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DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Freitag, 27. Oktober 2017

MONSTER MAGNET / "Tab" (Re-Release) + "Spine of God" (Re-Release) / Label: Napalm Records / 4 bzw 10 Tracks / 56:06 Min bzw 58:31 Min

Laufe nicht der Vergangenheit nach und verliere dich nicht in der Zukunft. Die Vergangenheit ist nicht mehr. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Das Leben ist hier und jetzt. (Siddhartha Gautama)

Wie aus der Zeit gefallenen Relikte wirken die beiden '91er Veröffentlichung von MONSTER MAGNET heute.
Zwei Alben (wieder) zu veröffentlichen, die nahezu keine Bindung zu restlichen Backkatalog der Band haben, und somit als Lonesome Riders zu bezeichnen wären, ist mehr als gewagt. Zumindest wenn man den kommerziellen Aspekt, den Plattenlabel und Band dabei offentsichtlich im Sinn hatten, zu Grunde legt.
Fans der ersten Stunde dürften längst beide Veröffentlichungen ihr Eigen nennen und später hinzugekommene Verehrer, also die Anhänger der Stoner-/Stadion-Rock Phase, dürften mit dem drogengeschwängerten Mix aus Psychadelic Rock, Krautrock und Grunge, ihre liebe Müh und Not haben.

Auch die sparsame Addition von Bonussongs (jedes Album wartet jeweils nur mit einem Bonustitel auf) und die wirklich unspektakuläre Auswahl ["Spine of God (live)" bzw. "Ozium (Demo Version)"] selbiger, dürfte aus heutiger Sicht, der reizüberflutetend Zielgruppe, nur ein müdes Lächeln entlocken.

So bleibt unterm Strich nicht wirklich viel übrig, um eine Kaufenpfehlung auszusprechen.
Letztendlich, entscheidet aber der Endkonsument (also ihr), über Sinn und Unsinn solcher Veröffentlichungen. (JK)

Ohne Bewertung

https://twitter.com/monstermagnetnj?lang=de
http://www.zodiaclung.com/
https://shop.napalmrecords.com/

Donnerstag, 26. Oktober 2017

NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS

TENGGER CAVALRY haben bei Napalm Records eine neue Labelheimat gefunden. Das erste Lebenszeichen der Collaboration wurde für kommendes Jahr angekündigt. Stay Tuned! +++ Ebenfalls bei Napalm Records untergekommen sind die britischen Hardrocker von THE BREW +++ Auf Grund von Problemen mit den US Behörden was die Pässe betrifft, mussten MORBID ANGEL ihre Europa-Tournee (inkl der 6 Gigs in Deutschland) komplett absagen. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest +++ IMPURE WILHELMINA Tour-Dates: 25.10. Berlin / Zukunft am Ostkreuz, 26.10. Leipzig / tba, 27.10. Linz / Kapu, 1.4.2018 München /Dark Easter Metal Meeting +++ SEPULTURA begeben sich im Frühjahr 2018 ebenfalls auf Tour. Begleitet werden dieThrash-Urgesteine von OBSCURA, GOATWHORE und FIT FOR AN AUTOPSY. Hier die Termine: 23.2. Leipzig / Conne Island, 1.3. Graz / Explosiv, 6.3. Berlin / Columbia Theater, 7.3. Hamburg / Docks, 8.3. Saarbrücken / Garage, 9.3. Stuttgart / LKA, 10.3. München / Backstage, 21.3. Bochum / Zeche, 22.3. Nürnberg / Hirsch, 23.3. Salzburg / Rockhouse +++

Montag, 23. Oktober 2017

BURNING SHADOWS / "Truth in Legend" / Label: Eigenproduktion / 8 Tracks / 55:02 Min

Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen (Rabindranath Thakur).

