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Donnerstag, 25. Februar 2016

AXEL RUDI PELL / "Game of Sins" / Steamhammer - SPV / 11 Tracks (Digi-Version) / 64:43 Min

Der Jahrgang 2016 verspricht ein besserer zu werden, als es der 2014er war - zumindest für Liebhaber der Erzeugnisse aus der Pell'schen Musik-Kelterei. Nachdem AXEL RUDI PELL und seine vier Sommeliers (Johnny, Volker, Ferdy und Bobby) beim letzten Album, trotz Charterfolg, leicht geschwächelt haben, nähert sich die Qualitätsmarke aus dem Ruhrpott mit Studioalbum Nr 16 "Game of Sins" peu a peu wieder den Bereichen an, die dem Leistungsvermögen der Truppe gerecht wird. Nach dem obligatorischen Intro legen AXEL RUDI PELL mit einer Up-Tempo Nummer ("Fire") kraftvoll los. "Sons of the Night" bringt die TV-Serie "Sons of Anarchy" ins Spiel und huldigt, ebenso wie "Falling Star" die NWoBHM. Beim titelgebenden Song "Game of Sins" lebt Meister Pell seine Leidenschaft für orientalische Klänge hymnenhaft aus. Beim stärksten Song ("Till the World Says Goodbye") des Albums wird es episch. "The King of Fools" liefert Mid-Tempo Klänge der gehobenen Klasse. Und last but not least - ruhige Töne gibt es natürlich auch: "Lost in Love" und "Forever Free" reihen sich nahtlos in die endlos lange Liste von genialen Schmachtfetzen aus dem Hause ARP ein.
Veredelt wird das ganze Album durch das große Gespür für Melodie, das AXEL RUDI PELL seit jeher auszeichnet, durch die goldenen Stimmbänder von Johnny Gioeli und selbstverständlich durch die vielen virtuosen Momente, wenn der Meister kunstvoll die Saiten zupft.

Fazit: An die Spitzen-Jahrgänge (1996 "Black Moon Pyramid", 1998 "Oceans of Time" und 2004 "Kings and Queens") reicht die "Game of Sins" - Abfüllung zwar nicht heran, munden tut "Game of Sins" trotzdem. Man muss nur etwas mehr davon zu sich nehmen, sprich, das Album öfters hören, um sich daran zu berauschen. (JK)

8 von 10

Dienstag, 23. Februar 2016

ABYTHIC / "A Full Negation of Existence" / Metal Inquisition Records / 4 Tracks (EP) / 18:33 Min

Der Metal Underground im Ruhrpott brodelt und befördert heute einen Death Metal Newcomer an die Oberfläche: ABYTHIC. Wobei es sich nicht um einen "jungfräulichen" Newcomer handelt, da ABYTHIC aus ehemaligen Mitgliedern von IMPURE und ASPHIXATION bestehen. In Form einer EP ("A Full Negation of Existence") setzt die Formation via Metal Inquisition Records nun ihre erste Duftmarke. ABYTHIC sind überwiegend im schwedischen Oldschool-Death-Metal der 90er Jahre (GRAVE, ENTOMBED, DISMEMBER) beheimatet, verwursten aber auch Einflüssen aus England (BOLT THROWER) und aus den Niederlanden (ASPHYX) in ihren Songs. Innovativ ist das Ganze nicht wirklich und auch die Eigenständigkeit bleibt des Öfteren auf der Strecke. Was aber nicht bedeuten soll, dass "A Full Negation of Existence" ein Schuß in den Ofen wäre - keineswegs. Für Stimmung kann das Teil trotzdem sorgen.
Gleich der Opener "The Dissolution of Adam" kommt als wuchtiges (oldschool) Death-Metal Brett locker flockig aus der Hüfte geschossen und kann mit dem ein oder anderen Ikea-Riff punkten. Ähnlich verhält es sich mit "The Murder of Clayborn", dass ebenfalls die Nackenmuskulatur beansprucht und die Hirnrinde in Schwingung versetzt. "Return to Origin" fällt im Vergleich dazu etwas ab, obwohl dieser Song ebenfalls Köttbullar-Stahlgeschosse serviert. Das "abschließend" platzierte "The Black Light" "beendet" kurz und knapp eine EP, die Appetit auf mehr gemacht hat.
Bleibt aber zu hoffen, dass ABYTHIC es in Zukunft schaffen, ihre Heldenverehrung zu minimieren und mehr "persönliche Note" in den Songs unterzubringen.

