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Donnerstag, 28. April 2016

TOSELAND / "Cradle the Rage" / Metalville (Rough Trade) / 11 Tracks / 42:52 Min

Dass Motorräder und Heavy Metal bzw. Hard Rock zusammen passen, wissen wir spätestens, seit Rob Halford zum ersten Mal mit seiner Harley auf die Bühne bretterte.
Als James Toseland in den Jahren 2004 und 2007 Motorrad-Welmeister im Superbike wurde, verschwendete er wohl keinen Gedanken daran, dass er in naher Zukunft (2011, nach einem schweren Sturz) sich beruflich neu orientieren müsse. Da James Toseland aber nicht nur Benzin, sondern auch Musik im Blut hat, lag es nahe, dass es den Briten vom Asphalt auf die Bühne ziehen würde - und zwar als Sänger der Hard Rock Formation TOSELAND.
"Cradle the Rage" ist der zweite Longplayer der Band und bietet alles an, was man von einem Rock/Hard Rock Album erwarten darf. Einen mehr als fähigen Gitarristen (Zurab Melua), einen ausdruckstarken Sänger (James Toseland), eine fette Produktion (u.a. Mastering by Mike Fraser) und natürlich eingängige Songs, die sich zwischen modernem Alternative Metal (der Marke AUDREY HORNE) und klassischem Hard Rock (ala AEROSMITH) bewegen.
TOSELAND erfinden mit dieser Mischung das (Hard Rock) Rad nicht neu, aber muss es denn wirklich neu erfunden werden? Wichtig ist doch, dass das, was auf der Bühne oder auf dem Longplayer geboten wird, authentisch rüberkommt, eine eigene Note hat und der ein oder andere Song nach dem Hören (im Idealfall) hängen bleibt. Und TOSELAND sind diesbezüglich auf einem sehr guten Weg. So legen die Briten nicht nur das nötige Maß an Individualität an den Tag, sondern bieten auf "Cradle the Rage" auch eine ganze Reihe von absolut hörenswerten Songs an.
"Living in a Moment", "We'll Stop at Nothing", "Waiting for Answers" und der Titelsong "Cradle the Rage" gehören z.B. in diese Kategorie. Hier ereichen TOSELAND schon solch ein gehobenes Niveau, dass die Wahrscheinlichkeit, die zweite Karriere von James Toseland könne ähnlich erfolgreich verlaufen, wie seine erste, relativ hoch ist. (JK)

7.5 von 10

Mittwoch, 27. April 2016

DIRKSCHNEIDER / ANVIL / PALACE - Pics vom München Gig (31.3.2016)


DIRKSCHNEIDER Live (© by metal-is-forever)

DIRKSCHNEIDER Live (© by metal-is-forever)

DIRKSCHNEIDER Live (© by metal-is-forever)

DIRKSCHNEIDER Live (© by metal-is-forever)

ANVIL Live (© by metal-is-forever)

ANVIL Live (© by metal-is-forever)

ANVIL Live (© by metal-is-forever)

PALACE Live (© by metal-is-forever)

Konzertbericht DIRKSCHNEIDER / ANVIL / PALACE 31.3.2016 München Backstage (Werk)