Die US-Amerikaner von BURNING SHADOWS sind so ein Paradebeispiel dafür, dass man seine Träume niemals aufgeben darf.
Das Quartett aus Savage in Maryland (ein Stadtname, wie gemacht für Heavy Metal) spielt sich seit der Jahrtausendwende die Finger wund und liefert in regelmäßigen Abständen qualitativ hochwertige Metal-Kost ab.
Nur Aufmerksamkeit und/oder Anerkennung haben sie damit bisher noch nicht erhalten. Wirklich schade.
Macht aber eigentlich (fast) nichts aus. Denn, die Jungs haben trotz fehlendem Zuspruch ihren Spaß an dem, was sie machen und das spürt man auf "Truth in Legend" in jedem Moment.
Mit einem Stilmix, welcher irgendwo zwischen episch, groovend und aggressiv pendelt, sowie den schönen Instrumentalparts, schaffen es BURNING SHADOWS über das gesamte Album, den Hörer bei Stange zu halten.
In seinen besten Momenten erinnert das Album nicht nur an JAG PANZER, BROCAS HELM und ICED EARTH, nein, BURNING SHADOWS können diese Kapellen sogar oftmals übertrumpfen.
Hört euch nur das facettenreiche 13-minütige Epos "Deathstone Rider" oder den flotten Opener "Day of Darkness" an. So abwechslungsreich und knackig wurde schon einige Jahre nicht mehr Werbung für das vor sich hin darbende Pflänzchen, der Gattung US-Power-Metal, gemacht.
Auch beim Coverartwork können BURNING SHADOWS locker mit den Platzhirschen mithalten. Kein geringerer als J.P. Fournier, der u.a. auch schon für AVANTASIA, EDGUY und IMMORTAL die Feder geschwungen hat, ist wieder für die optische Gestalltung verantwortlich.

Fazit: Mit "Truth in Legend " könnte BURNING SHADOWS der Durchbruch gelungen sein. Das Album ist einfach viel zu stark, um ignoriert zu werden. Hoffentlich wachen nun auch die Labels auf und nehmen einen der vielversprechendsten Acts der letzten Jahre aus diesem Genre endlich unter Vertrag.
Dies würde wiederum beweisen, dass harte Arbeit und das Festhalten an seinen Träumen letztendlich doch zum Erfolg führt. (JK)

8 von 10

http://burningshadows.com/
https://www.facebook.com/bsmetal 

Samstag, 21. Oktober 2017

STALLION / "From the Dead" / Label: High Roller Records / 10 Tracks / 44:34 Min

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme (Thomas Morus).

Wer auf's falsche Pferd setzt, kann auf der Galopprennbahn eine Stange Geld verlieren. Wer hingegen auf das schwäbische Rennpferd "STALLION" setzt, der kann nur gewinnen - vorausgesetzt er mag Heavy Metal.

Drei lange Jahre haben sich die fünf 80er Jahre Fetischisten Zeit gelassen, um den Nachfolger des allenthalben positiv aufgenommenen Erstlingswerks "Rise and Ride" auf den Weg zu bringen - Gut Ding will eben Weile haben.
Die Zeit scheinen STALLION auf jeden Fall gut genutzt zu haben. Oder wie sonst ließe sich erklären, dass "From the Dead" wie aus einem Guß klingt und mit einer Volltrefferquote (8 von 10 Tracks dürften den spandexhosentragenden Stromgitarrenverehrer vor Freude auf die Knie fallen lassen, um ein Dankgebet zu sprechen) aufwarten kann.
Das alles, gepaart mit den technischen Fähigkeiten der Truppe und dem Fingerspitzengefühl von STALLION, die 80s so authentisch wie möglich rüberzubringen, ohne dabei jemals Plagiatsvorwürfen ausgesetzt zu sein, macht "From the Dead" nicht nur absolut hörenswert, sondern zu einem der besten Alben, welches die Riege der jungen Wilden (ENFORCER, SKULL FIST, STEELWING & Co) bis heute zu Stande gebracht hat.

Stellvertretend für den hohen Qualitätsstandard auf "From the Dead", darf der mit 6.30 Minuten längste Track des Albums "Awaken the Night" Werbung für das gesamte Album machen.
Der Song ist nicht nur dramaturgisch sehr gut aufgebaut, sondern auch (mindestens) so abwechslungsreich, wie ein All-You-Can-Eat-Buffet.
Nach einem für STALLION Verhältnisse ruhigen Beginn, lassen die Schwaben kurz den Sunset Boulevard in L.A. (MÖTLEY CRÜE lassen grüßen) aufleben, bevor sich im Mittelteil Speed und Raffinesse hinzugesellen und den Track zum Ende hin in den verträumten Sonnenuntergang (gitarrentechnisch gesehen) geleiten. Dauerwelle was willst du mehr?!

