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Freitag, 8. Mai 2015

Konzertbericht BLIND GUARDIAN / ORPHANED LAND 28.4.2015 München - Zenith

40 Jahre BLIND GUARDIAN und ein neues Album ("Beyond the Red Mirror") im Gepäck. Das müssste doch Grund genug sein, um die Fans vor die Kartenhäuschen zu bekommen. Oder etwa doch nicht? Was landauf, landab mühelos funktioniert, nämlich die Hallen voll zu bekommen, scheitert in München. Schuld daran ist aber wohl nicht, dass "Beyond the Red Mirror" etwas hinter den Fan-Erwartungen zurückgeblieben ist, sondern vielmehr "König Fussball". Zeitgleich zum heutigen Konzert im Zenith, findet ein paar Meter weiter in der Allianz-Arena das DFB Pokal Halbfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund statt. So kommt es, wie es kommen musste. Das Schildchen "Ausverkauft" bleibt in der Schublade des Kassenhäuschens. Als ORPHANED LAND gegen 20 Uhr die Bühne im Zenith betreten, ist die Halle recht übersichtlich "gefüllt". Wer die Israelis bisher noch nicht live gesehen hat, der konnte im ersten Moment gedacht haben, dass der jüngste Tag angebrochen wäre. Denn, Kobi Farhi erscheint (herrliches Wortspiel) im Kaftan, barfuß und frisur- und barttechnisch wie Jesus gestylt auf der Bühne. Vereinzelt sieht man verudutzt guckende Menschen in Publikum, die beim Anblick des Sängers von ORPHANED LAND schnell ihre "Umgedrehtes-Kreuz-Anhänger" unter den T-Shirts verschwinden lassen. Als ORPHANED LAND mit "All is One" ihren 45 Minuten Gig beginnen, ist aber wieder alles gut. Metal. Keine Kirchenmusik. Der prog-angehauchte Metal mit orientalischem Touch und Death-Metal Anteil ist zwar nicht jedermans Sache, kommt aber, nach einer Eingewöhnungszeit, relativ gut an. Großen Anteil daran hat auch Kobi, der mit seinem Ansagen (auch auf deutsch) den Moderator gibt und u.a. zur Völkerverständigung aufruft. Die Tanzeinlagen des Sängers tun ihr übriges dazu, um für optische Abwechslung zu sorgen. Da auch die Instrumenten-Fraktion bestens aufgelegt ist und die Setlist abwechslungsreich gestaltet wurde, gehen die Israelis nach einer dreviertel Stunde mit ordentlich Applaus von der Bühne. Nach der obligatorischen Umbaupause, in der es kaum Gedränge vor den Getränkeständen gab, kündigt das Intro vom neuesten BLIND GUARDIAN Album das baldige Erscheinen der Krefelder an. Die lassen nicht lange auf sich warten und eröffnen die Show mit "The Ninth Wave". Kurze Begrüßung durch Hansi, der sich von der Textsicherheit des Publikums beeindruckt zeigt, bevor es mit älterem Liedgut ("Banish from Sanctaury" und "Nightfall") weitergeht, das so dermaßen heftig abgefeiert wird, dass man meinen konnte, wir befänden uns schon im Zugabenblock. Nach "The Last Candle" gönnt sich die Band (und dem Publikum) eine kurze Verschnaufpause, in Form einer Akustik-Darbietung von "Miracle Machine" und "A Past and Future Secret", bei der die Band im Halbkreis am Bühnenrand sitzt. Im Anschluß daran, wird es aber schnell wieder wild: "Welcome to Dying" lässt die Matten fliegen und die "Massen" mitgrölen. Wie gewohnt, liefern BLIND GUARDIAN nicht nur musikalisch fett ab, sondern überzeugen auch diesmal wieder mit einem super abgemischten Sound und einer geilen Light-Show. Nach "Imaginations from the Other Side" ist aber schon Schluß. Kurzer Abgang von der Bühne, um sich nach wenigen Momenten mit "Sacred Worlds" zurückzumelden. Nach "Twilights of the Gods" ist die Zeit für "Valhalla" gekommen, dessen Refrain minutenlang von allen Anwesenden inbrünstig mitgesungen wird. Abgang von der Bühne Teil 2, gefolgt von Zugabe Teil 2. "Wheel of Time" läutet die letzte Runde ein. Bisher war es ein Abend ohne "Bard's Song". Unvorstellbar, dass BLIND GUARDIAN diesen Song nicht spielen (müssen). Ein paar Töne (ebenfalls in einer Akustischen-Version) genügen, und Publikum und Band verschmelzen endgültig zu einer untrennbaren Einheit. Das finale "Mirror Morror" lässt das Zenith noch ein letztes mal erbeben, bevor das Hallenlicht angeht. Das Licht ausgegangen ist übrigens an diesem Abend für den FC Bayern München, zumindest im diesjährigen Pokal-Wettbewerb. Wären einige der Fussball-Zuschauer lieber mal zu BLIND GUARDIAN gegangen, so könnten sie jetzt mit einem guten Gefühl und glücklich nach Hause gehen. Selber schuld. (JK)