Heidi Heido Heida ... was für ein Feiertag. Uns Udo schlüpft für eine Tournee nochmals in die Rolle des ACCEPT Predatoren und schmettert (zum letzten mal) das Liedgut der Solinger Metal Institution live von deutschen Bühnen. Da das ganze aber ohne Hoffmann, Baltes & Co, sondern mit seiner angestammten U.D.O. Mannschaft über die Bühne geht, läuft diese Tour unter dem Banner DIRKSCHNEIDER. Tatkräftige Unterstützung für die "Mir schießt das Freudenpipi in die Augen"-Tour bekommt The German Tank von ANVIL und PALACE.
Letztere eröffnen dann überpünktlich gegen 19 Uhr vor (noch) halbleeren Rängen die Nostalgie-Feierlichkeiten mit "Rot in Hell". HP (nein, nicht Baxxter) und seine Mannen sind bestens aufgelegt und dürfen sich, was für einen Opener nicht selbstverständlich ist, an besten Soundverhältnissen erfreuen. Man merkt den Jungs direkt an, was für ein Spaß sie auf der Bühne haben und welche Ehre es für sie ist, für DIRKSCHNEIDER eröffnen zu dürfen. So springt der Funke relativ schnell auf die Zuschauer über. Und obwohl noch längst nicht alle da sind, die ein Ticket haben, machen die, die schon anwesend sind, ordentlich Alarm in der Hütte. PALACE dankt es ihnen und feuert ein sehr gutes 40 Minuten-Set ab. Bei "Dark Prophecies" und beim letzten Song "Machine Evolution" kann man schon erahnen, dass es wohl ein schweißtreibender Abend zu werden scheint. Fliegende Matten, Mitgröhlen (Mitsingen wäre zu hoch gegriffen) und PALACE Rufe.
So kann es gerne weiter gehen. Kurze Umbaupause, dann darf die erfolgreichste Erfolglos-Band der Metalgeschichte auf die Bühne - ANVIL. Das kanadische Amboss-Trio lässt dann auch nicht allzulange auf sich warten und hüpft freudestrahlend gegen 20 Uhr auf die Bühne und beginnt nach "March of the Crabs" mit "666" seine Show. Wer ANVIL einmal live erleben durfte, weiß welch (positive) Energie von dieser Band ausgeht. Das mag zum einen daran liegen, dass die Jungs immer an sich und ihre Fans glauben, aber auch an der Einstellung von Lips und Robb, jeden Tag zu genießen und immer das beste daraus zu machen. 60 Minuten teilen ANVIL heute diese Lebenseinstellung mit dem Münchner Publikum und unterstützen dabei ihre Positive-Energie -Sitzung mit musikalischen Highlights aus der inzwischen auch schon 35 Jahre andauernden ANVIL-"Karriere". "Winged Assassins" wird durch ein Bass-Solo eingeleitet und "Free as the Wind" wird Lemmy (R.I.P.) gewidmet, zudem gibt es ein Drum Solo im Mittelteil von "Swing Thing" und ein Gitarren Solo (beim selben Song), welches von Lips mit dem Mikrofon gespielt wird. "Die for a Lie" und das unverwüstliche "Metal on Metal" bringen den Gig unter lautem Applaus zu Ende.
Umbaupause Teil 2 - noch 30 muss das inzwischen rappelvolle Backstage noch warten, dann ist es soweit - Udo DIRKSCHNEIDER lässt zum letzten Mal (?) die ACCEPT Geister der Vergangenheit los. Punkt 21.30 Uhr, nach den Klängen von "Just a Gigolo" marschiert Udo mit seiner Truppe ein und beginnt die Zeitreise mit "Starlight". Frenetischer Jubel brandet auf. Lange Verschnaufpausen sind heute Abend aber nicht eingeplant (zumindest nicht für das Publikum - Udo verschwindet allerdings immer mal wieder für ein paar kurze Momente hinter die Bühne um Luft zu schnappen). In den folgenden 120 Minuten hauen DIRKSCHNEIDER einen ACCEPT Klopper nach dem anderen raus und lassen so das Publikum in Erinnerungen schwelgen - Erinnerungen an Zeiten, in denen bei dem meisten noch mehr Kopfhaar als Bauchfett vorhanden war, es noch kein Bier in Plastikflaschen gab und ACCEPT und Udo noch gemeinsame Sache gemacht haben. Neben den unverzichtbaren Klassikern wie z.B. "Living for Tonite", "Breaker", "Princess of the Dawn" und "Restless and Wild" servieren DIRKSCHNEIDER ansonsten eine ausgewogene Setlist mit Songs von nahezu sämtlichen ACCEPT Frühwerken. Nur das selbstbetitelte Debüt "Accept" der Solinger wird mit Nichtbeachtung gestraft. Dafür kommt "Metal Heart" mit 6 gespielten Songs sehr gut weg. "Losers and Winners" beendet einen kraftvollen Gig, der von der ersten bis zur letzten Minuten mitreißend war und nach einer sehr kurzen Pause seine Fortsetzung mit dem überlangen Zugabenblock findet.
"Metal Heart", "I'm a Rebel", Heidi Heido Heida "Fast as a Shark", "Balls to the Wall" und "Burning" fordern nochmals alles von Band und Publikum, in der inzwischen tropisch aufgeheiztem und sauerstoffarmen Halle, bevor unter den Klängen von Frank Sinatra's "My Way" DIRKSCHNEIDER von der Bühne gehen.
Sekunden später wird der Merchstand von nassgeschwitzen Massen gestürmt - ein jeder möchte von diesem geschichtsträchtigem Abend sein persönliches Souvenir mit nach Hause nehmen und so den Moment konservieren. Legenden sterben nie. (JK)

