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Dienstag, 21. Mai 2019

DARK EASTER METAL MEETING 2019 - 20./21.April 2019 München/Backstage

Winterschlaf ade - das Backstage zu München lockt zum achten Mal mit einem prall gefüllten (metallischem) Osternest: DARK EASTER METAL MEETING 2019


"Das Grab war leer", so steht es zumindest im Markus Evangelium, welches zu Ostern gerne zitiert wird. Doch wohin ist der Sohn der Zimmermanns verschwunden? Darüber streiten sich seit langem die Gelehrten. Dabei liegt die Antwort doch auf der Hand. Zumindest wenn sich diese Geschichte heutzutage abspielen würde und die Kreuzigung in München ihren Ursprung gehabt hätte: Er wäre zum Dark Easter Metal Meeting gegangen!
Wo sonst, als im Backstage trifft man zu Ostern auf eine treue und eingeschworene Gemeinde, die nichts anderes im Sinn hat, als dem einzig wahren Gott, dem der metallischen Klänge, zu huldigen und ihn lobzupreisen?
Und so ist das Dark Easter Metal Meeting auch in diesem Jahr für die "Gläubigen" die einzig wahre Pflichtveranstaltung zu Ostern.
Umsomehr, wenn Hohepriester vom Kaliber TRIPTYKON, TSJUDER, TAAKE & Co der österlichen Liturgie der anderen Art, in den heiligen Hallen des Backstage dem Meeting vorstehen. Hallelujah!


TAG 1 - Samstag


DEAD ALONE

Wie es sich für ein Bayerisches Musikfestival gehört, wird auch das Dark Easter Metal Meeting (DEMM) zu München, mit heimatlichen Klängen eröffnet: Mit Death Metal aus Miesbach: DEAD ALONE.
Wobei man den vier Bajuwaren offentsichtlich keinen Gefallen tun würde, ihre Mucke als profanen Death Metal abzutun. Dazu ist das Dargebotene zu facettenreich. Melo Death Metal mit Doom Würze und einer Prise atmosphärischem Black Metal trifft den Nagel wesentlich besser auf den Kopf. Eine Mischung, die eigentlich wie gemacht ist, um ein Festival wie das DEMM zu eröffnen. Doch leider stehen sowohl der grenzwertige Sound, als auch die hüftsteife Darbietung der Truppe, dem ganzen hinderlich im Weg. Die meisten der Anwesenden im gesteckt vollen Club sehen dies wohl ähnlich und verbringen die halbe Stunde, die sich DEAD ALONE auf der Bühne mühen, relativ regungslos auf ihrem Platz. Deshalb schnell weiter zum nächsten Act.


GEHENNA

Im großen Werk kann man sich bereits zu früher Stunde (15.45 Uhr) von den Schminkkünsten norwegischer Black Metal Größen überzeugen. Die Truppe um Sanrabb hat selbstverständlich aber noch mehr drauf, als ihr nordisches Anlitz, mit Unmengen von farblich aufeinander abgestimmten (schwarz/weiß ist immer noch en vogue) Gesichtspflegecremes aufzuhübschen - nämlich harsche Riffs mit doomig anmutenden Tempowechseln zu verbinden.
GEHENNA (© by sabine thiele foto)
Doch irgendwie will der Funke heute nicht gänzlich überspringen. Ob es am frühen Slot lag, am, für Norweger eher ungewohnt mediteran-heißen Tag, oder doch, am ebenfalls nicht optimalen Sound, bleibt im Dunkeln. Fakt ist: GEHENNA wirken die ganzen 45 Minuten ihrer Show total angepisst. Passt doch, Black Metal eben, werdet ihr jetzt sagen. Attitude und lustlos am Mikro rumstehen sind zwei verschiedene Paar Stiefel, erwidere ich dann. Immerhin konnten GEHENNA mit ihrer Setlist überzeugen, auch wenn die Präsentation der Songs ein klein wenig mehr Dynamik der Protagonisten nicht geschadet hätte. So bleibt am Ende ein solider Auftritt der Norweger in Erinnerung - nicht mehr, aber auch nicht weniger.


