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Montag, 20. Januar 2014

Konzertbericht ALCEST / HEXVESSEL / THE FAUNS 18.1.2014 München - Backstage

ALCEST und Metal...passt das noch zusammen? Das war sicher eine der spannendsten Fragen nach der Veröffentlichung von "Shelter". Auch das Lineup für aktuelle Tour (The Fauns und Hexvessel) war nicht gerade hilfreich bei der Beantwortung dieser Frage. Wie dem auch sei, die Konzertkasse meldet kurz nach 20 Uhr ausverkauft. Die Briten THE FAUNS eröffnen um Punkt 20 Uhr den Abend, vor einer Handvoll Anwesenden ( auf den Karten war 20.30 Uhr als Beginn angegeben) mit einer musikalischen Mischung aus Shoegaze und Dreampop. Da bis auf die letzten beiden Lieder, der gesamte Auftritt von THE FAUNS sehr hüftsteif vorgetragen wurde und die Songs der ersten halben Stunde, bestenfalls als Aufzugmusik zu gebrauchen sein dürften, wird an dieser Stelle darauf verzichtet, auf diese Darbietung näher einzugehen. Nach einer kurzen Umbaupause dürfen HEXVESSEL das inzwischen rappelvolle Backstage endlich mit Leben füllen. Innerhalb kürzester Zeit haben sich die Finnen zu einem echten Geheimtipp in der Szene entwickelt und so ist es wenig verwunderlich, daß HEXVESSEL schon zur Begrüßung mehr Applaus bekommen, als THE FAUNS nach 45 Minuten. Wer die Alben von HEXVESSEL kennt, war dann aber doch angenehm überrascht (oder auch nicht?), daß die Finnen ihren eher ruhigen und avantgardistischen Psychadelic-Rock, auf der Bühne mit mehr Metal-Attitude vorgetragen haben. Mit Starkstrom-Gitarren und ganz in künstlichen Nebel gehüllt, nehmen die Protagonisten, mit ihrer, für sie typischen Mischung aus 70s-Rock und Folk, das Publikum, zu einem Trip mit, in eine Klangwelt aus einer fast vergessenen (musikalischen) Welt. Mat McNerney alias "Kvohst" (wie der Name schon vermuten lässt) der einzige Nicht-Finne und seines Zeichens Sänger bei HEXVESSEL verleiht dem Liedgut, auch in der Live-Präsentation, eine unverwechselbare und charismatische Note. Das Publikum dankt es dem Quintett nach 45 Minuten mit ordentlich Applaus. Nach einer kurzen 15-minütigen Umbaupause, in der "Neige" selbst mitarbeitet, legen ALCEST nach dem Intro von "Shelter" mit "Opale" los. Da das Publikum zu 95% aus Metalheads besteht, ist es ein nachvollziehbarer Zug von "Neige", die Songs vom neuen Album, ebenfalls mit einem leichten "Metal"-Gewand zu versehen und in das Gesamtkonzept der Setlist zu integrieren. Andererseits wäre es aber auch interessant gewesen, die ruhigeren Albumversionen als Live-Performance zu sehen. Vom neuen Album werden insgesamt 5 Songs plus dem Intro "Wings" präsentiert. Der Rest der Setlist besteht aus einem Potpourrie der drei vorherigen Alben. Die wenigen "richtigen" Metal-Momente wie z.B. bei "La Ou Naissent Les Couleurs Nouvelles" oder "Percees De Lumiere" sind genau an der richtigen Stelle plaziert, um die Spannung über den gesamten Auftritt zu halten. Bis auf wenige kleinere "Wackler" an der Gitarre und einer Übersteuerung zum Ende hin, war der 90-minütige Auftritt von ALCEST, bei besten Soundverhältnissen, aller erste Sahne.
Und nochmals auf die zu Anfang aufgeworfene Frage: "passen ALCEST und Metal noch zusammen?" zurückzukommen...ja, es passt (noch)...zumindest solange ALCEST solch hochwertige Alben veröffentlichen und Bands wie z.B. OPETH oder KATATONIA (bald akustisch auf Tour) auch ihre Vorliebe für die ruhigeren Töne ausleben.  (JK)