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Donnerstag, 31. Mai 2018

Konzertbericht ENSIFERUM + EX DEO + WIND ROSE - 4.5.2018 Backstage/München



ENSIFERUM'S Path to Glory mit Stopp im Münchner Backstage: Drei Bands (WIND ROSE & EX DEO & ENSIFERUM) + drei Themen (Mittelerde, Rom, Pagansism = dreifacher Gewinn für alle Beteiligten


Den Abend eröffnen dürfen heute die fünf Italiener von WIND ROSE. Allerdings erwecken sie eher den Eindruck, direkt aus Mittelerde zu kommen, genauer gesagt, vom Berg Erebor, als aus dem Stiefelland. Laut Bandpage hat sich die Band komplett den Zwergenthema aus Tolkiens "Der Hobbit" verschrieben. Musikalisch setzen WIND ROSE das Ganze mit epischen Folk Metal um, und können damit relativ schnell das Münchner Publikum auf ihre Seite ziehen.
WIND ROSE (© by metal-is-forever-alive)
Da ist es dann auch egal, ob eine symphonische Schlachtenhymne ("Rebel and Free"), oder ein fröhliches Trinklied ("Drunken Dwarves") angeboten wird, hier für jeden etwas dabei. Eine insgesamt energiegeladene Performance trägt ihr übriges dazu bei, dass die Zwerge zwischen jedem Song mit tosendem Applaus belohnt werden. Den haben sie sich aber auch mehr als verdient, alleine schon deswegen, weil sie der brütenden Hitze in der Halle in ihren schweren fellbepackten Rüstungen trotzen und von Anfang bis Ende Gas geben. Gegen Ende der Show werden dann auch noch die Fans der etwas härteren Gangart bedient, gibt es bei "To Erebor" doch nun auch noch ein paar Growls zu hören. Als die Band ihren kurzweiligen 40 Minuten Auftritt mit "The Breed of Durin" beendet, haben sie ihren Job als Anheizer aller Ehren wert erfüllt. (RH)


Nachdem die wildgewordene Dwarf Horde aus Pisa ihren Gig beendet hat, setzt sofort emsiges Treiben auf der Bühne ein, gibt es nun doch viel zu erledigen. Binnen Minuten soll/muss nun das Kunststück vollbracht werden, die Bühne von "Mittelerde" in "Ancient Rome" zu verwandeln. Überraschenderweise kann relativ schnell Vollzug gemeldet werden, sodass die Legionäre von EX DEO bereits um kurz nach 19.30 Uhr einmarschieren können.
EX DEO (© by metal-is-forever-alive)
Als Startfanfare für die 50-minütige (musikalische) Schlacht haben sich EX DEO heute für "The Rise of Hannibal" vom aktuellen Album entschieden. Nicht nur der Opening-Track, auch das riesige Backdrop, welches das Cover-Artwork vom "The Immortals Wars" Album eindrucksvoll wiedergibt, lässt erahnen, was der Schlachtplan von Maurizio Iacono und seinen Mannen für den heutigen Abend sein wird: Das Publikum mit einer Vielzahl von neuen Songs (insgesamt fünf an der Zahl) warmzuschießen und zwischendurch bzw abschließend mit den großen Hits in helle Begeisterung zu versetzen. Ein Plan der aufgeht, auch deshalb, weil sich ziemlich viele Bandshirtträger der Kanadier unter das Viking- und Pagan-Metal Volk gemischt haben. Wer vor Konzertbeginn evtl leichte Zweifel hatte, ob EX DEO in diesem Tourpackage wirklich gut aufgehoben sind, der wurde ruck zuck eines Besseren belehrt. Überwiegend war die Stimmung sogar genauso frenetisch und lautstark wie beim finnischen Headliner. Letztendlich konnten EX DEO heute Abend für "I, Caligvla", "Ad Victoriam (The Battle of Zama)", "Romulus" und "The Final War" den meisten Applaus einheimsen. Zu letztgenanntem Song gab es auch noch eine prächtige Wall of Death zu bestauen - Metalfan was willst du mehr. (JK)


