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DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Montag, 30. November 2015

VARG / "Rotkäppchen" / Napalm Records / 8 Tracks (EP) / 46:38 Min

Nun liebe Headbanger, gebt fein acht, ich hab euch ein Märchen mitgebracht. Ein Märchen von einer naiven Tusse mit einem roten Cape, einem Problemwolf und einer Musik-Kapelle, die gerne ganz böse wäre.
Da waren also jene Musikanten, die vor garnicht allzu langer Zeit gedacht haben, dass, um Aufmerksamkeit zu erlangen, es genüge, sich mit NSBM Federn zu schmücken, um in aller Munde zu kommen. Der Schuss ging nach Hinten los. Statt Lob gab es ordentlich Schimpfe. Was also tun? Am besten wäre da ein harmloses Märchen in Form einer EP auf den Markt bringen, um die Kritiker milde zu stimmen. Sicherlich wäre für diesen Zweck ein Titel geeignet, dachten sich die Spielmannsleute, den VARG (so der Name der Musikanten) schon einmal veröffentlicht hatten, ohne dafür geschimpft zu werden. Das Resultat: "Rotkäppchen - 2015". Und weil der Gedanke allen Beteiligten anscheinend ganz dolle gefiel, haben VARG diesen Titel gleich in 6 ( in Worten: sechs) verschiedenen Versionen aufgenommen.
Version 1: "Rotkäppchen - 2015" (Die Neuaufnahme des Songs von 2011); Version 2: "Red Riding Hood" (mit Christoper Bows von ALESTORM); Version 3: "Rødhette" (mit TROLLFEST); Version 4: "Rotkäppchen" (Die original Aufnahme); Version 5: "Rotkäppchen 2015" (Karaoke) und noch Version 6: "Rotkäppchen im Bierzelt ( Die Grundmelodie in Endlosschleife - 16 Minuten lang - der pure Wahnsinn - bitte wörtlich nehmen, aber im negativen Sinne - am besten niemals anhören!!!).
Zwischenfazit: Version 1 ist wirklich gut, Version 2 ist ebenfalls gelungen, Version 3 ist einfach nur geil, Version 4 konnte schon 2011 überzeugen, Version 5 braucht keine Sau und Version 6 eignet sich bestenfalls, als Klingelton für Menschen, die noch an Märchen glauben.

..."ich will schon alles gut machen, sagte Rotkäppchen zur Mutter und gab ihr die Hand darauf"...
VARG wollen natürlich auch alles so gut wie möglich machen, deshalb gibt es auf der EP noch zwei neue Songs obendrauf. "Ein Tag wie heute" und "Abendrot". Beide Titel sind als Appetizer für das kommende Album zu verstehen, und hinterlassen einen ordentlichen Eindruck.

..."Großmutter, warum hast du so große Augen?" ... Damit ich das DIN-A5 Märchenbuch der EP besser anschauen kann" ... "Ei, Großmutter, warum hast du so ein entsetzlich großes Maul?" ... "Damit ich "Rotkäppchen - 2015" besser mitsingen kann. Denn, nachdem ich den Song jetzt mehrfach am Stück hören musste, kann ich den Text auswendig - vorwärts und rückwärts".
Kaum hatte der Wolf das gesagt, so tat er einen Satz aus dem Bette und verschlang das arme Rotkäppchen.

Die Moral von der Geschicht: Diese EP ist nur für Fans von VARG geeignet. Alle anderen blättern im Märchenbuch schnell weiter, oder küssen Rumpelstilzchen, in der Hoffnung, dass sich der Frosch in Schneewittchen verwandelt. (JK)

