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Mittwoch, 27. Februar 2019

RAVE THE REQVIEM / "Fvneral [sic]" / Label: Out of Line Music / 11 Tracks / 35:20 Min

Das Leben ist ein frecher Tanz, nur wer's verachtet, hat es ganz und klagt nicht, wenn's vorbei! (Marie Eugenie delle Grazie)

Der schwedische Industrial/Gothic/Metal/Pop Hybrid RAVE THE REQVIEM meldet sich mit seinem vierten Output zurück: "Funeral [sic]".
Anders als der Titel vermuten lässt, handelt es sich hierbei weder um einen Abgesang auf das Projekt von Filip "The Prophet" Lönnqvist, noch um ein depressives Manifest. Ganz im Gegenteil. Genauso wie die drei vorherigen Alben kennt "Fvuneral [sic]" nur eine Parole: Metalhead schwing das Tanzbein!
Gekonnt werden hier Riffs mit Samples und Härte mit Melodie verbunden. Doch damit nicht genug - auch das Wechselspiel zwischen dynamischem Gesang und sanften Tönen lässt sprichwörlich aufhorchen. Einen wesentlichen Anteil daran hat das neueste Mitglied von RAVE THE REQVIEM, Sängerin Jenny "The Seraph" Fagerstrandh. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme fertigt sie für jeden Titel einen (musikalischen) Rahmen, in dem er am besten zur Geltung kommt.
Ähnlich wie bei AMARANTHE funktioniert auch bei RAVE THE REQVIEM das auf den ersten Blick unpassend wirkende Klangkonstrukt.
Lässt man das Intro mal außen vor, kann "Fvuneral [sic)" mit 10 Titeln aufwarten, die vor Eingängigkeit nur so strotzen. Ob "Horizon", "Skydweller","Crack the Sky" oder ein anderer Titel als persönlicher Favorit das Rennen macht, kann täglich variieren - Hitpotential haben sie allesamt.
Nur "For They Shall Inherit the Earth " tanzt etwas aus der Reihe. Entgegen den allgemein üblichen Gepflogenheiten, beenden RAVE THE REQVIEM das Album nämlich mit einer fein arrangierten Ballade zum runterkommen.

Fazit: Selten hat eine Beerdigung (Funeral) so viel Spaß gemacht: Tanzbar, aggressiv, bombastisch, gefühlvoll - Album Nr.4 von RAVE THE REQVIEM ist alles davon! (JK)

8.5 von 10

https://www.facebook.com/ravethereqviem/


Sonntag, 24. Februar 2019

Vorankündigung: MGLA + REVENGE + DEUS MORTEM - 1.5.2019 - München/Backstage

https://backstage.info/

STONE TEMPLE PILOTS / "Stone Temple Pilots" / Label: Rhino -Warner Music / 12 Tracks / 48:18 Min

Wer Neugeburt will, muss zum Sterben bereit sein. (Hermann Hesse)

Dieser Spruch von Hermann Hesse passt wie die Faust auf's Auge, wenn man die aktuelle (Gemüts-)Lage im Headquarter der STONE TEMPLE PILOTS ausleuchten möchte.
Wie kaum eine andere Band der hardrockenden Neuzeit, musste die vierköpfige Grunge-Formation aus dem sonnigen Kalifornien lernen, mit einer Vielzahl von Nackenschlägen umzugehen und versuchen dabei nicht unterzugehen.
Die größte Herausforderung, die die STONE TEMPLE PILOTS neben diversen internen Streitigkeiten zu bewältigen hatten, war zweifelsohne, den Verlust zweier Ausnahmesänger (Scott Weiland † 3.12.2015 bzw. Chester Bennington † 20.7.2017) zu verkraften. Andere Bands zerbrechen an solchen Schicksalsschlägen, nicht so die STONE TEMPLE PIOLOTS.
Die Tatsache, zwei aufeinanderfolgende Studioalben mit ein und dem selben Titel ("Stone Temple Pilots") auszustatten, lässt allerdings Raum für Spekulationen. Sehen sich die Herren DeLeo auf ihre alten Tage inzwischen als Parodie ihrer selbst, oder soll die zweifache Verwendung des selben Albumtitels auf einen (weiteren) Neubeginn und an das Festhalten an alte Werte hindeuten? Letztgenannte Vermutung dürfte wohl zielführend sein. Immerhin soll "Stone Temple Piolots 2018" die Weichen für eine Zukunft mit Jeff Gutt, dem dritten Sänger innerhalb des Bandgefüges stellen.
Um es vorweg zu nehmen, Jeff Gutt füllt mehr als beachtlich die übergroßen (Gesangs-)Spuren aus, die seine beiden prominenten Vorgänger hinterlassen haben. Zwar nicht unbedingt so markant wie die beiden, aber immerhn doch sehr authentisch und zumeist auch mit eigener Note, sodass zumindest dieses Kapitel als gelungen abgehakt werden darf.
Nicht durchgängig gelungen, ist hingegen das Songmaterial, mit dem die STONE TEMPLE PILOTS ihre dritte Amtszeit beginnen. Kann auf der ersten Albumhälfte noch der ein oder andere Titel voll überzeugen ("Meadow", "Roll Me Under", "Middle of Nowhere", "Never Enough") geht dem 7. Longplayer der STP im zweiten Abschnitt leider oftmals etwas die Luft aus. Nur noch "The Art of Letting Go" und "Reds & Blues" kommen hier voll in die Punktränge. Allen weiteren Songs hingegen haftet "nur" das Prädikat solide an.

