About me

Mein Bild
DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Donnerstag, 30. Juni 2016

NERVOSA / "Agony" / Napalm Records / 12 Tracks / 46:55 Min

Ein Gitarrenriff soltte nicht länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu öffnen (Lemmy Kilmister).
Ein Spruch für die Ewigkeit und wohl auch das Motto bei den drei Damen (Fernanda, Prika, Pitchu) von  NERVOSA. Neben den wieselflinken Riffs, die knackig und präzise auf den Punkt kommen, wartet das Oldschool-Thrash-Brett der drei Brasilianerinen noch mit aggressiven Drumming, brachialen Refrains und einer saustarken Sängerin (Fernanda Lira) auf, die (stimmlich gesehen) glatt als die Zwillingsschwester von Schmier durchgehen könnte.
Neben den allgegenwärtigen Querverweisen auf DESTRUCTION, finden sich, wie schon auf dem Debütalbum "Victim of Yourself" (2014), zudem noch der ein oder andere Fingerzeig in Richtung KREATOR und SEPULTURA auf "Agony". Obwohl das Songwriting in Sachen Qualität und Abwechslung nicht ganz an die genannten Szenegrößen heranreicht, macht das Album von vorne bis hinten Spaß.
Songs wie "CyberWar", "Hypocrisy", "Intolerance Means War" und "Arrogance" gehen dermaßen derbe ab und und gut ins Ohr, dass man jedem Thrasher, neuerem und älterem Datums, NERVOSA bedenkenlos empfehlen kann.

7 von 10

www.facebook.com/femalethrash

Montag, 27. Juni 2016

THE VISION BLEAK / "The Unknown" / Prophecy Productions / 9 Tracks / 48:16 Min

Jede Geburt beendet ein Warten. Die Zeit der Ungewissheit ist vorbei - was ungewiss war, bricht sich unwiderruflich Bahn. Und indem es sich Bahn bricht, nimmt es seinen Anfang. Auf zu neuen Ufern - es beginnt die Zeit von "The Unknown".
Treffender, als mit  diesem leicht abgewandelten Zitat von Paola Mastrocola kann man wohl kaum die Wandlung beschreiben, die bei THE VISION BLEAK stattgefunden hat. Eine Wandlung in konträre Richtungen - zum einen finden Schwadorf & Konstanz den Weg zurück, hin zu den Anfängen von THE VISION BLEAK - zum anderen, öffnet sich das Duo neuen Klangabenteuern.
Herausgekommen ist dabei das spannendste, abwechslungsreichste und kreativste Album in der 16-jährigen Geschichte von THE VISION BLEAK. Völlig losgelöst von den Kompositionsmustern der Vergangenheit finden so vermehrt (oder gar erstmals) Black Metal Elemente ("Spirits of the Dead", "From Wolf to Peacock"), Thrash-/Death Fragmente ("How Deep Lies Tartaros?"), Epic Metal Anleihen ("Into the Unknown") und Doom Strukturen ("Ancient Heart") den Weg in die neun Kompositionen auf "The Unknown".
Das größte Kunststück ist aber, dass das Album dabei, trotz aller Neuerungen, immer noch unverkennbar (obwohl Konstanz mit seinen Vocals gelegentlich die Schwelle hin zum Black Metal überschreitet) nach THE VISION BLEAK klingt. So finden sich immer noch viele mystische Momente und ruhige Passagen (inkl. Klavier und Akustikgitarre) im Goth-Rock Grundgerüst der beiden Bayern - wenn auch subtiler als zuvor.
 
Fazit: "The Unknown" klingt, trotz aller Neuerungen und der hinzugewonnenen Härte, absolut vertraut nach THE VISION BLEAK, sodass niemand Bedenken oder gar Angst vor dem Unbekannten ("The Unknown") haben muss. Wer sich darauf einlässt, erhält ein intensives Album, das sich zwischen Wildheit und Eleganz wohlfühlt und mit jeder Umdrehung im Player wächst. (JK)