4.5 von 10

 
www.varg.de
www.facebook.com/VargOfficial
 

Freitag, 27. November 2015

ATRORUM / "Structurae" / Apathia Records / 8 Tracks / 65:09 Min

Kunst kommt von Können. Selten war dieser Spruch treffender als hier. Die beiden Münchner Underground Musiker vatroS (DREAMSCAPE) und umbrA (NEBELKRÄHE, AZAVATAR) liefern mit ihrem dritten Album "Structurae" den Beweis, dass die Quadratur des Kreises doch möglich ist. Prog, Black Metal, Jazz, Folk, Eletronica, Sakrale Musik und noch einiges mehr, wie z.B. die Verwendung von 6 (!) Sprachen, sind die Zutaten für das wohl anspruchvollste Metalalbum des Jahres. Hört sich auf den ersten Blick schwierig an; ist es auch, aber bei weitem nicht so sehr, wie man es vermuten mag. Obwohl "Structurae" keinen "roten Faden" hat, der einen durch das Album führt und nichts vorhersehbar ist, fügt sich dennoch, scheinbar mühelos, jedes noch so "verrückte" Fragment ins Gesamtkonzept ein und hinterlässt schon nach dem ersten Durchlauf das Gefühl, soeben etwas "großes" gehört zu haben. Etwas "großes", was als Brückenglied zwischen U-Musik (Progressive-Black-Metal) und E-Musik (Modern Klassik) in die Geschichte eingehen könnte. Schon nach kurzer Zeit setzen sich einzelne Elemente im Gedächtnis fest, was zu Beginn unmöglich schien, und ergeben ein homogenes Bild. Ein homogenes Bild, indem Growls und sakrale Chorale, Piano-Klänge und Black-Metal Riffs, sowie Akustik-Gitarre und Synthesizer, trotz der experimentellen Struktur der einzelnen Songs, letztendlich zueinanderfinden und eine einzigartige Atmosphäre erzeugen.

Fazit: ATRORUM liefern mit "Structurae" ein (Black-)Metal Album ab, dass sowohl die Avantgardisten in (Black-)Metal Kreisen, als auch das Feuilleton der Zeitungs-Online-Portale in Verzückung versetzen dürfte. (JK)

9 von 10

Mittwoch, 25. November 2015

ONE YEAR DELAY / "Deep Breath" / Pavement Entertainment / 7 Tracks / 33:01 Min

Griechenland und kein Ende. Nach dem Fastbankrott Griechenlands (aufgeschoben ist nicht aufgehoben?), schicken uns die Hellenen jetzt gleich die nächste unlösbare Aufgabe hinterher: ONE YEAR DELAY. Bei den ersten drei Tracks auf "Deep Breath" versuchen sich ONE YEAR DELAY am ausgelutschten und blutleeren Genre New Metal (Hallo? Wir haben 2015!). Die Betonung liegt hier aber eindeutig auf "versuchen", denn das Resultat ist nahezu ungenießbar und schmerzt in den Ohren. Zu allem Überfluss hört sich der "Sänger" bei den intensiven tiefen Tonlagen auch noch an, als hätte er soben festgestellt, dass ihn seine Freundin mit Catweazle betrogen hat. In Übersetzung: Wer nichtmal einfachste Techniken des Screamings beherrscht, der sollte tunlichst üben und nochmals üben (und zwar bevor man ein Album aufnimmt), oder noch viel bessser, sich einen anderen Job suchen. Weiter im Text. Ebenfalls der Kategorie "ungenießbar" zugehörig erweisen sich "Miss You" und "Try to Stay Alive".
Was "Deep Breath" letztendlich vor einer Null- Punkte-Wertung rettet, ist die Tatsache, dass der "Sänger" in den höheren Tonlagen einigermaßen abliefert, ONE YEAR DELAY, wenn sie in Richtung "Alternative Metal" abdriften, das halbwegs hinbekommen, und der Umstand, dass ONE YEAR DELAY mit "Water Under the Bridge", auf einer ansonsten grauenhaften Scheibe, zumindest einen (sehr) guten Song untergebracht haben. Hier passt vieles zusammen, ja man ist sogar dazu geneigt, den Song in die Nähe von ALICE IN CHAINS zu rücken.
Auch der letzte Song des Albums "5m 9k" kann einigermaßen überzeugen, sodass, wer hätte das zu Beginn gedacht, ONE YEAR DELAY letztendlich auf knappe 2 Punkte kommen. Zusätzlich gibt es einen halben Punkt obendrauf, der aber mit der Bitte versehen ist, so schnell, wenn überhaupt, kein neues Album mehr aufzunehmen. (JK)

Fazit: Denk ich an Griechenland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.

