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Samstag, 31. Dezember 2016

FREEDOM CALL / ""Master of Light" / SPV - Steamhammer / 12 Tracks / 49:44 Min

Es gibt nur zwei Arten von Musik - Metal und Bullshit (Bruce Dickinson).
Diese Aussage trifft den Nagel genau auf den Kopf, wenn man über FREEDOM CALL spricht. Die einen mögen sie, die anderen können mit ihnen gar nichts anfangen. Ein Dazwischen scheint es nicht zu geben.
Allerdings muss man sich auch als langjähriger Fan des Happy-Frankensounds gelegentlich eingestehen, dass es Chris Bay & Co mit dem Kitschfaktor schon manchmal übertrieben haben. Auch das neue Album "Masters of Light" bildet hier keine Ausnahme.
Gleich beim ersten Track "Metal is for Everyone" bedienen sich FREEDOM CALL großzügig vom Pathos-Krabbeltisch und lassen zudem auch noch die HELLOWEEN Gedächtnisfanfaren an allen Ecken und Kanten erklingen, sodass es selbst dem Keeper of the Seven Walls of Jericho ganz schummerig werden könnte.
Und dennoch (oder gerade deswegen?) gehört dieser Track, zusammen mit "Riders in the Sky" (ein Schelm, wer hier an "Ride the Sky" denkt), "A World Beyond" und dem Titelsong "Masters of Light", zu den herausragenden Liedern auf dem 9. Studioalbum des Power-Metal-Quartetts.
Hinterlassen diese vier Tracks insgesamt einen mehr als positiven Eindruck und haben zudem einen angenehmen Kürbisgeschmack (Hamburger Schule) im Abgang, sieht die Sachlage bei "Emerald Skies" und "High Up" aber schon wieder ganz anders aus.
Hier schmeckt der "Master of Light" Drops nämlich nach bereits mehrfach verdautem Italo-Metal-Pop, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum eigentlich schon längst abgelaufen sein sollte.
Aber es geht noch schlimmer -  "Ghost Ballet" und "Rock the Nation", die beide irgendwo zwischen ANDREA BERG und BONEY M anzusiedeln sind, empfiehlt es sich nur anzuhören, wenn man vorab ein Mittel gegen Übelkeit eingenommen hat.
Wer jetzt noch aufnahmefähig sein sollte, dem sei gesagt, dass die restlichen vier Titel auch nicht darüber hinweg täuschen können, obwohl sie wirklich nicht von schlechten Eltern sind, dass FREEDOM CALL mit "Master of Light" ein Album abliefern, das im Vergleich mit "Beyond" um Längen abkackt und das, obwohl FREEDOM CALL z.B. bei "Hail the Legion" neue Wege gehen und die progressive Spielwiese für sich entdeckt haben.

Fazit: Humor hin oder her - "Master of Metal" steht repräsentativ für das, wie FREEDOM CALL oftmals wahrgenommen werden - zwischen zwei Stühlen sitzend. Eine Arschbacke findet auf dem Metal Rockin' Chair seinen Platz, die andere wird fest auf den Pop-Schlager Nachtstuhl gepresst.
Wem das gefällt, der findet auch heuer seine Erfüllung bei FREEDOM CALL, wem das aber suspekt vorkommt und darin nichts "Spaßiges" sehen kann, der muss sich deswegen nicht grämen - denn: "Jeder Jeck ist anders". (AS)

6 von 10

Freitag, 23. Dezember 2016

HEAVY X-MAS


METAL-IS-FOREVER-ALIVE wünscht allen Lesern schöne Feiertage und einen guten Rutsch!




Ein herzliches Dankeschön geht außerdem an alle die uns unterstützt haben: Napalm Records, SPV - Steamhammer, Prophecy Productions, AFM Records, Metal Blade, Season of Mist, Rosenheim Rocks, Metalville, Rough Trade, Backstage München, Feierwerk München, City of Lights Records, earMusic, Edel, FDA Rekotz, Kaotoxin Records, Ketzer Records, Lifeforce Records, Pure Steel Records, Trollzorn, Van Records ...
und all die anderen, die hier nicht genannt wurden. Weiterhin gute Zusammenarbeit im Jahr 2017

Donnerstag, 22. Dezember 2016

Die Top Alben 2016 der METAL-IS-FOREVER-ALIVE Crew

Jürgen (JK):
- DESASTER "The Oath of an Iron Ritual"
- BETHLEHEM "Bethlehem"

David (DE):
- ALTER BRIDGE "The Last Hero"
- 1476 "Wildwood" (Re-Release)

Thomas (TG):
- SUICIDAL ANGELS "Division of Blood"
- RUSSIAN CIRCLES "Guidance"

Sandrina (SM):
- ABBATH "Abbath"
- BEHEXEN "The Poisonous Path"

Raphael (RH):
- AMON AMARTH "Jomsviking"
- THE NEW ROSES "Dead Man's Voice"

Andreas (AS):
- HAMMER KING "King is Rising"
- RAGE "The Devil Strikes Again"

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Konzertbericht SAXON + PHIL CAMPBELL & The Bastard Sons - 6.12.2016 München / Backstage (Werk)

Advent, Advent...