Donnerstag, 21. April 2016

ASTRAL PATH / "An Oath to the Void" / Avantgarde Music / 5 Tracks / 40:07 Min

Bei ASTRAL PATH handelt es sich um ein Duo (Justin Bourdeau - Guitars, Vocals, Drums und Ana Dujakovic - Synth, Bass) aus Kanada, das sich dem Atmospheric/Ambient Black Metal hingezogen fühlt.
Das Album startet sehr ruhig, ja fast meditativ, mit (atmosphärischen) Synthieklängen, was zuerst Befürchtungen nährt, es könne sich bei ASTRAL PATH um ein weichgespültes Ambient Projekt im Black Metal Mäntelchen handeln. Doch weit gefehlt!
Mittels Meeresrauschen beendet das Duo, welches sich durch die Natur im Allgemeinen und das Kosmos im Speziellen inspiriert fühlt, die ruhige Einleitung und schlägt in der Folge eine eher raue, athmosphärische Richtung ein, die die Bezeichnung Black Metal definitiv verdient hat. Klargesang? Fehlanzeige! Stattdessen dominiert schwarzmetallisches Gekeife die gesamte Spieldauer über, die zumeist überlangen Songs. Instrumental gesehen agieren die Kanadier überwiegend melodisch, jedoch ohne dabei die Grenzen des Black Metal zu überschreiten.
Die besondere Stärke von "An Oath to the Void" ist jedoch die Tatsache, dass ASTRAL PATH, über das komplette Album gesehen, nicht nur den Spannungsbogen aufrecht halten können, sonder auch in der Lage sind, diesen vielfältig auszukleiden. So mischen sich ASTRAL PATH ihr eigenes Klangkosmos zusammen und erfüllen selbiges mit schwarzmetallischer Schönheit, depressivem Wehmut und post-metallischer Atmosphäre. Ein Klangkosmos, der vom ersten Moment an gefangen nimmt und dabei nicht nur einmal an die schwarzen Planeten WOLVES IN THE THRONE ROOM, LANTLOS, DRUDKH und HERETOIR erinnert. Eine wirklich reife Leistung! (JK)

8 von 10

PRIMORDIAL + SVARTIDAUDI + KETZER - Dienstag 26.4.2016 München / Backstage Einlass: 19 Uhr Beginn: 20 Uhr


Montag, 18. April 2016

PARAGON / "Hell Beyond Hell" / Remedy Records / Tracks / 55:31 Min

Hamburg unsere Metal Perle, du rockige Stadt. Du bist (musikalisch) seit den frühen 80ern unsere Heimat, du erfüllst seitdem unser Leben. Du bist die Stadt, auf die man sich verlassen kann, wenn es um gute Musik geht (angelehnt an Lotto King Karl).
Kaum eine deutsche Stadt kann von sich behaupten, soviele Metal Bands hervorgebracht zu haben. Neben den beiden Schwergewichten HELLOWEEN und GAMMA RAY, beherbergt die Hansestadt an der Elbe u.a. auch noch RUNNING WILD, STORMWARRIOR, DARK AGE, NEGATOR, MASTERPLAN, IRON SAVIOR und eben PARAGON. Letztere können mittlerweile auch schon auf 26 Jahre Bandgeschichte zurückblicken und lassen dieser Tage ihre 11. Veröffentlichung ("Hell Beyond Hell") auf die Menschheit los. Und eines gleich vorneweg - PARAGON kredenzen ein weiteres mal (nach dem Überalbum "Force of Destruction"), einen Longplayer aus feinstem Teutonen-Stahl. Die Zutaten auch diesmal: Wieselflinke Finger an den Saiten, druckvolles Drumming, eingängige Refrains und ein Sänger (Andreas Babuschkin), der mit Vielfältigkeit und markantem Ausdruck nicht erst seit heute zu glänzen weiß. Das ist aber nicht alles, womit PARAGON punkten können - die, im Genrerahmen, abwechslungsreichen Kompositionen und Arrangements sprechen für sich selbst. Mal aggressiv ("Buried in Blood"), mal traditionell ("Rising Forces"), dann wieder hymnenhaft ("Thunder in the Dark" und "Hell Beyond Hell") oder episch ("Heart of the Black" und "Devil's Waitingroom") - PARAGON haben den Dreh raus, wie man den Unterhaltungswert hoch hält.