2.5 von 10

http://oydband.com/

http://www.pavementmusic.com/

Samstag, 21. November 2015

NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS

FIREWIND Fans aufgemerkt. Am 29.1. erscheint via Pure Steel Records das zweite Album der Band ("Burning Earth") erstmals auf Vinyl. Wer das Teil erwerben möchte, schaut auf der Label Hompage vorbei +++ DROWNING POOL kündigen neues Album an. "Hellelujah" erscheint am 22. Januar +++ Die BILLION DOLLAR BABIES haben bei Metalville eine neue Heimat gefunden. Das neue Album "Chemical God" wird am 29. Januar über das Kölner Label veröffentlicht +++ Ebenfalls mit neuem Material in der Warteschleife stehen DEVILDRIVER. "Trust No One" erscheint am 13. Mai via Napalm Records +++ PRONG auf Tour: 31.3. Stuttgart / Universum, 1.4. Wien / Szene, 5.4. Berlin / Bi Nuu, 6.4. Kiel / Die Pumpe, 7.4. Osnarbrück / Bastard Club, 8.4. Köln / Luxor, 9.4. Frankfurt / Nachtleben +++ SECRETS OF THE MOON auf Tour: 4.3. Dresden / Scheune, 5.3. Osnarbrück / Bastard Club, 6.3. München / Backstage, 7.3. Berlin / Musik & Frieden, 8.3. Wiesbaden / Schlachthof, 12.3. Oberhausen / Kulttempel +++

Freitag, 20. November 2015

Vorankündigung: GHOST + DEAD SOUL 4.12.2015 München - Backstage (Werk) Einlass: 19 Uhr Beginn: 20 Uhr


Vorankündigung: GORGOROTH + KAMPFAR + GEHENNA 15.12.2015 München - Backstage (Halle) Beginn: 20 Uhr Einlass: 19 Uhr


HEIMDALLS WACHT / "Ut de graute olle Tied (Deel II) - Land der Nebel / Black Skull Records / 8 Tracks / 61:42 Min

HEIMDALLS WACHT legen nach. Sieben Jahre nach Veröffentlichung des ersten Teils von "Ut de graute olle Tied - Deel I " (2008) bringt die westfälische Pagan-Horde den zweiten Teil (Land der Nebel) auf den schwarzmetalischen Markt. Im Gegensatz zum ersten Teil, bei dem überwiegend hasserfüllt und rasend zu Werke gegangen wurde, finden HEIMDALLS WACHT beim zweiten Teil peu a peu Gefallen an Melancholie und heidnischer Romantik. Doch keine Sorge, das Album ist deswegen noch lange kein weichgespültes Mainstream-Album geworden. Keineswegs. Immer noch kotzen sich HEIMDALLS WACHT nach allen Regeln der schwarzen Pagan-Kunst aus, nur eben kultivierter. "Ut de graute olle Tied - Deel II" ist sozusagen der oft zitierte Wolf im Schafspelz. Ein abwechslunsreicher Wolf im Schafspelz wohlgemerkt. Bei "Schwarzmondritual" und "(Leben) Im Zeichen der Todesrune" zeigt dieser Wolf seine puren schwarzen Krallen, beim eingängigen "Auf roter Erde erblüht ... (Ursprung Teil I)" beißt er überwiegend mit Klargesang zu, beim längsten Track des Albums "Die fallenden Blätter der Irminsul" wandelt er auf gleichwohl epischen wie packenden Pfaden und beim finalen "Des Wolfes zottiges Fell" kommt er in atmosphärischen Klangwelten, die entfernt an EMPYRIUM erinnern, zur Ruhe.
Zwischendrin hat "Ut de graute olle Tied (Deel II)" immer mal wieder seine kleineren Hänger, was zum einen der Gesamtlänge von über einer Stunde geschuldet sein mag, zum anderen aber auch an der Tatsache liegt, dass HEIMDALLS WACHT manchmal (so wirkt es auf jeden Fall) zu viel wollen, und so den Faden im Land der Nebel etwas verlieren.