Fazit: Wer gemeint hat, dass die STONE TEMPLE PILOTS nochmals ein Feuer entfachen können, welches die Hitze alter Schandtaten erreicht, erwacht relativ schnell aus diesem Wunschtraum. Zwischen den Megasellern  "Core", "Puple", "Tiny Music ..."  und "Stone Temple Pilots 2018" liegen nicht nur zeitlich gesehen Welten, sondern werden eben auch musikalische Unterschiede deutlich.
Und trotzdem, "Stone Temple Pilots" ist nicht so schlecht, wie es sich jetzt anhören mag. Das Album ist einfach nur etwas anders geerdet, als vieles, was man von der Truppe noch so im Ohr hat. Oder, auf einen anderen Nenner gebracht, das Album repräsentiert STONE TEMPLE PILOTS 2018! (JK)

7 von 10


www.stonetemplepilots.com

HALLIG / "A Distant Reflection of the Void" / Label: Talheim Records / 10 Tracks / 62:23 Min

Die Freuden des Lebens müssen nie gesucht werden, sondern gefunden und gesehen, wo sie sich von selbst darbieten. (Richard Rothe)

Stellt euch vor: Die nordische Black Metal Szene der 1990er Jahre, hätte seinerzeit eine Zeitmaschine bestiegen, mit Kurs 2018, um im hier und jetzt ein gemeinsames Album, mit heutigen Einflüssen aufzunehmen - das Resultat könnte sich ungefähr wie "A Distant Reflection of the Void" von HALLIG anhören.
Wie dieses Einleitung schon vermuten lässt, ist der zweite Lonplayer von HALLIG (übrigens genauso wie der erste) ein Grenzgänger des Black Metal, der sich sowohl an den modernen Spielarten, als auch den traditionellen Einflüssen labt. Zehn Tracks voller Abwechslung (neben bereits erwähnter schwarzgefärbter Kante, bringen HALLIG mit dem ein oder anderen Post Black Metal-, Pagan Metal-, Death Metal-Zitat etwas Aufhellung ins ansonsten düstere Klangbild), die allesamt zwei Dinge gemein haben:Melodiösität und Eingängigkeit.
Zugegebenermaßen, diese Kombination dürfte nicht jedermanns Sache sein, vorallem bei den Puristen unter den Schwarzkitteln dürften sich bei diesem Stilmix jetzt die Nackenhaare aufstellen. Und trotzdem ist "A Distant Reflection of the Void" ein Album, das nicht nur Grenzen auslotet und überschreitet, sondern selbige auch gekonnt neu zieht.
Am besten haben HALLIG dies (meiner Meinung nach) bei "To Walk With Giants" und "Straight to the Ninth" hinbekommen, aber auch das restliche Material des Albums hat einen hohen Wiedererkennungswert.


Fazit: Obwohl "A Distant Reflection of the Void" als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart fungieren könnte, dürfte die zweite Veröffentlichung von HALLIG innerhalb der Szene differenziert aufgenommen werden.
Viel zu oft sind große Teile der BM Community puristisch veranlagt, so dass die meisten auf der ihnen (vertrauten) Seite des dunkeln Flusses bleiben und deshalb auch keine Verwendung für Brücken haben.
Wer jedoch seinen Kompass auf Erkundung jenseits der ausgetrampelten Pfade eingestellt hat, findet im Zweitwerk von HALLIG genug Gründe, um die Brücke zu überschreiten. (JK)

8 von 10

https://www.facebook.com/hallighorde
https://hallig.bandcamp.com/
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Vorankündigung: ASP "Pentagramophon Tour 2019" - 3.5.2019 München/Muffathalle

https://backstage.info/

Vorankündigung: VICIOUS RUMORS + AIR RAID + MAGISTARIUM - 16.4.2019 - München/Backstage

https://backstage.info/

ASPHAGOR / "The Cleansing" / Label: Black Sunset - MDD Records / 10 Tracks / 60:51 Min


