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Donnerstag, 5. September 2019

CHILDREN OF THE SÜN / "Flowers" / Label: The Sign Records / 8 Tracks / 34:05 Min

Meister, wie heiter sind doch all die Stunden, die wir verlieren, wenn ins Verlieren, wie in eine Vase, wir Blumen betten. (Fernando Pessoa)

Rechtzeitig zum 50-jährigen Woodstock Jubiläum machen sich die acht Schweden von CHILDREN OF THE SÜN auf den Weg, um dem, von Kommerz und Termindruck getriebenen, "modernen" Menschen, die (musikalische) Wärme und Harmonie jener Zeit näher zu bringen.
Ein löbliches Unterfangen, in einer Zeit, in der überwiegend kreative Einfallslosigkeit die Hitparaden dominiert - das leider aber nicht durchgängig funktioniert.
Wo bei ähnlich gelagerten Acts der späten 60er Jahre (JEFFERSON AIRPLANE, THE LOVIN' SPOONFUL usw.) die Akkorde auf der Tonleiter Puzelbäume vor Freude schlagen möchten, trauen sich selbige bei CHILDREN OF THE SÜN zumeist nur ganz vorsichtig aus der Deckung. Die (inspirierende) Nähe zu JIMI HENDRIX und JANIS JOPLIN, die laut Labelbeschreibung CHILDREN OF THE SÜN erst möglich gemacht hat, hält sich gar komplett bis zum Ende der Scheibe versteckt.
Und dennoch hat "Flowers" seine Momente.
So ist z.B. "Beyond the Sun" ein Hybrid, der sich aus der Seele von JOAN BAEZ und der Erscheinung der BLUES PILLS zusammensetzt.
"Emmy" ist eine melancholisch angehauchte Rock-Ballade, die den Zeitgeist der damaligen Epoche wunderschön transportiert und zum Hit des Albums avancieren dürfte.
Und auch noch"Sunchild" mit feinem Chorus und seinem Classic Rock Mittelpart, sowie "Flowers" mit typischer (spät) 1960er Jahre Instrumentalisierung und Gesang wissen über weite Strecken zu gefallen.
Der restliche Material des Albums ist gut arrangiert, kommt aber nicht mehr auf den Punkt.
Unbedingt erwähnt werden sollte aber noch die Gesangsleitung von Josefina Berglund Ekholm, die über das gesamte Album gesehen, angenehm auffällt und nachhaltig in Erinnerung bleibt. Selbst bei den schwächeren Songs vermag sie es, dank ihrer Vocals, die Kohlen zumindest noch ein Stück weit aus dem Feuer zu holen.

Fazit: Die Retrowelle rollt unaufhörlich. Während Acts wie z.B. BLUES PILLS, GRETA VAN FLEET oder RIVAL SONS sich eher über den Gitarrensound definieren, versuchen CHILDREN OF THE SÜN die ruhigere, gediegenere Nische jener Zeit zu besetzen. Das klappt des Öfteren schon ganz ordentlich, hat aber noch Luft nach oben.
Da aber noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, sollte man den Schweden noch etwas Entwicklungszeit zugestehen. Ob es dann für den großen Wurf reicht, wird die Zukunft zeigen. Bis dahin kann man sich mit "Emmy" berauschen.

6.5 von 10

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