Fazit:  An den ersten Teil von 2008 reicht "Ut de graute olle Tied (Deel II)" von HEIMDALLS WACHT nicht ganz heran. Dennoch hat das Album genügend Klasse und Charakter, um jeden Heiden von sich überzeugen zu können. (JK)

7.5 von 10


SHINING / DER WEG EINER FREIHEIT / IMPERIUM DEKADENZ


SHINING Live (© by metal-is-forever)

Setlist 12.11.2015 (München)

SHINING Live (© by metal-is-forever)

DER WEG EINER FREIHEIT Live (© by metal-is-forever)

DER WEG EINER FREIHEIT Live (© by metal-is-forever)

DER WEG EINER FREIHEIT Live (© by metal-is-forever)

IMPERIUM DEKADENZ Live (© by metal-is-forever)

IMPERIUM DEKADENZ Live (© by metal-is-forever)

IMPERIUM DEKADENZ Live (© by metal-is-forever)

Mittwoch, 18. November 2015

Konzertbericht SHINING / DER WEG EINER FREIHEIT / IMPERIUM DEKADENZ 12.11.2015 München - Backstage (Halle)

Ich glaube hier spuckt es. Niklas Kvarforth - Musik und Attitude. Wer sich schon immer mal von seinem Lieblingsmusiker anspucken lassen wollte, hatte am 12. November in München die Gelegenheit dazu. SHINING hatten zum schwarzmetalischen Musizieren geladen. Ebenfalls mit dabei: DER WEG EINER FREIHEIT und IMPERIUM DEKADENZ.
Als IMPERIUM DEKADENZ ihren Gig um Punkt 20 Uhr beginnen, ist das Backstage bereits gut gefüllt, was bei dem Tour-Package aber auch wenig verwunderlich ist. Leider wurde der Schwarzwälder-Combo nur eine halbe Stunde Spielzeit zugestanden, sodass das Publikum an diesem Abend nur in den Genuß von vier Songs kam. Neben den beiden längsten Tracks ("Aue der Nostalgie" und "Striga") vom "Meadows of Nostalgia"-Album, hatten IMPERIUM DEKADENZ noch "Reich der fahlen Seelen" und "An Autumn Serenade" für ihren Kurzauftritt ausgesucht. Ob es klug oder eher ungünstig war, drei überlange Songs, bei einer halben Stunde Spielzeit, auf der Setlist zu haben, sei dahingestellt. Fakt ist aber, dass just in dem Moment, als die Atmosphäre der Songs anfing das Publikum in den Bann zu ziehen, der Gig auch schon sein Ende fand. Nächster Programmpunkt: DER WEG EINER FREIHEIT. Im Gegensatz zum Opener, ist hier vom ersten Moment an Stimmung in der Hütte. Und dass, obwohl DER WEG EINER FREIHEIT ihren Gig mit "Ruhe" beginnen. Der nordisch geprägte, aber dennoch "modern" präsentierte Black Metal der Würzburger kommt nicht erst seit heute sehr gut beim Publikum an. In den folgenden 45 Minuten, voller (Kunst-)Nebel und für Black Metal eher untypisch heller Beleuchtung, können DER WEG EINER FREIHEIT auf ganzer Linie überzeugen. "Eiswanderer", "Nachtsam", "Vergängnis", "Einkehr". Hier ist für jeden Schwarzkittel was dabei, egal, ob man eher auf Atmosphäre oder harsche Raserei steht. Nach dem letzten Song "Der stille Fluss" sind sich nahezu alle einig, einem intesiven und in sich stimmigen Auftritt der Würzburger Band beigewohnt zu haben. Lang anhaltender Applaus unterstreicht diese Aussage. Danach heißt es warten - warten auf SHINING. Ganze 45 Minuten lassen sich die Schweden Zeit, ehe sie (nach einem Intro) mit "Vilja & Dröm" ihre Show beginnen. Der Hauptdarsteller des Abends Niklas "Das Lama" Kvarforth präsentiert sich heute mit Bandana, Patronengurt, Gummihandschuhen (in schwarz selbstverständlich) und einer Reitergerte. Letzteres benutzt er gerne und häufig, um seinen Fans und den Fotografen einen Liebesbeweis der besonderen Art mitzugeben. Gerne darf es aber auch etwas Zigarettenasche auf das Haupt der Fans sein, oder etwas überflüssiger Speichel in das Anlitz der nach "mehr" lechzenden ersten Reihe sein. Wer "Glück" hat und seinen Mund weitgenug geöffnet hat, bekommt sogar etwas Whiskey aus dem Schlund von Niklas direkt eingeflößt. Wohl bekomm's! Ach ja, fast hätte ich es vergessen, Musik gab es natürlich auch. Geniale Musik sogar, für die der Name SHINING eigentlich steht, die aber leider, ob der Inszenierung von Niklas, bei jedem Konzert der Schweden zur Nebensache degradiert wird. In den knapp 90 Minuten, die SHINING auf der Bühne standen, gab es einen repräsentativen Überblick (10 Songs von 5 verschiedenen Alben) über das bisherige Schaffen der Band. Drei der zahlreichen Highlights waren ohne Zweifel "Besvilkelsens Dystra Monotoni / Neka Morgondagen", die SEIGMEN Cover-Version "Ohm (Sommar Med Siv)" und das kurze Schlagzeugsolo (inkl Painkiller / JUDAS PRIEST) von Rainer Tuomikanto. Die beiden Zugabe-Tracks "Människa O'avskyvärda Människa" und "Submit to Selfdestruction" beenden eine musikalisch hochwertige Veranstaltung, die zum Ende hin leider etwas zuviel Selbstdarstellung im Programm hatte. (JK)