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von König Lemmy ausging, dass bald Weihnachten zu sein habe, wenn MOTÖRHEAD in Deutschland touren. Und jedermann pilgerte im November/Dezember in die heiligen Konzerthallen seiner Ortschaft, um dem Worten des Königs zu lauschen. Und es waren zusätzlich Metal-Priester in der Stadt, die den Auftritt des Auserwählten ankündigten. Bei der letzten MOTÖRHEAD Audienz waren dies Kim McAuliffe (GIRLSCHOOL) und Biff Byford (SAXON).

Kinder, wie die Zeit vergeht. Lemmy spielt inzwischen im Himmel an den Glocken und Hupen der Engel, der weiblichen selbstverständlich, herum und an den Weihnachtsmann glaubt sowieso niemand mehr.

Da aber des Königs treue Wegbegleiter Biff und Phil der Meinung waren, dass man diesen vorweihnachtlichen Brauch weiter leben lassen sollte, sprachen sie zu den Jüngern des Auserwählten: "Fürchtet euch nicht! Siehe wir verkünden euch große Freude, die allem Metal-Volk widerfahren wird; euch wird dieser Tage eine Tour gegeben, die ganz im Geiste von Lemmy, den heiligen Gral des Rock n Roll hochhalten wird."

Also schnell die Kerzen am Adventskranz gelöscht und ab nach München ins Backstage.

Die ganze Vorfreude war allerdings schnell dahin, als man sich in die ca 50 Meter lange Warteschlange einreihen musste. Glücklichweiese wurde der kurzfristig vorverlegte Beginn (19.30 Uhr), ursprünglich war 20 Uhr angegeben, wieder nach hinten verlegt, sodass, als PHIL CAMPBELL und seine drei BASTARD SONS (plus Sänger Neil Starrs) ihren Gig gegen 19.45 Uhr beginnen, der Großteil der Karteninhaber (die Show war ausverkauft) seinen Platz in der Halle schon gefunden hatte. (JK)

PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS

Wer in das, vor einigen Tagen erschienene, erste Lebenszeichen ("Phil Campbell and the Bastard Sons") des Kurzzeit-Arbeitslosen Phil Campbell schon reingehört hatte, der wußte, dass der ehemalige MOTÖRHEAD Klampfer mit seinem neuen Projekt, sich nicht allzu fern (musikalisch) von seinem ehemaligen Arbeitgeber entfernt hatte.
Also, einem Mix aus Old-School-Metal und Blues Rock, mit bratenden Riffs und bluesig angehauchten Soli.
PHIL CAMPBELL & THE BASTARD SONS Live (© by metal-is-forever)
Mit den beiden besten Songs ("Big Mouth" und "Spiders") der Debüt EP eröffnen PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS ihren 45 Minuten Gig, der realtiv schnell erzählt ist, da neben diesen beiden Tracks nur noch mit "Take Aim" eine weitere Eigenkomposition zu live Ehren kommt. Die restliche Zeit wird mit Coverversionen gefüllt, die bis auf "Sweet Leaf" (BLACK SABBATH) allesamt aus dem Kilmister Erinnerungsfundus stammen. Im Prinzip gab es nicht viel an den gut umgesetzten Coverversionen rumzumäkeln, doch so dicht nach Lemmys letzter Tour, wo noch jeder sein persönliches Bild von ihm mit sich herum trägt, funktionieren sie eben auch nicht 100%ig. Und so war ich sicherlich nicht der einzige, der innerlich, bei "Born to Raise Hell", "Ace of Spades", "Killed by Death", eine Träne verdrückt hat. (JK)