SEAR BLISS

Der nächste Programmpunkt genießt innerhalb der Szene immer noch Exotenstatus, was nicht zuletzt dem Einsatz einer Posaune geschuldet ist. Dabei ist es gerade der, für Black Metal Ohren, ungewohnte Klang eines Blechblasinstruments, der SAER BLISS aus dem oftmals relativ ähnlich strukturiertem Extrem Metal Sektor hervorhebt. Trotzdem, oder gerade deswegen präsentiert sich die mittlere Halle im Backstage sehr gut besucht, als SEAR BLISS um kurz nach 18 Uhr in ihr Set mit "Two Worlds Collide" einsteigen. In den folgenden 50 Minuten arbeiten sich SEAR BLISS durch ihre Setlist, die insgesamt 8 Tracks bereit hält. Relativ schnell kristallisiert sich allerdings heraus, dass die Ungarn anscheinend eine Kleinigkeit auf der heutigen Setlist "vergessen" haben: Songs der ersten drei Alben. Schade, aber verschmerzlich, da SEAR BLISS das Liedgut der neueren Alben leidenschaftlich rüberbringen und der letzte Song des Auftritts "1100 Years Ago" doch noch Oldschool-Feeling versprüht. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings dann doch noch: der Soundmann ist ausgerechnet der Posaune nicht besonders wohl gesonnen, zieht sie doch gegen die Übermacht der Saitenintrumente öfters den Kürzeren. Dennoch: Thumbs Up - guter Auftritt!


GOATH / ESSENZ / MORD 'A' STIGMATA

Die beste Musik gibt es im Club, so die allgemeine Tendenz. Hier passt wirklich alles. Geniale Newcomer-Bands und Szene Geheim-Tipps, (zumeist) guter Sound und eine Videoinstallation über der Bühne, die passend zur jeweiligen Band, den perfekten (visuellen) Rahmen bildet. Leider (für den Verfasser dieser Zeilen) sehen dies, nach relativ kurzer Zeit, etliche Festivalbesucher ebenso, so dass ein guter Platz während der Gigs nur äußerst selten zu ergattern ist. Und auch die Tatsache, dass meine Wenigkeit alleine auf dem Festival unterwegs ist und unmöglich alles abdecken kann, macht erfinderisch. So werden an dieser Stelle drei Konzerte kurz zusammengefasst.
GOATH ziehen sich im klassischen Black Metal Outfit (Corpsepaint, Nieten, Leder) mit ihren tiefschwarz gefärbten Death Metal, passabel aus der Affäre. Nicht die leichteste Aufgabe. Immerhin müssen sie gegen URN und ADVENT SORROW anspielen, die in den größeren Hallen den Besuchern einheizen.
Mein Kurzbesuch bei ESSENZ hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen: verdammt wenig Stimmung beim Auftritt der Berliner. Und dass, obwohl hier eine der geilsten Riffmaschinen des deutschen Undergrounds auf der Bühne steht. Zum anderen: Sänger/Bassist G.ST. ist lädiert. Wie ein Häufchen Elend sitzt er auf einem Hocker und müht sich (vergeblich) ab, in dieser Position eine gute Figur zu machen.
MORD'A'STIGMATA  hingegen geben in jedem relevanten Punkt (Songmaterial, Bühnenpräsenz, Atmosphäre) eine gute Figur ab. Mit ihrem Post Black Metal ziehen sie nicht nur eine stattliche Anzahl von Zuhörern an, sondern sorgen auch dafür, dass selbige total fokusiert das Geschehen auf der Bühne verfolgen. Reife Leistung der Polen.