6 von 10 

Noch eine Anmerkung zum Schluß. Die EP besteht eigentlich aus 5 Tracks. Da der 5. Track zum einen unbetitelt (verschmerzbar) ist, zum anderen aber auf einer Länge von fast 20 Minuten nur nervige Wind-/Sturmgeräusche in unterschiedlicher Intensivität enthält, muss man sich diesen "Joke" (Ach, wie spaßig) nicht wirklich zu Gemüte führen.

https://www.facebook.com/Abythic/

Freitag, 19. Februar 2016

MOURNING BELOVETH / Rust & Bone / Van Records / 5 Tracks / 38:04 Min

Welt-Schmerz kann so erlabend sein - zumindest in musikalischer Form. Irlands Meister der Melancholie sind zurück - MOURNING BELOVETH. Herzzerreißend schön und todtraurig wie eh und je, präsentiert sich die Combo von der grünen Insel auf ihrem sechsten Studioalbum "Rust & Bone". Ein Album, das im Prinzip "nur" aus 3 (überlangen) Songs besteht - "Rust" und "Bone" sind sozusagen, obwohl namensgebend, nur instrumentales Beiwerk, welche als Brückenglieder zwischen den 3 Monumenten der Depression plaziert wurden. Diese drei Monumente ("Godether", "The Mantle Tomb", "A Terrible Beauty Is Born") sind wahre Kunstwerke der hohen Death/ Doom/ Gothic Schule, welche zwischen elegischer Schönheit und brachialer Urgewalt hin und her pendeln.
 "Godether" besticht neben seiner feinen Gothic-Note und seinem derben Ende, vor allem durch seinen Aufbau, durch den der Song, obwohl über 16 Minuten lang, zu jederm Zeitpunkt seine Spannung hält, ja sogar bis zum finalen Akkord konsequent steigern kann. Gänsehaut - Suchtgefahr - ganz großes Kino der Emotionen!
 "The Mantle Tomb" steht dem in keinster Weise nach, auch wen dieser Track seine komplett eigene Seele hat. Eine Seele, die viel mehr vom irischen Spirit und der Intensität des Mid-Tempos lebt. Der mächtige Schatten von PRIMORDIAL ist ebenfalls dezent anwesend und gibt diesem Epos eine spezielle Mystik.
Während auf beiden vorherigen Songs mit dem Wechselspiel von Growls (Darren Moore) und Klargesang (Frank Brennan) und mit der Wucht von mächtigen Death 'n' Doom Riffs das Gefühlskino betrieben wurde, benötig "A Terrible Beauty Is Born" nichts von alledem (da akustisch und ohne Growls), um eine Atmosphäre aufzubauen, die bis in die Haarspitzen elektrisiert.