Montag, 16. November 2015

GRAVE DIGGER / "Exhumation - The Early Years" / Napalm Records / 13 Tracks / 47:30 Min

35 Jahre haben der Reaper und die Totengräber aus Gladbeck mittlerweile auf dem Buckel. Zeit für einen Rückblick wie alles begann, oder anders ausgedrückt: "Exhumination - The Early Years".  Zur Feier ihres 35-jährigen Bandjubiläums veröffentlichen GRAVE DIGGER eine Compilation mit 13 Tracks der Frühphase, die in überarbeiteter (neu aufgenommen und abgemischt) Version, nochmals aufzeigen, wie GRAVE DIGGER zu dem wurden was sie heute sind; eine der führenden und wichtigstens Heavy Metal Bands in Deutschland. Neben allseits bekannten Songs, wie z.B., den noch heute bei jeder Live-Show unverzichtbaren Titeln "Heavy Metal Breakdown" und "Witch Hunter", finden sich auf "Exhumination - The Early Years" auch zwei Raritäten bzw. Schmankerl der besonderen Art. "Shoot Her Down" ist so ein Titel. War dieser Track doch bisher nur auf dem allerersten Demo der Band von 1982, oder auf einer EP-Single von 1984 erhältlich. Ähnlich verhält es sich mit "Stand Up and Rock". Dieser Titel wurde 1987 auf dem Album Stronger Than Ever" veröffentlicht, was seinerzeit unter dem Banner schlichten Namen "DIGGER" lief und heute eine gesuchte Rarität ist. Alleine wegen diesen beiden Titeln lohnt sich schon die Anschaffung von  "Exhumination - The Early Years", nennen doch die wenigsten GRAVE DIGGER Fans diese Raritäten bisher ihr eigen. Die restlichen Songs sind allesamt von den drei 80er Jahre Alben ("Heavy Metal Breakdown","Witch Hunter","War Games"), die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Fazit: "Exhumination - The Early Years" verbindet den Spirit der damaligen Zeit mit dem heutigen technischen Standard. Insgesamt ist die Compilation eine lohnende Anschaffung für alle Neueinsteiger, für jeden GRAVE DIGGER Fan, der noch Lücken in seiner Sammlung hat und für jeden, der Heavy Metal liebt. (JK)