TSJUDER

Das erste ganz große Highlight des ersten Festivaltages folgt auf den Fuss: TSJUDER. Es gibt wohl kaum eine Black Metal Band auf diesem unheiligen Planeten, die die hohe Kunst der (konstanten) Blastbeat-Attacke so beherrscht, wie die Truppe um Nag. Weil dies jedoch nicht jedermanns Sache ist, fliegen die Norweger, obwohl bereits seit 1993 aktiv, bei einigen immer noch unter dem Radar. Nicht aber heute Abend. Brechend voll ist die Halle, als Drummer AntiChristian leicht verspätet auf die Bühne hetzt und ohne lange Anlaufzeit die "Knüppel-aus-dem-Sack-Darbietung" mit "The Deamon Throne" eröffnet. Wie es sich für wilde, norwegische Pandas gehört, verziehen TSJUDER während der 50-minütigen Show (kaum) eine Miene. Stattdessen überbieten sich die Herren gegenseitig, im grimmig dreinschauen und fies rüberkommen. Einfach nur herrlich, diesem Oldschool-Spektakel beiwohnen zu dürfen. Der Höhepunkt des Auftritts war jedoch das BATHORY Cover "Sacrifice", welches für kollektives Gänsehaut-Feeling sorgte. 


TIAMAT

Zum Abschluß des ersten Festivaltages strömen die Massen ins große Werk, der größten der drei Hallen im Backstage, um die wohl am meisten polarisierende Band des gesamten Festivals zu begutachten. Für die einen sind TIAMAT eine der abwechslungsreichsten Bands der nördlichen Hemisphäre, die Dank ihrer frühen 1990er Jahre Alben perfekt zum Festival passen, für die anderen sind die Schweden nichts anderes, als eine weichgespülte Majorlabel Truppe. Die Wahrheit liegt, wie so oft, auch hier in der Mitte.
Tiamat (© by sabine thiele foto)
Wohlwissend um die, in dieser Frage, gespaltenen Fanlager, wurde von der Festivalleitung, vor Verpflichtung von TIAMAT für das DEMM, auf ein (zu großen Teilen) Oldschool-Set bestanden. Da die egozentrischen Flegeljahre eines Johan Edlund bereits einige Jährchen zurückliegen, wird zumindest diese Bookinggrundlage während der nun folgenden 75 Minuten strikt eingehalten ... nahezu. Bis auf "Vote for Love" vom "Judas Christ"-Album (2002) und "Divided" vom Prey"-Album (2003) kredenzen TIAMAT ansonsten nur Songs der beiden Alben "Clouds" (1992) und "Wildhoney" (1994). Passt also.
Was nicht ganz passen mag, ist hingegen der als misslungen zu wertende Versuch von Johan Edlund, der Bühnenshow durch sein Outfit ("Corpsepaint", Pepita Hut, Sonnenbrille) eine besonders grimmig wirkende Note zu verleihen. Hatte in Wahrheit aber eher etwas von "Freddy Krüger auf Kaffeefahrt".
Keine Angriffsfläche hingegen bot die Setlist, die gekonnt den Spagat zwischen Death Metal und Gothic-Metal hinbekam und für (nahezu) jeden Geschmack etwas in petto hatte.
Mit "Gaia" geht der erste Festivaltag ruhig zu Ende und gönnt dem Trommelfell etwas Erholung, bevor es morgen mit der vollen Dröhnung wieder weitergeht.


