Die Iceland Warriors von SKALMÖLD lassen zum dritten mal seit 2009 ihre Drachenboote zu Wasser, um mit ihrem (speziellen) Viking-Metal das Festland jenseits des Nordatlantiks zu erobern. Waren die ersten beiden Beutezüge ("Baldur" von 2009 und "Börn Loka" von 2012) schon nicht von schlechten Eltern, legen SKALMÖLD mit "Með Vættum", vor allem was Songwriting und Abwechslung betrifft, nochmals eine ordentliche Schippe drauf. "Með Vættum" ist vielschichtig, tendeziell progressiv, hymnisch, sowie aggressiv und folkloristisch zugleich. SKALMÖLD versehen die Songs aber mit der Sprache und dem Melodiegespür ihrer Heimat, so dass sich die Flötenschlumpf-Metal-Fraktion beim Zugang etwas schwerer tun dürfte. Gerade dies macht "Með Vættum" aber so besonders und hebt die Isländer aus der Pagan- und Viking-Veröffentlichungsflut der letzten Wochen/Monate hervor. Was SKALMÖLD zudem von ähnlich gelagerten Bands dieses Genres abhebt, ist der überwiegende Einsatz von Growls/Shouts, wobei Klargesang auch stattfindet, aber eben nur dosiert. Außerdem scheuen die Nordmänner auch nicht davor zurück, Fragmente des Heavy-, Black- und Doom-Metal in die Songs mit einfließen zu lassen. Hat man den Zugang dazu einmal gefunden, wächst die Begeisterung für "Með Vættum" bei jeder weiteren Umdrehung im Player und die Songs entwickeln eine atmosphärische Dichte, die einem die Nordische Mythologie und den Vibe der damaligen Zeit förmlich spüren lässt.(JK)
Anspiel-Tipps: "Með jötnum", "Með fuglum", "Með griðungum"
8.5 von 10