Fazit: Wer eine dreiviertel Stunde bestens unterhalten werden möchte, der findet in "Hell Beyond Hell" zehn Tracks, die mit Nachdruck auf sich aufmerksam machen und in bester "Made in Hamburg" Manier, Werbung für PARAGON und die Metal-Hauptstadt Deutschlands machen.
Also nicht lang schnacken - kauft euch das Teil! (AS)

8 von 10

Dienstag, 12. April 2016

MOB RULES / "Tales From Beyond" / Steamhammer - SPV / 11 Tracks (Digi-Version) / 60:05 Min

Hartnäckig zu sein lohnt sich. Man muss es MOB RULES ganz hoch anrechnen, dass sie, obwohl der ganz große Durchbruch bis heute verwehrt geblieben ist, sich nie haben verbiegen lassen, sondern sich selbst und ihrer Definition von Power Metal immer treu geblieben sind. Das Resultat - MOB RULES sind über die Jahre zu einer der besten Power-/Prog-Metal Bands des Landes gereift, liefern seit Jahren konstant überdurchschnittlich gute Alben ab und wissen live ebenfalls zu gefallen.
Wurde im letzten Jahr noch mit einer Best-of-Box ("Timekeeper") das 20-jährige Bandjubiläum gefeiert, gibt es nun endlich wieder neues Material von MOB RULES auf die Lauscher - "Tales from Beyond".
Nachdem beim letzten Studioalbum "Cannibal Nation" die Bombastschraube schon etwas zurückgedreht wurde, befreien die Wilhelmshavener das neue Machwerk noch mehr von den Verlockungen der Studiotechnik und stellen auf "Tales from Beyond" die Kraft der Gitarren verstärkt in den Mittelpunkt der Kompositionen. Dabei herausgekommen ist, ohne zu übertreiben, das wohl beste MOB RULES Album bisher - ein Album, das zu gleichen Teilen eingängig, melodisch und verspielt ist, zudem fein die Prog-Karte spielt und nicht einen Ausfall zu verzeichnen hat.
So glänzt das hymnenhafte "Dykenmaster's Tale" mit tollen Tempo-Wechseln und eingängigen Melodiebögen; "Somerled" kann mit Uptempo, dezent keltischem Spirit und einer Melodie punkten, die sich sofort im Großhirn festsetzt; "Kingdom Come" und "On the Edge" stehen dem in nichts nach; "Signs" verarbeitet ebenso wie "The Healer" SAVATAGE Einflüsse, bei "Dust of Vengeance" ziehen MOB RULES nochmals das Tempo an, bevor das dreiteilige Epos "A Tale from Beyond" über 16 Minuten das aktuelle Leistungsvermögen und den Facettenreichtum von MOB RULES im Jahr 2016 eindrucksvoll zusammenfasst und dabei stellenweise sogar IRON MAIDEN alt aussehen lässt.

Fazit: Vorsicht Suchtpotenzial! (JK)

9 von 10

www.mobrules.de

Samstag, 9. April 2016

DARK EASTER METAL MEETING 2016


MY DYING BRIDE Live (© by metal-is-forever)

DORNENREICH Live (© by metal-is-forever)

EWIGEIS Live (© by metal-is-forever)

EREB ALTOR Live (© by metal-is-forever)

OUTRE Live (© by metal-is-forever)

ROTTING CHRIST Live (© by metal-is-forever)

ROOT Live (© by metal-is-forever)

ROOT Live (© by metal-is-forever)

BÖLZER Live (© by metal-is-forever)

AETHERNAEUM Live (© by metal-is-forever)

SAILLE Live (© by metal-is-forever)

Konzertbericht vom DARK EASTER METAL MEETING - 27.3.2016 München - Backstage

Ostern ist das Fest, an dem man Eier bunt bemalt, die Auferstehung Christi feiert und man sich mit seiner Familie trifft - eigentlich - nicht so im Backstage zu München. Hier feiert man Ostern seit 2012 etwas anders - mit dem DARK EASTER METAL MEETING. Neben dem diesjährigen Headliner MY DYING BRIDE kann das Festival heuer mit einer Band aufwarten, deren Name zu Ostern wie die Faust aufs Auge passt - ROTTING CHRIST.

