Am 23. 05. 2016 gab es im Münchner Feierwerk mehr als einen Grund zum
Feiern -
AGRYPNIE, TODTGELICHTER und ANOMALIE, drei großartige Bands
der Black Metal Szene gaben sich die Ehre und machten Halt mit der "Wachkoma"-Tour in der bayrischen Landeshauptstadt!
Mit druckvollem Sound legten ANOMALIE in der leider noch spärlich besuchten
Halle einen Konzertauftakt hin, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Eine
wohldurchdachte Mischung aus Clearvocals und Growling füllte den Raum
rasch mit den atmosphärischen Black/Death Klängen der Musiker. Leichte
Stimmschwankungen, vor allem in ruhigeren Momenten, störten leider den
sonst gut gestrickten Leitfaden aus rasanten Drumbeats und melodischer
Gitarrenleads. Dass bei dieser Tour keine Band im Schatten der
anderen stand, war spätestens nach der langen Spielzeit des Openers
klar. Eine ganze Stunde durften die Anwesenden ANOMALIE und eine gut abgestimmte Lightshow auf der Bühne bestaunen.
Nach
einer raschen Umbaupause legten auch schon TODTGELICHTER in ihren
einzigartigen, wortwörtlich strahlenden Outfits, mit ihrem Auftritt los. Leider
schien es die Auswahl der ersten Songs, dem Publikum schwer zu machen, so
richtig in Fahrt zu kommen. An den plötzlichen Wechsel von harten und schnellen Riffs, hin zu ruhigen, atmosphärischen Klängen, musste man sich
als Zuhörer erstmal gewöhnen. Die Hamburger steigerten sich aber in der Folge und legten von nun an, Song für Song, an Tempo und Härte zu und heizten so dem Publikum immer mehr ein.
AGRYPNIE starteten wie immer mit "Der tote Trakt" in den Abend. Mit ihrem unverkennbaren Schlagzeug-Sound und großem Enthusiasmus entführten AGRYPNIE ihre Fans so schnell in ein dunkles Abenteuer! Suboptimal war allerdings, dass der Gesang kaum zu vernehmen war, ja oftmals sogar von den Instrumenten total zugedeckt wurde. Bei einer Band, bei der so viel an Emotionen über die Vocals transportiert wird, rüttelt das leider sehr an der Qualität des Auftritts. Der Begeisterung bei Band und Publikum konnte aber auch das "Soundchaos" keinen Abbruch tun - Headbangen geht eben auch ohne perfekte Vocals. Im Laufe des Abends verkündete Torsten, der Frontmann der Band, die lang ersehnte Fertigstellung
des neuen Albums! Prompt gab es mit "Grenzgänger" einen neuen Song auf die Lauscher. Wenn dieser Track als Gradmesser für das neue Album gewertet werden darf, dann steht ein fettes Album in den Startlöchern.
Mit bereits bekannten Klängen - "Trümer", "Schlaf" und "Asche" - brachten AGRYPNIE schließlich den Abend zu Ende.
Trotz Abzügen in der B-Note (Sound), haben das Feierwerk und alle drei beteiligten Bands ein dickes Lob verdient - haben sie doch München, zumindest an diesem Abend, ein Stück "schwärzer" gemacht. (SM)