7.5 von 10

www.grave-digger.de
www.facebook.com/GraveDiggerClan

Donnerstag, 12. November 2015

DIVISION SPEED / "Division Speed" / High Roller Records / 14 Tracks / 45:32 Min

Kompromisslos auf die Zwölf! Der 2008 gegründetete Vierer DIVISION SPEED wirft mit dem selbstbetitelten Debütalbum "Divison Speed" eine explosive Oldschool-Thrash-Granate in den Moshpit, die sich gewaschen hat. Auf 12 der 14 Tracks machen DIVISION SPEED (der Name ist Programm) im Highspeed-Modus alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt. Nur bei den beiden (relativ kurzen) Instrumentaltracks bietet sich Gelegenheit, um Luft zu holen. Textlich bearbeiten DIVISION SPEED die Thematik Krieg (2. Weltkrieg), ohne dabei irgendwen oder irgendwas zu glorifizieren. Passend dazu haben DIVISION SPEED ihre Soundpalette um die Farben "Schwarz" (Black Metal) und "Rot" (Death Metal) tendenziell erweitert. Wer hier jetzt Innovationen am laufenden Meter erwartet, lugt definitiv aus dem falschen Schützengraben hervor. Pfeilschnelle Riffs und flottes Drumming, geile Thrash-Soli und ein Sänger, der mehr bellt als singt, alles schonmal dagewesen. Macht aber absolut gar nichts. Solange Songs wie z.B. "Panzerkommando", "Truppensturm" oder "Division Speed Attack" heutzutage noch so erfrischend knackig, dem Siedepunkt nahe, abgeliefert werden, wie eben von DIVISION SPEED.
In diesem Sinne: Feuer frei! (JK)

Fazit: Back to the Roots.

7.5 von 10

https://www.facebook.com/divisionspeed

Montag, 9. November 2015

GAMMA RAY / SERIOUS BLACK / DRAGONY


GAMMA RAY Live (© by The Discovered Land)

GAMMA RAY Live (© by metal-is-forever)

GAMMA RAY Live (© by The Discovered Land)

GAMMA RAY Live (© by metal-is-forever)

GAMMA RAY Live (© by The Discovered Land)

GAMMA RAY Live (© metal-is-forever)

SERIOUS BLACK Live (© by The Discovered Land)

SERIOUS BLACK Live (© by The Discovered Land)

DRAGONY Live (© by The Discovered Land)

Konzertbericht GAMMA RAY / SERIOUS BLACK / DRAGONY 3.11. 2015 München - Backstage (Werk)