Insgesamt 17 Bands gehören in diesem Jahr zum elitären Kreis, mit denen das DARK EASTER METAL MEETING (DEMM) sein kleines Jubiläum (5. Festival) begeht - los geht es um Punkt 14.30 Uhr mit EWIGEIS im Club. Das Duo aus Schwabhausen (Lkr. Dachau) präsentiert seinen Old-School Black Metal in deutscher Sprache und zumeist im Mid-Tempo, scheut aber auch nicht davor zurück, mittels Blastbeats, fiese Nadelstiche zu setzten. Wie es sich für eine Band gehört, die Fenriz und sein musikalisches Wirken offensichtlich zu ihren Inspirationsquellen zählt, tragen die beiden Herren Corpsepaints. Kam die Show von EWIGEIS zu Beginn in der optischen Präsentation noch ziemlich hüftsteif rüber, taute Saat (Voc. & Git.) in der Mitte des Sets etwas auf, was zum einen daran lag, dass für einen Song ein weiterer Sänger die Band unterstützte, aber auch daran, dass das Publikum, welches trotz früher Stunde schon zahlreich erschienen war, EWIGEIS immer wieder anfeuerte. So konnten zum Ende der Show dann beide Seiten (Band und Publikum) von sich behaupten, einem vielversprechenden Einstieg ins DARK EASTER METAL MEETING beigewohnt zu haben.

Nächster Programmpunkt: SAILLE.
Die Tatsache, dass das Festival diesmal Jahr leider nicht "ausverkauft" vermelden kann, ist zwar für den Veranstalter ärgerlich, hat aber für das Publikum den Vorteil, dass das große Gedränge und Geschubse, beim Hallenwechsel dieses Jahr (im Vergleich zu 2015) weitesgehend ausbleibt.
Die Belgier von SAILLE können sich dann, trotz einer eher mittelmäßigen aktuellen Veröffentlichung ("Eldritch"), über eine ansehnliche Schar Melodic-Black-Metal Fans freuen, die sich zum Eröffnungsgig in der Halle eingefunden haben. Obwohl SAILLE mit ihrem synthielastigem Sound heute zu den "ruhigeren" Acts gehören, jagen die sechs Belgier einen druckvollen Sound durch die Boxen, was im Publikum wohlwollend zur Kenntnis genommen wird. Der Großteil der Anwesenden stört sich heute auch nicht daran, dass SAILLE eigentlich seit deren Anfangstagen damit zu kämpfen haben, eine eigene Note in den Sound zu bekommen. Es geht also anscheinend auch ohne Originalität- zumindest heute. Nun denn, auf ins Werk - SEAR BLISS warten.

Dass die Ungarn in den letzten Jahren sich einen guten Namen in der Szene erarbeitet haben, sieht man alleine schon daran, dass die ersten Reihen dicht an dicht gedrängt stehen und vom ersten Ton an Andras Nagy & Co anfeuern. Leider haben SEAR BLISS zu Beginn mit Soundproblemen zu kämpfen, was zur Folge hat, dass der erste Song nahezu ohne Gitarre auskommen muss. Die Ungarn lassen sich von diesem suboptimalen Umstand aber nicht aus dem Konzept bringen und ziehen ihr Ding (Midtempo, Posaune, Samples, Melodie) gekonnt und abwechslungsreich durch. Das Publikum dankt es ihnen nach 45 Minuten mit warmen Applaus.

Nach dem Gig verbleiben ein paar Minuten Zeit, um den kleinen aber feinen Merchbereich zu besuchen, der einiges im Angebot hat, um die auf Konsum gebürsteten Kundschaft zu befriedigen. So finden sich z.B. unzählige CDs/LPs  (u.a. eine limitierte EP von THE VISION BLEAK), das ein oder andere Tour-Shirt der Protagonisten, Patches, Pins usw. auf den diversen Tischen der Händler. Wer Glück hat erwischt sogar den ein oder anderen Musiker (EREB ALTOR, THE VISION BLEAK, DORNENREICH, ROOT) und kann sich so gleich seine erworbenen Tonträger signieren lassen.