Und zu guter Letzt (außer Konkurrenz) noch ein Statement, welches STALLION locker flockig in der Mitte des Albums plaziert haben -"Kill Fascists"; eine starke Botschaft in unruhigen Zeiten und zugleich eine 17-sekündige Verneigung vor den kultigen S.O.D.
In diesem Sinne: "Speak STALLION or die!" (JK)

8.5 von 10 

https://www.facebook.com/heavymetalstallion
http://www.hrrecords.de

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Konzertbericht SATYRICON + SUICIDAL ANGELS + FIGHT THE FIGHT - 10.10.2017 München/Backstage


SATYRICON - Hurra, wir leben noch!

So sehr der kontrovers dikutierte, selbstbetitelte Output "Satyricon" von 2013 die schwarze Szene gespalten hat, so stark war der Zusammenhalt innerhalb der Fanlager, als die Tumorerkrankung von Mastermind Sigurd "Satyr" Wongraven bekannt wurde.
Zwischenzeitlich war sogar das Ende von SATYRICON zu befürchten. Soweit kam es aber nicht - allen nordischen Göttern sei Dank dafür!
Nun, ein paar Monde und eine Veröffentlichung ("Deep Calleth Upon Deep") später, begeben sich die kultbehafteten Norweger auf Europa-Tournee, um zum einen den neuen Longplayer zu bewerben, zu anderen aber auch, um zu zeigen, dass man noch voll im Saft steht.
Auf ihrer Reise durch den alten Kontinent werden Satyr und Frost von den SUICIDAL ANGELS und FIGHT THE FIGHT begleitet.


FIGHT THE FIGHT

Dem ein oder anderen von euch dürften FIGHT THE FIGHT schon mal über den Weg gelaufen sein, wenn auch unter anderem Namen - 2015 waren die Norweger nämlich ebenfalls als Opening Act für SATYRICON gebucht. Seinerzeit nannte man sich allerdings noch: OSLO FAENSKAP.
Damals wie heute wirkt(e) die Truppe um den stimmgewaltigen Frontmann Lars Vegas jedoch "etwas" Fehl am Platz mit ihrem Mix aus Metalcore und Melo-Death.
FIGHT TO FIGHT (© by metal-is-forever-alive)
In die selbe Kerbe schlägt der heutige Auftritt der jungen Truppe - viel Aufwand, wenig Ertrag.
Während es von den ersten beiden Reihen vor der Bühne nach jedem Song zumindest vereinzelt (Höfflichkeits-)Applaus gibt, distanziert sich der Rest der Hallenbesucher nicht nur räumlich (penibel wurde ein Sicherheitsabstand zur Bühne von mindestens 5 Metern eigehalten) vom corelastigen Geschehen auf der Bühne, sondern verweigert den Norwegern zudem jegliche Unterstützung.
Und so ist es nur wenig verwunderlich, dass FIGHT TO FIGHT nach ca 20 Minuten für die Ankündigung, dass nun der letzte Song des Abends ("No Skin, No Armour") folgen würde, den meisten Applaus einheimsen. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

SUICIDAL ANGELS

Hatte man bei FIGHT THE FIGHT noch so viel Platz vor der Bühne, wie selten bei einem Konzert, ändert sich nun die Sachlage, kaum dass die Coretruppe die Bühne verlassen hat.
Binnen Sekunden rückt nun ein jeder Richtung Bühne vor und versucht einen Platz zu ergattern, der zu gleichen Teilen Bewegungsfreiheit und Sicht garantiert. Beides sollte jedoch Wunschdenken bleiben, was nicht zuletzt an der schweißtreibenden Show der SUICIDAL ANGELS lag.
                                                                             
SUICIDAL ANGELS (© by metal-is-forever-alive)
Die ließen sich nämlich nicht zweimal bitten und geben von Anfang an ein irres Tempo vor, allen voran Nick Melissourgos, der entfernt sogar an den jungen Tom Araya erinnert.
Mit ihren schnellen Riffs, den knackigen Soli und dem Dauerfeuer der Drums, schaffen es SUICIDAL ANGELS sogar, das Publikum, welches überwiegend ganz klar wegen SATYRICON gekommen ist, zeitweise in zarte Ekstase (Moshpit, Wall of Death) zu versetzen. Allein dafür gebührt ihnen Respekt.
Sympathie-Bonuspunkte konnten die Griechen zudem mit ihren holprigen Ansagen auf "Deutsch" (wie z.B.:"...jetzt alles zusammen, Deutschland") sammeln.
"Apokalithosis" beendet nach 45 Minuten einen (überraschend) guten Auftritt der SUICIDAL ANGELS,  die ihren Job als Einheizer perfekt umgesetzt haben, was unzählige durchnässte Leibchen beweisen.