Fazit: MOURNING BELOVETH haben mit "Rust & Bones" ein weiteres Epos erschaffen, welches diesmal u.a. durch seine Vielfältigkeit (im Rahmen der Möglichkeiten) besticht und dem Doom-Anhänger, der Growls zu schätzen weiß, das Freuden-Pipi in die Augen treiben dürfte - nein, ohne Konjunktiv - treiben wird! (JK)

9 von 10 

https://www.facebook.com/MourningBelovethBand
http://www.mourningbeloveth.com

Donnerstag, 18. Februar 2016

HELLOWEEN + RAGE + CRIMES OF PASSION


HELLOWEEN Live (© by metal-is-forever)

Setlist 30.1.2016 / München

HELLOWEEN Live (© by metal-is-forever)

HELLOWEEN Live (© by metal-is-forever)

HELLOWEEN Live (© by metal-is-forever)

RAGE Live (© by metal-is-forever)

RAGE Live (© by metal-is-forever)

RAGE Live (© by metal-is-forever)

CRIMES OF PASSION Live (© by metal-is-forever)

CRIMES OF PASSION Live (© by metal-is-forever)

Mittwoch, 17. Februar 2016

Konzertbericht HELLOWEEN + RAGE + CRIMES OF PASSION 30.1.2016 München - Backstage

32 Jahre und kein bisschen leise. Die Kürbisköpfe aus Hamburg rollen wieder durch die weite Welt. Den Tourbus haben neben HELLOWEEN auch noch RAGE und CRIMES OF PASSION bestiegen. Der erste Stopp auf deutschem Boden führt HELLOWEEN samt Begleitung nach München in das Backstage - und hier selbstverständlich in die größte der drei Hallen. Als CRIMES OF PASSION um 19.45 Uhr den Abend eröffnen, ist die Halle schon relativ gut besucht, sodass vom ersten Ton an für Stimmung gesorgt ist. Die englische Power Metal Truppe nimmt den freundlichen Empfang wohlwollend zur Kenntnis, legt wie von der Taratel gestochen los und zieht in den folgenden 25 Minuten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, alle Register, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Posen, Headbangen, Gitarrensoli, Interaktion mit dem Publikum - CRIMES OF PASSION haben alles drauf - nun ja, fast alles - Sänger Dale Radcliffe hat heute (?) nicht seinen besten Tag erwischt, was das Finden der Töne auf der Tonleiter betrifft. Da München aber eine Weltstadt mit Herz ist, wird im Publikum großzügig darüber hinweggesehen (-gehört). Wer das nicht kann oder mag findet in den knapp 30 Minuten, die der Gig der Briten dauert, sein Seeleinheil weiter hinten im Backstage - an der Bar. Nach dem obligatorischen Foto "Band auf der Bühne, Publikum im Rücken" verabschieden sich CRIMES OF PASSION und machen Platz für RAGE.
Nach einer erfreulich kurzen Umbaupause von unter 10 Minuten (wow) eröffnet das rundumerneuerte Power Metal Trio aus Herne kraftvoll mit "Black in Mind". Inzwischen ist das Backstage kurz vor "ausverkauft" -  die Masse tobt, Haare fliegen, es wird mitgegröhlt - Pommesgabelalarm. Peavy Wagner und seine neuen Mitstreiter Vassilios Maniatopoulos (Drums) und Marcos Rodriguez (Gitarre) sind bestens aufgelegt und kommen um einiges wuchtiger rüber, als in der jüngeren Vergangenheit. Da hat sich der Personalwechsel aber sowas von gelohnt! Spätestens ab "Back in Time" steht das inzwischen rappelvolle Backstage Kopf. Peavy schüttel mehrfach ungläubig den Kopf, ob der lautstarken Fanliebe, die ihm und seinem Lebenswerk entgegen gebracht wird und verspricht München bei zukünftigen Touren wieder öfters beehren zu wollen. Als zusätzliches Schmankerl kündigt er an, dass "Until I Die" heute mal wieder zu Live-Ehren kommt. Jubel brandet auf. Die Luft in der Halle kann inzwischen in Scheiben geschnitten werden und der Schweiß tropft leise von der Decke. Ekstase pur. "Don't Fear the Winter" und "Higher than the Sky" beenden (leider ohne Zugabe) wohl einen der besten Auftritte, die RAGE jemals in Bayern aufs Parkett gelegt haben.
Die Messlatte für HELLOWEEN liegt nach diesem Power Metal Feuerwerk verdammt hoch. Doch wer die deutsche Metal-Institution kennt, der weiß, dass sich die Hamburger Jungs von nichts so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Schließlich hat man das Genre mitbegründet und einen Berg von Hits angehäuft, die immer und überall auf der Welt funktionieren.
Und genau mit zwei dieser Monster-Hits eröffnen HELLOWEEN nach dem "Walls of Jerchio"-Intro, sodass nach "Eagle Fly Free" und "Dr. Stein" die Machtverhälnisse Ruck Zuck wieder zurecht gerückt wurden. Kurze Ansprache von Andi - weiter geht's mit dem ersten Song ("My God-Given Right") von aktuellen Album, welches mit insgesamt vier Titeln berücksichtigt wird. Die selbe Wertschätzung (ebenfalls vier Songs) erhält heute Abend übrigens das 1996er Album "The Time of the Oath". Zwischendurch verteilt Sascha Gerstner Plektren in rauen Mengen, darf sich Daniel Loeble als Soloartist verausgaben (Stichwort: Drumsolo), und Andi Deris erzählt von seinem Bemühen, ein paar Pfunde (um die Hüften herum) zu verlieren. Top Sound, eine bestens aufgelegte Band und eine ausgewogene Setlist lassen den Gig im Fluge vorbeigehen. Nach der Power-Ballade "Forever & One" und dem überlangen Medley ("Halloween"/"Sole Survivor"/"I Can"/"Are You Metal?"/"Keeper of the Seven Keys") ist dann auch erstmal Schicht im Schacht - HELLOWEEN gehen kurz von der Bühne. Wenige Momente und unzählige "Zugabe"-Rufe später, erhält die Party aber noch eine Verlängerung. Mit "Future World" und "I Want Out" setzen die Pumpkins den finalen Punkt hinter einem schweißtreibenden und hochklassigen Power-Metal Abend.  (JK)

