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Dienstag, 25. Oktober 2016

Konzertbericht MOB RULES + LAST DAYS OF EDEN - 4.10.2016 München / Backstage (Club)

Weniger ist manchmal mehr.

Nachdem MOB RULES Anfang des Jahres schon einmal deutsche Hallen unsicher gemacht haben, als Einheizer von AXEL RUDI PELL, besteigen die Wilhelmshavener nun erneut den Tourbus - diesmal allerdings als Headliner.
Als Support haben sich MOB RULES ein bis dato nahezu unbeschriebenes Blatt ausgesucht: LAST DAYS OF EDEN.

Als ich kurz vor 20 Uhr auf dem Backstage Gelände ankam, fiel mir am Eingang als erstes ein Tourplakat auf, welches in großen Lettern verkündete: MOB RULES - live im Backstage.
Soweit, so gut. Was mich jedoch stutzig machte, war das eingetragene Datum. War hier doch unmissverständlich der 14. Oktober als Veranstaltungstag angegeben! Mysteriös. Sollte ich mich um 10 Tage vertan haben? Obwohl ich dem Teenageralter schon länger entwachsen bin, konnte ich mich bisher immer noch auf meinen Denkapparat verlassen. Sicherheitshalber checke ich aber trotzdem nochmals schnell die Homepage von MOB RULES. Alles korrekt. Der Gig findet definitiv heute statt. Also weiter zur Location.
Als ich dann wenige Momente später den Veranstaltungsort (den kleinen Club) erreiche, wird aber aus meiner dunklen Vorahnung (Falschplakatierung, ob das mal gut geht) relativ schnell Gewissheit - der Laden ist nahe zu leer. Großzügig geschätzt, stehen sich 15 Personen die Beine gelangweilt in den Bauch und warten darauf, dass das Licht ausgeht und LAST DAYS OF EDEN mit ihrem Gig beginnen.

Die lassen jedoch auf sich warten. Ganze 30 Minuten später als angegeben, betritt das spanische Sextett um Frontdame Lady Ani die kleine Bühne. Nachdem jedes Bandmitglied seinen Platz gefunden hat, eröffnen LAST DAYS OF EDEN den Abend mit "Invincible". Anders als es der Titel aber vermuten lässt, präsentieren sich LAST DAYS OF EDEN jedoch keineswegs unbesiegbar. Zum einen ist der Sound, für die Art Musik, die die Spanier anbieten (Symphonic Metal), viel zu hart abgemischt (das Schlagzeug und der Bass sind viel zu präsent und decken fast alles andere zu) und zum anderen liegt Lady Ani bei den höheren Tönen teilweise meilenweit von einem Treffer entfernt. Doch damit nicht genug - der Beleuchter hat ein Faible für die Farbe "Rot", und zwar ausschließlich. Und last but not least scheint die Band das Motto ausgegeben zu haben: "Wer sich zuerst bewegt, der hat verloren".
LAST DAYS OF EDEN (© by metal-is-forever)
Nur Lady Ani will sich nicht an dieses Motto halten, und so hüpft sie während des gesamten Aufritts schüchtern von einem Bein auf das andere und lässt dabei ihr Haar im Luftzug des Ventilators hübsch aussehen.
Mir bleibt dabei nur die Hoffnung, dass schon bald THE LAST MINUTES OF LAST DAYS OF EDEN anbrechen mögen. 35 Minuten später werden meine Gebete dann erhört - nach dem NIGHTWISH Cover "Last Ride of the Day" verlassen die Spanier die Bühne. Genauso wie sie gekommen sind - nahezu unbemerkt.

Als MOB RULES sich gegen 21.30 Uhr blicken lassen, hat sich die anfängliche Zuschauerzahl nahezu verdoppelt. Inzwischen dürften doch glatt 25 bis 30 Personen anwesend sein. Wow!
Es ist einfach nur deprimierend und ich fange schon an, den Tag zu verfluchen, an dem ich mich entschieden habe, heute hierher zu kommen.
MOB RULES scheinen im ersten Moment den selben Gedanken wie ich zu haben, fangen sich aber ziemlich schnell und nehmen die Sache mit Humor (Berüßung: "Hallo Jemand da?").
                                                                                                                                   
MOB RULES (© by metal-is-forever)
Im Anschluß daran eröffnen MOB RULES ihre Show eindrucksvoll mit "Dykemaster's Tale". Perfekt abgemischt wummert der Song aus den Boxen und entschädigt die exclusive Hörerschaft vom ersten Ton an für vorangegangene Leiden. Auch die Lightshow verdient nun endlich ihren Namen und besteht, dem Himmel sei Dank, aus mehr, als nur aus drei roten Glühbirnen.
Weiter geht's mit "Celebration Day" und "Lord of Madness". Danach stellt Klaus Dirks dem Publikum die Frage, wer denn beim Online-Voting mitgemacht habe, bei dem man vorab, die Setlist mitbestimmen konnte. Als hätte man es breits geahnt, meldet sich natürlich niemand.
Macht letztendlich aber gar nichts aus, da die 25 Personen, die anwesend sind, Lärm wie mindestens die doppelte Anzahl von Metalheads machen und MOB RULES nach jedem Song abfeiern, als gäbe es kein Morgen.
MOB RULES Live (© by metal-is-forever)
Die Truppe um Goldkehlchen Klaus Dirks dankt es ihnen und schiebt mit "Lost", "Astral Hand" und "The Last Farewell" weitere Kracher der Bandhistorie hinterher
Auf den Punkt gebracht - MOB RULES sind an diesem denkwürdigen 4. Oktober, trotz widriger Umstände, einfach nur saustark!
Es geht aber noch besser, wie die Nordlichter, bei denen Matthias Mineur fehlt, zum Ende hin mit der Power-Ballade "End of All Days" und "Black Rain" gänsehautmäßig beweisen.
Im Anschluß daran gönnen sich MOB RULES eine kurze Pause, der dann noch die umjubelten Zugaben "Hollowed Be Thy Name", "On the Edge" und "My Kingdom Come" folgen, bevor der "Rain Song" endgültig den Deckel auf einen, in jeglicher Hinsicht, außergewöhnlichen Abend macht. (JK)