Zu den Klängen des Intros "Ajattomasta Unesta" betreten nun ENSIFERUM die Bühne. Dabei steht Gitarrist Markus Toivonen im Mittelpunkt, während sich die anderen Bandmitglieder noch im Hintergrund halten.
ENSIFERUM (© by metal-is-forever-alive)
Nach dem Übergang zum ersten vollwertigen Song "For Those About to Fight for Metal" nehmen nun alle ihre vorgesehenen Plätze ein. Der Track erweist sich dabei als absoluter Livehit, der im Refrain von lauten Publikumschören begleitet wird. Ein toller Einstieg! Genauso geht es mit dem Titeltrack des neuen Albums "Two Paths" weiter. Live funktioniert dieses Stück sogar noch besser, als auf Platte. Das konstant hohe Niveau wird mit "Heathen Horde" und "King of Storms" problemlos gehalten. Im Anschluß daran gönnt sich Growler/Gitarrist Petri Lindroos erstmal eine kleine Pause und, und reicht den Staffelstab an den Sami Hinkka und Markus Toivonen weiter, die dann auch gleich mit "Wanderer" den vorläufigen Höhepunkt der Show setzen. Die Publikumsreaktionen sind dabei so euphorisch, dass die beiden im Refrain zeitweise von den mitsingenden Fans übertönt werden. Wie soll man das noch übertreffen? Aber ENSIFERUM haben das wohl mit einkalkuliert, und direkt danach "Twilight Tavern" in der Setlist platziert. Damit bringen sie die Menge nun endgültig zum kochen. Spätestens bei "Lai Lai Hei" wird deutlich, dass ENSIFERUM heute ausschließlich Hits spielen, und es dabei doch tatsächlich schaffen, sich mit jeden Song erneut zu übertreffen.
ENSIFERUM (© by metal-is-forever-alive)
Die erste kleine "Verschnaufpause" wird in Form des epischen 13-Minüters "The Longest Journey (Heathen Throne, Part II)" serviert. Nachdem die Energiereserven wieder aufgefüllt sind, geht es mit dem harten "Way of the Warrior", nun wieder mit voller Geschwindigkeit, weiter. Leider kündigt Petri Lindroos danach mit "Into Battle" auch schon den letzten Song an. Doch so schnell wollen die Fans ENSIFERUM natürlich noch nicht gehen lassen und holen die Band mit unermüdlichen Zugaberufen wieder zurück auf die Bühne. Petri erlaubt sich dabei noch einen kleinen Spaß, und erscheint, passend zum heutigen Star-Wars-Day (May the 4th), im Chewbacca-Kostüm. Anschließend wird dann noch das unverzichtbare "Iron" gespielt, welches von den üblichen „Da-da-da-da“-Chören aus dem Publikum begleitet wird. Als Rausschmeißer gibt es dann noch eine verkürzte Coverversion von GUNS N ROSES "Sweet Child o‘ Mine". (RH)

Mit dem letzten Akkord vom  GUNS N ROSES Gassenhauer im Ohr endet für sämtliche Beteiligten (Bands und Zuschauer), ein in allen belangen positiver Konzertabend, dem in dieser Konstellation am Ende nur ein paar Zuschauer (weit entfernt von ausverkauft) mehr gefehlt haben, um als eines der großen Live-Erlebnisse des Jahres 2018 in die Annalen einzugehen. (JK)

Die Heathen Horde live vor Ort haben Jürgen (JK) und Raphael (RH) begutachtet.


Konzertbericht SCHWARZER ENGEL + THE FRIGHT - 19.3. 2018 München/Backstage


Schwarz ist die Nacht, schwarz deine Seele, schwarz- braun ist hoffentlich nicht die Gesinnung dahinter - SCHWARZER ENGEL in München.


                                                                        



