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Montag, 24. Oktober 2016

RUNNING WILD / "Rapid Foray"/ SPV - Steamhammer / 11 Tracks / 57:24 Min

Ich will ein Schiff kapern, eine Mannschaft in Tortuga suchen, stehlen, rauben, plündern oder anders gesagt, mir meine schwarze Seele ausreißen (Jack Sparrow).
Unverhofft kommt oft. Kapitän Rock 'n' Rolf aktiviert wieder die, eigentlich ad acta gelegte, Piraten-Thematik und sticht mit seinem alten Seelenfänger RUNNING WILD erneut in See.
Doch irgendwie will der Kahn zu Beginn nicht an Fahrt gewinnen - zu behäbig, zu berechnend und zu gewöhnlich schallt der Dreischlag ("Black Skies, Red Flag", "Warmongers", "Stick to Your Guns") aus den Boxen.
Zwar schüttelt Chefpirat Kasparek, im Vergleich zu den beiden halbgaren Vorgängeralben, hier wieder vermehrt brauchbare Riffs aus dem Handgelenk, doch das i-Tüpfelchen bleibt allen drei Songs verwehrt. Bei keinem der drei Opening-Tracks setzt sich der Refrain fest, sodass man schon gewillt ist, noch ein Glas Rum nachzukippen, um sich die Flaute schön zu saufen.
Doch soweit kommt es nicht, da RUNNING WILD ab Track Nr. 4 ("Rapid Foray") den alten Kahn doch nochmals flott bekommen und das Ruder um mindestens 180 Grad herumreißen.
Plötzlich greift ein Rädchen ins andere, längst vergessen geglaubte Qualitätsmerkmale kommen wieder zum Vorschein und das Album entwickelt sich in der Folge zur besten Veröffentlichung, welche RUNNING WILD seit ewig langen Zeiten (mindestens 15 Jahre) vom Stapel gelassen haben.
Angefangen beim titelgebenden Track "Rapid Foray" und der Hymne "By the Blood in Your Heart", über den nachfolgenden Instrumentaltrack "The Depth of the Sea" und dem flinken "Black Bart", bis hin zu "Blood Moon Rise", mit feiner Melodienote - das sind alles alles saustarke Tracks, die ganz in der Tradition von Jolly Roger, jedem Freibeuter voll in die Karten spielen dürften und dem Klabautermann endich wieder das Futter gibt, welches er benötigt.
Auch  der thematisch etwas aus dem Rahmen fallende und abschließende Doppelschlag: "Into the West", dem potenten Nachfahren von "Littel Big Horn" und dem facettenreichen "Last of the Mohicans", glänzt nicht nur - nein, er begeistert schlichtweg und setzt den finalen Kanonenschlag unter ein Album, dass in dieser Form und Nachhaltigkeit, dem alten Seebären Kasparek, sicherlich nicht mehr viele zugetraut haben.

Fazit: Volle Breitseite  - RUNNING WILD  sind wieder da. (JK)

8 von 10