Sonntag, 14. Februar 2016

NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS+++NEWS

ACE FREHLEY veröffentlicht am 15. April ein Album ("Origins Vol.1") mit 12 Cover-Songs. Auf FREHLEYs Version von "Fire and Water" (FREE) darf man schon jetzt gespannt wie ein Flitzebogen sein, leiht dem Song doch kein Geringerer als Paul Stanley seine Stimmbänder +++ ACCUSER haben ebenfalls ein neues Album am Start. "The Forlorn Divide" erscheint am 11. März via Metal Blade Records +++ DARKEND haben bei Non Serviam Records eine neue Heimat gefunden. Das neue Album "The Canticle of Shadows" soll bereits im kommenden Frühjahr das Licht der (Unter-)Welt erblicken +++ Tour-Dates CAROUSEL: 26.4. Hamburg / Hafenklang, 27.4. Münster / Sputnikhalle, 28.4. Jena / Rosenkeller (oder Chemnitz / Talschock), 29.4. Berlin / Astra, 3.5. Wiesbaden / Schlachthof, 4.5. München / Backstage, 7.5. Linz / Kapu, 8.5. Wien / Viper Room +++ Tour-Dates BLACK STONE CHERRY (Support: JAMES TOSELAND): 12.2. Dortmund / FZW, 16.2. Wien / Ottakringer Brauerei, 17.2. Linz / Posthof, 19.2. Köln / Essigfabrik, 20.2. Berlin / Postbahnhof, 21.2. Hamburg / Grünspan +++