SATYRICON

Danach setzt reges Treiben auf der Bühne ein, bei dem u.a. Unmengen von Schlagzeugutensilien auf die selbige getragen werden und zu einem monströsen Drumkit zusammen gesetzt werden, hinter dem in absehbarer Zeit Frost verschwinden wird, um alles in Grund und Boden zu ballern. 
Eine halbe Stunde später ist es dann soweit, die Hauptakteure des heutigen Abends nehmen unter den den Klängen eines erhabenen Intros, und unter lautstarkem Jubel, ihre Plätze auf der Bühne ein - zuletzt Satyr
SATYRICON (© by metal-is-forever-alive)

Als ersten Song kredenzen SATYRICON "Midnight Serpent" vom neuen Album dem Publikum, das nun wie die Hühner in einer Legebatterie, gänzlich ohne Bewegungsfreiheit, dicht an dicht steht und dabei trotzdem abgeht, als gäbe es kein Morgen. 
Satyr ist agil wie eh und je, von Nachwehen seiner Erkrankung ist nicht mal ansatzweise etwas zu spüren/sehen. Konditionsprobleme? Nicht die Spur! Wie gewohnt bearbeitet er jeden Meter der Bühne, steigt des Öfteren auf die Lautsprecherboxen am Bühnerand, um den pushenden Zeremonienmeister zu geben, oder steht headbangend am Mikroständer. Einzig und allein die beiden Intermezzi, die das Set geschickt in drei Drittel aufteilen, gewähren einen paar Momente zur Regeneration. 
Musikalisch gesehen haben SATYRICON heute Abend ziemlich viel Song-Material der Neuzeit auf dem Spielplan. Vom aktuellen Werk kommen neben dem bereits erwähnten "Midnight Serpent" auch noch "Deep Calleth Upon Deep", "To Your Brethren in the Dark" und "Burial Rite" zu Live-Ehren. 
                                                                                                      
SATYRICON (© by metal-is-forever-alive)
 

Aber auch das Vorgängeralbum "Satyricon" kann sich nicht über mangelnde Wertschätzung beklagen. Finden hiervon doch immerhin auch 2 Tracks ("Our World, It Rumbles Tonight" und "Walker Upon the Wind") den Weg auf die heutige Setlist. Keine schlechte Quote, wenn man bedenkt, dass beispielsweise "Nemesis Divina" ebenfalls nur mit zwei Tracks gewürdigt wurde, oder die beiden Frühwerke "Dark Medieval Times" und "The Shadowthrone" heute (leider) gar gänzlich übergangen wurden.
Selbstredend, dass zwischen all dem neuen Material auch der ein oder andere Klassiker gespielt wurde: "Black Crow on a Tombstone", "Repined Bastard Nation", "Commando", "Now, Diabolical", "Transcendental Requiem of Slaves".
Kurz bevor "Mother North" das Ende des regulären Set einläutet, bedankt sich ein sichtlich (emotional) bewegter Satyr beim Münchner Publikum, für die grandiose Stimmung heute Abend, und dafür, dass es SATYRICON in der bayerischen Hauptsatdt zum dritten Mal hintereinander (2013, 2015, 2017) geschafft haben, das "Ausverkauft"-Schildchen ins Kassenhäuschen zu bekommen. 
SATYRICON (© by metal-is-forever-alive)
Mit "The Pentagram Burns", "Fuel for Hatred" und dem obligatorischen Rausschmeisser "K.I.N.G" beenden SATYRICON einen mehr als gelungenen Auftritt. 
Und so ist es wirklich schön zu sehen, dass SATYRICON auch nach 26 Jahren, immer noch quicklebendig sind. (JK)

Freitag, 13. Oktober 2017

ATTIC / "Sanctimonious" / Label: Van Records / 13 Tracks / 64:12 Min

Und wenn du den Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht. (William Shakespeare)

Vorhang auf für die langersehnte, zweite Horror-Produktion aus dem King Diamond Kopfkino zu Gelsenkirchen: "Sanctimonious".

