugung vor uns aller Lemmy (R.I.P.). 

Fazit: So druckvoll wie auf "Metal City" waren RAVEN lange schon nicht mehr unterwegs. Auch wenn der (gesundheitlich bedingte) Verlust von Joe Hasselvander - immerhin fast drei Jahrzehnte mit RAVEN durch dick und dünn gegangen - schmerzhaft für die Gallagher Brüder und die Die-Hard-Fans sein dürfte, mit Mike Heller kommt nochmals frischer Wind unter die Flügel des alten Vogels. Ein Must-Have für Traditionalisten und solche, die es noch werden wollen. (JK)

8 von 10

https://www.facebook.com/ravenbandofficial

https://ravenlunatics.com/

 

Montag, 23. November 2020

COUNTING HOURS / "The Will" / Label: The Vinyl Division / 9 Tracks / 48:07 Min

Beeile dich nicht, mich kennenzulernen, denn es gibt nichts an mir, das sich fassen ließe. Ich bin Raum und Zeit oder Werden. (Antoine de Saint-Exupery)

Die aus Helsinki stammenden COUNTING HOURS sind, wenn man so will, eine finnische Supergroup. Finden sich im Arbeitszeugnis der fünf Musiker doch solch illustre Namen wie z.B. IMPALED NAZARENE, THE CHANT, SHAPE OF DESPAIR oder COLOSSEUM. Dass Namen allerdings Schall und Rauch sein können, hat man schon des Öfteren erlebt. Erst recht, wenn es darum geht, eine neue Band anzuschieben, die musikalisch gesehen eher Randbereiche abdeckt, und somit nicht auf jedermanns Wunschzettel stehen wird. Dass COUNTING HOURS deswegen aber den Kopf in den Sand stecken werden, ist nicht zu erwarten - schon gar nicht nach solch einem beeindruckendem Debütalbum.

"The Will" macht es einem aber auch einfach, sich im melancholisch, gelegentlich auch depressiven Dark Metal von COUNTING HOURS zurechtzufinden. Neben der zuweilen hypnotisch schönen Melodieführung, samt Harmonien, die dazu einladen, im Moment verweilen zu wollen, kann "The Will" zudem auch mit einem gewissen Maß an fein abestimmter Härte aufwarten. Neben der vorzüglichen Gitarrenarbeit hinterlässt zudem auch der Gesang von Ilpo Paasela einen sehr psoitiven Gesamteindruck. Stimmlich braucht sich der Herr vor niemanden zu verstecken - auch nicht bei den heftigen Momenten.

Ob tendenzielle Ähnlichkeiten zu KATATONIA, SWALLOW THE SUN oder auch OCTOBER TIDE gewollt sind oder auch nicht, sein mal dahingestellt. Fakt ist, dass COUNTING HOURS im Metier der eben genannten Bands eine mehr als passable Figur machen - ohne sich dabei Plagiatsvorwürfe gefallen lassen zu müssen.

Für die Produktion und den Mix von "The Will" zeichnet sich Jussi Hämäläinen verantwortlich, der u.a. auch bei HANGING GARDEN und THE CHANT seine Finger im Spiel hat. Beim Mastering hat man auf Jaime Gomez Arellano (PARADISE LOST, PRIMORDIAL) gesetzt.

Wer sich von COUNTING HOURS ebenfalls anfixen lassen will, sollte nicht allzu lange überlegen. Die Auflage von gerade einmal 300 Kopien dürfte mit Sicherheit schnell vergriffen sein. (JK)

9 von 10

https://countinghours2.bandcamp.com/

P.S. Die Vinyl Edition von "The Will" kann hier geordert werden: http://www.thevinyldivision.com/

 

Sonntag, 22. November 2020

Various Artists (Sampler) / "Dirt [Redux]" / Label: Magnetic Eye Records / 13 Tracks / 57:52 Min

Inspiration ist niemals echt, wenn man sie gleich als solche empfindet. Wahre Inspiration stellt sich unbemerkt ein und wird erst nach einiger Zeit in ihrer vollen Bedeutung erkannt. (Samuel Butler)

In den letzten 50 Jahren haben unzählige Rock- und Metal-Alben das Licht der (Musik-)Welt erblickt. Nicht wenige davon haben den jeweiligen Zeitgeist überdauert und sind bis heute immer noch absolut hörenswert - die sogenannten Klassiker. Manche dieser Klassiker haben zu ihren besten Zeiten rund um den Erdball Millionen von Menschen zeitgleich in ihren Bann gezogen und waren/sind zudem auch noch Inspiration für nachfolgende Musikergenerationen - die sogenannten Meilensteine des Rock/Metal. Einer dieser Meilensteine ist zweifelslos "Dirt" von ALICE IN CHAINS

Magnetic Eye Records erinnern an diese Meilensteine des Rock/Metal in ihrer Redux-Serie und lassen sie nun in neuem Licht ertrahlen. Den Anfang haben Magnetic Eye Records im letzten Jahr mit PINK FLOYDs "The Wall" gemacht. "Dirt" von ALICE IN CHAINS ist (meinem Wissensstand nach) der zweite Teil der Serie. 

Das Konzept der Redux-Serie sieht vor, dass nicht die üblichen Verdächtigen, also die allgemein bekannten Musiker/Bands die Songs neu einspielen, sondern eher die zweite/dritte Riege der Rock/Metal-Garde, sowie der ein oder andere Newcomer. 

Auf die 13 Tracks von "Dirt" hat man einen bunt zusammengewürfelten Haufen aus den Bereichen Stoner/Doom/Sludge losgelassen, deren bekannteste Vertreter auf dieser Compilation wohl THOU und KHEMMIS sein dürften.

Des Weiteren sind noch LOW FLYING HAWKS, HIGH PRIEST, THESE BEASTS, HOWLING GIANT, FORMING THE VOID, SOMNURI, BACKWOODS PAYBACK, BLACK ELECTRIC, -(16)-, VOKONIS und THE OTOLITH vertreten. 

Nahezu jede dieser Bands hat aus der jeweiligen Originalvorlage eine eigene Version gemacht - mal etwas heftiger ("Them Bones" / THOU), mal etwas verträumter ("Would?" / THE OTOLITH) - ohne dabei aber den Song zu verfälschen. 

Wer sich von der Qualität dieser 13 neuinterpretierten Song-Perlen des Rock-/Metal selbst überzeugen möchte, kann dies entweder in Form einer Digisleeve CD, oder diverser farbiger Vinyl-Editionen machen. (JK)

7.5 von 10

https://store.merhq.com/