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Freitag, 26. Oktober 2018

Konzertbericht EMPYRIUM + HELRUNAR + SUN OF THE SLEEPLESS - 2.10.2018 München / Backstage

Heralds of the Fall - EMPYRIUM hauchen den Geistern der Vergangenheit neues (Bühnen-)Leben ein.

Lange musste man darauf warten, ehe Wunsch und Wirklichkeit zusamenfanden: EMPYRIUM gehen zum allerersten Mal auf ausgedehnte Tour. Angekündigt war zudem ein Oldschool-Set, mit Schwerpunkt auf das 1997er Meisterwerk "Songs of Moors & Misty Fields". Da sollte man doch annehmen können, dass die Black Metal Szene alle Hebel in Bewegung setzt, um an Karten zu kommen und die Hütte einrennen wird. Doch weit gefehlt. München verpennt (zu großen Teilen) mal wieder einen erinnerungswürdigen Abend, zu dem neben EMPYRIUM auch SUN OF THE SLEEPLESS und HELRUNAR ihren Anteil dauzu beitrugen.

SUN OF THE SLEEPLESS

Mit ca. 15 Minuten Verspätung, zum auf den Eintrittskarten angekündigten Beginn, eröffnen SUN OF THE SLEEPLESS  mit "Motions" den Abend.
SUN OF THE SLEEPLESS (© by metal-is-forever-alive)
Anders als vor 6 Monaten beim Dark Easter Metal Meeting Auftritt, als man Mühe hatte, sich einen Platz in der Halle zu sichern, hat heute jeder, der zu "früher" Stunde erschienen ist, genügend Bewegungsfreiheit und von (fast) überall in der Halle freie Sicht zur Bühne. Des einen Freud des anderen Leid: Schwadorf hätte sich sicherlich über den einen oder anderen zahlenden Zuschauer mehr gefreut. Sei's drum. Das schroffe Kontrastprogramm, im Vergleich zum Headliner, aus der schwarzen Musikküche Schwadorfs, überzeugt auch in kleinerem Rahmen.
SUN OF THE SLEEPLESS (© by metal-is-forever-alive)
Nicht ganz schuldlos an dieser Tatsache ist, neben dem Songmaterial des Debütalbums und einer auf das Minimum reduzierten Bühnenshow, vor allem Jochen Stock, besser bekannt als Eviga (DORNENREICH) an der Gitarre. Nach 45 Minuten und dem grandiosen "Phoenix Rise" verabschieden sich SUN OF THE SLEEPLESS und gönnen Schwadorf eine kurze Verschnaufpause, bevor er auch noch mit dem Headliner die Bühne heute Abend besteigen wird.


HELRUNAR

Bevor es jedoch soweit ist, darf sich die Münsteraner Black Metal Combo HELRUNAR auf der selbigen austoben. Mit "Saturnus" steigen die Westfalen in ihr Set ein und bestätigen damit Marcel "Skald Draugir" Dreckmann eindrucksvoll, der während der Show trocken anmerkt, dass HELRUNAR für jeden, der es noch nicht gemerkt hat, mit Pagan Metal nichts am Hut haben. In der Tat: Herumhüpfende Freizeit-Trolle mit Fellwesten  und Kunststofftrinkhörner Made in China, würden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Dazu ist das Material, das HELRUNAR seit jeher und logischerweise auch heute Abend durch die Boxen jagen, zu nihilistisch.
                                                                                 
HELRUNAR (© by metal-is-forever-alive)
Dominiert wird die Setlist heute Abend mit vier Tracks vom gerade eben erst erschienenen Longplayer "Vanitas Vanitatvm". Neben dem bereits erwähnten "Saturnus" verlieren zudem auch noch "Als die Welt zur Nacht sich wandt", "Da brachen aus böse Blättern, am Mensch und am Vieh" und "Blutmond" ihre Jungfräulichkeit auf der Bühne. Aber auch an die Freunde älterer Schandtaten der Truppe wurde gedacht, gibt es doch mit "Devils Devils Everywhere!", "Nebelspinne", "Raune mit der Tiefe", "Magdeburg brennt!" und "Landsknecht" einen wilden Ritt durch nahezu alle Phasen des Schaffens von HELRUNAR. Nur mit Material vom "Frostnacht" Album wurde gegeizt. Und fast wäre es auch dabei geblieben. Zu schnell verhallte der Applaus nach Showende, sodass HELRUNAR (berechtigterweise) irritiert waren. Nur einer handvoll Die-Hard-Fans ist es zu verdanken, dass HELRUNAR noch für eine Zugabe auf die Bühne zurückkehrten. Und so kommt auch noch "Älter als das Kreuz" zu Live-Ehren.

