About me

Mein Bild
DON`T KILL YOUR LOVE...BUY LEGAL CDs AND SUPPORT THE BANDS LIVE!!! STAY HEAVY!

Donnerstag, 14. September 2017

Konzertbericht CARNIVORE DIPROSOPUS + STILLBIRTH + GUTSLIT + SPLATTERED + CENOTAPH - 30.8.2017 München / Backstage


EUROPEAN MADNESS 2017


Am 30. August 2017 wurde das Backstage München von einer geballten Ladung internationalen Kombos heimgesucht, die das Herz eines jeden Brutal/Slam Death Fans höher schlagen ließ!
In einer wahrlich familiären Atmosphäre wurden die knapp 50 Gäste auf der EUROPEAN MADNESS 2017 Tour, von fünf Bands bespaßt, die allesamt nur ein Motto kannten: Let's Dance!


Einen, vor allem lauten, Auftakt legten CENOTAPH auf der kleinen Bühne des Clubs hin.
Die Bandmitglieder gaben alles, um dem Publikum, mehr oder weniger erfolgreich, kräftig einzuheizen. Zum Bedauern der Zuhörer war der Gesang aber viel zu basslastig, was zur Folge hatte, dass die Growls der Brutal Death Band nicht vollends zur Geltung kamen. Dass es aber nur daran lag, dass der Bereich vor der Bühne weitestgehend leer blieb, ist aber zu bezweifeln.
Nur ein paar vereinzelte Zuschauer wagten sich in die Zone direkt vor die Bühne. Trotz diesem nicht optimalen Zustand legte die Band aus der Türkei die erste Glut für ein aufloderndes Brutal-Metal-Feuer, das den Zuschauer an diesem Abend einheizen sollte.

Von der Türkei aus ging die Reise weiter in die USA, genauer gesagt nach Kalifornien. Hierher stammen SPLATTERED, die allerdings, genauso wie ihre Vorgänger mit Soundproblemen zu kämpfen hatten. Doch anders als CENOTAPH, bekamen SPLATTERED im Verlauf des Auftritts die Kurve nicht.
So sehr sich der Soundmann auch um Beserung bemühte, zu retten, was zu retten gewesen wäre, es sollte nicht sein. So wurde der Gesang nahezu komplett vom Drum-Sound geschluckt. 
Als dann auch noch der Ton komplett ausfiel, hatten die Zuschauer endgültig die Schnauze voll. Schade, denn die Studioaufnahmen der Band beweisen, dass in SPLATTERED großes Potenzial steckt. 

Weiter ging die Reise nach Indien. Eine Band wie GUTSLIT würde so mancher wohl am wenigsten mit diesem Land in Verbindung bringen. Allen Unkenrufen zum Trotz, mit ihrem Uncompromising Death Metal legten die Jungs einen wirklich sehenswerten Auftritt hin. Auch die Soundsituation hatte sich mittlerweile deutlich gebessert. Ob es als optischen Hingucker allerdings einen stillechten Turban braucht, mit dem sich der Gitarrist der Band präsentierte, ist Geschmackssache, ändert aber nichts an der Tatsache, dass GUTSLIT für Alarm im kleinen Club sorgten. Wobei, an der Reaktion des Münchner Publikums gemessen, der Funke nicht gänzlich übergesprungen sein mag.
Immer wieder versuchte der Sänger das Publikum zu Circle Pits zu bewegen, aber mehr, als zu einer Karikatur eines Circle Pits (5 Mann) ließ sich die Münchener Kundschaft nicht hinreißen, was die Jungs auf der Bühne sichtlich anzukotzen schien.
Auf der "Rund um die Welt"-Reise wurde nun ein Zwischenstopp in Deutschland eingelegt: STILLBIRTH.
Und die hatten richtig Dampf unter dem Kessel. Zum ersten Mal heute Abend ging der Club richtig steil.
Während dem Aufrtitt der Band, die ausschließlich in Badehosen (!) auf der Bühne stand, wurden fleissig die Haare geschwungen und kleine Circle Pits veranstaltet. Ob sich die Zuschauer von den Grindeinflüssen oder von der humorvollen Art der Band anstecken ließen, sei mal dahingestellt. Fakt ist: STILLBIRTH haben in den kurzen 30 Minuten ihres Auftritts, nicht nur technisches Talent, sondern auch eine große Portion an Humor bewiesen. Zwischenzeitlich ließ sich sogar der Sänger dazu hinreißen, mal eben kurz in den Circle Pit mit einzusteigen. Mit diesem Auftritt haben sich STILLBIRTH bisher an die erste Stelle des inoffiziellen Rankings (beste Band des Abends) geschosssen.

Die wilde Weltreise endet mit den den Brutal Death Machines CARNIVORE DIPROSOPUS aus Kolumbien.
Ganz anders als der Rest der Tourgemeinschaft, gingen die Kolumbianer an ihren Teil des Abends heran: Mit Intro und einer durchdachten Bühnenperformance. 
Wie auch alle anderen Bands, bekam der Headliner aber ebenfalls nur knappe 30 Minuten zugestanden - WhAt ThE fUcK.
However, CARIVORE DIPROSOPUS entfachten mit ihrem tödlichen Mischung ein hoch loderndes Feuer, sowohl auf der Bühne, als auch im Auditorium, wo sich das Publikum dem core-typischen Freestyle-Ausdruckstanz verschrieben hatte.
Leider gab es hier die ein oder andere Spaßbremse, die mit der persönlichen Vorstellung von "tanzen", den anderen die Petersilie verhagelte. 
Dennoch Thumbs Up für den Auftritt von CARNIVORE DIPROSOPUS, auch wenn die Show der Kolumbianer etwas aufgesetzt wirkte.

Trotz der ein oder anderen Unzulänglichkeit heute Abend, endete der selbige, allenthaleben mit zufriedenen Gesichtern. 
Nebenbei sollte die familiäre und freundschaftliche Atmosphäre des Abends auch noch erwähnt werden. So standen Fans und Musiker während des gesamten Abends gemeinsam im Publikum, um sich den jeweils laufenden Act auf der Bühne anzusehen. Später am Merch-Stand fand sich zudem für jeden noch die Gelegenheit, sich mit Autogrammen und Fotos zu versorgen.

Und so endet die kleine Weltreise, zu der man (oder Frau) für schlanke € 16 Zutritt gewährt bekam. (SM)