Lange 4½ Jahre haben sich Meister Cagliostro und seine Mitstreiter Zeit gelassen, um die, vom MERCYFUL FATE Virus befallene Gefolgschaft, mit neuen Ohrschmeichlern zu bespielen. 
Wie schon auf dem Debütalbum "The Invovation", greifen die NRW-"Dänen" auf ihrem neuen Longplayer tief in die 80er Jahre Mottenkiste (nicht despektierlich gemeint) und schmücken sich dabei liebend gern mit fremden Federn, die namentlich genannt, hauptsächlich aus dem KINGschen Fundus stammen, aber auch schon in der ein oder anderen IRON MAIDEN- oder JUDAS PRIEST-Aufführung Verwendung fanden. 
Ein Umstand, der anderen Bands oftmals negativ ausgelegt wird, bei ATTIC jedoch nur minimal ins Gewicht fällt, da die fünf Herren eben nicht nur ein Faible für Falsett-Gesang und Horror-Geschichten haben, sondern zudem mit der (seltenen) Gabe gesegnet sind, großartige eigene Songs schreiben zu können. Songs, die sogar in der Lage sind, betagten Damen wie Abigail oder Melissa zumindest einen Freudenjauchzer zu entlocken. 
Nehmen wir als Beispiel nur mal den Opener "Sanctimonious". Hier verbinden ATTIC nicht nur gekonnt Melodie und Aggressivität zu einem eingängigen Nackenbrecher alter Schule, sondern auch noch Dänemark (KING DIAMOND) mit Schweden (DISSECTION). 
Aber auch das eingägige "The Hound of Heaven", das stampfende "On Choir Stalls" oder das flotte "Penalized", nur um einige zu nennen, fügen sich ohne Qualitätsverlust ins Gesamtbild ein. 
Im Prinzip könnte man nahezu jeden Track des Albums dieser Auflistung hinzufügen, sind sie doch allesamt mit feinen Refrains, catchy Hooks und prägnaten Leads gespickt - ganz in der Tradition des alten Dänenkönigs Kim Bendix Peterson.
Einen Track, der komplett aus dem Rahmen fällt, sucht man vergebens. 
So ist nichts faul im Staate Dänemark, um so zu schließen, wie wir begonnen haben - mit Shakespeare.

Fazit: Insgesamt kann man ATTIC bescheinigen, sich weiterentwickelt zu haben (Stichwort: Abwechslung), auch der textliche Inhalt (Konzeptalbum) des Albums ist in sich stimmig und last, but not least: "Sanctimonious" macht auch im x-ten Durchlauf noch Freude. Was will am mehr? (JK)

8.5 von 10

https://www.facebook.com/atticfuneral
https://www.van-records.de

Dienstag, 10. Oktober 2017

Konzertbericht THE VISION BLEAK + NOCTE OBDUCTA + SAILLE - 30.9.2017 München / Backstage

Es ist schon ein paar Tage her, dass THE VISION BLEAK als Headliner in deutschen Landen unterwegs waren. Warum eigentlich? Seit Jahren wächst die Fangemeinde konstant und mit dem sehr starken, immer noch aktuellen Album "The Unkonown" in der Hinterhand kann eigentlich doch nichts schief gehen. Oder doch?
Oh doch, es kann, zumindest teilweise, und nur auf München zutreffend.
Wie der Metal-Gott es will, bekommt das Backstage heute nicht nur vom feinen Tourpackage THE VISION BLEAK / NOCTE OBDUCTA / SAILLE einen Besuch abgestattet, sondern auch von den schottischen ALESTORM Piraten.
Und wie so oft, setzt sich der (vermeintlich) leichter zugängliche Mainstream durch, wenn man die Besucherzahlen betrachtet.
Während die Warteschlange am Einlass für Christopher Bowes' trinkfeste Mannschaft gefühlt 250 Meter lang sein muss, "verirren" sich in die hintere Halle (der ALTESTORM Gig fand vorne, in der größten der drei Hallen statt) gerade einmal ca 150 Zuschauer.