Um kurz vor 7 Uhr haben sich schon recht viele Menschen vor dem Münchner Backstage versammelt. Das lässt auf ein gut besuchtes Konzert für SCHWARZER ENGEL hoffen. Leider stellt sich relativ schnell raus, dass fast alle dieser Leute auf Einlass für ein Deathcore-Konzert in der Halle nebenan gewartet haben.
Und so muss die Vorband THE FRIGHT mit unspektakulären 20 Zuschauern auskommen. Das scheint die Musiker aber überhaupt nicht zu stören, als sie mit "Wander Alone" in ihren 45-minütigen Set einsteigen. Die eingängige Mischung aus Classic Rock und Gothic Rock kommt bei den Zuschauern gut an. Leider ist der Gesang von Frontmann Lon Fright wenig bis gar nicht zu hören, was natürlich suboptimal ist, auch weil die Band mit Liedern wie "Edward" oder "Drowned in Red" ein paar Songs im Programm hat, die eigentlich mit ihren schönen düsteren Gesangspassagen punkten. THE FRIGHT bieten heute Abend eine ausgewogene Mischung von älteren ("Beloved Night") und neueren Songs ("Oblivion"), wobei das aktuellen Album "Canto V" mit sechs Stücken klar die Nase vorne hat. In der Zwischenzeit sind auch ein paar Zuschauer mehr gekommen, sodass THE FRIGHT ihre letzten beiden Songs "Bonfire Night" und "Suicide Sun" nun vor sensationellen 40 Zuschauern spielen können.
Während der folgenden Umbaupause werden es auch nicht mehr, sodass der Veranstalter und die Bands am Ende wohl mit einem Minus im Portemonnaie nach Hause gehen werden. Trotzdem werden SCHWARZER ENGEL von den Anwesenden gespannt erwartet. Leider werden diese Erwartungen gleich beim ersten Song "Krähen an die Macht" auf eine harte Probe gestellt. Denn das Auftreten von Frontmann Dave Jason wirkt heute, ob bewusst, oder unbewusst, ziemlich faschomäßig. Seine Frisur erinnert ein wenig an den bekloppten Österreicher mit dem Oberlippenbart, und dass Dave Jason dabei wie ein Politiker an einem Rednerpult steht, macht die Sache dabei auch nicht unbedingt besser. Auch weil der zweideutige Songtext missinterpretiert werden kann. Auch bei den folgenden Tracks, die überwiegend vom neuen Album stammen, kann dieser Eindruck leider nicht gänzlich ausgeräumt werden, auch wenn bei Tracks wie "Sinnflut" oder "Gott ist im Regen" wenigstens keine textlichen Brücken gebaut werden.. Zum ersten Mal Licht ins Dunkel kommt mit "Schwarze Sonne", welches von den meisten Fans mitgesungen wird. Inzwischen hat sich Daves Frisur, vermutlich durch den Schweiß, ein wenig gelockert, was dazu führt, dass nun auch optisch etwas durchgeatmet werden darf. Nach "Himmelwärts" und "Unheil"gibt es einen fliegenden Bühnenumbau, auch das Rednerpult wird nun entfernt. Auch tritt Dave Jason ab jetzt wieder wie gewohnt auf. Dadurch, dass jetzt auch viel mehr Platz auf der kleinen Bühne ist, können nun auch die anderen Bandmitglieder etwas in den Vordergrund treten. Musikalisch geht es nun Schlag auf Schlag. Ein Hit "Hymne für den Tod", "Geister und Dämonen", "Der schwarze Engel (Herr der Krähen)" folgt auf den anderen "Traum einer Nacht". Mittlerweile kommuniziert Dave nun auch "normal" mit dem Publikum, und man sieht ihm den Spaß dabei an. Erstaunlich, wie sich seine Personality in so kurzer Zeit, so stark ändern kann! Nach ein paar neueren Songs (u.a. "Futter für die See") und wenigen älteren Songs (u.a. "Psycho-Path"), ertönt mit "Ritt der Toten" nun bereits der letzte Song des Abends. Den Zuschauern ist das natürlich noch lange nicht genug. Die Band lässt sich nicht lange bitten, und die Instrumentalfraktion erscheint zügig wieder auf der Bühne. Da jedoch Sänger Dave noch nicht wieder da ist, gibt es erst mal ein Basssolo zu hören. Mit "Krähenzeit" folgt dann (wieder komplett) einer ihrer härtesten Songs. Da es nun aber wirklich auf das Ende der Show zugeht, passt auch ein trauriger Song, wie "Wenn mein Herz zerbricht" perfekt ins Bild. Ohne die "Königin der Nacht" kann natürlich kein SCHWARZER ENGEL Konzert enden, und so gibt es diesen Klassiker auch noch zu hören. Gleich danach findet sich die komplette Band am Merch-Stand ein, um mit den Fans Fotos zu machen, und Autogramme zu geben. (RH)

Einer der wenigen Anwesenden bei diesem Gig war unser Raphael (RH)

Donnerstag, 17. Mai 2018

LEE AARON / "Diamond Baby Blues" / Label: Metalville - Rough Trade / 12 Tracks / 51:03 Min

Männer wollen immer die erste Liebe einer Frau sein. Frauen haben in diesen Dingen mehr Gefühl: Sie möchten die letzte Liebe eines Mannes sein. (Oscar Wilde)