9 von 10

Weitere Informationen: http://de.prophecy.de/the-vision-bleak-the-unknown.html

Donnerstag, 23. Juni 2016

WINTERHORDE / "Maestro" / ViciSolum Productions / 11 Tracks / 65:27 Min

In der Vielfalt die Einheit erkennen ist alles (Claudius).
Selten war dieser Spruch treffender, als hier, beim neuen Output von WINTERHORDE. Zu einem abenteuerlich anmutendem Mix aus DIMMU BORGIR, BORKNAGAR, THERION, ORPHANED LAND, WINTERSUN und ENSLAVED gesellen sich zudem noch reihenweise progressive Elemente, ein paar Epic Metal Fragmente, sowie eine allgegenwärtige orchestrale Grundnote.
Der Gesang pendelt zwischen tiefen (uncleanen) Black Metal Vocals und melodischen (cleanen) Gesangsparts.
Doch damit nicht genug - Akustikgitarre, Saxophon, Klavier, Bläser und sakrale Chöre finden neben Blastbeats und Black-Metal-Harmonien ebenfalls Verwendung. Alles in Kombination macht aus "Maestro" ein total spannendes Album, das, so aberwitzig es klingen mag, überwiegend in sich stimmig und homogen wahrgenommen wird.
Am besten funktioniert dieser wilde Ritt bei "The Heart of Coryphee", "Worms of Souls", "Antipath" und "Through the Broken Mirror". 
Als Gastmusiker konnten die Israelis von WINTERHORDE Peter Huss (SHINING) und Jiří "Big Boss"Valter (ROOT) davon überzeugen, unbedingt mitmachen zu wollen. 
Die beiden Personen, die im Studio "Maestro" den letzten Schliff gegeben haben, können sich ebenfalls sehen lassen - für den Mix ist/war V. Santura (u.a. TRIPTYKON, OBSCURA) verantwortlich und das Mastering hat Jens Bogren (u.a. OPETH, SOILWORK) übernommen. 

Fazit: Black Metal für Jünger der "modernen Lehre", Prog Metal für Hartgesottene, Symphonic Metal für Fortgeschrittene - oder in Kurzform - "Maestro" ist ein Album für alle Metalheads ohne Scheuklappen. (JK)

8 von 10

http://www.winterhorde.net/
 

www.facebook.com/winterhorde
 

http://www.vicisolum.com/


Dienstag, 21. Juni 2016

VERLOSUNG++VERLOSUNG++VERLOSUNG

Zur Verlosung kommen 3 Digi-Pack von TUXEDOOs neuem Album "Tales from the Rock Mass". Die Band beschreibt ihren Stil als Alpencore - einen wilden Mix aus Metalcore, Thrash und Heimatklängen (Alphorn, Harmonika, Trompete).
Wer ein Exemplar dieser CD gewinnen möchte, schreibt bis zum 30.6. 2016 eine eMail (mit Name und Adresse, sowie dem Stichwort: ALPENCORE) an metal-is-forever@gmx.de

 

Sonntag, 19. Juni 2016

AVANTASIA auf dem TOLLWOOD in München / 6.7.2016 - Einlass: 18 Uhr - Beginn: 19 Uhr

Bild Copyright by © Alex Kühr
München darf sich freuen - Tobias Sammet's AVANTASIA werden am 6. Juli 2016 auf dem TOLLWOOD Festival im Olympiapark spielen.
Seit nunmehr 16 Jahren begeistert das "Metal-Opera"-Projekt die Massen weltweit.
Ausverkaufte Tourneen und Millionen von verkauften Tonträgern sprechen eine eindeutige Sprache - AVANTASIA gehören zu den ganz Großen im Rock-/Metal-Zirkus.
Mit ihrem einzigartigen Mix aus Power Metal, Rock, AOR und poppigen Momenten sprechen AVANTASIA sowohl die Headbanger-Fraktion, als auch die gemäßigten Rock-Konsumenten an.
Man dorf jetzt schon gespannt sein, wie die Songs vom aktuellen Album "Ghostlights" live umgesetzt werden und welche Gaststars in München mit dabei sein werden.
Nach dem Konzert kann man es sich noch auf dem TOLLWOOD Festival gemütlich machen, einen der vielen Stände besuchen, sich kulinarisch verwöhnen lassen und dabei mehr über das diesjährige Festival-Motto "Dein blaues Wunder" erfahren. Die Palette ist breit - vom Grünen Pavilion (hier stellen Umweltschutzorganisationen ihre Arbeit vor), über den Delhi Haat (indischer Markt), bis hin zu Theater und Comedy reicht das Spektrum. TOLLWOOD begeistert - nicht nur musikalisch! (JK)

http://www.tollwood.de/

Freitag, 17. Juni 2016

VIRGIN STEELE / "The House of Atreus - Act I & Act II" / SPV - Steamhammer / 51 Tracks (3 CDs) / Min

