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Mittwoch, 18. November 2015

Konzertbericht SHINING / DER WEG EINER FREIHEIT / IMPERIUM DEKADENZ 12.11.2015 München - Backstage (Halle)

Ich glaube hier spuckt es. Niklas Kvarforth - Musik und Attitude. Wer sich schon immer mal von seinem Lieblingsmusiker anspucken lassen wollte, hatte am 12. November in München die Gelegenheit dazu. SHINING hatten zum schwarzmetalischen Musizieren geladen. Ebenfalls mit dabei: DER WEG EINER FREIHEIT und IMPERIUM DEKADENZ.
Als IMPERIUM DEKADENZ ihren Gig um Punkt 20 Uhr beginnen, ist das Backstage bereits gut gefüllt, was bei dem Tour-Package aber auch wenig verwunderlich ist. Leider wurde der Schwarzwälder-Combo nur eine halbe Stunde Spielzeit zugestanden, sodass das Publikum an diesem Abend nur in den Genuß von vier Songs kam. Neben den beiden längsten Tracks ("Aue der Nostalgie" und "Striga") vom "Meadows of Nostalgia"-Album, hatten IMPERIUM DEKADENZ noch "Reich der fahlen Seelen" und "An Autumn Serenade" für ihren Kurzauftritt ausgesucht. Ob es klug oder eher ungünstig war, drei überlange Songs, bei einer halben Stunde Spielzeit, auf der Setlist zu haben, sei dahingestellt. Fakt ist aber, dass just in dem Moment, als die Atmosphäre der Songs anfing das Publikum in den Bann zu ziehen, der Gig auch schon sein Ende fand. Nächster Programmpunkt: DER WEG EINER FREIHEIT. Im Gegensatz zum Opener, ist hier vom ersten Moment an Stimmung in der Hütte. Und dass, obwohl DER WEG EINER FREIHEIT ihren Gig mit "Ruhe" beginnen. Der nordisch geprägte, aber dennoch "modern" präsentierte Black Metal der Würzburger kommt nicht erst seit heute sehr gut beim Publikum an. In den folgenden 45 Minuten, voller (Kunst-)Nebel und für Black Metal eher untypisch heller Beleuchtung, können DER WEG EINER FREIHEIT auf ganzer Linie überzeugen. "Eiswanderer", "Nachtsam", "Vergängnis", "Einkehr". Hier ist für jeden Schwarzkittel was dabei, egal, ob man eher auf Atmosphäre oder harsche Raserei steht. Nach dem letzten Song "Der stille Fluss" sind sich nahezu alle einig, einem intesiven und in sich stimmigen Auftritt der Würzburger Band beigewohnt zu haben. Lang anhaltender Applaus unterstreicht diese Aussage. Danach heißt es warten - warten auf SHINING. Ganze 45 Minuten lassen sich die Schweden Zeit, ehe sie (nach einem Intro) mit "Vilja & Dröm" ihre Show beginnen. Der Hauptdarsteller des Abends Niklas "Das Lama" Kvarforth präsentiert sich heute mit Bandana, Patronengurt, Gummihandschuhen (in schwarz selbstverständlich) und einer Reitergerte. Letzteres benutzt er gerne und häufig, um seinen Fans und den Fotografen einen Liebesbeweis der besonderen Art mitzugeben. Gerne darf es aber auch etwas Zigarettenasche auf das Haupt der Fans sein, oder etwas überflüssiger Speichel in das Anlitz der nach "mehr" lechzenden ersten Reihe sein. Wer "Glück" hat und seinen Mund weitgenug geöffnet hat, bekommt sogar etwas Whiskey aus dem Schlund von Niklas direkt eingeflößt. Wohl bekomm's! Ach ja, fast hätte ich es vergessen, Musik gab es natürlich auch. Geniale Musik sogar, für die der Name SHINING eigentlich steht, die aber leider, ob der Inszenierung von Niklas, bei jedem Konzert der Schweden zur Nebensache degradiert wird. In den knapp 90 Minuten, die SHINING auf der Bühne standen, gab es einen repräsentativen Überblick (10 Songs von 5 verschiedenen Alben) über das bisherige Schaffen der Band. Drei der zahlreichen Highlights waren ohne Zweifel "Besvilkelsens Dystra Monotoni / Neka Morgondagen", die SEIGMEN Cover-Version "Ohm (Sommar Med Siv)" und das kurze Schlagzeugsolo (inkl Painkiller / JUDAS PRIEST) von Rainer Tuomikanto. Die beiden Zugabe-Tracks "Människa O'avskyvärda Människa" und "Submit to Selfdestruction" beenden eine musikalisch hochwertige Veranstaltung, die zum Ende hin leider etwas zuviel Selbstdarstellung im Programm hatte. (JK)