About me

Mein Bild
DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Sonntag, 5. Juni 2016

Konzertbericht vom ROCKAVARIA (27.5.2016 - 29.5.2016 München)

Iggy Pop, Rock und ganz viel Metal.
In der Weltstadt mit Herz (München) legt man großen Wert auf Gemütlichkeit und Tradition, was landläufig bekannt sein dürfte. So war es dann auch wenig verwunderlich, dass die zweite Auflage des ROCKAVARIA genau diese beiden Punkte vorzüglich bediente.
Beliebter Treffpunkt war in diesem Jahr, die Seebühne, auf welcher, Acts wie z.B. DUST BOLT, SOLSTAFIR oder KADAVAR sich die Ehre gaben. Wer sich für eines dieser Konzerte außerhalb des Olympiastadions entschied, konnte es sich auf der Liegewiese um den See herum gemütlich machen, eine Hopfenkaltschale oder einen Caipirinha schlürfen und sich dabei die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Wer sich die Musik lieber in einem Biergarten einverleiben mochte, hatte ein paar Meter neben dem See, die Möglichkeit dazu das ganze Treiben unter schattigen Bäumen zu betrachten.
Im Olympiastadion hatten sich die Veranstalter in diesem Jahr (vernünftigerweise) für eine Doppelbühne entschieden, was zu weniger Bandüberschneidungen und zur allgemeinen Entschleunigung des Festivals (entfielen doch die nervigen Gänge zwischen Olympiahalle und Stadion) führte.
Bei der Bandauswahl kamen auf dem ROCKAVARIA in diesem Jahr neben den MAIDEN Jüngern vor allem die Thrash-Traditionalisten auf ihre Kosten - neben den US-Schwergewichten SLAYER und ANTHRAX durften auch die Ruhrpottler SODOM zeigen, dass Thrash-Metal auch heutzutage noch so taufrisch klingt, wie in den 80er Jahren. Und das, obwohl die Herren Araya, King, Ian, Belladonna, Such (Tom Angelripper) & Co allesamt schon etwas älter sind. Songs wie z. B. "War Ensemble", "Hell Awaits", Angel of Death" von SLAYER - "Caught in a Mosh", "Antisocial", "Indians" von ANTHRAX - "Agent Orange", "Ausgebombt" von SODOM kommen bis heute immer noch einer Abrissbirne gleich und machen alles und jeden platt, der versucht sich dem in den Weg zu stellen. Thrash till Death eben, oder meinetwegen auch Gutterdämmerung.
Das Experiment, einen "Spielfilm" in ein Festival dieser Größe zu integrieren, darf durchaus, wenn auch gewöhnungsbedürftig, als geglückt bezeichnet werden. Die Begleitband von IGGY POP sorgt dabei für die musikalische Untermalung, HENRY ROLLINS fungiert als Redner und bezieht dabei das Publikum mit ein und im Film geben sich die Stars die Klinke in die Hand - u.a. Slash, Josh Homme, Mark Lanegan, Tom Araya, Nina Hagen und Lemmy Killmister in einer seiner letzten Rollen.
Nach dem Film ist vor IGGY POP.
Die Begleitband von Herrn POP darf also bleiben und wird nun durch die Alternative-/Punk-Ikone komplettiert. Der Meister tritt wie üblich im ausgemergelten Junkielook auf und kümmert sich (welch Überraschung) um keine Konventionen. IGGY POPs Auftritt sollte eigentlich um Punkt 23 Uhr beendet sein - doch da haben Ordnungsamt und Veranstalter die Rechnung ohne IGGY gemacht - der macht nämlich auch noch weiter, als ihm längst der Strom abgedreht wurde. Klassiker wie z.B. "Sixteen", "1969", "Mass Production" und natürlich "The Passenger" brauchen eben ihre Zeit. Wer das nicht versteht, hört privat wohl die WILDECKER HERZBUBEN.
Der Abwechslung wegen, gab es Freitagabend die Symphonic Metal Dröhnung - NIGHTWISH mit holder Weiblichkeit (Floor Jansen) am Mikro. Hier wurde der Zeitplan penibel eingehalten - 90 Minuten gefüllt mit Feuersäulen, wehendem Haar der Musiker (dem Ventilator sein Dank) und Hits der Marke "Storytime", "Nemo" und "I Want My Tears Back".
Nicht nur das Publikum war an allen drei Tagen international vertreten - auch die Musiker kamen aus aller Herren Länder: APOCALYPTICA aus Finnland (wie auch NIGHTWISH), SABATON, GHOST und MANDO DIAO aus Schweden, GOJIRA aus Frankreich, GOTTHARD aus der Schweiz, TUXEDOO aus Österreich, PRIME CIRCLE aus Südafrika, JOHN GARCIA, TREMONTI, SUICIDAL TENDENCIES aus den USA, IN EXTREMO, J.B.O., BETONTOD aus Deutschland, und last, but ot least IRON MAIDEN aus England.
Nachdem im letzten Jahr das ROCKAVARIA mit den mächtigen METALLICA aufwarten konnte, ist es den Veranstaltern auch in diesem Jahr gelungen, eine der ganz großen Bands nach München zu locken.
Im Rahmen der "Book of Souls"-Welttournee heizen Steve Harris, Adrian Smith, Bruce Dickinson, Dave Murray, Nicko McBrain und Janick Gers (der, der mit der Gitarre tanzt) München vom Feinsten ein. Eddie darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Das Bandmaskottchen gehört seit Jahrzehnten zu IRON MAIDEN dazu, genauso wie ein kräftiger Regenguss zu jedem guten Festival gehört. Leidtragende waren in diesem Fall die vor IRON MAIDEN spielenden SABATON, deren Fans bis auf die Knochen nass wurden. Doch zurück zu IRON MAIDEN. Die britische NWoBHM-Legende kann mittlerweile auf stolze 40 Jahre Bandbestehens zurückblicken, hat mindestens genauso viele Hits ("The Trooper", "Powerslave", "Hallowed Be Thy Name", "The Number of the Beast", "Wasted Years" usw.) in petto und hat bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Bester Beweis dieser Aussage ist der Song "Fear of the Dark", der seit 1992 bei jedem Live-Gig (so auch Heute) aus tausenden Kehlen mitgegröhlt wird. Wer nicht spätens jetzt eine zentimeterdicke Gänsehaut sein Eigen nennt, ist bzw. war auf der falschen Veranstaltung.
Unter tosendem Applaus und den Klängen von Monty Python's "Always Look on the Bright Side of Life" verlassen IRON MAIDEN nach ziemlich genau 120 Minuten Spielzeit die Bühne, um sich im Anschluß daran Richtung Flughafen zu begeben, um mit der bandeigenen Boeing 747 (Ed Force One) München zu verlassen und den Heavy Metal in aller Herren Länder zu tragen.
Metal Will Never Die!
In diesem Sinne: Servus - bis zum nächsten Jahr (JK)