Atreus hatte einst gelobt, das schönste Lamm seiner Herde der Göttin Artemis zu opfern.
Die antike Geschichte von König Atreus von Mykene (Der Fluch der Atriden) - SPV / Steamhammer legen die von David DeFeis komponierte Rock-/Metal-Oper "The House of Atreus" neu auf.
Die Neuauflage des VIRGIN STEELE Klassikers beinhaltet den kompletten Zyklus der Barbaric-Romantic-Epic-Metal-Opera (O-Ton David DeFeis), also den ersten Teil "The House of Atreus Act I" von 1999, das Doppelalbum "The House of Atreus Act II" von 2000 und die damals dazwischen veröffentlichte EP "Magick Fire Music". Insgesamt 51 Titel mit über drei (!) Stunden Spielzeit finden sich so auf dem Re-Release wieder, welcher als schickes 3 CD-Digi-Pack auf den Markt kommt.
Nach "Noble Savage", den beiden "The Marriage of Heaven and Hell" Longplayern, dem Überalbum "Invictus", sowie den beiden "The House of Atreus" Veröffentlichungen hatten VIRGIN STEELLE damals ihren musikalischen und schöpferischen Höhepunkt erreicht - alles was danach kam, konnte leider nicht mehr an diese Göttergaben heranreichen.
So kommt die Wiederveröffentlichung von "The House of Atreus Act I & II" wie gerufen, um, vorallem nach den letzten beiden eher enttäuschenden VIRGIN STEELE Alben, David DeFeiz und sein Lebenswerk wieder in aller Munde zu bringen.
VIRGIN STEELE ziehen hier alle Register ihres Könnens - kraftvoll, hymnisch, episch, leicht progressiv, zuweilen auch balladesk - das Ganze wird aufgelockert durch den ein oder anderen Instrumental-Track - ganz großes Kino - bzw. großartige Rock-/Metal-Oper.
Songs wie z.B. "Through the Ring of Fire", "Agony and Shame", "Gate of Kings", "Great Sword of Flame", "A Token of My Hatred", "The Wine of Violence" haben auf jeden Fall bis heute nichts von ihrer Faszination verloren und gehören in jede gut sortierte Heavy Metal Sammlung.

Fazit: Am Ende der Geschichte erhält Atreus den in der Zwischenzeit an Thyestes verlorenen Thron von Zeus zurück, indem er mit Hilfe von Zeus die Sonne dazu brachte, sich rückwärts zu bewegen.
Mit "The House of Atreus Act I & II" kann man zwar nicht die Sonne auffordern, sich rückwärts zu bewegen, man kann aber sehr gut die Zeit zurückdrehen - zurück in eine Zeit, in der VIRGIN STEELE den Epic-Metal Thron inne hatten.

9 von 10

Mittwoch, 15. Juni 2016

MEGADETH + HAVOK 30.6.2016 München - Tonhalle Beginn: 20 Uhr


AGRYPNIE + TODTGELICHTER + ANOMALIE


AGRYPNIE Live (© by The Discovered Land)

AGRYPNIE Live (© by The Discovered Land)

AGRYPNIE Live (© by The Discovered Land)

TODTGELICHTER Live (© by The Discovered Land)

TODTGELICHTER Live (© by The Discovered Land)

ANOMALIE Live (© by The Discovered Land)

Konzertbericht AGRYPNIE + TODTGELICHTER + ANOMALIE 23.5.2016 München - Feierwerk

Am 23. 05. 2016 gab es im Münchner Feierwerk mehr als einen Grund zum Feiern - 
AGRYPNIE, TODTGELICHTER und ANOMALIE, drei großartige Bands der Black Metal Szene gaben sich die Ehre und machten Halt mit der "Wachkoma"-Tour in der bayrischen Landeshauptstadt!