Freitag, 12. Februar 2016

EXUMER / "The Raging Tides" / Metal Blade Records / 10 Tracks / 35:23 Min

Erbarmen - zu spät, die Hessen kommen. Die Teutonen-Thrasher von EXUMER veröffentlichen dieser Tage ihr zweites Album nach dem umjubelten Comeback von 2012. Die Marschrichtung ist, wie schon auf dem Vorgänger-Album "Fire & Damnation" und den beiden Szene-Highlights aus den Achtzigern ("Possessed by Fire", "Rising from the Sea"), dieselbe geblieben: Thrash bis zum Umfallen - immer schön derbe und voll auf die Fresse. EXUMER haben definitiv nichts verlernt. Die Mischung aus kompromisslosem Riffing der Marke EXODUS, brachialer Härte ala DESTRUCTION, melodischen Anteilen, wütenden Vocals und geilen Soli machen aus "The Raging Tides" einen Gourmet-Happen, an dem sich die (deutsche) Konkurrenz dieses Jahr messen lassen muss. Das Album kommt komplett ohne Ausfälle aus, glänzt mit Abwechslungsreichtum, einer fetten Produktion (Dank an Waldemar Sorychta) und ist zudem mit vier Thrash-Hymnen der Güteklasse 1A gesegnet: "Catatonic", "Sinister Souls", "Welcome to Hellfire", "The Raging Tides".
Mehr geht kaum - also Röhrenjeans rausgekramt, Patronengurt um die Wampe geschnallt und ab zum Musik-Dealer eures Vertrauens!

Fazit: Was EXUMER mit "The Raging Tides" vom Stapel lassen, gibt einem den Glauben an die Macht des Riffs zurück und lässt die guten alten (Thrash-) Zeiten wieder aufleben, ohne dabei altbacken zu klingen. Saustarkes Album! (JK)

9 von 10 

Dienstag, 9. Februar 2016

STARBLIND / "Dying Son" / Pure Steel Records / 8 Tracks / 47:54 Min

STARBLIND ist eine Heavy Metal Band aus Stockholm, die 2013 gegründet wurde und mit "Dying Son" ihren Labeleinstand bei Pure Steel Records gibt. Das Debütalbum "Darkest Horror" wurde 2014 noch bei Stormspell Records veröffentlicht. Geboten wird klassischer Heavy Metal, der überwiegend (ausschließlich?) IRON MAIDEN ab "Somewhere in Time" zitiert. Das Album strotzt von vorne bis hinten vor Twingitarren-Leads, galoppierenden Riffs und Bassläufen, die allgegenwärtig Steve Harris huldigen. Wenn jetzt noch Bruce Dickinson seine Stimmbänder zur Verfügung stellen würde, dann, ja dann würden sich STARBLIND mehr nach IRON MADEN anhören, als das Original heutzutage selbst. Ob man das jetzt als Kompliment sieht, oder eher negativ auslegen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist aber, dass STARBLIND nach verhaltenem Beginn ("Dying Son" und "Blood Red Skies" zünden nicht sofort), spätestens ab "Firestone" zu großer Form auflaufen, und zwar einer Form, die IRON MAIDEN selbst, wenn man ehrlich ist, schon seit Jahren nicht mehr erreicht haben. Hört euch nur das 11 Minuten Epos "The Land of Seven Rivers Beyond the Sea" an. Das Ding hätte ohne weiteres auf "Powerslave" oder "Somewhere in Time" ohne Qualitätsverlust der jeweiligen Alben veröffentlicht werden können.
Einen Punkt, der einem sauer austößt, wenn man das Fehlen einer eigenen Idendität mal außen vor läßt, gibt es auf "Dying Son" im Besonderen und bei STARBLIND im Speziellen dann aber doch - Mike Stark. Der Sänger hat gelegentlich ein Faible für Töne, die auf der Tonleiter etwas verrutscht sind. Nicht dramatisch, aber eben auch nicht perfekt.

