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Donnerstag, 11. Februar 2021

SKYFALL / "Sleeping Forest" / Label: Trüllpantor Productions / 10 Tracks / 53:35 Min

 

Ein jeder hat seine eigene Art, glücklich zu sein, und niemand darf verlangen, dass man es in der seinigen sein soll. (Heinrich von Kleist)

Jens Englund, seines Zeichens Gitarrist bei den schwedischen KARNIVORE scheint der Horizont bei der Death/Thrash Truppe zu eng geworden zu sein. Wie sonst liese sich sein neues Nebenprojekt SKYFALL erklären, welches musikalisch komplett in eine andere Richtung geht? Während bei seinem Hauptbetätigungsfeld die Riffmaschine fleißig am laufen ist, setzt Herr Englund beim Einmanprojekt SKYFALL eher auf die ruhigeren Momente und gemäßigtes Tempo. Auf Gesang wird sogar komplett verzichtet. Dafür setzt der Multiinstrumentalist (sämtliche Instrumente wurden laut Labelinfo von ihm eingespielt) auf die Kraft symphonischer Arrangements, bei denen allerdings der Synthesizer eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Zudem kommt bei den Saiteninstrumenten auch noch das ein oder andere technische Hilfsmittel (Tool) zum Einsatz. Und last but not least, hört der Schalgzeuger auf den Namen "Drumcomputer". Das alles hört sich jetzt erst einmal reativ wenig nach Metal an - teilweise trifft dies auch zu, vor allem dann, wenn Jens Englund die Tasten am Synthesizereinsatz zu sehr herzt  - und trotzdem verdient das Album einen festen Platz im Metaluniversum. Dieser Platz ist allerdings nicht im Zentrum unserer aller Lieblingsmusik zu finden, sondern eher in einer kleinen, unscheinbar wirkenden Nische am Rand des rifforientierten Spektrums - irgendwo zwischen AYREON, THERION zu "Theli" Zeiten und JEAN MICHEL JARRE, der einen Black-/Death Metal Drops lutscht, allerdings in der kalorienreduzierten Variante. 

Und so führt einen die Reise durch den "Sleeping Forest" durch verschiedenste Varianten der synthetisierten Instrumental-(Metal-)Kunst - mal etwas schneller (fast schon ein Headbanger) beim Opener "The Awakening", mal etwas spaciger "Fading Light", dann wieder atmoshärisch ("Emptiness"), oder auch mal maximal symphonisch ("Obscure Memories") - wobei ich mir hier den Seitenhieb auf RONDO VENEZIANO nicht verkneifen kann.

Fazit: "Sleeping Forest" eignet sich sicherlich nicht, um seine, sich im Corona-Lockdown befindliche Nackenmuskulatur zu trainieren. Das war aber offentsichtlich auch nicht das Anliegen von Jens Englund, als er SKYFALL ins Leben gerufen hat. "Sleeping Forest" kann dafür aber mit anderen Pfunden wuchern: Facettenreichtum, durchdachten symphonischen Arrangements, sowie vielen Tempowechseln, incl. der ein oder anderen angedeuteten Exkursion in härtere Gefilde. Ist doch auch was, oder?

7 von 10 

https://www.facebook.com/SkyfallJens/