Mit druckvollem Sound legten ANOMALIE in der leider noch spärlich besuchten Halle einen Konzertauftakt hin, vor dem man nur den Hut ziehen kann. Eine wohldurchdachte Mischung aus Clearvocals und Growling füllte den Raum rasch mit den atmosphärischen Black/Death Klängen der Musiker. Leichte Stimmschwankungen, vor allem in ruhigeren Momenten, störten leider den sonst gut gestrickten Leitfaden aus rasanten Drumbeats und melodischer Gitarrenleads. Dass bei dieser Tour keine Band im Schatten der anderen stand, war spätestens nach der langen Spielzeit des Openers
klar. Eine ganze Stunde durften die Anwesenden ANOMALIE und eine gut abgestimmte Lightshow auf der Bühne bestaunen.
Nach einer raschen Umbaupause legten auch schon TODTGELICHTER in ihren einzigartigen, wortwörtlich strahlenden Outfits, mit ihrem Auftritt los. Leider schien es die Auswahl der ersten Songs, dem Publikum schwer zu machen, so richtig in Fahrt zu kommen. An den plötzlichen Wechsel von harten und schnellen Riffs, hin zu ruhigen, atmosphärischen Klängen, musste man sich als Zuhörer erstmal gewöhnen. Die Hamburger steigerten sich aber in der Folge und legten von nun an, Song für Song, an Tempo und Härte zu und heizten so dem Publikum immer mehr ein.
AGRYPNIE starteten wie immer mit "Der tote Trakt" in den Abend. Mit ihrem unverkennbaren Schlagzeug-Sound und großem Enthusiasmus entführten AGRYPNIE ihre Fans so schnell in ein dunkles Abenteuer! Suboptimal war allerdings, dass der Gesang kaum zu vernehmen war, ja oftmals sogar von den Instrumenten total zugedeckt wurde. Bei einer Band, bei der so viel an Emotionen über die Vocals transportiert wird, rüttelt das leider sehr an der Qualität des Auftritts. Der Begeisterung bei Band und Publikum konnte aber auch das "Soundchaos" keinen Abbruch tun - Headbangen geht eben auch ohne perfekte Vocals. Im Laufe des Abends verkündete Torsten, der Frontmann der Band, die lang ersehnte Fertigstellung des neuen Albums! Prompt gab es mit "Grenzgänger" einen neuen Song auf die Lauscher. Wenn dieser Track als Gradmesser für das neue Album gewertet werden darf, dann steht ein fettes Album in den Startlöchern.
Mit bereits bekannten Klängen - "Trümer", "Schlaf" und "Asche" - brachten AGRYPNIE schließlich den Abend zu Ende.
Trotz Abzügen in der B-Note (Sound), haben das Feierwerk und alle drei beteiligten Bands ein dickes Lob verdient - haben sie doch München, zumindest an diesem Abend, ein Stück "schwärzer" gemacht. (SM)

Dienstag, 14. Juni 2016

ARTILLERY / Penalty by Perception / Metal Blade Records / 11 Tracks / 53:54 Min

Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt (Stevenson).
Die Dänen ARTILLERY gehören zu den dienstältensten (gemessen am Gründungsjahr) Thrash-Metal-Kapellen des alten Kontinents. Kurz nachdem in der Bay Area das Genre aus der Taufe gehoben wurde, verfielen die Stützer Brüder (Morten und Michael) ebenfalls dem Thrash-Virus und bereicherten damit, zusammen mit ein paar, ebenfalls früh berufenen Bands, Europas Metalwelt.
34 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2016, präsentieren sich die Herren Stützer und ARTILLERY immer noch so, als wären die letzten Jahrzehnte (nahezu) spurlos an ihnen vorbei gegangen - kraftvoll, verspielt und frisch. Obwohl sämtliche Alben nach dem Comeback (2009) nicht ganz an die Frühwerke heranreichen, wissen die Dänen auf "Penalty by Perception" mit ihrem, sowohl engergiegeladenen, als auch melodiösen Thrash, über weite Strecken zu gefallen.
Da aber auch in Dänemark die Uhren seit den 80er Jahren nicht stehen geblieben sind, haben ARTILLERY an ihren Sound etwas getüfftelt und dabei etwas verfeinert. So finden sich inzwischen mehr epische Momente in den Songs, was dem neuen Sänger (Michael Bastholm Dahl), der aus der Power-Metal Ecke kommt, sicherlich nicht ganz ungelegen kommt.
Epic Metal? Power-Metal? Keine Sorge, das hört sich jetzt schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist - ARTILLERY sind immer noch tief im Thrash, mit einer amtlichen Härte, verwurzelt.
Wer sich selbst davon überzeugen möchte, darf sich anhand von "In Defiance of Conformity", "Live by the Scythe", "Rites of War", "Penalty by Perception" und "Deity Machine" die Schuppen aus der Matte pusten lassen.