Weiter geht es mit AETHERNAEUM im Club. Der wurde schon kräftig eingeräuchert, um eine Atmosphäre zu erschaffen, die dem düster, mystischen Sound der Berliner Combo die passende Optik verpasst. In der ihnen zugestanden halben Stunde bringen AETHERNAEUM sechs Songs unter, die mal harmonsich, mal wild, aber immer mit Cello, sehr gut ankommen. Zum Ende der Show sind sich nahezu alle einig, im rappelvollen Club, soeben das erste Highlight des Tages/Abends erlebt zu haben.

Das nächste Highlight folgt auf dem Fusse - THE VISION BLEAK. Nach einem atmosphärisch, düsterem Auftakt geben die Jungs von THE VISION BLEAK alles, um ihr Publikum zu beeindrucken! Das läßt sich auch nicht lange bitten und steigt auf die teils amüsanten Animationsversuche von Markus Stock ohne langes Zögern mit ein. Ein Song jagt den anderen und jeder Einzelne von ihnen scheint seine ganz eigene Geschichte zu erzählen, bei der man gerne zuhören will. Auch ein Song vom kommenden Album durfte natürlich nicht fehlen. Dieser überzeugte durch harten, treibenden Sound und spannungsvoll aufgebauter Atmosphäre.

Danach wird es wild - BÖLZER sind an der Reihe. Die schweizer Black/Death Emporkömmlinge sind im Jahre 2013 eigeschlagen wie die sprichwörtliche Bombe. Mit ihrer brachialen Härte und dem occulten Character der Songs scheinen BÖLZER den momentanen Zeitnerv getroffen zu haben. Spärlich beleuchtet, dafür umsomehr in Wehrauchschwaden gehüllt und getragen von der euphorischen Stimmung, haut das schweizer Duo dem Publikum seinen finsteren Sound erbarmungslos um die Ohren. "Zeus", "C.M.E.", "Archer", "Entranced by the Wolfschook, "Chlorophyllia", "The Great Unifer" - hier brennt die Hütte. Nach 50 Minuten ist dann aber Schicht im Schacht und das schweißgebadete Publikum bahnt sich den Weg zum nächsten Konzert - ROOT.

Es gibt nur wenige Bands im Metal Zirkus, die eine ganz spezielle Aura umgibt. ROOT gehören definitiv dazu. Auch wenn Big Boss und seine Truppe schon ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, mitreißende Auftritte legen sie immer noch aufs Parkett. So auch heute. Klarer Sound, eine ausgewogene Setlist, sowie eine prächtig aufgelegte Band und einer der kultigsten Sänger überhaupt, lassen die knappe Stunde wie im Flug vergehen.

Dass aber nicht immer alles nach Plan laufen kann, wird nun bei den folgenden VELNIAS deutlich.
In den kleinen aber feinen Räumlichkeiten des Clubs durften VELNIAS für knappe 40 Minuten ihr Bestes auf der Bühne geben. Doch leider war deren Bestes heute nicht gut genug. Trotz ersichtlichen Bemühungen des Sängers, wirkte die Performance leider viel zu gezwungen und angestrengt. Außerdem unterirdisch: Der "Gesang". Ob es nun so gewollt war, oder der Mann am den Reglern schuld war, sei dahin gestellt - Gesang sollte aber definitiv nicht komplett im Sound der Instrumentalfraktion untergehen.

Auch nicht optimal, aber doch um vieles besser - der Auftritt von GOD DETHRONED. Der energiegeladene Einstieg der Holländer, wurde relativ schnell durch ein defektes Mikro ausgebremst. Dieser Fauxpas wurde jedoch zügig und professionell mit einem lässigen Mirkowechsel überspielt. Leider ließ sich das weitesgehend träge Münchner Publikum nicht einmal durch die persönliche Aufforderung von Henri „T.S.K“ Sattler zu einem Circle-Pit motivieren und antwortete im besten Fall mit etwas mehr Haareschütteln. Liebe Münchner - das üben wir bis zum nächsten Jahr nochmals!

