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Dienstag, 15. August 2017

CUSTARD / "A Realm of Tales" / Label: Pure Steel Records / 12 Tracks / 55:21 Min

Es geht mit Geschichten wie mit vielen Menschen, sie werden mit zunehmenden Alter schöner und schöner, und das ist erfreulich. (Hans Christian Andersen)

Es geschah vor gar nicht all zu langer Zeit, da trafen sich vier Musikanten und ein Barde im beschaulichen Herne, um auszuloten, ob, und wenn ja, welche Magie vom Märchen heutzutage noch ausginge.
Tag ein, Tag aus, saßen sie beisammen und wollte keine Antwort finden, als ihnen des nächtens plötzlich die Schutzheiligen des Heavy Metal erschienen, um ihnen eine Frage zu stellen: "Nennt uns ein Märchen, welches ohne Mystik, phantastische Wesen oder Zauberei auskommt."
Da fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen - bis heute gibt es immer noch keine Geschichten, die mehr verwunschene und magische Momente in sich bergen, als die Märchen. Und da dies so ist, war es längst überfällig, ein (Metal-)Album aufzunehmen, das die Geschichten aus vergangenen Tagen in den Mittelpunkt stellt: "A Realm of Tales"

Der thematische Rahmen wäre also abgesteckt, werfen wir nun einen Blick auf das musikalsiche Gewand und spitzen dabei die Ohren.
Nach einem atmosphärischem Intro blasen CUSTARD zur Jagd auf die Schneekönigin: "Queen of Snow" führt die bewährte Mischung aus knackigen Power-Metal Klängen und eingängigen Melodien weiter, die die Truppe aus Herne seit jeher auszeichnet. Der Refrain frisst sich zudem ohne Umwege direkt ins Hirn und nistet sich dort ein - starker Auftakt!
Nachdem der Opener sich noch im Fahrwasser alter STORMWITCH bewegte, kehren CUSTARD in der Folge zu ihrem für sie typischen Stil-Mix zurück, der bekanntermaßen irgendwo zwischen PRIMAL FEAR und HELLOWEEN (ohne das Fanfaren- und Kinderchorgedöns) einzuordnen sein dürfte.
"The Pied Piper" leiht sich dann auch gleich mal, in leicht abgewandelter Form, das Opening-Riff von "Future World" aus und entwickelt sich in den nächsten fünf Minuten zu einer "We Love the Pumpkins" Hommage.
Nach dem orientalisch angehauchtem "Arabian Nights", folgt mit dem flotten "Snow White" der nächste Klopper alter Hamburger Schule. Ohne zu übertreiben, bis hier hin genügt das gebotene internationalen Ansprüchen.
Die zweite Albumhälfte eröffnet dann abermals mit einem kurzen Intro, nach dem CUSTARD den (Semi-)Balladenfreunden aufspielen: "The Little Match Girl" überzeugt zu Beginn mit viel Gefühl, verliert hinten raus aber etwas an Authenzität.
Mit "Daughter of the Sea" werden wieder etwas härtere, aber nicht minder eingängigere Töne angeschlagen. Trotzdem kann dieser Song nicht ganz mit den Glanzlichtern vom Anfang des Albums Schritt halten.
"Witch Hunter" fällt im Vergleich zum restlichen Material sogar noch etwas mehr ab.
Nach der kleinen Schwächeperiode kann "Sign of Evil" hingegen wieder überzeugen. Nach verhaltenem Beginn, nimmt dieser Track im Verlauf schön Fahrt auf, ehe er im Refarin melodisch explodiert.
Und das abschließende "Forged in Fantasy" ruft dann noch GAMMA RAY in den Sinn und lässt das Album so enden, wie es begann - hochklassig.

Fazit: Mit "A Realms of Tales" haben CUSTARD ein Album abgeliefert, dass auch nach dem x-ten Hördurchlauf nicht langweilig wird. Abgesehen vom ein oder anderen Hänger in der Mitte des Albums, hat der sechste Longplayer von CUSTARD ansonsten alles, um in Konzert der Großen mitspielen zu können. (JK)

8 von 10