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Montag, 22. Januar 2018

SEPTICFLESH / "Codex Omega" / Label: Season of Mist / 10 Tracks / 47:17 Min

Geh deinen Weg und lass die Leute reden. (Dante Alighieri)

Es wäre um einiges zu hoch gegriffen, zu behaupten, dass SEPTICFLESH für die heutige Metalszene genauso wichtig wären, wie Dante Alighieri seinerzeit für die Literaturwelt.
Doch es gibt zumindest eine kleine Parallele zwischen dem italienischen Philosophen/Dichter und der hellenischen Extrem-Metal Truppe: Beide haben, allen Unkenrufen zum Trotz, an ihrer Vision vom leichter zugänglichem Medium festgehalten und selbiges letzten Endes damit nicht nur massenkompartibel, sondern auch zukunftsorientiert gemacht.
Während der italienische Dichterfürst Anfang des 14. Jahrhunderts, das seinerzeit übliche Latein mit Missachtung strafte und stattdessen seine "Göttliche Komödie" auf italiensich, der Sprache des Volkes verfasste, haben SEPTICFLESH mit ihrem Faible für Symphonic-Metal, dem Death Metal, eine sanftere, verdaulichere Zutat hinzugefügt und das Genre damit für nahezu jeden Metaller greifbar gemacht. 
Zugeben der Vergleich hinkt etwas, vor allem, wenn man Anspruch und Nachhaltigkeit betrachtet. Und trotzdem, SEPTICFLESH sind eine stilprägende Band - nicht zuletzt, weil sie sich schon mehrfach neu erfunden haben.

Das zehnte Machwerk von SEPTICFLESH beginnt dann auch, wie sollte es anders sein, mit "Dantes Inferno".
Hier lotsen die Antoniou Brüder die Balance zwischen brachialen Auswüchsen und orchestralen Arrangements aufs Neue aus, um sich letztendlich doch in ähnlichen Gefilden wie zuvor auf "Titan", niederzulassen.
SEPTICFLESH haben im Laufe der letzten Jahre jede Menge Erfahrung gesammelt, was die Integration von Orchester und "Pomp" ins Death Metal Gerüst betrifft - und das hört man "Codex Omega" zu jedem Zeitpunkt an.
Niemals hat man das Gefühl, dass SEPTICFLESH den Death Metal Faden verlieren und die Ausfahrt zum nightwish-lastigen Operettenmetal nehmen könnten.
Eine Ausage, die umso mehr wert ist, wenn man bedenkt, dass die Griechen auch auf "Codex Omega" nicht nur auf Growls gesetzt haben.

Auch wenn SEPTICFLESH diesmal um das Thema "Weiterentwicklung" weitesgehend einen Bogen gemacht haben, sind die Griechen sämtlichen Nachahmern und Trittbrettfahrern immer noch um mindestens eine Nasenlänge voraus.
Wer sich davon überzeugen möchte, sollte nach Möglichkeit mit "Portrait of a Headless Man", "Martyr" und "The Gospels of Fear" beginnen -  kann man sich hier doch am besten von den Filmharmonic Arrangements bezirzen lassen und dabei, ach so schön, seine Halswirbel knacken lassen. (JK)

8 von 10

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