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Montag, 23. März 2015

Konzertbericht MOONSPELL / SEPTIC FLESH 19.3.2015 München - Feierwek (Hansa 39)

Mit dem aktuellen Album "Extinct" haben MOONSPELL es mal wieder geschafft, in die deutschen Albumcharts einzusteigen. Grund genug also, den Tourbus zu besteigen und "Alemanha" zu bereisen. Zur Unterstützung haben sich die Portugiesen SEPTIC FLESH (aka SEPTICFLESH) und LACRIMAS PROFUNDERE mit an Bord geholt. Leider verpasst der Verfasser dieser Zeilen die bayrischen Gothic- / Dark Rocker von LACRIMAS PROFUNDERE, sodass diese Review mit SEPTIC FLESH beginnt. Schon Minuten vor dem Beginn der Show, wurde das Licht auf ein Minimum gedimmt, erklingen schaurige Klänge aus dem Boxen und zieht Weihrauchduft durch die Halle. Nachdem auch der letzte Winkel der Halle beweihräuchert wurde und damit wohl sämliche bösen Geister vertrieben (warum eigentlich?) wurden, legen SEPTIC FLESH mit "War in Heaven" los und verschrecken damit den ein oder anderen zart besaiteten Gothic-Fan, der sich wegen LACRIMAS PROFUNDERE noch in den ersten Reihen aufgehalten hatte. Die Mischung aus brachialem Black 'n' Death und Gothic/Klassik ist nunmal nicht jedermanns Sache. Nach wenigen Momenten hat dann aber jeder seinen, für ihn richtigen Platz in der Halle gefunden, sodass man sich wieder auf den Auftritt der Griechen konzentrieren kann. Und der hat es in sich! SEPTIC FLESH sind heute nämlich prächtig aufgelegt. Fronter "Seth" ist bei bester Stimme, der Sound ist vom Feinsten und die Song-Auswahl der Setlist ist sehr gut. Neben fünf Tracks vom aktuellen Album "Titan" haben SEPTIC FLESH natürlich auch einige ältere Nackenbrecher mit im Gepäck, die mit dem Charme einer Abrissbirne für "Extreme-Activity" in den ersten Reihen sorgen. "Anubis" und "Prometheus" beenden nach 50 Minuten einen excellenten Auftritt der Griechen. In dieser Form könnten sie selbst Größen wie DIMMU BORGIR von Sockel stoßen. Efcharisto! Kaum sind SEPTIC FLESH von der Bühne, steigt die Vorfreude auf den Auftritt von MOONSPELL. Vorher heißt es aber noch die Umbaupause sinnvoll (Pinkelpause) zu nutzen. Nach dieser notwendigen Tätigkeit, bleibt dann auch noch genügen Zeit, um die verlorengegangene Flüssigkeit, in Form von Gerstensaft, wieder auszugleichen. Wie bestellt, fallen "letzter Schluck" und "Erlöschen des Hallenlichtes" zusammen. Nacheinander betreten die Mitglieder von MOONSPELL die Bühne, zuletzt Fernado Ribeiro. Los geht es mit dem Doppelschlag "Breathe (Until We Are No More)" und "Extinct" von neuesten Output. MOONSPELL präsentieren sich vom Start weg gewohnt stark: Perfekt aufeinander abgestimmt, top-eingespielt und vor Spielfreude sprühend. Das ganze wird abermals bei erstklassigen Soundverhältnissen (Kompliment an den Mann hinter den Reglern) dargeboten. Nach zwei älteren Perlen "Opium" und "Awake!" widmen sich die Portugiesen wieder dem neuen Material. Überhaupt neues Material. In der ersten Hälfte der Setlist finden sich 5 (!) Lieder vom "Extinct"-Album, was zum einen von der hohen Qualität des Albums zeugt, aber auch unterstreicht, wie sehr MOONSPELL vom aktuellen Song-Material (zurecht) überzeugt sind. "Herr Spiegelmann" läutet die zweite Hälfte ein, in der sich dann allerdings fast ausschließlich älteres Liedgut befindet. Fernado ist heute Abend, wie gewohnt, stimmlich über jeden Zweifel (bis auf ein paar kleinere Wackler) erhaben, läuft heute aber auch zu großer Entertainer- und Moderator-Form auf. Selten war der Meister redseliger als heute Abend. Zudem versucht er sich das ein oder andere Mal an der Sprache der Germanen, was ein paar Schmunzler zur Folge hat, z.B. als er "wunderbar" sagen möchte, "Wonderbra" aber über seine Lippen kommt. Fürs Auge bieten MOONSPELL neben der ansprechenden Lightshow optional ein paar Nebelsäulen und zu "The Future is Dark" fällt künstlicher Schnee (Schaumtropfen) auf die Bühne und saut Gitarrist Ricardo Amorim, der genau darunter steht, komplett ein. Unmittelbar danach erreicht die Stimmung in der Halle zu "Mephisto", "Vampiria" und dem unverzichtbaren "Alma Mater" ihren Höhepunkt. Danach gehen MOONSPELL kurz von der Bühne, kehren aber nochmals für "Wolfshade" und "Fullmoon Madness" zurück und überlassen, im Anschluss daran, ein zufriedenes Publikum mit nassgeschwitzen Körpern, sich selbst. (JK)