SAILLE

Die fünfköpfige Truppe aus Belgien nimmt ihre Arbeit um kurz vor 20 Uhr auf, anders jedoch als bei ihrem letzten München Besuch im Jahre 2016 (Hier der Review-Link), haben SAILLE mit "Gnosis" diesmal ein weitestgehend brauchbares Album am Start und haben zudem ihren Fokus inzwischen mehr auf Härte als auf symphonisches Beiwerk eingestellt, was letztendlich der halbstündigen Show gut zu Gesicht steht.
SAILLE (© by metal-is-forever-alive)
Ebenfalls hilfreich dabei, den durchwachsenen Auftritt vom Dark Easter Festival 2016 zu revidieren, ist die Tatsache, dass SAILLE heute einen kraftvollen Sound (nur das Schlagzeug hätte besser abgemischt gehört) zur Verfügung gestellt bekommen - keine Selbstverständlichkeit als Opener. Und so gestalltet sich die halbe Stunde recht kurzweilig, in der sogar die ein oder andere Matte in Bewegung kommt, und dem Gig damit auch einen passenden Rahmen verleiht.

NOCTE OBDUCTA

Nach einer erfrischend kurz gehaltenen Umbaupause, entert die experimentierfreudigste Wundertüte der deutschen Black Metal Szene, unter den Klängen eines Intros, die Bühne und lässt ohne lange Vorreden mit "Niemals Gelebt" gleichmal den Knüppel aus dem Sack.
NOCTE OBDUCTA muss man niemanden mehr vorstellen, dazu haben die Herren aus Mainz bereits zu tiefe Spuren im schwarzgefärbten Unterholz hinterlassen. Immerhin treibt der leicht chaotisch anmutende Haufen bereits seit 1998 sein Unwesen in der hiesigen Musiklandschaft, sieht man mal von dem ein oder anderen Päuschen, inkl einem delikatem Abendessen auf Uranos, ab. Logisch, dass sich da einiges an Songmaterial angesammelt hat.
NOCTE OBDUCTA (© by metal-is-forever-alive)
Dementsprechend bunt durchgemischt ist die heutige Setlist. Obwohl NOCTE OBDUCTA mit "Totholz" ein vor kurzem erschienenes Werk am Start haben, kommen hiervon mit "Trollgott" und "Liebster" nur zwei Titel zu Live-Ehren. Der Rest ist eine rückwärtsgerichtete Reise, die mit "Solange euer Flesich noch warm ist" auch bis ganz in die Anfangstage der unter dem Schleier der Nacht entsprungenen Truppe reicht. 
Kurz vor Ende des regulären Sets unterstreichen NOCTE OBDUCTA nochmals, dass sie nicht gemacht sind, um dem Schubladendenken vieler Schwarzmetaller gerecht zu werden, indem sie mit "Braineaters" einen MISFITS Song zum besten geben.
Auch, dass ausgerechnet "Liebster" seinen Weg auf die Setlist gefunden hat, ist typisch NOCTE OBDUCTA - ist es doch der Song vom neuen Album, der von vielen Journalisten und Schreiberlingen, als der schwächste "Totholz"-Track ausgemacht wurde. In diesem Sinne: Fick die Muse!

THE VISION BLEAK

Diesmal dauert die Umbaupause etwas länger, was sich aber damit erklärt, dass der Headliner auf sein eigenes Drumkit zurückgreifen möchte.
THE VISION BLEAK (© by metal-is-forever-alive)
Als dann endlich das komplette Equipment seinen vorgesehenen Platz auf der Bühne gefunden hat, dauert es nur noch wenige Momente, bis sich Konstanz und Schwadorf auf selbige wagen, und mit "Spirits of the Dead" und "From Wolf into Peacock", den Startschuß für die heutige Horror Metal Nacht geben.
THE VISION BLEAK verstehen es nicht erst seit heute, ihren atmosphärischen Dark Metal, der zudem mit mystischen Elementen, Goth Anleihen und Black Metal Sprenklern versehen ist, gekonnt in Szene zu setzen.
Wer die beiden einmal Live erleben durfte, weiß wovon ich rede: Es gibt auf diesem Planeten nur wenige Bands, die Finsternis, Schwermut und Melodie so ansprechend umzusetzen wissen. Auch wenn sich auf der Bühne, bewegungstechnisch gesehen, relativ wenig abspielt, fühlt man sich dennoch über die ganze Show hinweg, immer bestens unterhalten.
THE VISION BLEAK (© by metal-is-forever-alive)

