NEVERMOST machen Death-Doom-Metal, stammen aus Laredo in Texas und haben bereits im letzten Jahr eine Visitenkarte in Form der EP "Alpha" abgegeben. Jetzt liegt mit "Noetic" der erste Longplayer vor. Musikalisch gesehen sind NEVERMOST ungefähr auf der gleichen Wellenlänge unterwegs wie OCTOBER TIDE, DAYLIGHT DIES, (alte) AMORPHIS und NOVEMBERS DOOM. Nachdem das Album für meinen Geschmack mit "Matrix Divine" mehr als durchschnittlich beginnt, läßt das folgendene "Weald Realms" einen zum ersten mal aufhorchen. Melo-Death im Doom-Tempo, mit einem heavy Drumming, hymnischen Gitarrenwänden und Growls, die bis ins Mark treffen. Überhaupt sind die Growls von John Johnsten nicht von schlechten Eltern. Gekonnt und ausdrucksstark transportiert er die depressiv-wütende Stimmung der Scheibe. Weiter geht es mit "The Void of Souls", welches mit einer leicht folkigen Attitude punkten kann. Im Anschluß daran wartet mit "Nous Alliance" ein weiteres mal ein Track mit melodisch/melancholischen Gitarrenläufen und einem genialen Drumming auf den Hörer. Danach nimmt sich "Noetic" eine Auszeit. Die folgenden "Synergos" und "Arcanum" sind Death-Doom Tracks, die niemand weh tun, aber auch keinen vom Hocker reißen dürften. Zum Ende hin drehen NEVERMOST mit "Sphere Calliginous" und "Order of Mithra" nochmals leicht an der Geschwindigkeitsschraube und auch der Härtegrad nimmt minimal zu. Die einzige Abwechslung im insgesamt sehr ähnlich strukturierten Soundgewand auf "Noetic" gibt es mit dem ruhig gehaltenem Instrumentaltrack "Envision", welcher an vorletzter Stelle platziert wurde.
Fazit: NEVERMOST werfen mit "Noetic" eine ordentlich bis gute Scheibe auf den Markt, die aber Gefahr läuft (auf Grund der oftmals ähnlichen Strukturierung der Songs), sich schnell abzunutzen. (JK)
Anspiel-Tipps: "Nous Alliance", "Order of Mithra", "Weald Realms"
6.5 von 10