EMPYRIUM

Nachdem es in den letzten zwei Stunden mehr oder weniger heftig auf die Mütze gegeben hat, lassen EMPYRIUM den Abend nun etwas moderater ausklingen.
EMPYRIUM (© by metal-is-forever-alive)
Vor gar nicht all zu langer Zeit schien es noch unmöglich, dass EMPYRIUM jemals im größeren Stil auf Tour gehen würden. Die Erfolge lagen zu weit zurück, um abschätzen zu können, ob es sich für beide Seiten noch (oder schon wieder) lohnen könnte. Das "neue" Album ("The Turn of the Tides" / 2014), sowie der Auftritt beim Prophecy Fest 2015 in der Balver Höhle 2015 incl. der allenthalben positiven Resonanz darauf, müssen Schwadorf letztendlich doch davon überzeugt haben, eine Tour zu fahren.
Inzwischen haben sich auch die Reihen im Publikum sichtlich gefüllt, sodass die finanziellen Schäfchen in trockenen Tüchern sein dürften. Musikalisch gesehen ist der Auftritt ohnehin über jeden Zweifel erhaben. So setzt sich beispielsweise die Setlist auschließlich aus Songs der ersten beiden Longplayer und des Demos "... der wie ein Blitz vom Himmel fiel ..." zusammen, was dem heutigen (schwarzmetallischen) Rahmen mehr als gerecht wird, auch wenn vor allem die ruhigeren, folkigen Passagen für die Extraportion Gänsehaut sorgen.
EMPYRIUM (© by metal-is-forever-alive)
Nur ein penetranter Zwischenrufer mit scheinbar mehr alkoholischen Umdrehungen im Blut als Gehirnzellen im Oberstübchen, stört mehrfach das kollektive Schwelgen in Erinnerungen. Letztendlich schafft aber auch er es nicht, die mystische Atmosphäre nachhaltig zu stören. Mit "Ode to Melancholy" und "A Gentle Grieving Farewell Kiss" geht ein hochklassiger Konzertabend mit viel Gefühl und verglühendem Weihrauch im Räuchertöpfchen zu Ende, der nur ein Resümee zulässt: Wer zu spät (oder wie in diesem Fall erst gar nicht) kommt, der verpasst oftmals, so auch heute, Momente, die mit Geld nicht zu bezahlen sind. (JK)

Samstag, 20. Oktober 2018

SCHUBERT IN ROCK / "Commander of Pain" / Label: Pure Steel Records / 13 Tracks / 70:10 Min

Das Suchen und der Weg ist wichtiger, als dass man wirklich etwas findet. (Yehudi Menuhin)


Nachdem Klaus Schubert, seines Zeichens Gitarrist bei NO BROS, bereits vor fünf Jahren mit der Debüt-Veröffentlichung seines Nebenprokets SCHUBERT IN ROCK um die Ecke kam, kehrt der Österreicher nun ein zweites Mal solo zurück.
Wobei "solo" meilenweit danebengegriffen ist, schart der Mann doch mehr oder weniger erneut die (gefühlt) halbe Beletage des 70er/80er Jahre Hard Rock Business um sich. Zu den internationalen Gast-Stars wie Don Airey (DEEP PURPLE), Dan McCafferty und Carl Sentance (beide NAZARETH), Doogie White (RAINBOW, Michael Schenker's TEMPLE OF ROCK), Jeff Scott Soto (TSO, JOURNEY), Marc Storace (KROKUS), Michael Vescera (YNGWIE MALMSTEEN, LOUDNESS) und Jennifer Batten (JEFF BECK), gesellen sich zudem noch die nationalen Altstars Ewald "Sunny" Pfleger (OPUS), Martin Seimen (SUPERFEUCHT) und Gery Moder (HANS SÖLLNER).
Soweit so gut. Einen gravierenden Unterschied zum Erstlingswerk gibt es jedoch zu vermelden: Haben sich vor fünf Jahren noch die Stars die Klinke in die Hand gegeben, um die alten Hits von NO BROS in neuem Licht erstrahlen zu lassen, wartet "Commander of Pain" diesmal ausschließlich mit neu komponierten Songs auf.
Ein Unterfangen, dass mal gut, mal weniger überzeugend über die Ziellinie geht. Während Tracks wie "Little Boy" (mit Walter Stuefer), "Too Late" (mit Dan McCafferty) und "It's Our World" (mit Dan McCafferty und Jennifer Batten), sowie mit kleinen Abstrichen auch noch "Burning Heart" (mit Marc Storace) und "My Name is Judas" (mit Doogie White ) überzeugen können, muss man bei den restlichen Kompositionen Ausdauer aufbringen, um mit ihnen warm zu werden.
Bei "Empathy" und "World Without No Tomorrow", "Forgive Me When I Fall" hilft aber selbst dies nicht.
So bleibt unterm Strich ein Album, dass zwar erneut mit den Namen der Gaststars (heuer leider ohne Biff Byford, Tony Martin und Joe Lynn Turner) glänzen kann, aber im Gegensatz zum Erstlingswerk, nur bedingt mit dem Songmaterial.
Was aber nicht heißen soll, dass sich "Commander of Pain" trotzdem den Weg in die Herzen der Hard Rock Liebhaber bahnen könnte. Ausnahmekünstler wie Doogie White, Jeff Scott Soto und Carl Sentance werten nämlich selbst die mittelmäßigsten Songs so auf, dass man nie Gefahr läuft, die Skip Taste drücken zu wollen (JK)

6.5 von 10

www.facebook.com/SchubertInRock/



UADA "Cult of a Dying Sun"