 SAXON 

Als nach der recht langen Umbaupause endlich die ersten Töne vom ankündigenden Intro "It's a Long Way to the Top" (AC/DC) ertönen, schwellen innerhalb kürzester Zeit, die "Saxon" Rufe, zu einem phonetischen Orkan an, worauf sich die Band nicht lange bitten lässt und noch während des Intros ansatzlos in "Battering Ram" einsteigt.
SAXON Live (© by metal-is-forever)
Auf diesen Song lassen sie direkt den Klassiker „Heavy Metal Thunder“ folgen. Generell konzentrieren sich die Briten heute eher auf ältere Songs, die Phase zwischen 1990 und 2011 wird komplett ausgeklammert. Die Band ist hochmotiviert und hat sichtlich Spaß an ihrem Auftritt, was durch das Publikum mit häufigen Anfeuerungsrufen belohnt wird. Schnell fliegen auch erste Kutten und sogar ein BH auf die Bühne. Biff zieht sich sogar für ein paar Songs eine der Kutten an, bevor diese wieder an den Besitzer zurückgegeben wird. Nachdem nun ein jeder wieder die Kleidugsstücke trägt, mit denen er gekommen ist, nur die Besitzerin des BHs war nicht zu ermitteln, blasen SAXON eine ausgewogene Mischung aus Klassikern und Songs neueren Datums, dem Publikum und der büstenhalterlosen Dame und deren freiheitsliebenden Möpsen um die Ohren. Sogar das lang nicht mehr gespielte „Stand Up and Be Counted“ haben sie für diese Tour wieder ausgepackt. Nach „Strong Arm of the Law“ lässt Frontmann Biff Byford das Publikum zwischen „The Eagle Has Landed“, „Broken Heroes“ und „Power & the Glory“ entscheiden. Da der Applaus bei den letzteren beiden gleich laut ist, spielen sie zur Freude der Fans einfach beide, wobei „Broken Heroes“ dem verstorben Lemmy Kilmister gewidmet wird. Anschließend kündigt Biff einen langsamen Song an, da die Bandmitglieder ja nicht mehr die Jüngsten seien. Was dann folgt, ist aber „20.000 Ft.“, einer der schnellsten SAXON-Songs überhaupt - britischer Humor ala SAXON.
                                                                                     
SAXON Live (© by metal-is-forever)
Mit dem epischen Stampfer „Queen of Hearts“ spielen sie dann doch noch einen langsamen, aber nicht weniger harten Song, bevor mit „Wheels of Steel“ auch schon der Vorhang für den ersten Akt der SAXON Show fällt. Natürlich haben weder Band noch Publikum jetzt schon genug, und so lassen sich Biff & Co  nicht lange bitten und spielt mit „Let Me Feel Your Power“ und „747 (Strangers in the Night)“ noch zwei weitere Songs. Danach gehen SAXON erneut von der Bühne. Obwohl die Hitze vor der Bühne nach dieser Häufung von Bandklassikern langsam fast unerträglich wird, fordern die Fans noch eine zweite Zugabe. Die Band hat natürlich damit gerechnet, und Biff Byford lässt die Fans noch einmal einmal einen Song aussuchen. Diesmal zur Wahl: „Denim and Leather“ und „Crusader“. Diese Entscheidung fällt dann im Gegensatz zu vorher, recht deutlich zugunsten von „Crusader“ aus, und so bleibt „Denim and Leather“ heute leider ungespielt. Den Schlusspunkt setzt, hinter einen in allen Belangen grandiosen Auftritt von SAXON, das unverwüstliche „Princess of the Night“. (RH)

Anmerkung: Bei diesem Konzert waren der Jürgen (JK) und der Raphael (RH) für euch vor Ort.
Weitere Pics vom SAXON Auftritt gibt es hier: 
https://www.facebook.com/metalisforever.womm 

Montag, 19. Dezember 2016

KING DUDE / "Sex" / Van Records / 11 Tracks / 40:11 Min

Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss (Charles Baudelaire).
Thomas Jefferson Cowgill - seines Zeichens KING DUDE - kommt zum sechsten mal mit einer Offenbarung aus seinem Kosmos hernieder, um seine Jünger um sich zu scharen, mit ihnen den Rock 'n' Roll Spirit zu beschwören und um mit ihnen bizzare Geschichten abseits des Mainstream zu teilen. Tenor der neuen Botschaft: SEX
Wie nicht anders zu erwarten war, kommt auch diese neuerliche Heimsuchung einem dunklem, betörendem Trip gleich, der seinem Ursprung sowohl in David Lynch's "Twin Peaks" genommen haben könnte, als auch bei einer Teufelsaustreibung.
So umarmen KING DUDE nahezu auf dem kompletten Album, eine Ausnahme bildet nur das punkrotzig aufspielende "Sex Dungeon USA", gewohnt leidenschaftlich die Melancholie und kokettieren mit dem, für ihre Veröffentlichungen typischen Mix, aus fragiler Schönheit und Morbitität.
Da KING DUDE aber schon immer eine Aversion gegen Konventionen jeglicher Art hatte, kann man auch auf "Sex" eine gewisse, wenn auch dezente, Weiterentwicklung feststellen.
So hört man z.B. bei "Holy Christos" eine musikalische Verneigung vor TYPE O NEGATIVE heraus. Bei "Swedish Boys Drum" fühlt man sich an die Anfangstage von THE RAVEONETTES erinnert und bei "The Girls" zieht es TJ Cowgill gar hin zum Indie Rock.
Und trotz all dieser Neuerungen ist "Sex" beileibe kein untypisches KING DUDE Album, auch wenn dem ein oder andern von euch, vor Schreck die Akustik Gitarre aus der Hand gefallen sein dürfte.
Immer noch schafft es der Hohepriester des Neo Folk, jedem Song seinen Stempel aufzudrücken, mit seiner Stimme Emotionen zu transportieren und den Zuhörer in seinen Bann zu ziehen.
Am besten funktioniert dies bei "Who Taught You How to Love", "Shine Your Light" und "I Wana Die at 69".

