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Freitag, 25. September 2015

Konzertbericht vom Darknight Festival München 11.9.2015 (Tag 1)

Wer in München in den Gasteig geht, um den Klängen eines Konzertes zu lauschen, bekommt in der Regel Klassik, Jazz oder Schlager serviert. Nicht so Anfang September 2015. Bereits zu früher Stunde, gegen 18 Uhr, versammeln sich vor der Heimat der Münchner Philharmoniker, Menschen in schwarzen Klamotten und mit zumeist längeren Haaren. Was ist den hier los, mag sich der ein oder andere Frackträger samt Begleitung im Abendkleid gefragt haben? Des Rätsels Lösung: Es fand Münchens erstes Metalfestival im Gasteig statt - das DARKNIGHT FESTIVAL. An zwei Festivaltagen wurde ein Einblick in Münchens Metal-Untergrund geboten. Insgesamt waren 10 Bands am Start.

Tag 1:
 
SYMMETRIC hatten die Ehre, in der "Black Box" im Gasteig das Festival zu eröffnen. Mit ihrem soliden Alternative Rock, der mit Metal nicht wirklich viel zu tun hat, hatten SYMMETRIC allerdings einen nicht gerade einfachen Stand. Obwohl man ihnen musikalisch nur wenig vorwerfen konnte, kam nur wenig Stimmung auf. Die meisten schauten sich das Geschehen aus sicherer Entfernung an, nur vereinzelt wagte sich jemand aus dem Publikum direkt vor die Bühne. Mag sein, dass die etwas hüftsteifen Performace der Band (nur Sänger Chris tanzte sprichwörtlich aus der Reihe) nicht ganz schuldlos daran war, oder auch die Tatsache, dass SYMMETRIC noch nicht ganz für sich entschieden haben mögen, wohin die musikalische Reise gehen mag. Spielten SYMMETRIC zu Beginn des Auftritts noch Alternative Rock mit klassischen Soli, änderte sich die musikalische Ausrichtung, je länger der Auftritt lief, mehr und mehr in Richtung Pop-(Rock). So geht am Ende der Eröffnungsgig des 1. Metal-Festivals im Gasteig als halbgare Sache in die Analen ein. Als nächstes sah das kulturelle Programm A THOUGHT UNLEASHED vor. Das Quintett aus München sorgt für die erste richtige Portion Metal an diesem Abend. Die 2012 gegründete Formation bevorzug einen Sound, der an frühe ATROCITY erinnert. Blickfang ist Sängerin Sonja, die an diesem Abend im hautengen Latexkostüm die Blackbox rockte. Stimmlich hat die Dame sowohl Klargesang als auch derbe Growls in Petto. Respekt.
Die nächsten 60 Minuten gehören den Oberbayern SULPHOR. Musikalisch ist das Sextett schwer einzuorden; etwas Thrash Metal, hier und da Dark- bzw. Death Metal Elemente, die meisten Texte auf deutsch (gelegentlich auf englisch) und die Ansage auf bayrisch. Eine ungewöhnliche Mischung, die aber ordentlich zündet! Kollektives Headbangen während des Auftritts und kräftiger Applaus danach, sind der Lohn für einen gelungen Auftritt.
Nächster Programmpunkt: Die wahrscheinlich sexistischste Band der Welt (Bandzitat) - INSANE. Der Name ist Programm! Optisch erinnert die Show an KNORKATOR. Sämtliche Bandmitglieder waren als "Senioren" verkleidet und wurden während des Auftritts von einem "Pfleger" betreut. Zwischen den Songs gab es lustige Einspieler, Zitate oder zünftige Blasmusik. Musikalisch hatte der Wahnsinn seine Heimat in der Schnittmenge von CREMATORY, EISREGEN und EISBRECHER. Songs wie "Ich hasse alles" oder "Doppelfickerspiegelpanzer" machten den Auftritt von INSANE zum Highlight des ersten Festivaltages.
Im Anschluß daran durfte (mußte) der eigentliche Headliner EMERGENCY GATE auf die Bühne. Weil nach dem Auftritt von INSANE viele der Anwesenden den Heiweg angetreten haben, fand der Gig von EMERGENCY GATE nur noch vor einer handvoll Fans statt. Sozusagen ein intimes Fantreffen. Eigentlich schade, denn die Jungs gingen 60 Minuten Vollgas und Sänger Matthias Kupka hatte einen absoluten Sahnetag erwischt. Die Lightshow war auch nicht von schlechten Eltern. Metalcore ist aber, wie es scheint, nunmal nicht jedermanns Sache. Sei's drum. Die standhaft Gebliebenen hatten dennoch ihren Spaß und quittierten dies nach dem letzten Song mit reichlich Applaus. (JK)