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Freitag, 14. April 2017

Konzertbericht NACHTGESCHREI + DELVA -

Spectaculum Mundi - NACHTGESCHREI und DELVA lassen München tanzen und verzaubern dabei

Jedes Jahr fördert das Münchner Spectaculum Mundi die mittelalterliche Musik in allen ihren Facetten mit der Konzertreihe "Musica Antiqua Viva".
Auch an diesem Abend treten mit NACHGESCHREI und DELVA zwei sehr unterschiedliche Bands in diesem Rahmen auf.
Um 19:00 hat sich schon eine ansehliche Menge an Leuten im Vorraum des Spectaculum Mundi versammelt, was etwas überraschend ist, da der Beginn des Konzertes heute erst eineinhalb Stunden nach dem Einlass ist. Aber vielleicht hat sich die Fannähe der Band herumgesprochen. Und wie bestellt, taucht kurz vor Beginn Martin LeMar, der Frontmann von NACHTGESCHREI, im Publikum auf, begrüßt einige Fans in den ersten Reihen persönlich, um dann über die Bühne im Backstagebereich zu verschwinden.
Doch zuerst dürfen die jungen MünchnerInnen DELVA auf die Bühne. Sobald die drei MusikerInnen ihre Instrumente in der Hand halten wird klar: Es wird ungewöhnlich. Denn DELVA sind eine reine Akustik-Band, ohne E-Gitarren und Schlagzeug.
DELVA (© by The Discovered Land)
Ob das vor einem Rock/Metal-Publikum funktioniert? Diese Frage kann man mit einem klaren "Ja" beantworten. Die Band überzeugt durch äußerst vielfältige Songs, die überraschenderweise trotz der reinen Akustikbesetzung nicht immer ruhig sind. So wechseln sich verträumte Flötenpassagen mit kräftigen Refrains ab, die von Sängerin Johanna Krins mit ihrer beeindruckenden Stimme vorgetragen werden. Spätestens als NACHTGESCHREIs Drehleierspielerin Laui für einen Gastauftritt auf die Bühne geholt wird, ist das Publikum begeistert. Zur Mitte ihres Sets wechselt die Band von bisher ausschließlich eigenen Songs, hin zu Coverversionen irischer Folk-Songs, bei denen die Frontfrau auch mal ans Klavier wechselt oder verschiedene Percussion-Instrumente bedient. Aber nicht nur mit der Musik kommen die Münchner gut beim Publikum an. Auch die Ansagen sind äußerst sympathisch. Nach einigen weiteren eigenen Songs verlässt die Band unter lautem Applaus die Bühne, um wenig später nochmals für eine Zugabe zurückzukehren.
Da DELVA kein Schlagzeug hatten, gibt es nun auch nicht sonderlich viel umzubauen, sodass es sehr schnell weitergeht.
Als NACHTGESCHREI dann die Bühne betreten, brandet sofort frenetischer Jubel auf. Trotz des akustischen Vorprogramms sind die Fans bereits bestens aufgewärmt, und als der erste Song "Tiefenrausch" vom gleichnamigen neuen Album erklingt, wird vereinzelt auch gleich kräftig mitgesungen.
NACHTGESCHREI (© by The Discovered Land)
Auch der zweite Song "Meilen unter Meilen" ist vom neuen Album. Da dieses Album erst vor wenigen Tagen erschienen ist, sind die Songs noch nicht allen Fans bekannt, und man merkt den Unterschied zum folgenden etwas älteren „Die wilde Jagd“ deutlich, welches noch euphorischer gefeiert wird. Sänger Martin LeMar gelingt es hervorragend, die Fans zum Mitsingen und Tanzen zu animieren. Aber auch die anderen Bandmitglieder scheinen einen Riesenspaß zu haben. Insbesondere Dudelsackspieler Nik ist fast ohne Pause am Grinsen. Allerdings scheinen NACHTGESCHREI fast nur Lieder neueren Datums im Gepäck zu haben. Denn mit Ausnahme von "Die Geister, die uns riefen" stammen die ersten 8 Songs von den neuesten beiden Alben. Das folgende "An mein Ende" vom 2010er Album "Ardeo" löst dann allerdings eine bis dahin nicht zu spürende Begeisterung im Publikum aus. Da es mittlerweile in der Halle ziemlich warm geworden ist, kommt eine kleine Verschnaufpause in Form einer Akustikversion von "Herbst" gerade recht. Hier werden ganze Passagen komplett vom Publikum gesungen. Viel gesungen wird auch beim folgenden "Sirene", welches mit der immer wieder vorkommenden Textzeile "Sing!" auch noch die letzten Fans zum Mitsingen animiert. Dann folgt das aggressive, metallische "Mal mich schwarz".                                            
NACHTGESCHREI (© by The Discovered Land)
Alles, was bisher kam, ist aber nichts im Vergleich zum fantastischen "Windstill", welches den absoluten Höhepunkt des Sets markiert. Leider kommt die Band danach aber schon zum Ende, und kündigt mit "Laniakea" den letzten Song an.
Die lauten Zugaberufe zeigen aber, dass die Fans noch lange nicht genug haben, und als "Fiur", das Intro zu "Muspilli" aus den Boxen schallt, geht die Party weiter. Nach und nach betreten die Bandmitglieder wieder die Bühne, und es wird noch einmal kräftig abgerockt. Mit "Schlaflos", dass mit der Zeile "Ich will nicht, dass es enden muss!" die Gedanken vieler Zuschauer wiedergibt, beenden NACHTGESCHREI dieses fantastische Konzert.
Nach den Auftritten der beiden Bands sieht man mal wieder, wie vielfältig mittelalterlich geprägte Musik sein kann. Trotz der unterschiedlichen Stile konnten alle Musiker das Publikum gleichermaßen begeistern. So kann das "Musica Antiqua Viva" heute einen weiteren vollen Erfolg verbuchen.

Ins Getümmel bei NACHTGESCHREI und DELVA haben sich für euch Raphael (RH) und Thomas (TG) gestürzt.
Noch mehr Bilder vom Gig gibt es hier:
https://www.facebook.com/The-Discovered-Land-1409685862678568/?fref=ts