Fazit: KING DUDE gewährt auf "Sex", ein paar bisher eher weniger beschworenen (musikalischen) Geistern Zutritt zu seinem inneren Zirkel, und fügt deren Essenz zu seiner magischen Neo-Folk-Welt hinzu. Dies geschieht (zumeist) allerdings nur marginal, sodass Sex am Ende die schönste Nebensache der Welt bleibt. (JK)

7.5 von 10

https://www.facebook.com/kingdudemusic

Donnerstag, 15. Dezember 2016

VERLOSUNG ++JAHRESPOLL++VERLOSUNG


 NENNT UNS EURE 3 TOP ALBEN DES JAHRES 2016

Jeder der mitmacht (Stichwort: Poll 2016) nimmt automatisch an der Verlosung teil.
Zu gewinnen gibt es CDs (u.a. von CROWBAR, KISSIN' DYNAMITE, THRÄNENKIND, DESTRUCTION, APRON, UNZUCHT uvm.), sowie DVDs, Shirts, Autogrammkarten (u.a. von RUNNING WILD), Poster, Aufkleber ...
eMail an: metal-is-forever@gmx.de - Name und Adresse nicht vergessen!
Einsendeschluß ist der 31.Dezember 2016 
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Ein großes Dankeschön an alle Labels, die die Verlosung möglich gemacht haben!

Mittwoch, 14. Dezember 2016

PUNCHFEST 2016 mit APRON + KALAPI + MR SERIOUS AND THE GROOVE MONKEYS + ACIN MYOSIN - 3.12.2016 München/Backstage

Am 3.12.2016 luden die Musiker von APRON bereits zum dritten mal zu ihrem sagenumwobenen Punchfest ins Backstage in München. Mindestens genauso facettenreich wie APRON präsentiert sich das Punchfest, das einen beim Betreten der Konzerthalle mit dem süßen Duft von Zuckerwatte und aus Kindheitstagen vertrauter Zirkusmusik empfängt.

So vielseitig wie eine Zirkusvorstellung sind auch die vier Bands, die heute Abend auf die Bühne treten. Manege frei!

Die erste Attraktion kommt ebenfalls aus München - KALAPI.
KALAPI Live (© by The Discovered Land)
Da die Halle zu früher Stunde noch realtiv spärlich besucht war, dauerte es einige Zeit, bis die vier Münchner mit ihrem Punkrock das Publikum begeistern konnten. So manch einer im trägen Publikum ließ sich dann sogar zum Mitwippen hinreißen, womit das Eis dann gebrochen war. Ob es nun an dem jugendlichen Geist der Band, den fast schon artistischen Sprüngen des Gitarristen, den im Oldschool-Style gehaltenen Mikrophonen oder am "Schrei nach Liebe" von den Berliner Doktoren lag, bleibt im Dunklen... aber am Ende ihrer Spielzeit schafften es KALAPI, das anfänglich reservierte Publikum, man höre und staune, sogar zum Tanzen und Mitsingen zu bewegen.

Nach einer kurzen Umbaupause, folgte mit ACIN MYOSIN der zweite Akt des Punchfest Spektakels.
                                               
ACIN MYOSIN Live (© by The Discovered Land)
Der Sound der Posthardcoreband setzt sich, genretypisch, aus melodischen Passagen und harten Riffs zusammen. Auch der ein oder ander Clearvocal Part findet sich neben den harten Screams im Klangspektrum bei ACIN MYOSIN. Leider wurde man als Zuhörer des öfteren von den schlecht umgesetzten Übergängen, hin zu den ruhigeren Passagen völlig aus den Flow gerissen.
So war der Auftritt von ACIN MYOSIN am Ende, einer der Sorte: Kann man haben, muss man aber nicht!"

Wer sich nun auf eine langweilige Umbaupause eingestellt hat, wurde poitiv überrascht.
Nämlich von keinem geringerem als dem "herrlich verrückten" Eismacher vom Viktualienmarkt, der auch schon im letzten Jahr mit seinen Kreationen überzeugen konnte.
Frisch gestärkt, nach dem Verzehr von gebrannten Mandeln und einer Portion Glühweineis, war man nun wieder aufnahmefähig für den nächsten Akt auf der Punchfest-Bühne.

