Wenn sich eine Legende so miserabel wie RUNNING WILD beim Wacken 2009 verabschiedet hat und man dann nach drei Jahren beschließt den Kahn nochmals flott zu machen, sollte man annehmen dass uns Rock`n`Rolf mit seiner "Comeback-Scheibe" zeigen möchte was eine steife Brise ist. Doch das bleibt leider über weite Strecken nur Wunschdenken, denn "Shadowmaker" hat einige, positive wie auch negative, Überraschungen in petto. Fangen wir mit dem Negativen an. Das Cover-Artwork, welches ich nicht wirklich für gelungen halte und mich eher an das Computer-Spiel "Space Invaders" (dürfte den Älteren noch ein Begriff sein) erinnert, als an RUNNING WILD. Nächster Punkt der mir sauer aufstößt ist der künstliche Drumsound der in dieser Form einer Metal-Band einfach nicht gut zu Gesicht steht. Dafür brettert der Gitarrensound ordentlich und lässt keine Wünsche offen. Doch kommen wir zum Wesentlichen; der Musik. Und hier halten sich Licht und Schatten (Shadowmaker...aha) die Waage. Fünf wirklich starken Songs, die da wären "Riding on the Tide", "Into the Black" und "Dracula" welche perfekt in die Band-Historie passen und alle Trademarks von RUNNING WILD besitzen, sowie des Weiteren noch "Piece of the Action" was an BILLY IDOL erinnert und "I am who I am", stehen fünf mittelmäßige Songs, die sich als Bonusmaterial auf diversen Singles oder special Editionen gutgemacht hätten, hier aber leider mehr oder weniger (Me + the Boys) Schiffbruch erleiden, gegenüber. So bleiben am Ende nur 6 Punkte, incl einem halben "Helden der Jugend"-Bonuspunkt. (JK)
6 von 10