Fazit: Obwohl ARTILLERY nicht mehr die jüngsten sind, sind die Dänen immer noch zackig unterwegs. So hat "Penalty by Perception" einige Klopper in petto, bei denen selbst die jüngeren Semester kräftig ins Schwitzen kommen dürften. (JK)

7.5 von 10

Mittwoch, 8. Juni 2016

TEMTRIS / "Enter The Asylum" / Battlegod Productions / 12 Tracks / 51:32 Min

Nicht alles, was zusammen gehört, passt auch wirklich zusammen.
Kennt ihr das? Man geht mit einem Menschen durch Dick und Dünn und hat zusammen auch schon so manche Höhen und Tiefen durchlebt, muss am Ende aber feststellen, dass die Beziehung letztendlich doch nicht der Weisheit letzter Schluß ist.
Ähnlich verhält es sich (meiner Meinung nach) mit TEMTRIS und ihrer Sängerin. Warum? Nun, zum einen hat die Dame am Mikro (Genevieve Rodda) die besondere Gabe, die Töne gerne mal etwas schief durch den Äther zu jagen und zum anderen ist die Klangfarbe ihrer Stimme zuweilen sehr gewöhnungsbedürftig.
So kommt es wie es kommen muss - auf dem kompletten Album ist nur ein eniziger Song ("Lament") bei dem Musik und Vocals gut zusammen passen. Wirklich schade, denn musikalisch haben TEMTRIS nämlich einiges auf der Pfanne. Die Australier bieten auf "Enter the Asylum" feinsten Power Metal an, der ab und zu über den Genre-Tellerrand, Richtung Thrash (sehr dezent) schielt und von vorne bis hinten mit eingängigen Melodien und starken Soli gesegnet ist. Jeder Song auf "Enter the Asylum" ist im Prinzip ein Genuß, kraftvoll und mega-eingängig, sodass das Album im Normalfall als "Kaufempfehlung" durchgehen würde - wenn da nur nicht Frau Rodda mit ihrer eigenen Interpretation der Tonleiter wäre.

Fazit: Musikalisch Top - stimmlich ausbaufähig.
Für alle, die fünfe gerade sein lassen können und Bands wie z.B. BATTLE BEAST mögen sind TEMTRIS eine lohnende Anschaffung. Alle anderen sollten vorab mal reinhören, um abzuklären, ob man mit Frau Rodda klar kommt. TEMTRIS als überaus talentierten Geheim-Tipp abspeichern sollten aber auf jeden Fall alle.  (JK)

6 von 10

Sonntag, 5. Juni 2016

Konzertbericht vom ROCKAVARIA (27.5.2016 - 29.5.2016 München)