MR SERIOUS AND THE GROOVE MONKEYS lassen die bisher wilde Reise, dann allerdings mit ihrem atmosphärischen Groove Rock in etwas ruhiger Gefilde abdriften, was einiges an Aufmerksamkeit erfordert.
MR SERIOUS Live (© by The Discovered Land)
So schön man sich von ruhigen, langsamen Klängen tragen lassen konnte, so schwer schlug einem die leicht depressive Stimmung der Songtexte aufs Gemüt.
Auf der Bühne spielt sich bei den Weilheimern auch nicht sonderlich viel ab - eine dunkel gehaltene Bühne und eine Lightshow, die die gedrückte Stimmung unterstreicht.
Vielen scheint es dennoch, oder geade deswegen, zu gefallen, wie man feststellen konnte, wenn man seinen Blick durchs Publikum schweifen lies.
Wie dem auch sei, die Hauptatraktion bei MR SERIOUS AND THE GROOVE MONKEYS ist Sänger Marco, der mit seiner ausdrucksstarken, sanften Stimme, den Laden zusammenhält.

Auf die Ruhe folgt nun der Sturm!
Und wie ein jener fegten die Münchner von APRON mit ihrem ersten Song „Vorhang auf!“ über die Bühne. Es dauerte keine Minute und es gab im Publikum kein Halten mehr - Headbangen, Moshpits und lautes Geschrei. Wow, ein mehr als gelungener Auftakt, den die Band zu Beginn ihrer Show ablieferte.
                                       
APRON Live (© by The Discovered Land)
Die Bezeichnung "Konzert" ist sowieso nicht ganz zutreffend, wenn man von einer APRON Show spricht. Sobald sich der schwere, rote Samtvorhang aufzieht fühlt man sich wie ein Gast in einem bizarrem Theater. Passend dazu sind die Münchner mit Schminke und Zylinder ausgestattet.
Wer schon einmal bei einer APRON Show anwesend war, der weiß, dass man bei dieser Band mit profanem Tanzen und Haare schütteln noch lange nicht seine "Pflicht" getan hat. Das besondere hierbei ist nämlich, dass das Publikum über den gesamten Auftritt fleißig mit einbezogen wird. Sei es nun durch Mitsingen, dem Wörter zensieren, Tröten blasen, dem Bierspiel, in das ein aufblasbares Krokodil involviert ist oder dem von allen sehnlichst erwartetem Konfettiwerfen zum Ende des Konzerts ... hier steppt der Bär.
APRON befinden sich derzeit auf ihrer Tour zum aktuellen Album und selbstverständlich gab es auch den ein oder anderen Song von "Auf dem Ponyhof" zu hören.
Ein besonderer Clou war, vor allem für die Fans zuhause vor dem PC, die exclusive Liveübertragung auf Facebook für einen Song - "Gefällt mir nicht mehr".
Nach den Zugaben, findet das Punchfest 2016 sein Ende, das für schlappe 20 Euros viel Spektakel geboten hat. Wer nicht dabei war ist selber schuld. (SM)

Anmerkung: Auf dem Punchfest 2016 waren für euch die Sani (SM) und der Thomas (TG). Noch mehr Fotos vom Gig gibt es auf: 
https://www.facebook.com/The-Discovered-Land-1409685862678568/?fref=ts

Vorankündigung: MTVs Headbangers Ball mit ICED EARTH, ENSIFERUM, KATAKLYSM und UNEARTH - 17.12. München / Backstage

