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Mittwoch, 25. Januar 2017

Konzertbericht NEBELKRÄHE + HAILSTONE + CHAEDRIST - 20.1.2017 München / Feierwerk

Geburtstagsfeierlichkeiten mit Corpsepaint

Fast auf den Tag genau, seit einem Jahrzehnt existiert die Münchner Avantgarde Black Metal Truppe NEBELKRÄHE nun schon.
Was liegt da näher, als diesen runden Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert zu begehen und gemeinsam mit seinen Fans zu feiern - im Feierwerk.
Neben den zahlreich (zum Headliner) erschienen Fans, folgten auch die beiden Münchner Untergrund Bands HAILSTONE und CHAEDRIST dem Ruf der Nebelkrähe und fungieren als Anheizer bei den Feierlichkeiten.

Da in München bekanntermaßen die Uhren etwas anders ticken und der Münchener leider eine sehr spezielle Art im Umgang mit Vorbands hat, er ignoriert sie in der Regel, ist die Kranhalle im Feierwerk, als CHAEDRIST pünktlich um 19.30 Uhr ihren Gig beginnen, noch relativ übersichtlich besucht. Wer schon da ist, hält sich im hinteren Bereich der kleinen Halle auf, sodass sich in Front of Stage erstmal gähnende Leere präsentiert.
CHAEDRIST (© by metal-is-forever)
Nichtsdestotrotz steigen CHAEDRIST energiegeladen mit "Jenseits aller Sonnen" und "Alte eiserne Brücken" vom Debütalbum "Grandevality" ein. Dieser Doppelschlag hat definitiv Eindruck hinterlassen, sodass sich das Publikum in der Folge zwar nicht komplett bis zum Bühnenrand vorwagt, aber immerhin den ein oder anderen Schritt der Bühne näher kommt.
In den 40 Minuten, die der Auftritt dauert (bei sehr guten Soundverhältnissen), mischen CHAEDRIST ihre Setlist ausgewogen durch. So werden vom Debütalbum "Grandevality" ebenso 4 Tracks gespielt, wie vom kommenden zweiten (noch unbetitelten) Album. Kurz vor Ende des Auftritts können CHAEDRIST sogar noch einen "Mutigen" mit ihrem Extrem-Metal (Melo Black Metal meets Death Metal) dazu animieren, den Haar-Rotor anzuwerfen.
"Lichtdurchflutet" beendet einen sehr guten Auftritt der jungen Truppe, der definitiv mehr Publikumszuspruch verdient gehabt hätte.

Nach einer angenehm kurzen Umbaupause, steht mit HAILSTONE der nächste Einheizer für den Jubiläumsgig von NEBELKRÄHE bereit.
Interessanter Nebenaspekt bei HAILSTONE ist die Tatsache, dass mit Bastian Diez ein NEBELKRÄHE-Mitbegünder bei HAILSTONE an der Gitarre steht.
Wie schon bei der Vorgängerband, kann das Münchner Death Metal Quartett seine Show auf einen fetten Sound aufbauen. Druckvoll jagen HAILSTONE insgesamt 10 Tracks durch die Boxen. Und, welch Überraschung, das inzwischen zahlreicher erschienene Publikum, geht vom ersten Moment an mit.        
HAILSTONE (© by metal-is-forever)
HAILSTONE haben sichtlich Spaß daran und bringen mit einer kraftvollen Performance ihres Melo-Death Metals (alter Stockholmer und Göteborger Schule) den ein oder anderen sogar dazu, zum ersten mal heute Abend, die Tauglichkeit seines Deos zu testen.
Unterm Strich kann behauptet werden, dass selbst diejenigen, die speziell nur für NEBELKRÄHE gekommen waren, sich hier bestens unterhalten fühlten. Was wiederum beweist, zumindest heute Abend, dass die Kluft (sofern vorhanden), zwischen avantgardistischen Black Metal Klängen und roher Death Metal Gewalt gar nicht so groß sein kann.

Nach einer weiteren kurz gehaltenen Umbaupause ist es dann gegen 21.45 Uhr Zeit für den Jubilar.
Mit gewohnt finster geschminkten Gesichtern entern NEBELKRÄHE die Bühne und beginnen ansatzlos mit "ebenbürtig" ihren Feiertag.
Sofort ist Stimmung in der Hütte. Dutzende Fäuste und Matten setzten sich in Bewegung und geben dem Jubiläumsgig einen würdigen Rahmen.
NEBELKRÄHE (© by metal-is-forever)
Die abwechslungsreiche sowie progressive Melange der Münchner Black Metaller trifft voll ins Schwarze und kann das inzwischen in stattlicher Anzahl anwesende Publikum während der gesamten Show in seinem Bann ziehen.
Neben altbekanntem Liedgut präsentieren NEBELKRÄHE heute Abend auch zwei Songs vom kommenden Album. "Kraniche" und "Nielandsmann", so der Arbeitstitel der beiden neuen Tracks, werden den Fans sozusagen als Geburtstagsüberraschung serviert.
Vom Publikum wurden beide Tracks gut an- und aufgenommen, allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass "Nielandsmann" einen noch nicht ganz fertig konzipierten Eindruck hinterlassen hat.
Beim folgenden "Der Flaneur" zeigen sich die fünf NEBELKRÄHEn dann wieder von ihrer besten Seite und machen einmal mehr deutlich, dass Kategorien und Etiketten niemals ihr Ding sein werden.
NEBELKRÄHE (© by metal-is-forever)
Danach ist aber auch schon Schluß mit der wilden Reise durch die progressiven Black Metal Welten der Münchner Jubilare, die nach dem Song kurz von der Bühne runter gehen.
Aber nur sekundenweise. Und so gibt es noch einen Nachschlag vom Geburtstagsbuffet, in Form von "über den Fluss hinweg" und "Et in Arcadia Ego".

Abgesehen vom spärlichen Publikumsandrang zu Beginn, war dies ein sehr gelungener Konzertabend. Wer die Feierlichkeiten zu NEBELKRÄHEs 10. Geburtstag verpasst hat, ist selbst Schuld, muss aber hoffentlich nicht bis zum nächsten runden Geburtstag warten, um zu merken, dass München sehr wohl Metal kann. In diesem Sinne - Happy Birthday NEBELKRÄHE. (JK)