Fazit: STARBLIND positionieren sich mit "Dying Son" so dicht wie möglich im Windschatten von IRON MAIDEN. Sollte den Jungfrauen irgendwann die Puste ausgehen, stehen die Schweden Gewehr bei Fuß. Bis dahin sollte allerdings Mike Stark die ein oder andere Stunde bei einem Gesangstrainer verbracht haben. (AS)

7 von 10

Anspiel-Tipps: "The Lighthouse", "The Land of Seven Rivers Beyond the Sea", "Firestone"

Freitag, 5. Februar 2016

BOSQUE / "Beyond" / Dunkelheit Produktionen / 3 Tracks / 40:25 Min

Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt, das unentrinnbar und leise, von allen ihn trennt. (Hermann Hesse). BOSQUE aus Portugal schicken euch mit "Beyond" auf eine Reise durch Gefühlswelten, in denen Einsamkeit und Melancholie vorherrschen. Auf drei überlangen Tracks zelebriert das Einman-Projekt BOSQUE (port/span: Wald) von Mastermind DM eiskalten (Funeral) Doom mit schleppenden Riffs und einem wehklagenden, hypnotischen Gesang, der direkt aus der Anderswelt zu kommen scheint. "Beyond" drückt ohne Zweifel aufs Gemüt und lässt einen in jedem Moment die Vergänglichkeit alles Lebens spüren. Hin und wieder streicheln kleine Sonnenstrahlen, in Form vom Post-Rock Fragmenten, die geschundene Seele, denen aber sehr schnell vom unheilbringenden Doom wieder der Garaus gemacht wird. BOSQUE pendeln dabei gelegentlich zwischen URFAUST und CARONTE. Entfernt kann man auch noch SOLSTAFIR aus dem Unterholz vernehmen. Insgesamt muss man aber sagen, dass BOSQUE sein eigenes Ding macht und sehr eigenständig klingt, auch wenn die Referenzen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind. Eine streng analoge Produktion sorgt zudem dafür, dass der atmosphärische Charakter von "Beyond" in jedem Moment authentisch transportiert wird.

Fazit: Man kann BOSQUE nur verstehen und fühlen, wenn man akzeptiert, dass der Tod zum Leben dazugehört. Denn, alles hat einen Anfang und alles hat mal ein Ende. "Beyond" liegt irgendwo dazwischen. (JK)

Das Album erscheint am 1. Februar als schweres 3-Panel Digipak. Ebenfalls wird es als Vinyl Edition und Digital Download erhältlich sein.

7.5 von 10

http://www.endserver.com/BOSQUE/
https://dunkelheitprod.bandcamp.com/album/beyond
http://www.dunkelheit-produktionen.de/index_de.html 

Dienstag, 2. Februar 2016

THERION + LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA + EGO FALL + IMPERIAL AGE


THERION Live (© by metal-is-forever)


THERION Live (© by metal-is-forever)

THERION Live (© by metal-is-forever)

THERION Live (© by metal-is-forever)

LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA Live (© by metal-is-forever)

LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA Live (© by metal-is-forever)

LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA Live (© by metal-is-forever)

EGO FALL Live (© by metal-is-forever)

EGO FALL Live (© by metal-is-forever)

EGO FALL Live (© by metal-is-forever)

IMPERIAL AGE Live (© by metal-is-forever)

Konzertbericht THERION + LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA + EGO FALL + IMPERIAL AGE 26.01.2016 München - Backstage

Die Welt zu Gast in München. Neben der schwedischen Doppelbesetzung THERION und LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA haben sich dem Symphonic-Tour-Package noch die Russen von IMPERIAL AGE und EGO FALL aus China und der Mongolei angeschlossen.
Bunter zusammengewürfelt kann ein Tourpackage kaum sein. Leider wurde dieser Mut zur "Exotic", zumindest was die Verkaufszahlen der Tickets betrifft, nicht sonderlich wertgeschätzt. Letztendlich finden sich heute Abend nur ca halbsoviel Personen im Backstage (Halle) ein, wie eigentlich Platz gewesen wäre. Woran es lag? Am stolzen Ticketpreis von über 28 Euro, an der Tatsache, dass der Dienstag der unbeliebteste Tag der Woche zum Ausgehen ist, oder doch daran, dass THERION kein aktuelles Album am Start haben?

