Die erste Band des Abends kommt aus Israel und hört auf den Namen SHREDHEAD. Dem ein oder anderen dürften die groovenden Thrasher schon mal über den Weg gelaufen sein, der breiten Masse aber ist die Band wohl gänzlich unbekannt. Dementsprechend mau ist der Publikumsandrang als SHREDHEAD überpünktlich ihren Gig beginnen.
SHREDHEAD Live (© by metal-is-forever) |
Weiter geht es mit DESECRATOR. Die australische Band legt mit "Bred, Fed, Than Dead" los wie von der Tarantel gestochen und kann innerhalb kürzester Zeit, was SHREDHEAD weitestgehend verwehrt geblieben ist, einen Großteil des inzwischen zahlreicher erschienenen Publikums dazu bewegen, sich Richtung Bühne zu wagen und anschließend sein Haupthaar mittels rhytmischer Bewegung von der ein oder anderen Schuppe zu befreien. Auf der Bühne bietet sich ein ähnliches Bild - ständige Positionswechsel und Headbangen bei der Saitenfraktion und auch Sänger Riley Strong kann keine Minute ruhig auf der Stelle stehen bleiben. Nur das "Haare fliegen lassen" sieht bei ihm etwas reduziert aus, was aber hauptsächlich seiner Frisur (Glatze mit Zopf am Hinterkopf) geschuldet ist. Sechs Songs lassen DESECRATOR heute Abend vom Stapel, und können dabei mit ihrem wilden Mix aus Oldschool-Thrash und Speed-Metal den ein oder anderen Fan hinzugewinnen.
Danach wird es kultig - CROWBAR geben sich die Ehre.
Obwohl sich CROWBAR in den letzten Jahren in München öfters haben blicken lassen, als so manche Trachtenkapelle aus dem Umland der bayrischen Landeshauptstadt, drängt nun jeder Ticketbesitzer in die Halle. Pünktlich zum ersten Riff von "All I Had (I Gave)" ist dann auch die komplette Mannschaft vor der Bühne versammelt und giert danach, von der Windstein'schen Doom-/Sludgewalze platt gemacht zu werden.
CROWBAR Live (© by metal-is-forever) |
Die Bühnenshow kommt gewohnt souverän und ohne jeglichen Schnickschnack daher, dafür trifft jeder Ton, den CROWBAR ins Publikum schicken, die Adressaten bis ins Mark. Was für ein Brett!
Die Kombination aus nackenbrechendem Doom und drückendem Sludge ist heute Abend perfekt in Szene gesetzt, sodass der Auftritt von CROWBAR von Anfang bis Ende einem Triumphzug gleichkommt, der das Feld für OVERKILL mehr als gut bestellt.
Die lassen dann allerdings eine gefühlte Ewigkeit auf sich warten. Die Umbaupause zieht sich, ohne ersichtlichen Grund. Als sich die Bühne nach 25 Minuten Wartezeit immer noch "menschen- bzw Overkill-leer" präsentiert, macht sich eine allgemeine Ratlosigkeit und Unruhe breit, die gelegentlich nur durch fordernde "OVERKILL" Rufe Einzelner unterbrochen wird.
OVERKILL Live (© by metal-is-forever) |
OVERKILL Live (© by metal-is-forever) |
Danach ist eine kurze Verschnaufpause für Band und Publikum angesagt, die aber kaum dazu ausreicht, um sich das nassgeschwitze Shirt wieder zurecht zu rücken, geschweige denn, um seinen Puls in kardioligisch unbedenkliche Regionen zu bringen.
Im Zugabenblock werden dann noch der "Ironbound" beschworen und die "Elimination" besungen. Und als wäre das nicht schon genug, setzen OVERKILL mit dem finalen "Fuck You", zu dem ein jeder seinen Stinkefinger leidenschaftlich in die Höhe reckt, noch einen drauf und lassen das Backstage damit nochmals erbeben. (JK)