MONSTER MAGNET beehren zwischen diversen Festivalauftritten für ein Clubkonzert die bayrische Landeshauptstadt. Da keine Vorband vorgesehen war (warum eigentlich nicht?), wurde optimistisch 20.30 Uhr als Konzertbeginn angekündigt. Doch Dave Wyndorf & Co lassen auf sich warten. Ganze 40 Minuten später als angekündigt erbarmen sich MONSTER MAGNET endlich und Sekunden später wird "Superjudge" der johlenden Meute zum warm werden serviert. Dave Wyndorf hat, seitdem er den berauschenden Substanzen abgeschworen hat, einige Kleidergrössen zugelegt, das Einmaleins des Psychadelic Stoner Rock beherrscht er aber weiterhin aus dem Effeff, auch wenn sein Bewegungsradius merklich kleiner geworden ist. Da wir aber hautsächlich der Musik wegen hier sind, ist das aber nur nebensächlich, vor allem auch, solange Klassiker wie "Dopes to Infinity" oder "Powertrip" noch immer leidenschaftlich und knackig vorgetragen werden. Stimmlich ist Dave jedenfalls auf der Höhe und der Sound ist auch vom Feinsten. Vom neuen Album "Last Patrol" schafft es nur der Titelsong auf die Setlist. Ansonsten wurden von den Altmeistern des Spacerock nur Perlen älteren Datums ausgesucht um den Bajuwaren damit einzuheizen. Stichwort: Hitze.
Trotz, inzwischen subtropischer Temperaturen in der Halle (Backstage und
Frischluftversorgung sind seit jeher nicht die besten Freunde), behält
Dave Wyndorf weiterhin seine Lederjacke an und man fragt sich unwillkürlich, wie
will der gute Mann seine ziemlich enganliegende und durchgeschwitzte
Hose jemals wieder ausgezogen bekommen. Auf was für Gedanken man doch bei einem Konzert so kommt...und wo wir gerade dabei sind: Verdammt, wo sind eigenlich die leichtbekleideten Tänzerinnen, die in der Vergangenheit gern gesehene Gäste bei MONSTER MAGNET Gigs waren?
Nach "Spacelord" (inkl. kollektivem "Motherfucker, Motherfucker") und viel zu kurzen 60 Minuten Gesamtspielzeit erklärt Dave Wyndorf den Abend für beendet. Naja, fast. Nach einer kurzen Verschnaufpause kehren MONSTER MAGNET nochmals auf die Bühne zurück, allerdings nur für eine Zugabe. Den fast schon obligatorischen Schlußpunkt setzt das (diesmal) knapp 15-minütige "Spine of God" inkl. dem "American Pie" Zwischenspiel. Trotz der überlangen Zugabe bleibt dennoch ein etwas fader Beigeschmack, ob der relativ kurzen Spielzeit im Hauptset. So bleibt unterm Strich nicht das beste, aber doch ein gutes Konzert von MONSTER MAGNET, dem (vor allem bei Kartenpreisen von 30 Euro) eine Vorband und 2 bis 3 Songs mehr, sehr gut zu Gesicht gestanden hätte. (JK)