Wie auch immer - kurz vor 19 Uhr eröffnen die Russen von IMPERIAL AGE den Abend. Diese rücken dann auch gleich mit 5 Mann und 2 Frauen an, sodass teilweise auf der Bühne mehr Menschen zu beobachten sind, als in der ersten Reihe. Geboten wird (mittelmäßiger) Symphonic Power Metal mit dem typischen Mann/Frau Wechselspiel am Mikro. Das Ganze ist wirklich ganz nett anzusehen (vorallem wenn die beiden Damen, die ein hauchenges Lederoutfit tragen, ihre frisch eingedrehten Locken dezent zur Musik schütteln) und es bereitet auch kurzfristig Spaß den Klängen von IMPERIAL AGE zu lauschen. Trotzdem ist das Gebotene auf Dauer einfach zu unspektakulär und zu gewöhnlich, um nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Freundlicher Applaus - der Nächste bitte!

Nach einer überraschend kurzgehaltenen Umbaupause folgt der Kontrast auf dem Fuße: EGO FALL. Der chinesisch/mongolische Handlungsreisende in Sachen Metal geht, im Gegesatz zu seinen russischen Vorgängern, die Sache sehr ruhig, ja fast meditativ an.
Die Band schickt zuerstmal nur ihren Gitarristen (Zhaolinang Li ?) vor, der den Gig auf einem Stuhl sitzend beginnt, dabei die chinesische Geige "Erhu" spielt und dazu auf chinesisch singt. Wow. Mit solch einem verträumten Einstieg hatte keiner gerechnet. Als dannach der Rest der Band, ebenfalls in traditionellen chinesischen Gewändern gekleidet, die Bühne betritt, steigt die Spannung ins Unermessliche, wie EGO FALL wohl jetzt die Kurve Richtung Metal bekommen wollen. Doch die Sorge sollte sich als unbegründet erweisen. Absolut, denn EGO FALL liefern in der Folge einen Auftritt ab, der mehr Metal ist, als so mach einem heute Abend lieb ist. Der Mix aus Death-Core, Alternative-Metal und Asia-Folk sorgt in der ersten Hälfte des Auditoriums für Party-Alarm, fliegende Mähnen und schweißtreibende 35 Minuten, während weiter Hinten in der Halle, ein paar leicht verängstig aus der Wäsche schauende Symphonic/Gothic Fans sich den Weg ins Freie bahnen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde, verabschieden sich die Asiaten und machen Platz für das LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA.

Und man muss es (leider) so sagen wie es ist, das LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRA verdankt seinen Platz vor dem Headliner nur der Tatsache, dass es sich hierbei um das Nebenprojekt von Christofer Johnsson handelt. Ansonsten wäre dieser (zumindest live) nicht gerade vor Energie strotzende Beitrag, nicht als Co-Headliner zu verkaufen gewesen. Ganz so schlecht, wie es sich nun vielleicht anhören mag, ist die Musik des LUCIFERIAN LIGHT ORCHESTRAs aber keineswegs. Die Songs haben durchaus soviel Potenzial, dass man Zuhause auf der Couch, sich davon gut unterhalten lassen kann. Nur auf der Bühne überzeugt diese Geschichte nicht wirklich. Da helfen die Masken der Musiker, das Mysterium, wer wohl dahinter stecken mag und eine peinlich auf lasziv getrimmte Sängerin (die zwar singen kann, aber eine Show hinlegt, für die sie wohl nur in einem drittklassigen Bordell in Sirbirien Applaus bekommen würde) auch nicht. Sorry Christofer.