Wer auf wildes Stageacting und kitschige Showelemente wartet, ist hier definitiv fehl am Platze. THE VISION BLEAK bestechen durch ihr perfekt aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel und ihre Songs: "Carpathia", "Into the Unknown", "I Dined with the Swans", "Deathship Symphony", "By Our Brotherhood with Seth", lauten einige der Songs, mit denen THE VISION BLEAK es auch heute Abend wieder geschafft haben, die (überschaubaren) Massen zu begeistern.
Und der Zugabenblock ("Kutulu!" und "The Lone Night Rider") ist sowieso über jeden Zweifel erhaben, hat er doch die Kraft und die Magie, selbst dem übellaunigsten Schwarzkittel (sofern anwesend), ein zustimmendes Grinsen aufs Antlitz zu zaubern. Was will man mehr? (JK)

Noch mehr Bilder gibt es hier: 
https://www.facebook.com/metalisforever.womm/posts/1617314168343664

Montag, 2. Oktober 2017

FROM NORTH / "Volund the Smith" / Label: Downfall Records / 11 Tracks / 50:15 Min

Der Norden, ach! ist kalt und klug. (Ferdinand Freiligrath)

FROM NORTH ist eine schwedische Viking/Folk Metal Band, die mit "Volund the Smith" ihr Debütlbum unters Volk bringt.
Zusammengefunden haben sich die fünf Schweden anno 2016 in Varberg, also erst vor einem Jahr.
Trotz diesem Umstand, sind die Mitglieder von FROM NORTH aber keine blutigen Anfänger, haben sich die Mannen zuvor doch schon ihre Sporen bei diversen anderen Bands (u.a. IRRBLOSS, STORMHOLD, ANATA) verdient.
Und das merkt man "From North" zu jedem Zeitpunkt an. Das Album verfügt nicht nur über eine ansprechende Produktion und ein gelungenes Coverartwork, sondern bietet eine Vielzahl von musikalischen Höhepunkten. Neben den beiden großen Highlights des Albums ("From North" und "Last Appeal"), die sich sofort im Hirn festsetzen und dort beginnen, den Ohrwurm zu füttern, können zudem auch noch "Sworn Brotherhood", "Volund the Smith" und "Mead of Poetry" überzeugen.
Aber auch die Titel, die sich nicht sofort in die erste Reihe der Favoriten spielen konnten, entwickeln nach einigen Durchläufen ihre Vorzüge. Hier ist allen voran "The Longest Wait" zu nennen, was im Abgang an die Spätwerke von Thomas "Quorthon" Forsberg (R.I.P.) erinnert.

Insgesamt halten sich bei FROM NORTH die ruhigeren, folkig geprägten, mit feiner Instrumentalisierung (Violine, Flöte) ausgestatteten Momente, mit den härteren, hymnischen Stellen die Waage, was zur Folge hat, dass das Album einen relativ hohen Spannungsbogen aufrecht erhalten kann.
Ausschläge in beide Richtungen sind aber möglich, wie z.B. "Ormr Inn Langi" (kommt im Refrain dem Vibe schwedischer Death Metal Kapellen relativ nahe), oder "The Sacred Oath", was im Geiste mit BLACKMORE'S NIGHT verbunden sein dürfte, zeigen.

Da auch das Wechselspiel zwischen Klargesang (in der Überzahl) und tendenziellen Growls (additional) auf "Volund the Smith", durchaus als gelungen zu bezeichen ist und sich erfreulicherweise kein Totalausfall eingeschlichen hat, kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass sich FROM NORTH mit ihrem Debütalbum gleich mal prominent in Stellung bringen.

Fazit: FROM NORTH liefern mit dem selbstbetitelten Debütalbum "From North" ein beeindruckendes Stück Viking/Folk-Stahl ab, das den Hörer in seiner ganzen Art in seinen Bann zieht. Spielerisch, als auch aus Sicht des Songwritings, auf hohem Niveau und dabei mit einer feinen (folkigen) Atmosphäre ausgestattet - es lohnt sich definitiv FROM NORTH anzutesten! (JK)

8.5 von 10
  
https://www.facebook.com/fromnorthsweden/