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Dienstag, 17. April 2012

Konzertbericht TANKARD / SCORNAGE 13.4.2012 Underground / Köln

Hessens erfolgreichster Export in Sachen Thrash-Metal lässt sich nach ca 2,5 Jahren wieder im Schatten des Doms blicken um den Kölner zu zeigen wie man mit Bier im Blut und Metal im Kopf das Underground zum beben bringt. Dem Ruf des sympathischen Vierers folgen dann auch ca 330 Feierwütige an diesem Freitag dem 13. Doch bevor Gerre & Co die Bühne zerlegen, dürfen SCORNAGE aus Aachen ihr hammerhartes Thrash-Brett abfeuern. SCORNAGE haben sich innerhalb der letzten Jahre zu einer ernstzunehmenden Kraft im deutschen Thrash entwickelt, und geben dementsprechend routiniert den Einheizer. Von der ersten Minute an, des 40 minütigen Auftritts springt der Funke auf das Publikum über und es wird in den ersten Reihen gebangt was der Nacken hergibt. Aus dem schweißtreibenden Set der Aachener werden "I`m your Fear" und "Frozen Throne" mit am meisten abgefeiert und animiert auch die weiter hinten Stehenden dazu die Haarpracht durchzuschütteln. Starker Auftritt von SCORNAGE der perfekt auf den Höhepunkt des Abends vorbereitet hat. Die Umbaupause nutzen die Meisten um die Blase zu entleeren und die Biervoräte aufzufüllen, dementsprechend dicht ist das Gedränge an der Pissrinne und am Tresen. Kurz nach 21 Uhr betritt die selbstbetitelte erfolgloseste, an Humor hat es Gerre noch nie gemangelt, Thrash Legende TANKARD die Bühne um ihr 30-jähriges Bestehen gebührend mit den Anwesenden zu begehen. Passend zur Zeitreise durch drei Jahrzehnte Bandhistorie eröffnet "Time Warp" den Abend bevor der Doppelschlag mit "Need Money for Beer" und "The Morning After" auch dem Letzten klar macht dass es heute Abend keine Zeit zum verschnaufen geben wird. Gerre ist gewohnt gut aufgelegt und zieht mit seiner Bühnenpräsenz nahezu die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Überhaupt merkt man dem Frankfurter Vierer zu jeder Minute an, dass sie mit Herzblut bei der Sache sind und TANKARD haben es innerhalb der ersten 15 Minuten geschafft dem Begriff Ausnahmezustand eine neue Dimension zu geben. Im Minutentakt stürzen sich die Stagediver von der, in der Höhe doch recht überschaubaren, Bühne um dankend von dutzenden Armen getragen durchs Underground befördert zu werden. Der Rest findet sich im kollektiven Bangen und Moshen wieder und feiert jede Ansage von Gerre ab als hätte er soeben Freibier für alle versprochen. Auch wenn der Sound nicht der Beste war, den ein Auftritt dieser Klasse verdient gehabt hätte, findet der Abend nach ca 120 Minuten Volldröhnung mit dem Zugabenblock "Zombie Attack", "Space Beer" und "Empty Tankard" einen mehr als würdigen Abschluß. Bleibt nur zu hoffen, dass uns TANKARD in dieser Form noch einige Jährchen erhalten bleiben. Prost. (JK)