Wie die Zeit vergeht. GAMMA RAY feiern 25-jähriges Jubiläum. So ein Anlass muss natürlich gebührend gefeiert werden, am besten mit den Fans zusammen. Was böte sich da mehr an, als eine Jubiläumstour zu fahren. Gesagt - getan. Die "Best of the Best"-Tour führt GAMMA RAY durch insgesamt 27 Städte auf dem europäischen Kontinent. Einer der Stopps - München. Um die GAMMA RAYs bei ihren Feierlichkeiten zu unterstützen, haben auch noch SERIOUS BLACK und DRAGONY den Tourbus bestiegen. Letztere beginnen Punkt 20 Uhr im zu diesem Zeitpunkt noch recht übersichtlich gefüllten Backstage ihren halbstündigen Gig. Musikalisch wandelt die Band aus Österreich auf symphonischen Power Metal Pfaden und kann in den ersten Reihen des Auditoriums durchaus auf einige Fans zurückgreifen, die textsicher jedes Lied mitträllern. Fünf Songs bringen DRAGONY in der halben Stunde unter, in der Sänger Siegfried Samer von Phansasiewelten und Drachen erzählt und etwas Mühe hat, die ganz hohen Töne zu treffen. Insgesamt wirkt die Band etwas hüftsteif, nur Siegfried "The Dragonslayer" Samer findet gelegentlich Gefallen daran, sich die Beine zu vertreten, was zu Abzügen in der B-Note führt, aber nichts daran ändert, dass DRAGONY ihren Job als Anheizer insgesamt akzeptabel ins Ziel bringen. Applaus. Licht an. Pinkelpause. Und schon geht's weiter. Licht aus. Keine 10 Minuten nachdem DRAGONY von der Bühne runter sind, marschieren SERIOUS BLACK unter den Klängen eines epischen Intros ein und beginnen ihre Show, die in der Folge nicht nur einmal an KAMELOT und MASTERPLAN erinnert. Feinster Power-Metal dröhnt da aus den Boxen, das Liedgut hochmeldisch und eingängig, die Band agil und gut aufeinander abgestimmt. Kaum zu glauben, dass diese Band erst seit einigen Monaten existiert. Nachdem die ersten beiden Songs noch von den meisten Anwesenden (inzwischen ist das Backstage ordentlich gefüllt) etwas "abwartend" aufgenommen wurden, steigert sich das Interesse seitens des Publikums spätenstens ab "Older and Wiser" immens. Plötzlich drängen die meisten nach vorne zur Bühne, Mähnen fliegen im Rhytmus der Songs, dutzende Hände werden gereckt und SERIOUS BLACK Sprechchöre hallen vereinzelt durchs Backstage. Nach "Sealing My Fate" stimmen SERIOUS BLACK den Gassenhauer "I Was Made for Lovin' You" (KISS) an, welcher ansatzlos in "Rock You Like a Hurricane" (SCORPIONS) über geht, was zur Folge hat, dass unzählige Menschen plötzlich das Bedürfnis haben lauthals mitzusingen. Die Fischerchöre - ein Scheiß dagegen. Nach vier weiteren Songs gehen SERIOUS BLACK unter verdientem Applaus von der Bühne. Das Feld ist nun perfekt für den Headliner und seine Feierlichkeiten bestellt. Eine halbe Stunde später ist es dann soweit, zu den Klängen von "Welcome" und unter frenetischen Jubel betreten GAMMA RAY die Bühne. Kai Hansen hebt kurz die Hand zum Gruße, nickt einmal freudig ins Publikum, und los geht's: "Heaven Can Wait" und "Last Before the Storm" eröffnen die Show. Dannach greift sich Kai das Mikro, begrüßt nochmals ausführlicher das Publikum und stellt danach Frank Beck als "neuen" zweiten Sänger vor. Der darf dann auch gleich "Fight" komplett alleine singen, während Kai, nun befreit vom Mikro, einen größeren Aktionsradius hat und somit die volle Breite der Bühne bearbeitet kann. Zum folgenden "I Want Out" (im Mittelteil als Reggae-Version), teilen sich dann beide Herren den Job am Mikro. Doch damit nicht genug, zu "One with the World" bittet Kai Hansen einen Jubiläumsgast auf die Bühne: Ralf Scheepers, den ersten Sänger der Band. Begeisterung im Publikum. Dieser Überraschungs-Coup ist gelungen! Danach darf sich Michael Ehre bei einem Drumsolo verausgaben und feiern lassen und im Anschluß daran darf dann auch Dirk Schlächter die Anwesenden von seinem Können (Bass-Solo) überzeugen. Zu "Dethrone Tyranny" vom "No World Order"-Album ist die Band dann wieder komplett auf der Bühne vertreten. Wie es sich für eine Best-of-Tour gehört, ist die Setlist bunt durchgemischt. Von jeden Album der 25-jährigen Bandgeschichte wird mindestens ein Song gespielt, nur die beiden "Land of the Free"-Alben werden (leider) nicht berücksichtigt. Der Stimmung schadet es aber nicht, dass ausgerechnet vom besten Album nichts gezockt wird. Ganz im Gegenteil. München feiert GAMMA RAY und sich selbst. Es ist schon ein paar Tage her, dass man die Band so frisch und auf den Punkt motiviert gesehen wie heute. In der Form gehören die Hamburger noch lange nicht zum alten Eisen. Zwischendurch erklärt Kai noch kurz, dass GAMMA RAY in München, neben Hamburg (logisch), immer den meisten Zuspruch bekommen. Das hört man doch gerne. Trotz all diesem Lob, läutet das Medley "Rebellion in Dreamland" / "Heavy Metal Universe" / "Ride the Sky" / "Somewhere Out in Space" trotzdem schon das Ende des Hauptteils der Show ein, der defintiv Appetit auf mehr gemacht hat. Unzählige "Zugabe-Rufe", oder eine halbe Zigarettenlänge (den Rest der Kippe rauchen Kai und Henjo auf der Bühne fertig) später, lassen sich GAMMA RAY dann nicht lumpen und geben, eine von Kai angekündigte "extendend" Zugabe, die vier Songs, anstatt der, wie sonst auf der Tour vorgesehenen zwei Titel, beinhaltet. Ein besonderer Dank an München sozusagen. "Heading for Tomorrow", "Avalon", "To the Metal" und "Send Me a Sign" setzen den finalen Punkt hinter einem sehr guten Auftritt der GAMMA RAYs. Am Ende wurden von der Band noch unzählige Plektren ins Publikum geworfen, die sich großer Beliebtheit erfreuten, ebenso wie der Merchstand, der nach Konzertende von den Fans noch "geplündert" wurde.  (JK)