Die Natur und ihre Gesetze lagen verborgen im Dunkel der Nacht. Gott sprach: Es werde Newton! Und alles wurde ans Licht gebracht. (Alexander Pope)

Mit ihren beiden Erstlingswerken "Havoc" (2010) und "Anti" (2013) konnten ASPHAGOR nicht nur im österreichischen Untergrund ein fettes schwarzes Ausrufezeichen setzen. Fünf Jahre nach ihrer letzten Veröffentlichung, lassen die Tiroler nun ihr drittes Album von Stapel: "The Cleansing".
Früher hieß es einmal, dass eine Band spätestens mit dem dritten Album den Durchbruch geschafft haben sollte (Make It or Break It) - doch nicht nur Zeiten ändern sich, auch Sprüche verlieren an Relevanz.
Würde jedoch dieses ungeschriebene Gesetz der 1980er/1990er Jahre immer noch in den Führungsetagen der Platten-Labels Anwendung finden, hätten ASPHAGOR ein Problem. Zugebenermaßen kein besonders großes, aber eben auch keines, welches sich zwischen zwei Flaschen Bier wegdiskutieren lässt.
Wie man anhand dieser Einleitung bereits erahnen kann, ist ASPHAGOR mit "The Cleansing" nicht der ganz große Wurf gelungen.
Dazu ist der Sound zu glatt poliert und die Songs sind (überwiegend) einfach nicht fesselnd genug. Zwar hinterlassen einige Tracks bleibenden Eindruck (allen voran "Aurora Nocturna" und "The Cleansing"), was die anvisierte Zielgruppe aber nur kurzfristig freuen dürfte, da ansonsten (leider) oftmals mehr Wert auf ein harmonisches Klangbild als auf schwarzmetallische Strukturen gelegt wurde. Viel zu oft "toben" sich ASPHAGOR im Midtempo aus, was der Dynamik des Albums alles andere als zuträglich ist.
Nötig war dies nicht - waren ASPHAGOR mit den beiden vorherigen Alben doch auf einem verheißungsvollen Weg.
So bleibt am Ende ein Album übrig, bei dem leider viel zu oft versucht wird, dem Zielpublikum vermeintliche Weiterentwicklung und nicht immer nachvollziehbare Veränderungen, als Qualitätsmerkmal unterzujubeln.
Wem das genügt, der kann mit Album Nr. 3 von ASPHAGOR seinen Frieden machen.
Wer allerdings höhere Ansprüche an eine Band stellen mag, die in Zukunft auch noch dem Extrem Metal Genre zugerechnet werden möchte, der dürfte mit "The Cleansing" seine liebe Mühe haben. (JK)

6.5 von 10



INHUME / "Exhume: 25 Years of Decomposition" / Label: Xenokorp / 34 Tracks / 71:38 Min

In der Kürze liegt die Würze. (William Shakespeare)

34 Songs in gerade einmal etwas mehr als 70 Minuten Gesamtspielzeit - Kenner der Metal-Szene wissen sofort, dass diese "Leistung" eigentlich nur im Grindcore-Genre seinen Ursprung haben kann.

INHUME aus den Niederlanden lassen pünktlich zum 25-jährigen Bandjubiläum einen zu gleichen Teilen brutalen, als auch intensiven Compilations-Marsch durch die blutgetränkte Bandvergangenheit auf die Menschheit los.
Doch anders als sonst üblich, findet sich auf "Exhume: 25 Years of Decomposition" kein schnöder Best-of Mix auf dem Doppelalbum im schicken Splatterdesign wieder. Stattdessen bieten INHUME auf "Exhume: 25 Years in Decomposition" eine nahezu vollständige Zusammenfassung der bisher erschienenen Demos und Split-Veröffentlichungen.
Geboten wird also keine Stangenware, sofern man überhaupt davon bei Grindcore sprechen kann, sondern die Raritäten und inzwischen schwer zu besorgendes Material.
Abgerundet wird das ganze zudem durch drei Cover ("Corporation Pull-In"/TERRORIZER, "Genital Cancer"/REGURTITATE , "Acid Bath"/REPULSION) und 5 Songs, die bei den Voraufnahmen zum letzten Longplayer entstanden sind.

Fazit: Wer sich mal wieder so richtig oldschool den Hintern mit einer geballten Ladung Grindcore/Brutal Death Metal versohlen lassen möchte, kann mit "Exhume: 25 Years in Decomposition" absolut nichts falsch machen.
Also Fans von TERRORIZER, EXTREME NOISE TERROR & Konsorten, sowie Liebhaber der Frühwerke von NAPALM DEATH, wetzt die Messer und feiert gemeinsam mit INHUME deren Jubiläum. (JK)

8 von 10

https://www.facebook.com/InhumeOfficialNL/
http://www.inhume.nl/