TAG 2 - Sonntag


WALDGEFLÜSTER

Der zweite Festival Tag beginnt (für uns) genauso wie der erste, mit heimatlichen Klängen. Welchen Stellenwert sich WALDGEFLÜSTER aus München in den letzten Jahren innerhalb der schwarzen Gemeinde erarbeitet hat, sieht man alleine schon an der Tatsache, dass die Halle heute aus allen Nähten platzen zu droht. Da bietet es sich doch an, den Massen den vor wenigen Tagen erschienenen fünften Longplayer ("Mondscheinsonaten") live vorzustellen - zumindest Teile davon. Da WALDGEFLÜSTER aber dafür bekannt sind, sich innerhalb der einzelnen Songs nicht gerade kurz zu fassen, passen gerade einmal 5 Lieder auf die Setlist: 3 vom neuen Album und jeweils eines vom "Ruinen"-Album ("Weltenwanderer") bzw. "Femundsmarka"-Album ("Fichtenhain"). Es ist durchaus verständlich, dass eine Band ihr neues Album vorstellen und promoten will, aber es muss auch die Frage erlaubt sein, ob dies bei einem Festival-Kurzauftritt in dieser Fülle sein muss. However.
Was es aksutisch auf die Ohren und visuell zu bestaunen gab, war aller Ehren wert. Und so gab es nach 50 schweißtreibenden Minuten (eine Luft zum Schneiden) großzügige Beifallsbekundungen seitens des Publikums.


INFESTUS

Zeitgleich zur Hitzeschlacht bei WALDGEFLÜSTER in der Halle fand im kleinen Club ein nahezu intimes Konzert statt. Währnd der Großteil der Festivalbesucher sich offensichtlich bei WALDGEFLÜSTER herumtreibt oder sich vor den Gigs der Headliner mit Speis und Trank versorgt, findet man bei INFESTUS ausreichend Platz, um sich in wohltemperierter Umgebung dem kreativen Black Metal der deutsch-österreichischen Truppe hingeben zu können.
INFESTUS (© by metal-is-forever-alive)
Wer nicht gekommen ist, dürfte sich hinterher in den Allerwertesten gebissen haben, gab es doch den (meiner Meinung nach) besten Auftritt im Club beim diesjährigen DEMM zu bewundern. INFESTUS können nämlich nicht nur auf perfekte Soundverhältnisse zurückgreifen, sondern haben auch den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Nicht wenige dürften bei INFESTUS nur vorbeigeschaut haben, weil nebenan in der Halle zeitweise kein Einlass mehr gewährt wurde und wurden dann vom dynamischen INFESTUS Gig förmlich umgeblasen. Nicht unwesentlich "schuld" daran war die beeindruckende Performance von Sänger Andreas, der einen absoluten Sahnetag erwischt hatte und mit seinen abwechslungsreichen Vocals der Show den perfekten Rahmen gab.


TAAKE

Nach diesem unerwartetem Highlight im Club folgt auf dem Fuße der von vielen sehnlichst erwartete Nachhol-Gig von TAAKE, die im letzten Jahr kurzfristig ihren Auftritt auf dem DEMM absagen mussten. Um die Vorfreude auf den heuteigen Auftritt noch zu steigern, wurde eine Oldschhool-Setlist angekündigt, ausschließlich mit Songs der ersten drei Alben. Doch Hoest wäre nicht Hoest, wenn er nicht für Überraschungen gut wäre - im positiven wie im negativen Sinne.
                                                                                       
TAAKE (© by sabine thiele foto)
Zuerst die positiven Eindrücke zusammengefasst. Selten durfte man einen so ausgelichen wirkenden und zu Kommunikation aufgelegten Hoest auf der Bühne erleben wie heute. Auch stimmlich ist Hoest voll auf der Höhe und seine Truppe liefert ebenfalls ordentlich ab - sehr zur Freude der Fanmassen.
Weniger erfreulich, bis sehr ärgerlich, die negativ belegten Eindrücke der 50-minütigen Show. Sound: durchwachsen. Lightshow: nicht zufriedenstellend (O-Ton Hoest). Setlist: nicht das versprochene/angekündigte Oldschool-Set. Nur drei der insgesamt sieben gespielten Songs haben ihren Ursprung vor dem Jahre 2005, so dass sich manch einer (zurecht) wie im falschen Film vorkam.
So bleibt am Ende ein Auftritt, der weder Fisch noch Fleisch war und die Fan-Gemüter noch einige Zeit beschäftigen dürfte.