Iggy Pop, Rock und ganz viel Metal.
In der Weltstadt mit Herz (München) legt man großen Wert auf Gemütlichkeit und Tradition, was landläufig bekannt sein dürfte. So war es dann auch wenig verwunderlich, dass die zweite Auflage des ROCKAVARIA genau diese beiden Punkte vorzüglich bediente.
Beliebter Treffpunkt war in diesem Jahr, die Seebühne, auf welcher, Acts wie z.B. DUST BOLT, SOLSTAFIR oder KADAVAR sich die Ehre gaben. Wer sich für eines dieser Konzerte außerhalb des Olympiastadions entschied, konnte es sich auf der Liegewiese um den See herum gemütlich machen, eine Hopfenkaltschale oder einen Caipirinha schlürfen und sich dabei die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Wer sich die Musik lieber in einem Biergarten einverleiben mochte, hatte ein paar Meter neben dem See, die Möglichkeit dazu das ganze Treiben unter schattigen Bäumen zu betrachten.
Im Olympiastadion hatten sich die Veranstalter in diesem Jahr (vernünftigerweise) für eine Doppelbühne entschieden, was zu weniger Bandüberschneidungen und zur allgemeinen Entschleunigung des Festivals (entfielen doch die nervigen Gänge zwischen Olympiahalle und Stadion) führte.
Bei der Bandauswahl kamen auf dem ROCKAVARIA in diesem Jahr neben den MAIDEN Jüngern vor allem die Thrash-Traditionalisten auf ihre Kosten - neben den US-Schwergewichten SLAYER und ANTHRAX durften auch die Ruhrpottler SODOM zeigen, dass Thrash-Metal auch heutzutage noch so taufrisch klingt, wie in den 80er Jahren. Und das, obwohl die Herren Araya, King, Ian, Belladonna, Such (Tom Angelripper) & Co allesamt schon etwas älter sind. Songs wie z. B. "War Ensemble", "Hell Awaits", Angel of Death" von SLAYER - "Caught in a Mosh", "Antisocial", "Indians" von ANTHRAX - "Agent Orange", "Ausgebombt" von SODOM kommen bis heute immer noch einer Abrissbirne gleich und machen alles und jeden platt, der versucht sich dem in den Weg zu stellen. Thrash till Death eben, oder meinetwegen auch Gutterdämmerung.
Das Experiment, einen "Spielfilm" in ein Festival dieser Größe zu integrieren, darf durchaus, wenn auch gewöhnungsbedürftig, als geglückt bezeichnet werden. Die Begleitband von IGGY POP sorgt dabei für die musikalische Untermalung, HENRY ROLLINS fungiert als Redner und bezieht dabei das Publikum mit ein und im Film geben sich die Stars die Klinke in die Hand - u.a. Slash, Josh Homme, Mark Lanegan, Tom Araya, Nina Hagen und Lemmy Killmister in einer seiner letzten Rollen.
Nach dem Film ist vor IGGY POP.
Die Begleitband von Herrn POP darf also bleiben und wird nun durch die Alternative-/Punk-Ikone komplettiert. Der Meister tritt wie üblich im ausgemergelten Junkielook auf und kümmert sich (welch Überraschung) um keine Konventionen. IGGY POPs Auftritt sollte eigentlich um Punkt 23 Uhr beendet sein - doch da haben Ordnungsamt und Veranstalter die Rechnung ohne IGGY gemacht - der macht nämlich auch noch weiter, als ihm längst der Strom abgedreht wurde. Klassiker wie z.B. "Sixteen", "1969", "Mass Production" und natürlich "The Passenger" brauchen eben ihre Zeit. Wer das nicht versteht, hört privat wohl die WILDECKER HERZBUBEN.
Der Abwechslung wegen, gab es Freitagabend die Symphonic Metal Dröhnung - NIGHTWISH mit holder Weiblichkeit (Floor Jansen) am Mikro. Hier wurde der Zeitplan penibel eingehalten - 90 Minuten gefüllt mit Feuersäulen, wehendem Haar der Musiker (dem Ventilator sein Dank) und Hits der Marke "Storytime", "Nemo" und "I Want My Tears Back".
Nicht nur das Publikum war an allen drei Tagen international vertreten - auch die Musiker kamen aus aller Herren Länder: APOCALYPTICA aus Finnland (wie auch NIGHTWISH), SABATON, GHOST und MANDO DIAO aus Schweden, GOJIRA aus Frankreich, GOTTHARD aus der Schweiz, TUXEDOO aus Österreich, PRIME CIRCLE aus Südafrika, JOHN GARCIA, TREMONTI, SUICIDAL TENDENCIES aus den USA, IN EXTREMO, J.B.O., BETONTOD aus Deutschland, und last, but ot least IRON MAIDEN aus England.
Nachdem im letzten Jahr das ROCKAVARIA mit den mächtigen METALLICA aufwarten konnte, ist es den Veranstaltern auch in diesem Jahr gelungen, eine der ganz großen Bands nach München zu locken.
Im Rahmen der "Book of Souls"-Welttournee heizen Steve Harris, Adrian Smith, Bruce Dickinson, Dave Murray, Nicko McBrain und Janick Gers (der, der mit der Gitarre tanzt) München vom Feinsten ein. Eddie darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Das Bandmaskottchen gehört seit Jahrzehnten zu IRON MAIDEN dazu, genauso wie ein kräftiger Regenguss zu jedem guten Festival gehört. Leidtragende waren in diesem Fall die vor IRON MAIDEN spielenden SABATON, deren Fans bis auf die Knochen nass wurden. Doch zurück zu IRON MAIDEN. Die britische NWoBHM-Legende kann mittlerweile auf stolze 40 Jahre Bandbestehens zurückblicken, hat mindestens genauso viele Hits ("The Trooper", "Powerslave", "Hallowed Be Thy Name", "The Number of the Beast", "Wasted Years" usw.) in petto und hat bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Bester Beweis dieser Aussage ist der Song "Fear of the Dark", der seit 1992 bei jedem Live-Gig (so auch Heute) aus tausenden Kehlen mitgegröhlt wird. Wer nicht spätens jetzt eine zentimeterdicke Gänsehaut sein Eigen nennt, ist bzw. war auf der falschen Veranstaltung.
Unter tosendem Applaus und den Klängen von Monty Python's "Always Look on the Bright Side of Life" verlassen IRON MAIDEN nach ziemlich genau 120 Minuten Spielzeit die Bühne, um sich im Anschluß daran Richtung Flughafen zu begeben, um mit der bandeigenen Boeing 747 (Ed Force One) München zu verlassen und den Heavy Metal in aller Herren Länder zu tragen.
Metal Will Never Die!
In diesem Sinne: Servus - bis zum nächsten Jahr (JK)