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Donnerstag, 5. September 2019

GAAHLS WYRD / "GastiR - Ghosts Invited" / Label: Season of Mist / 8 Tracks / 42:16 Min

Das Zauberwort, welches alle bösen Geister bannt, heißt Tätigkeit, sowie das, was die guten herbeizieht, Ruhe heißt. (Johann Christoph Friedrich August Heinroth)

In der Ruhe liegt die Kraft. Im Fall von Kristian Espedal alias Gaahl sogar doppelt - schaffenstechnisch und musikalisch.
Die Auszeit vom Metal, die sich Gaahl von 2009 bis 2012 gegönnt hat und anschließend die lange Findungsphase bei GAAHLS WYRD (2015 - 2019) war, wie sich jetzt herausstellt, jede Sekunde des Wartens wert.
War das Kurzzeitprojekt GOD SEED nach der Trennung von GORGOROTH noch als Ego Shooter Trip mit ausgestrecktem Mittelfinger Richtung Infernus zu verstehen, verhält es sich nun mit GAAHLS WYRD komplett anders. Obwohl "GastiR - Ghosts Invited" einem zu jeden Zeitpunkt die (musiklaische) Vergangenheit von Gaahl ins Gedächtnis ruft, ist dieses Album alles, nur eines nicht - rückwärtsgewandt. Stattdessen enthält "GastiR - Ghosts Invited" alle Ingredienzen, um als eines der bahnbrechendensten Black Metal Alben der Neuzeit durchzugehen. Auf der einen Seite experimentell und facettenreich, auf der anderen Seite atmosphärisch und durch und durch schwarzmetallisch.
Eines verbindet beide Seiten: Gaahls magische Vocals. Niemals zuvor hat Gaahl seine Stimmbänder gekonnter eingesetzt als hier. Wer meint, dass "Incipit Satan" der Höhepunkt seines bisherigen Schaffens gewesen wäre, sollte sich unbedingt "Ghosts Invited" reinziehen. Offene Münder und Gänsehaut garantiert.
Aber auch ansonsten haben GAAHLS WYRD ein Album erschaffen, welches von Höhepunkt zu Höhepunkt eilt: "Ek Erilar" mit bemerkenswerter De Mysteriis Dom. Sathanas (MAYHEM) Note, das kraftvoll, mystische "From the Spear", das beschwörende "Carving the Voices", die treibende Nummer "Veiztu Hve" mit seinem leicht disharmonisch wirkendem Charme, "The Speech and the Self" mit GORGOROTH Drumming und schwarzmetallischer Eingängigkeit, das bösartige Aufeinandertreffen von Doublebass Geballer und Breaks bei "Through and Past and Past", sowie "Within the Voice of Existence", das zum Abschluß, mit WARDRUNA Vibe, Gaahls schamanischer Seele Entfaltungsmöglichkeit bietet.

Fazit: GAAHLS WYRD hauen aus dem Stand ein Album heraus, welches sich nicht nur als richtungsweisend für die gesamte Zunft (sofern ohne Scheuklappen unterwegs) herausstellen dürfte, sondern auch den Spagat zwischen Tradition und Gegenwart/Zukunft mühelos hinbekommt. Eine Aufgabe, an der zuvor nicht wenige gescheitert sind. Chapeau! (JK)

9 von 10

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