UNLEASHED

Da kommt der Auftritt der kultigen Schweden von UNLEASH gerade recht, um sich den Frust über entgangene Oldschool-Freuden bei TAAKE, headbangend zu entledigen.
UNLEASHED (© by metal-is-forever-alive)
Nicht nur, dass die Mannen um Hauptwikinger Johnny Hedlund in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum begehen und dementsprechend bis in die Harrspitzen der langen Matten motiviert sind, machen die folgenden 50 Minuten zu einen Start Ziel Genuß.
Auch der Umstand, dass dort wo UNLEASHED drauf steht, auch Oldschool drin ist, spielt allen Beteiligten (Band und Publikum) in die Karten. Und so entwickelt sich in der Folge ein Death Metal Abriss, der jeden, der ihm beiwohnen darf, in seinen Bann zieht und nach dem unvermeidlichem Schlußpunkt "Into Glory Ride" schweißgebadet zurücklässt.


LIK

Der Übergang von UNLEASHED hin zu LIK geht fließend von statten - spielen doch beide feinsten Oldschool Death Metal, schwedischer Prägung. Eine Stilrichtung, die auf dem diesjährigen DEMM ansonsten unterrepräsentiert ist. Dementsprechend groß ist der Andrang.
LIK (© by metal-is-forever-alive)
Zu groß für den kleinen Club, der bereits wenige Minuten nach Showbeginn seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Rien ne va plus - nichts geht mehr. Dafür aber umso mehr auf der Bühne!
Gnadenlos trümmern sich LIK durch ihr energiegeladenes Set, welches von rohen und rasanten Riffs nur so strotzt, so dass nicht wenige LIK, als die einzig wahren Kronprinzen des schwedischen Todesstahl-Dreigestirns (BLOODBATH, DISMEMBER, UNLEASHED) ausrufen. Schaut man sich während des 40-Minuten-Gigs im Publikum um, kann man dem nur beipflichten. Fliegende Matten allenthalben und greckte Fäuste alle paar Meter - LIK rule!


TRIPTYKON

Nach der heftigen Death Metal Abreibung eben, kommen die Schweizer Hohepriester von TRIPTYKON mit ihrem tiefschwarzen Doom Metal gerade recht, um das Kräfteverhältnis zwischen aufstrebenden Newcomern und Ikonen des Metal wieder zurechtzurücken.
TRIPTYKON (© by metal-is-forever-alive)
Obwohl die Uhr gnadenlos Richtung Mitternacht tickt, füllt sich das Werk nochmals bis zum Anschlag, so dass Tom G. Warrior und sein TRIPTYKON den würdigen Rahmen, seinem Stauts entsprechend, geliefert bekommt. Ehre wem Ehre gebührt. Immerhin sprechen wir von keinem Geringeren, als dem "Erfinder" des Extrem-Metal.
Flankiert zwischen zwei riesigen Kreuzen auf der Bühne, lassen TRIPTYKON eine Setlist vom Stapel, die den Bogen zwischen Vergangenheit (CELTIC FROST) und Gegenwart (TRIPTYKON) ausgewogen spannt, und nicht wenige damit glücklich macht. "Synagoga Satanae" eröffnet die 75-minütige Reise durch den schwarzen Abgrund und lässt gleich zu Beginn erahnen, dass TRIPTYKON gewillt (und in der Lage) sind, das Publikum nochmals so richtig zu elektrisieren.
TRIPTYKON (© by metal-is-forever-alive)
Wenn auch die Glieder inzwischen schwer geworden sind und der Nacken anfängt zu schmerzen, nahezu jeder gibt sich den tonnenschweren Riffs hin. Und so entwickelt sich eine erinnerungswürdige Osterzeremonie, die alles ist, nur nicht stille Andacht. "Circle of Tyrants", "Tree of Suffocating Souls" und "Procreation (of the Wicked)" werden dementsprechend lautstark abgefeiert
Dass diese Art von Musik, zu vorgerückter Stunde, jedoch ihren Tribut fordert, liegt in der Sache der zähfließenden Doom-Natur. Und so leert sich noch vor den Finale grandioso ("Dethroned Emperor", "The Prolonging") das Werk sichtbar. Wer jedoch bis zum Ende aushält, kann in sein imaginieres Festival-Tagebuch notieren: TRIPTYKON: erhaben - mächtig - unvergleichlich.


DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT

Wer jetzt immer noch stehen kann, der gibt sich der kleinen Nachtmusik von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT hin. Wobei "Nachtmusik" nicht wirklich passend ist, wenn Onielar involviert ist. Mit ihren fiesen Vocals könnte sie (höchstwahrscheinlich) Tote aufwecken. Auch der Old-School-Black-Metal, norwegischer Prägung,  den DNS spielen, trägt sein übriges dazu bei, dass Hypnos bzw. Somnus noch keine Chance haben. Um den Reiz der Abschlußveranstaltung (im kleinen Club läuft zeitgleich der Gig von DAWN OD DISEASE) des diesjährigen Dark Easter Metal Meetings noch zu erhöhen, haben Onielar & Co angekündigt, auch Material vom brandneuen Album "Mardom" zu spielen. Gesagt, getan: mit "Mardom - Echo Zmory", "Exaudi Domine", A Beseechment Twofold" und "Imperishable Soulless Gown" finden sich dann auch vier Tracks von besagtem Album.
DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT (© by sabine thiele foto)
Die restliche Setlist setzt sich (logischerweise) aus älteren, aber nicht minder bluttriefenden Tracks der Schlachter-Innung zusammen. Höhe- und Schlußpunkt der Show von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT und des DEMM zugleich, ist das österliche Giveaway von Onielar, in Form von frischem Tierblut, welches sich spukender Weise über die ersten Reihen "ergießt". Mit dieser Herausforderung für jede Waschmaschine endet das DEMM und der schwarzgekleidete (Zuschauer-)Tross begibt sich Richtung Parkplatz oder zur S-Bahn, wo er zu später Stunde noch für den ein oder anderen ungläubigen Blick bei seinen nichtmetallischen Mitmenschen verantwortlich ist. Herrlich!

Acht Jahre gibt es das DARK EASTER METAL MEETING nun schon. Acht Jahre, in denen sich das Festival, bis weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus, einen vorzüglichen Ruf in der Extrem-Metal-Welt erarbeitet hat. Zum dritten Mal nacheinander war das Festival ausverkauft!
Ein Umstand, der nicht zuletzt der vorzüglichen Bandauswahl geschuldet ist. Lokale Bands. Newcomer. Top-Acts. Das DEMM hat ganz offentsichtlich die passende (Erfolgs-)Formel für den ereignis- und abwechslungsreichen Festivalgenuss gefunden. Weiter so!
Kein Genuss hingegen war das feilgebotene Essen auf dem Gelände. Hier lässt das Preis-Leistungs-Verhältnis noch arg zu Wünschen übrig.
Sieht man aber von diesem Problem ab und lässt auch den teilweise nicht zufriedenstellenden Sound außer Acht, ist Münchens österliche Kontraveranstaltung ansonsten über jeden Zweifel erhaben.
Wo sonst, als beim DEMM, bekommt man zu fairen Ticketpreisen (80 € + Gebühr), ein gut organisiertes 2-Tages-Festival dieser Größe (34 Bands) geboten. Noch dazu in einem der besten Metalclubs des Landes, mit eigenem Biergarten, mehreren Bars und kurzen Laufwegen zwischen den einzelnen Gigs.
So darf man schon jetzt auf die kommende Bandzusammenstellung gespannt sein und sich auf Ostern 2020 in der bayerischen Landeshauptstadt freuen! In diesem Sinne: Urbi et Orbi. (JK)


metal-is-forever-alive bedankt sich bei SABINE THIELE FOTO !