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Sonntag, 16. Februar 2020

INTOXICATE / "Cross Contamination" / Label: Downfall Records / 8 Tracks / 45:53 Min

Man sollte an die Vergangenheit denken, ohne sich mit allzu schwermütiger Sehnsucht in sie zu versenken. (Vincent van Gogh)

Obwohl ich die Blütezeit des Metal in den 80er/90er Jahren selbst live miterlebt habe, muss ich gestehen, dass die Schweden von INTOXICATE seinerzeit an mir völlig vorbeigegangen sind. Der Hauptgrund hierfür dürfte in der Tatsache zu finden sein, dass es INTOXICATE damals "nur" auf vier Demo-Veröffentlichungen gebracht haben. Eine EP oder gar ein Longplayer kam nie zustande. 1991 haben sich die Skandinavier dann aufgelöst, und damit war das Thema durch - bis ins Jahr 2015.
In diesem Jahr erinnerte man sich nämlich wieder an sie. Zumindest in ihrer Heimatstadt Göteborg, und fragte an, ob die Band für einen Gig (Göteborg Sound Festival) zur Verfügung stehen würde. Gefragt, getan. Hatte man doch kurz zuvor sowieso beschlossen die Band zu reaktivieren - nahezu in Originalbesetzung!
Diesmal wollte man allerdings gleich Tatsachen schaffen und nicht unnötig Zeit mit Demos vergeuden. Gleich waren dann auch nochmal viereinhalb Jahre. Aber was sind schon viereinhalb Jahre, wenn man an deren Ende den langersehnten ersten Longplayer auf die Menschheit loslassen kann? 
Diese lange Entstehungsgeschichte hört man dann auch "Cross Contamination" an. Soll heißen: INTOXICATE "spielen" mit verschiedenen Epochen und Genres. Das Grundgerüst bleibt zwar immer Thrash, dennoch scheuen die Schweden nicht davor zurück, diese Spielart des Metal mit komplexeren, teilweise sogar prog-ähnlichen Strukturen aufzuwerten. Gerne dürfen es aber auch mal zwei Schritte zurück, hin zum Speed Metal mit seinen melodischen Soli, oder drei Schritte vorwärts, hin zur Brachialität der frühen Göteborger Melo-Deather (u.a. zu hören bei "Crawling Forward") sein.
Der Gesang von Mattias Grytting ist ebenfalls alles andere als Thrash-Standardware, nimmt er doch (gelegentlich) auch die Klangfarben der Göteborger Melo Death Szene ins Repertoire mit auf.
Gemixt wurde das Album übrigens von Andres Backelin (ex LORD BELIAL), und das Mastering hat kein geringerer als Andy LaRoque (KING DIAMOND) übernommen.

Fazit: Auch wenn INTOXICATEs Erstling "Cross Contamination" nicht als Meilenstein in die Annalen der Thrashgeschichte eingehen wird, ist es das Album dennoch wert gehört zu werden. Spaß macht es allemal und für Abwechslungsreichtum ist auch gesorgt. Was fehlt sind die "großen" Nummern. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. (JK)

6 von 10

https://www.facebook.com/intoxicategbg