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Freitag, 28. Oktober 2016

Konzertbericht KAMPFAR + VREID + DREAMARCHER - 18.10.2016 München/Backstage (Club)

Norweger auf Reisen - "Profane Solstice from the North" Tour 2016

Alles andere, nur nicht als "profan", kann man das Billing, mit dem KAMPFAR momentan durch Europa reisen bezeichnen.
Zählen zum Tourtross um Dolk doch auch noch die aus der Asche von WINDIR hervorgegangenen VREID und die momentan schwer angesagten Newcomer von DREAMARCHER.

Bei solch einem fetten Package ist dann auch wenig verwunderlich, dass sich selbst an einem herbstlichen Dienstagabend, eine ansehnliche Schar schwarzgekleideter Damen und Herren aufmacht, um dem musikalischen Treiben im kleinen Backstage Club beizuwohnen.

Den Abend eröffnen die Jungspunde von DREAMARCHER, die vor dieser Tour gerade einmal 6 Gigs in Norwegen gespielt haben. Von Nervosität aber keine Spur.
DREAMARCHER frönen dem Post (Black) Metal und können bereits nach wenigen Minuten, die paar Anwesenden (der Großteil hielt sich noch im Freien auf, um Nikotin und/oder Gerstensaft zu konsumieren) dazu bewegen, sich vom hinteren Bereich der Halle, näher an die Bühne heranzuwagen.
DREAMARCHER Live (© by metal-is-forever)
Der musikalische Mix aus DEAFHEAVEN und AGALLOCH, den DREAMARCHER in petto haben, war sicherlich nicht ganz unschuldig an dieser Tatsache, aber auch die angenehme und flüssige Spielweise der Jungs. Immer wieder pendeln DREAMARCHER zwischen harschen Black Metal Vocals und Klargesang, sowie schnellen und streckenweise sehr harmonischen und melancholischen Parts. Lediglich mit der Ausstrahlung hapert es noch ein wenig. Trotzdem kann man von einem gelungenen Gig der jungen Truppe sprechen, auch wenn der Großteil der Anwesenden heute wegen deutlich härterer Klänge gekommen ist.

Die gibt es dann nach einer kurzen Umbaupause - VREID, Norwegens grammy-nominated Band, schicken sich an, dem inzwischen reichlich versammelten Publikum einzuheizen.
Und einheizen darf man hier durchaus wörtlich nehmen!
Entgegen den sonst üblichen Gepflogenheiten, zu Beginn einer Show möglichst viele Titel vom aktuellen Album unterzubringen, packen VREID mit "Helvete" und "Raped by Light" (beide vom Debüt-Album "Kraft" von 2004) erstmal den Dampfhammer aus.
Nachdem die Norweger sich mit diesem Einstieg gehörig Respekt verschafft haben, ist es Zeit, die Setlist ausgewogener zu gestalten und das Augenmerk auch auf Veröffentlichung anderer Alben zu legen.
                                                                                                           
VREID Live (© by metal-is-forever)
Der Clou - VREID arbeiten sich heute peu a peu vom ältesten bis zum neusten Album vor.
In chronologischer Reihenfolge spielen die Norweger von jeden Album einen Titel!
Es folgen: "The Red Smell", "Væpna Lengsel", "Speak Goddamnit", "Then We Die" und "Sights of Old", bevor es Zeit ist, das aktuelle Werk "Sólverv" mit 2 Titeln ("Når Byane Brenn" und "Sólverv") zu würdigen. 
Nur der letzte Song will nicht ins Schema passen - "Pitch Black" beendet einen sehr starken Auftritt von VREID, denen man einmal mehr "Leidenschaft, Komplexität und Originalität" bestätigen kann.

Nach einer weitern kurzen Umbaupause entern die Herren von KAMPFAR die Bühne. Wenige Akkorde vom Opener "Gloria Ablaze" genügen, um den Backstage Club in ein Knäuel wehender Haarmatten zu verwandeln. 
Nachdem VREID eben schon mehr als ordentlich vorgelegt haben, wollen sich KAMPFAR, wie es scheint, auch nicht lumpen lassen und versuchen das ganze noch zu toppen. Was ihnen, den Publikumsreaktionen nach, im Handumdrehen auch gelungen ist. 
KAMPFAR Live (© by metal-is-forever)
Das nun folgenede "Ravenheart" wird inbrünstig von der kompletten Mannschaft vor der Bühne mitgegröllt und provoziert zum ersten mal an diesem Abend kollektives Gänsehautfeeling.  
KAMPFAR prügeln und spielen sich in der Folge durch alle Schaffensphasen der Bandgeschichte, die mittlerweile auch schon auf 20 kalte Winter zurückblicken kann. 
Hauptakteur ist natürlich, wie könnte es anders sein, Dolk, der gewohnt leidenschaftlich und energisch zu Werke geht und eine Bühnepräsenz hat, wie nicht viele in diesem Genre.
"Troll, Dod Og Trolldom", "Swarm Norvegicus", "Hymne", "Lyktemenn / Til Siste Mann", "Vettekult", "Altergang" "Tornekratt" - kredenzen KAMPFAR dem Black-/Pagan-Metal Gourmet in schweisstreibenden 70 Minuten.
Danach gönnen Dolk & Co, sich und dem Publikum eine kurze Verschnaufpause, bevor es mit "Mylder" und "Our Hounds, Our Legion" nochmals einen Nachschlag gibt, nachdem es nur ein Urteil geben kann: KAMPFAR - intensiv, mitreisend und packend, von der ersten bis zur letzten Minute. (JK)