Die nächsten 120 (!) Minuten gehören THERION die die aktuelle Tour unter das Motto "Best-of" gestellt haben.
Und nachdem beim LULLABY NIGHT ORCHESTRA zuvor schon so manch einer kurz vorm Einnicken war, geht hier erfreulicherweise vom ersten Moment die Luzie ab. Dafür sorgt alleine schon der 4er-Schlag ("Ginnungagap", "Schwarzalbenheim", "Nifelheim", "Vanaheim") vom "Secret of the Runes"-Album zu Beginn, der müde Männer (und Frauen) blitzartig wieder munter macht. Im weiteren Verlauf des Abends wird von fast jedem Album, der mittlerweile 28-jährigen Erfolgsgeschichte THERIONs zumindest ein Song präsentiert. Nur die ersten 3 Alben und "Crowning of Atlantis" werden mit einem Bann belegt. Dafür kommt zum allerersten Mal "Black Fairy" zu Live-Ehren. Welch freudige Überraschung!
Sämtliche Songs werden druckvoll durch die Boxen gejagt, jede Note sitzt und die drei Vocalartisten-/inen liefern fett ab. Jeder Song ein Hochgenuss!
Da ist es dann auch verschmerzbar, dass zu "Mon amour, mon ami" unsere Table-Dance Tante vom Dingens ORCHESTRA zuvor, die den Titel zusammen mit Thomas Vikström singt, ein weiteres Mal meint, sich "schauspielerisch" in Szene setzen zu müssen.
Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt am (ansonsten) hochklassigen Auftritt, den Christofer Johnsson und seine Truppe spielfreudig und sympathisch nach etwas mehr als zwei Stunden wie gewohnt mit "To Mega Therion" zu Ende bringen. (JK)

Montag, 1. Februar 2016

KETZER / "Starless" / Metal Blade Records / 10 Tracks / 45:42 Min

Wie sich die Zeiten ändern. Im Mittelalter wollte kaum jemand einem Ketzer in seiner Nähe haben oder ihm zuhören. Heute hingegen können es viele (Metalheads) gar nicht erwarten, bis KETZER mit neuem Material um die Ecke kommen, um wieder ihren musikalischen Botschaften lauschen zu können.
Nach vier Jahren ohne Lebenszeichen der Bergisch Gladbacher (lässt man die 2015er EP mal außen vor), ist es im Januar 2016 endlich wieder soweit - KETZER veröffentlichen ihr drittes Album.
Eines aber vorweg: "Starless" dürfte für kontroverse Diskussionen sorgen, da KETZER mit "Starless" ein Album erschaffen haben, dass in keine Schublade passen wird. Doch keine Sorge, KETZER sind noch immer diabolisch wie eh und jeh, nur eben subtiler als zu Beginn ihrer Karriere. Hat sich auf "Endzeit Metropolis" schon eine minimale Kurskorrektur angedeutet, so labt sich "Starless" sehr viel mehr als sein Vorgänger an den süßen Früchten der musikalischen Vielfalt.
Nehmen wir stellvertretend den längsten Song des Albums ("Shaman's Dance"), der das gesamte Spektrum (KVELERTAK meets THE DEVILS BLOOD meets SATYRICON) der "neuen" KETZER offenbart, das übrigens komplett ohne Blastbeats und Raserei auskommt. Dieses Spektrum reicht von schleppend und schwer, über hymnisch und melodiös, bis stampfend und rockig. Jedes Fragment wirkt gut durchdacht und arrangiert und ist (wie übrigens das komplette Album) in sich stimmig.
Eine pechschwarze Produktion und der charismatische Fauch/Krächz Gesang von Gerrit (Infernal Destroyer) setzen dem Ganzen noch die Krone auf.

Fazit: KETZER scheren sich auf "Starless" einen feuchten Kehricht um (angebliche) Grenzen im Black Metal und um Konventionen, getreu dem Gebot von Aleister Crowley: "Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz".
Und wer mag schon den Großmeister in Frage stellen, der garantiert mehr Black Metal war, als sämtliche Corpsepaint-Bands des gesamten Planeten zusammen.
Also, Scheuklappen runter und sich an das Album gewagt -  es lohnt sich! (JK)

8.5 von 10