http://www.backstage.info/

HAMMER KING / "King is Rising" / Cruz Del Sur Music / 13 Tracks / 63:40 Min

Erwarte nichts. Es kommt doch, wie's kommt. Ist es nicht herrlich, sich überraschen zu lassen? (Ernst Penzoldt).
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das Debütalbum "Kingdom of the Hammer King" von HAMMER KING seinerzeit an mir vorbei gegegangen ist.
So beginnt das Kapitel HAMMER KING für mich erst mit dieser Veröffentlichung, was aber den Vorteil hat, dass ich völlig unvoreingenommen an "King is Rising" herangehen kann.
Also die "Play"-Taste gedrückt und los geht's.
Und was meine Lauscher dann zu hören bekommen, kann man glatt als als Power-Metal Ohrgasmus bezeichnen. Was alle Jubeljahre nur einmal vorkommt, dass ein Album, und zwar von vorne bis hinten, beim ersten Hördurchlauf komplett hängen bleibt, und einen anschließend dazu zwingt auf die Knie zu fallen und dem Stromgitarrengott für diese Gabe zu danken, das ist HAMMER KING mit "King is Rising" geglückt.
Zwar bedienen sich HAMMER KING über Gebühr im Pathos-Giftschrank (MANOWAR, MAJESTY und Konsorten lassen grüßen), loten die Schmerzgrenze bei den "Ahaaaaaaaa"- und "Wohoooooo"-Refrains bei jedem Song aufs Neue aus und bedienen sich zudem schamlos bei jeder noch so ausgelutschen Power-Metal-Phrase; und denoch konnte mich seit ewig langer Zeit kein Album aus diesem Genre mehr so begeistern wie dieses hier. Die letzten Longplayer, die dies geschafft haben, waren HAMMERFALLs "Glory to the Brave" und DREAM EVILs "Dragon Slayer".
Was HAMMER KING jedoch signifikant von diesen beiden Bands und anderen relevanten Bands wie z.B. FREEDOM CALL und RUNNING WILD unterscheidet, ist die Tatsache, dass die Pfälzer das Ganze mit mehr als nur einem ironisch zwinkernden Auge versehen haben, sodass das Album fast schon als Genre-Satire durchgehen könnte.
Dass neben dem Spaßfaktor der musikalische Genuß nicht zu kurz kommt, dafür sorgen feine Leads und Hooks, eingängige Refrains, auf den Punkt gespielte Soli und energisch treibende Rhythmen. 

Fazit: Wer bei den Worten "Pathos" und "Bombast" nicht gleich Brechreiz bekommt, wer hören will, wie sich eine Songeinleitung mit Blockflöte anhört und zudem auch nichts gegen den Einsatz von Kastagnetten im Metal einzuwenden hat, wer über einen Spanisch-Anfängerkurs nicht hinausgekommen ist, wer von galoppieren IRON MAIDEN Riffs nicht genug bekommen kann, wer einem Sänger in den ganz hohen Lagen auch mal einen schiefen Ton verzeihen kann und wer von sich behauptet kann, zum Lachen nicht in den Keller gehen zu müssen, der bekommt mit "King is Rising" ein Album geliefert, das mit Ohrwürmern gespickt ist und unter Garantie in der heimischen Anlage in Dauerrotation laufen wird! (AS)

9 von 10

http://www.hammer-king.com/

Montag, 12. Dezember 2016

NEWS +++ NEWS +++ NEWS +++ NEWS

Die niederländische Death-Metal Truppe ULSECT hat bei Season of Mist eine neue Labelheimat gefunden +++ THUNDER stehen mit ihrem 9. Studioalbum in den Startlöchern. "Rip It Up" wird ab dem 10.2.2017 erhältlich sein ++++ Das Party.San 2017 nimmt weiter Gestalt an - neu bestätigt: AUTOPSY, VITAL REMAINS und KRINGA +++ SPV -Steamhammer veröffentlichen am 17.2. VIRGIN STEELEs Re-Release von "Visions of Eden" als 2 CD Digi +++ SINNER Tour Dates: 13.5. Memmingen / Kaminwerk, 14.5. Essen / Turock, 16.5. Nürnberg / Hirsch, 17.5. Aschaffenburg / Colos-Saal, 18.5. Mannheim / 7er Live Club, 19.5. Markneukirchen / Framus & Marwick Music Hall, 20.5. Hamburg / Knust +++ CONTORTIONIST Tour Dates (zusammen mit DESTRAGE und PERIPHERY): 2.5. Wiesbaden / Schlachthof, 7.5. Wien / Szene, 8.5. Berlin / Lido, 16.5. Hamburg / Markthalle, 17.5. Köln / Essigfabrik +++

Freitag, 9. Dezember 2016

Konzertbericht AMON AMARTH + TESTAMENT + GRAND MAGUS - 19.11.2016 München / Zenith

Odin zu Besuch in München.

AMON AMARTH sind definitv die Band der Stunde, verkaufen sich ihre Alben inzwischen doch wie geschnitten Brot und auch die Nachfrage für die Tickets ihrer Jomsviking-Tournee erreicht schwindelerregende Dimensionen.
Als wäre dies allein nicht schon Grund genug, AMON AMARTHs Stippvisite in München beizuwohnen, setzen die Melo Death Wikinger mit ihren beiden Vorbands noch einen oben drauf. Neben ihren, ebenfalls schwer angesagten Landsleuten von GRAND MAGUS,  haben die Schweden nämlich noch niemand geringeren, als die Thrash Heroen von TESTAMENT mit ins skandinavische Langschiff geholt. Bei der Besetzung stehen die Zeichen eindeutig auf Sturm - Leinen los!

