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Montag, 22. Mai 2017

Konzertbericht MONO INC. + PALAST - 29.4.2017 München/Backstage

MONO INC. auf  "Together Till the End" Rundreise durch die Republik

Gothic Rock ist heutzutage eigentlich eher eine Nischenmusikrichtung. Dennoch gibt es immer wieder Bands aus diesem Genre, die es schaffen, ein breiteres Publikum anzusprechen. Eine dieser Bands sind MONO INC. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich an diesem Abend sehr viele unterschiedliche Leute vor dem Münchner Backstage eingefunden haben. Von Gothics, über Metaller, bis hin zu "Normalbürgern" ist alles vertreten, ja sogar Familien mit Kindern werden gesichtet.

Was nach dem Betreten der Halle dann als erstes auffällt, ist, dass vor der Bühne eine mehrere Meter lange Plattform in den Zuschauerraum ragt. Sehr ungewöhnlich für das Backstage, scheint aber typisch für MONO INC. zu sein. Leider verkleinert das aber den Platz vor der Bühne stark.
Als Einheizer haben MONO INC. die Berliner Band PALAST aufgeboten. Eine Truppe, die noch relativ unbekannt ist und heute, musikalisch gesehen, wohl eher als "unpassend" einzuordnen sein dürfte. Ob das mal gut geht?

Die erste "Enttäuschung" folgt dann auch auf dem Fusse. Auf der Bühne steht kein Schlagzeug, sondern nur verschiedene Keybords und Synth-Pads. Ergo: Hier gibt es wohl keinen Rock zu hören.
                                                 

PALAST (© by The Discovered Land)
Nachdem die drei Berliner die Bühne betreten, bestätigt sich dieser Verdacht, denn PALAST sind eher der elektronischen Musik, als der schwarzen Szene zuzuordnen. Zur großen Überraschung einiger Fans, die die Band vorher nicht kannten, steht hier HELLOWEEN-Gitarrist Sascha Gerstner am Mikro. Sein Gesang kann aber zu Beginn der Show nicht wirklich überzeugen, denn der erste Song besteht zum Großteil nur aus der häufig wiederholten und schön monoton vorgetragenen Textzeile "Shut the Door". Grenzwertig! Die Musiker haben aber offentsichtlich Spaß an dieser Nummer. Jedoch können sie mit ihrer für ein Rockkonzert doch eher untypischen Musik nicht so sehr beim Publikum punkten und ernten hauptsächlich Höflichkeitsapplaus. Im weitern Verlauf der Show ändert sich daran nur wenig.
Dank einer gut geplanten Setlist können sie sich aber zumindest bei jedem Song etwas steigern und so etwas für Stimmung sorgen. Die aktuelle Single "Mirror, Mirror" kommt sogar richtig gut an.
Danach ist aber auch schon Schluß, und PALAST machen zur Erleichterung vieler Fans, die mit der elektronischen Musik rein gar nichts anfangen können, die Bühne frei für MONO INC.

Die Bühne ist in Form eines alten Schiffs gebaut, inklusive Segeln, die mit dem MONO INC.-Logo bedruckt sind, funktionstüchtigen Laternen und (Pyro-)Kanonen neben dem Schlagzeug.
MONO INC. (© by The Discovered Land)
Als dann endlich das Intro ertönt, wird die Bühne in Nebel getaucht, was einen sehr stimmungsvollen, düsteren Anblick ergibt. Perfekte Voraussetzungen also für den Gothic Rock von MONO INC., die mit  "Together Till the End" eröffnen. Der Sound ist super, und die Band wird von den Zuschauern mit lautem Applaus begrüßt. Nach einem weiteren neuen Lied, spielt die Band mit "Arabia" den ersten Hit des Abends. Leider ist hierbei die Stimme von Schalgzeugerin Katha Mia, die einen Großteil des Refrains singt, fast nicht zu vernehmen. Allerdings wird dies durch die mitsingenden Fans wieder ausgeglichen. Zu "Never-Ending Love Song" greift Sänger Martin Engler zur Gitarre.                                                                           
MON INC. (© by The Discovered Land)
Danach folgt der erste richtige Höhepunkt: "Across the Waves". Hierzu verlässt die Band die Bühne, da das Lied neben dem Gesang nur Keyboard und Trommeln enthält. Während das Keyboard vom Band kommt, werden die Trommeln live von mehreren in lange Mönchskutten gekleideten Trommlern gespielt. Martin Engler erhält ein Schiffssteuerrad vorne an der Bühne, und singt in Nebel gehüllt das Lied, dass sich mit der Flüchtligsthematik beschäftigt. Gänsehaut pur!
Da das erstmal nicht zu toppen ist, gehen die nächsten Songs leider etwas unter. Interessant wird es erst wieder bei "Forgiven", zu dem der Frontmann einen irren Priester, samt dazu passendem Kostüm, spielt. Anschließend erzählt er eine kurze Geschichte über einen Fan, der beim Fantreffen von MONO INC. einen Auftritt mit der Band gewonnen hatte, und von einem zufällig anwesenden Labelchef direkt einen Plattenvertrag erhielt. Eben dieser Fan wird dann auf die Bühne geholt und darf den MONO INC. Song "Potters Field", sowie die BLACK Coverversion "Wonderful Life" mit der Band singen. Die tolle Stimme von Major Voice, so sein Künstlername, löst im Publikum Begeisterungsstürme aus. Respekt!
MONO INC. (© by The Discovered Land)
Weiter geht's. Und diesmal kann die Band das Level halten, denn mit "Symphony of Pain", "Gothic Queen" und "Children of the Dark" folgen drei Bandhits. Bei letzterem gibt es noch minutenlange Fanchöre, die den eingänigen Refrain weitersingen. Beim Anleiten dieser Chöre betritt Martin Engler endlich auch mal die Plattform, die bisher eher mit Missachtung gestraft wurde. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, auf diesen Gimmick zu verzichten.
Mit "After the War" folgt dann der letzte Song, nach dem MONO INC. die Bühne verlassen und erst nach einer gefühlten Ewigkeit für die Zugabe wieder zurückkehren.
Diese besteht dann zunächst "nur" aus "Kein Weg zu weit" und dem wohl bekanntesten Song "Voices of Doom", der von Fans begeistert abgefeiert wird. Hier war eigentlich der finale Akkord eingeplant. Da die Fans danach aber noch immer keine Ruhe geben, kehrt die Band auch noch ein zweites Mal zurück auf die Bühne, und spielt den, nun wirklich, letzten Song ("Get Some Sleep") des Abends. (RH)

Bei MONO. INC und PALAST waren Raphael (RH) und Thomas (TG) für euch vor Ort.