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Mittwoch, 17. Februar 2016

Konzertbericht HELLOWEEN + RAGE + CRIMES OF PASSION 30.1.2016 München - Backstage

32 Jahre und kein bisschen leise. Die Kürbisköpfe aus Hamburg rollen wieder durch die weite Welt. Den Tourbus haben neben HELLOWEEN auch noch RAGE und CRIMES OF PASSION bestiegen. Der erste Stopp auf deutschem Boden führt HELLOWEEN samt Begleitung nach München in das Backstage - und hier selbstverständlich in die größte der drei Hallen. Als CRIMES OF PASSION um 19.45 Uhr den Abend eröffnen, ist die Halle schon relativ gut besucht, sodass vom ersten Ton an für Stimmung gesorgt ist. Die englische Power Metal Truppe nimmt den freundlichen Empfang wohlwollend zur Kenntnis, legt wie von der Taratel gestochen los und zieht in den folgenden 25 Minuten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, alle Register, um Werbung in eigener Sache zu betreiben. Posen, Headbangen, Gitarrensoli, Interaktion mit dem Publikum - CRIMES OF PASSION haben alles drauf - nun ja, fast alles - Sänger Dale Radcliffe hat heute (?) nicht seinen besten Tag erwischt, was das Finden der Töne auf der Tonleiter betrifft. Da München aber eine Weltstadt mit Herz ist, wird im Publikum großzügig darüber hinweggesehen (-gehört). Wer das nicht kann oder mag findet in den knapp 30 Minuten, die der Gig der Briten dauert, sein Seeleinheil weiter hinten im Backstage - an der Bar. Nach dem obligatorischen Foto "Band auf der Bühne, Publikum im Rücken" verabschieden sich CRIMES OF PASSION und machen Platz für RAGE.
Nach einer erfreulich kurzen Umbaupause von unter 10 Minuten (wow) eröffnet das rundumerneuerte Power Metal Trio aus Herne kraftvoll mit "Black in Mind". Inzwischen ist das Backstage kurz vor "ausverkauft" -  die Masse tobt, Haare fliegen, es wird mitgegröhlt - Pommesgabelalarm. Peavy Wagner und seine neuen Mitstreiter Vassilios Maniatopoulos (Drums) und Marcos Rodriguez (Gitarre) sind bestens aufgelegt und kommen um einiges wuchtiger rüber, als in der jüngeren Vergangenheit. Da hat sich der Personalwechsel aber sowas von gelohnt! Spätestens ab "Back in Time" steht das inzwischen rappelvolle Backstage Kopf. Peavy schüttel mehrfach ungläubig den Kopf, ob der lautstarken Fanliebe, die ihm und seinem Lebenswerk entgegen gebracht wird und verspricht München bei zukünftigen Touren wieder öfters beehren zu wollen. Als zusätzliches Schmankerl kündigt er an, dass "Until I Die" heute mal wieder zu Live-Ehren kommt. Jubel brandet auf. Die Luft in der Halle kann inzwischen in Scheiben geschnitten werden und der Schweiß tropft leise von der Decke. Ekstase pur. "Don't Fear the Winter" und "Higher than the Sky" beenden (leider ohne Zugabe) wohl einen der besten Auftritte, die RAGE jemals in Bayern aufs Parkett gelegt haben.
Die Messlatte für HELLOWEEN liegt nach diesem Power Metal Feuerwerk verdammt hoch. Doch wer die deutsche Metal-Institution kennt, der weiß, dass sich die Hamburger Jungs von nichts so schnell aus der Ruhe bringen lassen. Schließlich hat man das Genre mitbegründet und einen Berg von Hits angehäuft, die immer und überall auf der Welt funktionieren.
Und genau mit zwei dieser Monster-Hits eröffnen HELLOWEEN nach dem "Walls of Jerchio"-Intro, sodass nach "Eagle Fly Free" und "Dr. Stein" die Machtverhälnisse Ruck Zuck wieder zurecht gerückt wurden. Kurze Ansprache von Andi - weiter geht's mit dem ersten Song ("My God-Given Right") von aktuellen Album, welches mit insgesamt vier Titeln berücksichtigt wird. Die selbe Wertschätzung (ebenfalls vier Songs) erhält heute Abend übrigens das 1996er Album "The Time of the Oath". Zwischendurch verteilt Sascha Gerstner Plektren in rauen Mengen, darf sich Daniel Loeble als Soloartist verausgaben (Stichwort: Drumsolo), und Andi Deris erzählt von seinem Bemühen, ein paar Pfunde (um die Hüften herum) zu verlieren. Top Sound, eine bestens aufgelegte Band und eine ausgewogene Setlist lassen den Gig im Fluge vorbeigehen. Nach der Power-Ballade "Forever & One" und dem überlangen Medley ("Halloween"/"Sole Survivor"/"I Can"/"Are You Metal?"/"Keeper of the Seven Keys") ist dann auch erstmal Schicht im Schacht - HELLOWEEN gehen kurz von der Bühne. Wenige Momente und unzählige "Zugabe"-Rufe später, erhält die Party aber noch eine Verlängerung. Mit "Future World" und "I Want Out" setzen die Pumpkins den finalen Punkt hinter einem schweißtreibenden und hochklassigen Power-Metal Abend.  (JK)