Karen Lynn Greening, der fleischgewordene feuchte Traum männlicher Metal-Teenager der 1980er Jahre, meldet sich mit "Diamond Baby Blues", dem zweiten Longplayer nach ihrem Comeback zurück und legt dabei nicht nur ihre rockige, sondern, wie es schon der Albumtitel vermuten lässt, auch ihre bluesige Seite offen.
Wer der Werdegang der Kanadierin in letzter Zeit mitverfolgt hat, für den ist "Diamond Baby Blues" zudem der zweite Beweis (nach "Fire and Gasoline") dafür, dass die ehemalige Metal-Queen den Spaß an rockigen Klängen für sich wiederentdeckt hat und (gottlob) nicht länger mehr gewillt ist, Jazz-Klänge auf die Menschheit loszulassen.
Im Kern ist "Diamond Baby Blues", wie schon erwähnt, also ein bluesig angehauchtes Album, welches aber auch verschiedenste Einflüsse und Epochen der Rockmusik miteinander verbindet.
Richtig rockig geraten sind beispielsweise die ersten beiden Tracks ("Diamond Baby", "Mistreated") des Albums, bei denen LEE AARON nicht nur zeigen kann, dass sie es stimmlich immer noch drauf hat, sondern auch noch in der Lage ist, Fans ihrer Frühwerke zufrieden zu stellen. Vor allem bei ihrer Version der DEEP PURPLE Nummer "Mistreated" zeigt sich, dass LEE AARON im Lauf der Jahre nichts von dem verlernt hat, was sie in den 1980er Jahren bekannt gemacht hat.
Überhaupt kann man das gesamte Album als in den 1960er/-70er/-80er Jahren geerdet bezeichnen. So finden sich neben einer typisch 80er Jahre angehauchten Ballade ("Best Thing") auch noch weitere Coverversionen auf dem Album, die ihren Ursprung allesamt in den rockigen Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts haben.
Als da wären: "I'm a Woman" (KOKO TYLOR), "My Babe" (LITTLE WALTER), "You're No Good (LINDA RONSTADT), "Hard Road" (STEVIE WRIGHT) und "Black Cat" (JANET JACKSON).
Da auch die meisten der wenigen Eigenkompositionen ihren Charme haben, wie beispielsweise "American High",  kann man LEE AARON nun endgültig wieder jedem (gemäßigten) Rock Fan empfehlen, ohne dafür die Jazz-Krätze an den Hals gewünscht zu bekommen. (JK)

7 von 10

http://www.leeaaron.com/


Sonntag, 6. Mai 2018

DRUDKH / "They Often See Dreams About the Spring" / Label: Season of Mist / 5 Tracks / 43:30 Min

Horch! Wie brauset der Sturm und der schwellende Strom in der Nacht hin! Schaurig süßes Gefühl! Lieblicher Frühling, du nahst" (Ludwig Uhland)

Manche Bands meinen, dass die Knüppel-aus-dem-Sack Methode am ehesten zum Black Metal passen würde, andere hingegen meinen, dass es nicht schaden kann, wenn man subtiler zu Werke geht.
Beide Lager haben ihre Anhänger. Selten aber finden beide Seiten zusammen, sodass es in sich stimmig ist und den Augenblick überlebt. Allerdings bestätigen wie üblich auch hier ein paar Ausnahmen die Regel: Als Paradebeispiel dürfen ENSLAVED herhalten.
Aber auch das mysteriöse Quartett aus Charkiw in der Ukraine, von dem weder Interviews noch Bildmaterial existiert, kann man diesem elitären Zirkel zurechnen: DRUDKH
Ähnlich wie ENSLAVED verstehen es die Ukrainer verschiedenste Elemente so zusammenzufügen, dass am Ende eines jeden Hördurchgangs, nichts als Begeisterung beim Hörer zurückbleibt.
Hymnische Momente treffen auf melodiöse Leichtigkeit, düsteres Black Metal Riffing auf wohl durchdachte progressive Strukturen. Verbindendes Element ist allenthalben, eine mal drückende, mal fordernde Atmosphäre, die latent an die besten Momente von BURZUM erinnert.
Durch das Zurückfahren der Folkelemente, die bei vorherigen Veröffentlichungen eine noch größere Rolle gespielt haben, ist es DRUDKH diesmal zudem gelungen, mehr Intensivität in die Songs zu trasportieren, was letztendlich dazu geführt hat, dass "They Often See Dreams About the Spring" deutlich mehr schwarzmetallische Kraft in sich birgt.
Trotzdem bleiben ausgiebige Doublebassattacken eher die Ausnahme, was aber nicht bedeutet, dass DRUDKH es sich diesmal im Mid-Tempo gemütlich gemacht hätten. Keineswegs.
Bester Beleg dafür ist "Bilyavyi Den Vtomyvsya I prytykh (Білявий день втомився і притих)", das jenen Spirit atmet, der Anfang der 1990er Jahre die norwegische Szene groß gemacht hat.
Ihre lyrische Inspiration für das Album haben sich DRUDKH wie üblich, bei ukrainischen Dichtern des frühen zwanzigsten Jahrhunderts geholt. Hier wären vor allem Bohdan Ihor Antonych, Majk Herwasijowytsch Johansen und Pawlo Petrowytsch Fylypowytsch zu nennen.

Fazit: "They Often See Dreams About the Spring" ist ein kraftvolles Statement der musikalischen Klasse von DRUDKH. (JK)

9 von 10

https://www.facebook.com/Drudkh.Official
https://drudkh.bandcamp.com/