Etwas anspruchsvoller geht es im Anschluß daran mit DORNENREICH weiter, die ihren Gig akustisch beginnen und dafür den ein oder anderen irritierten Blick ernten. Was im Rahmen einer eigenen Akustik-Tour sehr gut funktioniert, wirkt hier etwas fehl am Platz. Das DEMM ist wohl nicht die geeignete Veranstaltung für eine derart extravagante Auslegung des Düster-Metal von DORNENREICH. Schlecht abgemischter Sound und einige schiefe Töne trugen zudem nicht wirklich zur Besserung bei. Nach dem mehr als willkommenem Wechsel zu den elektronischen Instrumenten, legen DORNENREICH jedoch in altbekannter Manier los.
Von Klassikern wie z.B. "Der Hexe flammend Blick", oder auch von Neuerem wie "Flammenmensch" durfte sich der Zuhörer berieseln lassen. Ein besonderes Schmankerl hatten Eviga & Inve auch noch in Petto: "Leben, lechzend, Herzgeflüster".

Next: ROTTING CHRIST. Großer Name, großartige Band!
Mit orientalischem Intro und beschwörungsartigen Gesängen begaben sich ROTTING CHRIST auf die Bühne des Werks. Geleitet von den schlachtrufartigen Gesängen der Griechen ließ sich das Publikum, zwar spät im Verlauf des Festivals, nun aber doch noch, zu einem kleinen Moshpit hinreißen! Alleine daran kann man sehen, wie sehr die Griechen, dem ansonsten etwas bewegungsfaulen Publikum, mit ihrem einzigartigen Sound eingeheizt haben. Die häufige Interaktion des Sängers mit dem Publikum tauchte zudem den Auftritt in eine angenehme und fast schon familiäre Stimmung. ROTTING CHRIST 10 Points!

EREB ALTOR entführen anschließend in eine fantastische Welt voll germanischer Erzählungen, begleitet von traumhaft schönen Clear-Vocals, harten Gitarrenklängen und derbem Gesang.
Besonders erfreut war wohl so mancher BATHORY Fan im Publikum, als EREB ALTOR den ein oder anderen Song von  "BLOT-ILT-TAUT" (Bathory Cover Album) auf ihre Setlist packten!
Eine gelungene Abwechslung, die Songs dieser Giganten mal auf andere Art und Weise interpretiert zu bekommen.

Die nächsten im schwarzen Reigen sind OUTRE. Und die scheren sich einen feuchten Kehricht um Melodie, Harmonie und Kult-Romantik. Vielmehr legen die Polen von Anfang an den kleinen Backstage Club in Schutt und Asche. Eine brutale, tiefschwarze Atmosphäre nimmt den Zuschauer vom ersten Moment an gefangen, ebenso, wie die undurchdringliche Nebelwand, und lässt die Anwesenden Zeuge eines intensiven Oldschool-Sets werden, das sich gewaschen hat. Packend, brachial, beklemmend - OUTRE.

Was kann nach solch einem Gig noch kommen? Niemand geringeres als MY DYING BRIDE. Obwohl die Briten ihre wilden Tage schon seit geraumer Zeit hinter sich gelassen haben, zieht der Name immer noch. So ist es wenig verwunderlich, dass bereits Minuten vor Konzertbeginn nahezu kein Durchkommen in die ersten Reihen mehr möglich ist. Wer einen guten Platz ergattert hat, gibt ihn auch nicht mehr her. Los gehts - überpünktlich, um kurz vor 23 Uhr  eröffnen MY DYING BRIDE mit "Your River". Für viele dürfte es das erste Mal sein, dass sie die britischen Doom/Death/Gothic Götter live sehen dürfen, dementsprechend gebannt und aufmerksam wird deren 75-minütige Show verfolgt. Die Briten liefern Songs aus allen Schaffensperioden und ziehen dabei nicht nur einmal das Tempo an, sodass trotz all dem Pathos und den Depri-Momenten, mit denen die Briten ihre Lieder unterfüttern, genügend Raum bleibt, um die Matte zu schütteln. Aaron Stainthorpe ist bestens bei Stimme und präsentiert sich gewohnt ausdrucksstark. Da es an der gut harmonierenden Band, dem glockenklarem Sound und der abwechslungsreichen Setlist ebenfalls nichts zu meckern gibt, werden MY DYING BRIDE dementsprechend am Ende der Show nach "The Cry of Mankind" (vom 1995er Prachtalbum "The Angel and the Dark River") massiv gefeiert.

