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Freitag, 4. März 2016

OMNIUM GATHERUM / "Grey Heavens" / Lifeforce Records / 10 Tracks / 56:15 Min

Weinen kann ich nicht, aber mein Herz blutet (Shakespeare - Ein Wintermärchen).
2016 - es hätte das Jahr von OMNIUM GATHERUM werden können. Neues Album "Grey Heavens" veröffentlicht, die erste eigene Headliner-Tour steht an und im Anschluß daran geht es nochmals mit AMORPHIS auf Tour. Summa summarum  - das hätte der endgültige Durchbruch, hin zur Spitzenkraft im Melo Death sein können. Hätte, hätte, Fahrradkette. Denn, daraus dürfte wohl nichts werden, da OMNIUM GATHERUM zum ungünstigsten Zeitpunkt anfangen zu schwächeln. Zwar ist das neue Material auf "Grey Heavens" keineswegs schlecht, aber dennoch fehlt irgendwas - das gewisse Etwas sozusagen. Oder, um es mit Shakespeare zu sagen: "Mehr Inhalt, weniger Kunst" (Hamlet).
Legen die Finnen mit "The Pit" und "Skyline" (bester Track des Albums) noch los wie die Feuerwehr (rasant, druckvoll und mit feinem Gespür für Melodie), beschleicht einen bei "Frontiers" schon so langsam das Gefühl, dass OMNIUM GATHERUM ihr Pulver evtl. bei den ersten beiden Tracks schon nahezu verschossen haben könnten. Peu a peu nehmen die Herren das Tempo raus und versuchen "Anspruch" in das Liedgut zu bekommen. Für einen kurzen Moment scheint das Vorhaben sogar zu gelingen, finden Melodie und Härte, sowie Synthesizer und Growls zusammen, doch spätenstens ab "Majesty and Silence" ist der kreative Drops auch schon wieder gelutscht.
OMNIUM GATHERUM scheinen in der Folge kalte Füsse bekommen zu haben, bei dem Versuch eigene Spuren im Death Metal Kosmos hinterlassen zu können. Soll heißen, viel zu oft greift man nun auf altbewährtes zurück - viel AMON AMARTH Ausschußware, schon mehrfach verbratene INSOMNIUM- bzw. OMNIUM GATHERUM Fragmente und der Abwechslung wegen, auch noch etwas Beiwerk aus dem weichgespülten OPETH Fundus. Gähn. Passenderweise wurde diese Anhäufung von Mittelmäßigkeit in der Mitte des Albums plaziert. Als man schon fast jede Hoffnung auf Besserung begraben möchte, bekommen OMNIUM GATHERUM überraschenderweise doch nochmals die Kurve. "Ophidian Sunrise" und der Instrumental Track "These Grey Heavens" entschädigen für vorangegene Leiden und zeigen die Finnen wieder in Höchstform. 

OMNIUM GATHERUM haben mit diesem Album nicht wirklich viel gewonnen, aber vieles was die Band in den Anfangstagen ausmachte, ist dahin. So stehn wir am Ziel mit unzufriedenem Sinn (leicht abgewandeltetes Shakepeare Zitat aus Macbeth).

Fazit: Abschließend noch ein Shakespeare Zitat: "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage". Diese Frage müssen sich OMNIUM GATHERUM gefallen lassen. In Übersetzung - will die Band endlich in die erste Liga der Melo-Death Bands aufsteigen, oder auf ewig in der zweiten Riege verweilen? Nach diesem Album deutet vieles auf Letzteres hin. (JK)

6.5 von 10

www.omniumgatherum.org