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Donnerstag, 5. September 2019

VINTERSORG / "Till Fjälls, Del II" / Label: Napalm Records / 13 Tracks (2 CDs) / 76:35 Min

Was vor uns liegt und was hinter uns liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt. Wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder. (Henry David Thoreau)

Nachdem VINTERSORG in den letzten 19 Jahren schon mehrfach einen progressiven Spurwechsel vollzogen haben, rudert Mastermind Andreas "Vintersorg" Hedlund nun zur Abwechslung mal zurück. 
Dabei genügte im Vorfeld einzig und allein schon die bloße Ankündigung, dass "Till Fjälls"eine Fortsetzung erhalten soll, um die Fanherzen vor Vorfreude höher schlagen zu lassen.
Gerade noch rechtzeitig bevor die Nummer ein Fall für den nächsten Kardiologenkongress zu werden drohte, hauen VINTERSORG nun also die Fortdetzung ihres Kultalbums raus: "Till Fjälls, Del II"

Doch was ist der zweite Teil wert? Droht eine neue Eiszeit (von vielen erhofft, zumindest was die muskikalische Ausrichtung betrifft) oder ist auch hier der Klimawandel für ein Abschmelzen der Polarkappen, und damit für ein weichgespültes Album verantwortlich?
Um es gleich vorweg zu nehmen: VINTERSORG 2017 haben es glaubhaft hinbekommen, dem kultigen Debütalbum von 1998, einen starken Gefährten an die Seite zu stellen.

Auch wenn Andreas Hedlund im Vorfeld nicht müde wurde, zu betonen, dass "Till Fjälls, Dell II"" als Erweiterung und nicht als Fortsetzung von "Till Fjälls" zu verstehen sei, kann dennoch behauptet werden, dass VINTERSORG den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart passabel hinbekommen haben - nicht zuletzt, weil sie dabei authentisch geblieben sind und ihre Entwicklung der letzten zwei Dekaden nicht gänzlich verleugnet haben.

So ist "Till Fjälls, Del II" sehr abwechlungsreich geraten. Mehrfach findet man Passagen, die der schwarzmetallischen Gesinnung der Truppe, Ende der 90er Jahre des letzten Milleniums widerspiegeln.
Die Black Metal Attacken kommen energisch daher und die Folk Elemente sind präsent. Zudem kann das Album mit einer Reihe von epischen Momenten, sowie mit sich langsam aufbauenden Spannungsbögen aufwarten.
Aber auch die Neuzeit ist repräsentativ vertreten: Eingängiges Riffing, ausufernde Melodien, eine dem Zeitgeist entsprechende Orchestrierung und eine moderne Produktion erden "...Del II" im Hier und Jetzt.
Zudem wurde der progressive Touch der letzten Alben in den Hintergrund gerückt.
Als Bindeglied zwischen "Gestern" und "Heute" fungieren die facettenreichen Vocals von Andreas "Vintersorg" Hedlund und die für VINTERSORG typischen Chöre.

Fazit: Wer ein nahtloses anknüpfen von Mastermind Hedlund an das Debütalbum erwartet hatte, dürfte mit "Till Fjälls, Del II" nicht vollends zufrieden gestellt werden.
Aber wer würde ernsthaft, außer den Ewiggestrigen, nach fast 20 Jahren eine Eins-zu-eins-Fortsetzung erwarten?
Immerhin reden wir hier von einem der kreativsten und experimentierfreudigtsen Köpfe der Szene, was nicht zuletzt sein zweites Betätigungsfeld BORKNAGAR beweist.
Und trotzdem nennt sich "Del II" zurecht auch "Till Fjälls" im Titel.
Und zwar aus einem einfachen Grund: Weil das zehnte Studioalbum von VINTERSORG, trotzt aller Weiterentwicklung, auch den Spirit der damaligen Zeit wiederbelebt. (JK)

8 von 10

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