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Mittwoch, 27. April 2016

Konzertbericht DIRKSCHNEIDER / ANVIL / PALACE 31.3.2016 München Backstage (Werk)

Heidi Heido Heida ... was für ein Feiertag. Uns Udo schlüpft für eine Tournee nochmals in die Rolle des ACCEPT Predatoren und schmettert (zum letzten mal) das Liedgut der Solinger Metal Institution live von deutschen Bühnen. Da das ganze aber ohne Hoffmann, Baltes & Co, sondern mit seiner angestammten U.D.O. Mannschaft über die Bühne geht, läuft diese Tour unter dem Banner DIRKSCHNEIDER. Tatkräftige Unterstützung für die "Mir schießt das Freudenpipi in die Augen"-Tour bekommt The German Tank von ANVIL und PALACE.
Letztere eröffnen dann überpünktlich gegen 19 Uhr vor (noch) halbleeren Rängen die Nostalgie-Feierlichkeiten mit "Rot in Hell". HP (nein, nicht Baxxter) und seine Mannen sind bestens aufgelegt und dürfen sich, was für einen Opener nicht selbstverständlich ist, an besten Soundverhältnissen erfreuen. Man merkt den Jungs direkt an, was für ein Spaß sie auf der Bühne haben und welche Ehre es für sie ist, für DIRKSCHNEIDER eröffnen zu dürfen. So springt der Funke relativ schnell auf die Zuschauer über. Und obwohl noch längst nicht alle da sind, die ein Ticket haben, machen die, die schon anwesend sind, ordentlich Alarm in der Hütte. PALACE dankt es ihnen und feuert ein sehr gutes 40 Minuten-Set ab. Bei "Dark Prophecies" und beim letzten Song "Machine Evolution" kann man schon erahnen, dass es wohl ein schweißtreibender Abend zu werden scheint. Fliegende Matten, Mitgröhlen (Mitsingen wäre zu hoch gegriffen) und PALACE Rufe.
So kann es gerne weiter gehen. Kurze Umbaupause, dann darf die erfolgreichste Erfolglos-Band der Metalgeschichte auf die Bühne - ANVIL. Das kanadische Amboss-Trio lässt dann auch nicht allzulange auf sich warten und hüpft freudestrahlend gegen 20 Uhr auf die Bühne und beginnt nach "March of the Crabs" mit "666" seine Show. Wer ANVIL einmal live erleben durfte, weiß welch (positive) Energie von dieser Band ausgeht. Das mag zum einen daran liegen, dass die Jungs immer an sich und ihre Fans glauben, aber auch an der Einstellung von Lips und Robb, jeden Tag zu genießen und immer das beste daraus zu machen. 60 Minuten teilen ANVIL heute diese Lebenseinstellung mit dem Münchner Publikum und unterstützen dabei ihre Positive-Energie -Sitzung mit musikalischen Highlights aus der inzwischen auch schon 35 Jahre andauernden ANVIL-"Karriere". "Winged Assassins" wird durch ein Bass-Solo eingeleitet und "Free as the Wind" wird Lemmy (R.I.P.) gewidmet, zudem gibt es ein Drum Solo im Mittelteil von "Swing Thing" und ein Gitarren Solo (beim selben Song), welches von Lips mit dem Mikrofon gespielt wird. "Die for a Lie" und das unverwüstliche "Metal on Metal" bringen den Gig unter lautem Applaus zu Ende.
Umbaupause Teil 2 - noch 30 muss das inzwischen rappelvolle Backstage noch warten, dann ist es soweit - Udo DIRKSCHNEIDER lässt zum letzten Mal (?) die ACCEPT Geister der Vergangenheit los. Punkt 21.30 Uhr, nach den Klängen von "Just a Gigolo" marschiert Udo mit seiner Truppe ein und beginnt die Zeitreise mit "Starlight". Frenetischer Jubel brandet auf. Lange Verschnaufpausen sind heute Abend aber nicht eingeplant (zumindest nicht für das Publikum - Udo verschwindet allerdings immer mal wieder für ein paar kurze Momente hinter die Bühne um Luft zu schnappen). In den folgenden 120 Minuten hauen DIRKSCHNEIDER einen ACCEPT Klopper nach dem anderen raus und lassen so das Publikum in Erinnerungen schwelgen - Erinnerungen an Zeiten, in denen bei dem meisten noch mehr Kopfhaar als Bauchfett vorhanden war, es noch kein Bier in Plastikflaschen gab und ACCEPT und Udo noch gemeinsame Sache gemacht haben. Neben den unverzichtbaren Klassikern wie z.B. "Living for Tonite", "Breaker", "Princess of the Dawn" und "Restless and Wild" servieren DIRKSCHNEIDER ansonsten eine ausgewogene Setlist mit Songs von nahezu sämtlichen ACCEPT Frühwerken. Nur das selbstbetitelte Debüt "Accept" der Solinger wird mit Nichtbeachtung gestraft. Dafür kommt "Metal Heart" mit 6 gespielten Songs sehr gut weg. "Losers and Winners" beendet einen kraftvollen Gig, der von der ersten bis zur letzten Minuten mitreißend war und nach einer sehr kurzen Pause seine Fortsetzung mit dem überlangen Zugabenblock findet.
"Metal Heart", "I'm a Rebel", Heidi Heido Heida "Fast as a Shark", "Balls to the Wall" und "Burning" fordern nochmals alles von Band und Publikum, in der inzwischen tropisch aufgeheiztem und sauerstoffarmen Halle, bevor unter den Klängen von Frank Sinatra's "My Way" DIRKSCHNEIDER von der Bühne gehen.
Sekunden später wird der Merchstand von nassgeschwitzen Massen gestürmt - ein jeder möchte von diesem geschichtsträchtigem Abend sein persönliches Souvenir mit nach Hause nehmen und so den Moment konservieren. Legenden sterben nie. (JK)