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Montag, 9. November 2015

Konzertbericht GAMMA RAY / SERIOUS BLACK / DRAGONY 3.11. 2015 München - Backstage (Werk)

Wie die Zeit vergeht. GAMMA RAY feiern 25-jähriges Jubiläum. So ein Anlass muss natürlich gebührend gefeiert werden, am besten mit den Fans zusammen. Was böte sich da mehr an, als eine Jubiläumstour zu fahren. Gesagt - getan. Die "Best of the Best"-Tour führt GAMMA RAY durch insgesamt 27 Städte auf dem europäischen Kontinent. Einer der Stopps - München. Um die GAMMA RAYs bei ihren Feierlichkeiten zu unterstützen, haben auch noch SERIOUS BLACK und DRAGONY den Tourbus bestiegen. Letztere beginnen Punkt 20 Uhr im zu diesem Zeitpunkt noch recht übersichtlich gefüllten Backstage ihren halbstündigen Gig. Musikalisch wandelt die Band aus Österreich auf symphonischen Power Metal Pfaden und kann in den ersten Reihen des Auditoriums durchaus auf einige Fans zurückgreifen, die textsicher jedes Lied mitträllern. Fünf Songs bringen DRAGONY in der halben Stunde unter, in der Sänger Siegfried Samer von Phansasiewelten und Drachen erzählt und etwas Mühe hat, die ganz hohen Töne zu treffen. Insgesamt wirkt die Band etwas hüftsteif, nur Siegfried "The Dragonslayer" Samer findet gelegentlich Gefallen daran, sich die Beine zu vertreten, was zu Abzügen in der B-Note führt, aber nichts daran ändert, dass DRAGONY ihren Job als Anheizer insgesamt akzeptabel ins Ziel bringen. Applaus. Licht an. Pinkelpause. Und schon geht's weiter. Licht aus. Keine 10 Minuten nachdem DRAGONY von der Bühne runter sind, marschieren SERIOUS BLACK unter den Klängen eines epischen Intros ein und beginnen ihre Show, die in der Folge nicht nur einmal an KAMELOT und MASTERPLAN erinnert. Feinster Power-Metal dröhnt da aus den Boxen, das Liedgut hochmeldisch und eingängig, die Band agil und gut aufeinander abgestimmt. Kaum zu glauben, dass diese Band erst seit einigen Monaten existiert. Nachdem die ersten beiden Songs noch von den meisten Anwesenden (inzwischen ist das Backstage ordentlich gefüllt) etwas "abwartend" aufgenommen wurden, steigert sich das Interesse seitens des Publikums spätenstens ab "Older and Wiser" immens. Plötzlich drängen die meisten nach vorne zur Bühne, Mähnen fliegen im Rhytmus der Songs, dutzende Hände werden gereckt und SERIOUS BLACK Sprechchöre hallen vereinzelt durchs Backstage. Nach "Sealing My Fate" stimmen SERIOUS BLACK den Gassenhauer "I Was Made for Lovin' You" (KISS) an, welcher ansatzlos in "Rock You Like a Hurricane" (SCORPIONS) über geht, was zur Folge hat, dass unzählige Menschen plötzlich das Bedürfnis haben lauthals mitzusingen. Die Fischerchöre - ein Scheiß dagegen. Nach vier weiteren Songs gehen SERIOUS BLACK unter verdientem Applaus von der Bühne. Das Feld ist nun perfekt für den Headliner und seine Feierlichkeiten bestellt. Eine halbe Stunde später ist es dann soweit, zu den Klängen von "Welcome" und unter frenetischen Jubel betreten GAMMA RAY die Bühne. Kai Hansen hebt kurz die Hand zum Gruße, nickt einmal freudig ins Publikum, und los geht's: "Heaven Can Wait" und "Last Before the Storm" eröffnen die Show. Dannach greift sich Kai das Mikro, begrüßt nochmals ausführlicher das Publikum und stellt danach Frank Beck als "neuen" zweiten Sänger vor. Der darf dann auch gleich "Fight" komplett alleine singen, während Kai, nun befreit vom Mikro, einen größeren Aktionsradius hat und somit die volle Breite der Bühne bearbeitet kann. Zum folgenden "I Want Out" (im Mittelteil als Reggae-Version), teilen sich dann beide Herren den Job am Mikro. Doch damit nicht genug, zu "One with the World" bittet Kai Hansen einen Jubiläumsgast auf die Bühne: Ralf Scheepers, den ersten Sänger der Band. Begeisterung im Publikum. Dieser Überraschungs-Coup ist gelungen! Danach darf sich Michael Ehre bei einem Drumsolo verausgaben und feiern lassen und im Anschluß daran darf dann auch Dirk Schlächter die Anwesenden von seinem Können (Bass-Solo) überzeugen. Zu "Dethrone Tyranny" vom "No World Order"-Album ist die Band dann wieder komplett auf der Bühne vertreten. Wie es sich für eine Best-of-Tour gehört, ist die Setlist bunt durchgemischt. Von jeden Album der 25-jährigen Bandgeschichte wird mindestens ein Song gespielt, nur die beiden "Land of the Free"-Alben werden (leider) nicht berücksichtigt. Der Stimmung schadet es aber nicht, dass ausgerechnet vom besten Album nichts gezockt wird. Ganz im Gegenteil. München feiert GAMMA RAY und sich selbst. Es ist schon ein paar Tage her, dass man die Band so frisch und auf den Punkt motiviert gesehen wie heute. In der Form gehören die Hamburger noch lange nicht zum alten Eisen. Zwischendurch erklärt Kai noch kurz, dass GAMMA RAY in München, neben Hamburg (logisch), immer den meisten Zuspruch bekommen. Das hört man doch gerne. Trotz all diesem Lob, läutet das Medley "Rebellion in Dreamland" / "Heavy Metal Universe" / "Ride the Sky" / "Somewhere Out in Space" trotzdem schon das Ende des Hauptteils der Show ein, der defintiv Appetit auf mehr gemacht hat. Unzählige "Zugabe-Rufe", oder eine halbe Zigarettenlänge (den Rest der Kippe rauchen Kai und Henjo auf der Bühne fertig) später, lassen sich GAMMA RAY dann nicht lumpen und geben, eine von Kai angekündigte "extendend" Zugabe, die vier Songs, anstatt der, wie sonst auf der Tour vorgesehenen zwei Titel, beinhaltet. Ein besonderer Dank an München sozusagen. "Heading for Tomorrow", "Avalon", "To the Metal" und "Send Me a Sign" setzen den finalen Punkt hinter einem sehr guten Auftritt der GAMMA RAYs. Am Ende wurden von der Band noch unzählige Plektren ins Publikum geworfen, die sich großer Beliebtheit erfreuten, ebenso wie der Merchstand, der nach Konzertende von den Fans noch "geplündert" wurde.  (JK)