Als erster Stoßtrupp fungieren GRAND MAGUS, die auf die Sekunde genau, pünktlich um 19 Uhr den Abend eröffnen. Das Zenith ist zu diesem Zeitpunkt schon sehr gut gefüllt, denoch stehen viele noch vor den Toren der Halle in langen Warteschlangen und hoffen darauf, möglichst schnell die Einlasskontrolle hinter sich zu bringen. Der Stimmung in der Halle ist dieser Umstand aber nicht hinderlich. Obwohl GRAND MAGUS, stilistisch gesehen, dem Headliner nicht gerade nahe stehen, werden die Schweden herzlich empfangen.

Bei glockenklarem Sound, was bei einem Opener einer großen Tour nicht immer selbstverständlich ist, eröffnen GRAND MAGUS ihren Gig mit "I, The Jury", dem ein buntes Allerlei ihrer bisherigen Karriere folgt.
GRAND MAGUS Live (© by metal-is-forever)
Nach "Sword of the Ocean" folgt mit "Varangian" der einzige Song des aktuellen Albums, der es heute Abend auf die Setlist geschafft hat. Es dauert allerdings bis zu "Iron Will", um großflächige Begeisterung im Publikum auszumachen - dafür dann aber heftig!
In den ersten Reihen werden die Haarmatten wild geschwungen, weiter hinten wird die Pommesgabel aktiviert und gemeinschaftlich wird der Refrain mitgegrölt. Diese Stimmung retten GRAND MAGUS dann über Ziellinie hinüber. Die folgenden "Like the Oar Strikes the Water" und "Hammer of the North", beenden den Gig des schwedischen Trios, der es erst zum Ende hin geschafft hat, das Münchner Publikum aus der Reserve zu locken.
Nach einer relativ kurzen Umbaupause dürfen TESTAMENT auf die Bühne. Doch anders als bei ihren Vorgängern, leiden die Kalifornier unter einem suboptimal abgemischten Sound. Da helfen dann auch nicht die überall auf der Bühne glimmenden Räucherstäbchen, um die bösen Soundgeister zu vertreiben.
TESTAMENT Live (© by metal-is-forever)
Das überdimensionale Backdrop mit Kobra, schindet zwar gehörig Eindruck, doch was nützt der beste optische Effekt, wenn die Akustik nicht mitspielen mag. Chuck Billy & Co lassen sich davon aber nicht aus der Bahn werfen; vom Start weg greift bei TESTAMENT ein Rädchen ins andere und lässt die Thrash-Maschinerie auf Hochtouren laufen. Vor allem Chuck Billy dreht richtig auf - von furchteinflößenden Shouts bis hin zum Klargesang reicht das stimmliche Spektrum. Der Mann hat es immer noch drauf.
Nachdem zu Beginn der Show eher Wert auf Songs neueren Datums gelegt wurde, eröffnen TESTAMENT mit "Disciples of the Watch" den Klassiker-Reigen, der kurzzeitig nur noch von "Dark Roots of the World" und "Stronghold" unterbrochen wird.
TESTAMENT Live (© by metal-is-forever)
                                                                                     Songtechnisch können TESTAMENT ja eh kaum was falsch machen, können sie inzwischen doch auf eine über 30-jährige Karriere, mit dem ein oder anderen Sahnesong zurückblicken. "Into the Pit", "Over the Wall" und "The Formation of Damnation" gehören mit Sicherheit in diese Kategorie und funktionieren immer.
Nach knapp 60 Minuten haben TESTAMENT dann ihren Auftrag, die Menge anzuschwitzen und auf den Headliner vorzubereiten erfüllt, und verlassen den Ort des Geschehens unter Applaus.