Die Rausschmeißerfunktion hatten MGLA inne. Dass sich die Band innerhalb der Szene einen mehr als guten Namen gemacht hat, war unschwer an der prall gefüllten Halle zu erkennen. Selbst der ein oder andere Musikerkollege ließ sich die Show der Polen nicht entgehen. Wann hat man wohl zuletzt ein einheitlicheres Bühnenoutfit gesehen? Jedes kleine Detail des Bühnenoutfits war innerhalb der Band total identisch. Krönendes Detail der "charakterlosen" Bühnenpräsenz bildeten die in Schwarz gehüllten Gesichter. Dafür wurde auf jeglichen Schnickschnack oder sonstige Bühnendekoration verzichtet. Mit klassischem Black Metal Sound und treibendem Takt wurde der Auftritt von MGLA so zu einem wahren Erlebnis für Geist und Ohren, der nach 50 Minuten Spielzeit den finalen Punkt hinter dem DARK ESTER METAL MEETING 2016 setzte.

Unter dem Strich darf/muss man den Organisatoren auch in diesem Jahr zu einem gelungenem Festival gratulieren. Die Auswahl der Bands war, wie in den Jahren zuvor, ausgewogen und mit Bedacht ausgewählt. Ein mächtiger Headliner, viele Bands, die zum ersten Mal oder schon lange nicht mehr in München aufgetreten sind und der ein oder andere Geheim-Tipp. Besser geht es kaum. Angenehm fiel diesmal (im Vergleich zu 2015) auf, dass das Festival etwas "entschleunigt" wurde. Weniger Überschneidungen, keine Einlassstopps und keine langen Schlangen an Bar und Imbissständen. So mausert sich das DARK EASTER METAL MEETING langsam aber sicher zum besten Black-/Death Indoor-Festival in Deutschland. Man darf jetzt schon gespannt sein, welche Bands uns die Macher vom DEMM im nächsten Jahr präsentieren werden. Wir sehen uns!

Auf dem DEMM Festival waren für euch Jürgen (JK) und Sandrina (SM) unterwegs.

Montag, 4. April 2016

ACCUSER / "The Forlorn Devide" / Metal Blade Records / 10 Tracks / 46:42 Min

"The Forlorn Devide" heißt das neueste Machwerk der Siegener Thrash Urgesteine ACCU§ER. Es ist bereits das vierte Album, welches ACCU§ER seit ihrer Reunion 2008 vom Stapel lassen und zugleich der erste Longplayer, der über das renommierte Kult-Label Metal Blade Records veröffentlicht wird. Wer ACCU§ER (gegründet 1986) über die Jahre verfolgt hat, weiß was einen erwartet, wenn Frank Thoms und seine Mannen loslegen - brutales Riffing, fieses Drumming, Soli mit technischer Raffinesse und ein Shouter, der mit seinem Organ Tote zum Leben erwecken könnte - oder eben ein kompromissloses (Modern) Thrash Brett. Erbarmungslos frißt sich "The Forlorn Devide" in die Gehörgänge des Hörers, versetzt die Nackenmuskulatur in Schwingung und groovt wild um sich. Würden sich SOULFLY und DEW-SCENTED  heutzutage für ein Album zusammentun, dann würde sich das Ergebnis aus dieser unheilvollen Vereinignung wohl anhören wie "The Forlorn Devide".
ACCU§ERs Studioalbum Nr 11 kann zudem mit einem hohen Maß an Dynamik, einem nicht aufdringlichem Gespür für Melodie und einer fetten Produktion punkten.

Einziger Kritikpunkt  - obwohl das Album es sich auf konstant hohem Niveau "gemütlich" macht und eigentlich kein Song abfällt, vermisst man auf "The Forlorn Devide" zumindest einen Song, der alle anderen überstrahlt.
Trotz diesem kleinen Makel packt einem das Album von Anfang an und dürfte ACCU§ER ein Stück weit dabei behilflich sein, an die Teutonic 4 etwas näher heranzurücken. Verdient hätten sie es schon längst. (JK)

Anspiel-Tipps: "Impending Doom", "Lust for Vengeance", "Fifth Column", "Flow of Dying"

7.5 von 10