Montag, 2. November 2015

WEDERGANGER / Halfvergaan Ontwaakt / Van Records / 8 Tracks / 43:35 Min

URFAUST und FLUISTERWOUD sind wohl die bekanntesten Black Metal Bands aus den Niederlanden. Oder sind es gar die einzigsten? Nein, natürlich nicht. Unser westlicher Nachbar hat eine kleine, aber feine schwarze Szene, der Bands wie z.B. DODENKROCHT, GALGERAS oder WELTBRAND angehören. Eines der neueren Mitglieder dieses Zirkels sind die erst 2013 gegründeten WEDERGANGER. Das Trio aus Arnheim ist musikalisch, innerhalb des schwarzen Spektrums, offen für verschiedenste Einflüsse. Vom True-Norwegian-Black-Metal, hier in einer hypnotischen Mid-Tempo-Variante ("Dwaallichtbezwering") über melancholisch/atmosphärisch ("Dodendans") und instrumentalen Pianoklängen ("Schimmenspel") bis hin zu derbe ("Wera Wulfa") ist alles vertreten. DER Höhepunkt des Albums ist aber ohne Zweifel, das schaurig schöne "Vlammenvonnis". Hier verbinden sich Melodie und Härte, sowie Klargesang und Schreigesang zu einem schwarzmetallischem Gesamtkunstwerk (URFAUST meets EMPYRIUM meets TAAKE), das mit seinem Suchtfaktor, selbst die hartgesottensten Verfechter der reinen schwarzen Lehre, an den Eier packen wird und das Gemächt so schnell auch nicht mehr los lassen dürfte.
Das ganze Album ist in holländischer Sprache gehalten, was dem Ganzen noch einen besonderen Touch gibt. Zudem verstehen es WEDERGANGER, das Album, passend zur Thematik (Geister), durch geschickt gestreute Disharmonien, in ein mystisches Gesamtbild zu rücken.

Fazit: WEDERGANGER haben aus dem Stand heraus das, was anderen Bands auch nach Jahren noch abgängig ist: Individualität und Raffinesse. Was dazu führt, dass "Halfvergaan Ontwaakt" sowohl die True-Fraktion, als auch die avantgardistisch angehauchten Dunkelheimer ansprechen und in seinen Bann ziehen wird. Großartige Band! Zugreifen! (JK)

8.5 von 10
http://www.wederganger.nl/
https://www.facebook.com/Wederganger
http://www.wederganger.nl/