Danach setzt reges Treiben auf der Bühne ein - der Umbau für AMON AMARTHs Wikinger-Show ist in vollem Gange und nimmt einige Zeit in Anspruch.
Nach 35 Minuten finden Umbauarbeiten und Warten auf den Headliner ihr Ende, das Hallenlicht erlischt, der Vorhang, mit dem große Teile der Bühne im Verborgenen gehalten wurde fällt und gibt den Blick auf einen überdimensionalen Wikingerhelm frei, auf dem das Drumkit seinen Platz gefunden hat.
AMON AMARTH Live (© by metal-is-forever)
Eröffnet wird der Trip durch die nordische Mythologie, mit "Pursuit of the Vikings", zu dem beeindruckende Feuersäulen auflodern. Mit diesem superben Einstieg lassen AMON AMARTH gleich zu Beginn keinen Zweifel aufkommen, wer momentan die unangefochte Speerspitze des Melo Death Metal ist.
Eine Lightshow der gehobenen Klasse, sehr gute Soundverhältnisse und allerlei Hingucker auf der Bühne (Statisten mit Fahnen, Schwertkämpfer, Pyrospektakel) unterstreichen dies ebenfalls.
Dazu gibt es eine bestens aufgelegte Band, die sich gewohnt spielfreudig präsentiert und im Sekundentakt die Haare fliegen lässt.
Für den Höhepunkt des Abends sorgt aber Johan Hegg alleine, der einen wild gewordenen Fan, der die Security austanzen kann und es doch tatsächlich bis hoch auf die Bühne schafft, höchstpersönlich packt (bitte wörtlich nehmen), hochhebt und ihn im Klammergriff von der Bühne trägt.
Musik gab es natürlich auch - reichlich davon - 75 Minuten haben sich AMON AMARTH im Haupteil der Show die Finger wund gespielt und eine Wikinger-Hymne nach der anderen auf das euphorisch tobende Publikum abgeschossen. Nach "War of the Gods" gönnen sich AMON AMARTH eine kurze Pause, bevor es im Zugabenblock episch wird.
Eröffnet wird dieser mit den Klängen von "Rise Your Horns" und einer Aufforderung von Johan an das Publikum, seine Trinkhörner zu heben und mit ihm zu trinken. Skål. 
Zu "Guardians of Asgaard" kann man dann nochmals die beeindruckende Headbanging-Choreographie der Nordmänner auf der Bühne bestaunen, nach der mit "Twilight of the Thunder God" der letzte Song des Abends folgt.
AMON AMARTH Live (© by metal-is-forever)
Eingeleitet wird der Song mit Blitz und Donner, einem aufsteigenden Vollmond und einer kleinen Showeinlage auf der Bühne, zu der Johan mit einem mannshohen Hammer gegen einen Drachen kämpft.
Nach insgesamt 90 schweißtreibenden Minuten beendet ein ohrenbetäubender Donnerschlag und massiver Feuerregen die Wikingerfestspiele zu München, die neben zwei abwechslungsreichen Opening-Acts vor allem eines hatten - einen übermächtigen Headliner. (JK)

Montag, 5. Dezember 2016

SNAGGLETOOTH (Various Artists) / "Tribute to Lemmy" / Metalville - Rough Trade / 12 Tracks / 47.28 Min

Der Tod ist der Beginn der Unsterblichkeit (Maximilian de Robespierre).
Bald schön jährt sich zum ersten mal der Todestag von Lemmy Kilmister - Zeit für den ersten Tribute Sampler ihm zu Ehren.
12 Tracks, 11 verschiedene Bands, zweimal mit Lemmy als Gastsänger, sowie einmal als Soloartist, inklusive der ein oder anderen Überraschung haben Metalville auf "Snaggletooth - A Tribute to Lemmy" zusammengetragen.
Neben den bereits bekannten Songs "Love Me Forever" von DORO (zusammen mit Lemmy), "We Are the Road Crew" von DESTRUCTION und "Ace of Spades" von UGLY KID JOE (zusammen mit Phil Campbell), die allesamt ziemlich nahe an die Originalversionen anknüpfen, hat die Compilation mit "Burner" von PERZONAL WAR und "Iron Fist" (inklusive Violine und Akkordeon) von KORPIKLAANI, sowie "Overkill" von OVERKILL, und "Bomber" von ONSLAUGHT", vier MOTÖRHEAD Versionen in petto, die vom Original-Arrangement insofern etwas abweichen, als dass sie den puren Heavy Metal mehr in den Vordergrund stellen.
Mit "Brainstorm" von MONSTER MAGNET und "Location 9" von BLACK EXPLOSION wird zudem Lemmy's psychadelische Phase bei HAWKWIND gewürdigt.

So weit, so gut. Kommen wir zu den drei Highlights des Albums.
Über Tribute-Sampler, Compilationen und Best-of Alben mag jeder denken wie er möchte. Fakt ist, dass sich die Anschaffung dieses Albums, alleine schon wegen dieser drei Songs, auch für jene lohnen dürfte, bei denen normalerweise, bei Veröffentlichungen dieser Art, das Geld nicht so locker sitzt.
Neben einer göttlichen Version von QUEEN's "Tie Your Mother Down", eingesungen von Ian Fraser Kilmister himself, dem punkig-angehauchtem "Killed by Death" von KÄRBHOLZ, geht vor allem das treibende und eingängige "Rock City Night" (Lemmy zusammen mit Richard Kruspe von RAMMSTEIN / EMIGRATE), das man als MOTÖRHEAD meets PHILLIP BOA beschreiben kann, voll durch die Decke. Einmal gehört, bekommt man das Teil so schnell nicht mehr aus dem Gehirn. Ein absoluter Ohrwurm!

Fazit: "Wir versuchen doch alle nur unsere ganz persönliche Vision von Rock 'n' Roll zu realisieren; einfach die Musik zu machen (zu hören), die wir lieben". (Zitat Lemmy).
Dem ist nichts hinzuzufügen. (JK)